Wenn Pflanzen kümmern, sollte man schnell nach den Ursachen suchen. Häufig sind es Schädlinge. Welche weißen Pflanzenschädlinge es gibt, lesen Sie hier.
Engerlinge
Als Engerlinge werden die Larven verschiedener Käfer bezeichnet, die sich auch in der Erde rund um Pflanzen befinden können. Einige Engerlinge können große Schäden an Pflanzenwurzeln verursachen. Es ist nicht immer einfach, die richtige Käferart anhand der Engerlinge zu bestimmen.
- Aussehen: Grundfarbe weiß, Kopf bräunlich oder orange, Hinterleib dunkel
- Größe: die größte Art wird 7 cm lang
- Vorkommen: in Erde oder Kompost
- Arten: Gerippter Brachkäfer (Amphimallon solstitiale, auch Junikäfer), Feldmaikäfer (Melolontha melolontha), Rosenkäfer (Cetoniinae), Gartenlaubkäfer (Phyllopertha horticola), Nashornkäfer (Oryctes nasicornis)
- Bekämpfung: bei Verdacht Erde umgraben, Larven einsammeln, aussetzen oder an gut sichtbarer Stelle für Vögel bereitstellen, eventuell spezielle Nematoden kaufen und betroffenen Bereich mit der Lösung gießen
Kohlweißlinge
Die meisten Falterarten sind sehr schön anzusehen und sie schaden auch den Pflanzen nicht. Anders verhält es sich mit ihren Raupen. Deshalb sollte das Erscheinen von dieser weißen Pflanzenschädlinge an Kohlpflanzen immer genauer betrachtet werden.
- Aussehen: Falter sind weiß mit schwarzer Flügelzeichnung, Raupen entweder komplett grün oder grüngelb mit schwarzen Punkten
- Größe: Falter 5 bis 6 cm Flügelspannweite, Raupen 2,5 bis 3 cm Länge
- Vorkommen: hauptsächlich an Kreuzblütlern
- Arten: Große Kohlweißling (Pieris brassicae), Kleiner Kohlweißling (Pieris rapae)
- Bekämpfung: Eier und Raupen absammeln, Kulturschutznetze anbringen, eventuell Schlupfwespen nutzen
Schildläuse
Schildläuse (Coccoidea) befallen hauptsächlich schon geschwächte Pflanzen. Nicht zu unterschätzen ist die Gefahr, die vom Honigtau dieser weißen Pflanzenschädlinge ausgeht, er ist der Nährboden für Pilzkrankheiten.
- Aussehen: oft schwer zu erkennen, weiß, gelblich, bräunlich oder rot
- Größe: wenige Millimeter groß
- Vorkommen: in Blattachseln, unter Blättern oder an verholzten Trieben, verlassen Standort nicht
- Schadbild: welke oder verkrüppelte Blätter und Triebe
- Bekämpfung: bei wenigen Exemplaren mit dem Fingernagel abschaben, verholzte Triebe abbürsten, Nützlinge einsetzen oder Pflanzenschutzmittel auf Ölbasis anwenden
Schmierläuse
Die auch Wollläuse genannten Schmierläuse (Pseudococcidae) können an unterschiedlichen Bereichen der Pflanze auftreten. So gibt es auch Arten dieser weißen Pflanzenschädlinge, die an den Wurzeln saugen.
- Aussehen: weiße, flockige Außenhülle
- Größe: bis 12 mm
- Vorkommen: an verschiedenen Pflanzen im Haus oder auch im Garten
- Schadbild: Pflanzen werden geschwächt, Blätter werden gelb und fallen ab
- Bekämpfung: schwer zu bekämpfen, Seifenlösung versuchen, Nützlinge einsetzen
Spinnmilben
Das Auffälligste dieser Pflanzenschädlinge (Tetranychidae) sind ihre weißen Gespinste, die bei einem starken Befall Blätter und Triebe der jeweiligen Pflanze überziehen. Die Tierchen selbst sind so gut wie unsichtbar.
- Aussehen: grünlich, gelblich oder rötlich, typisches Spinnentier
- Größe: kleiner als ein Millimeter, nur mit Lupe sicher zu bestimmen
- Vorkommen: an Orten mit trockener Luft, bevorzugt im Haus, aber auch Gewächshaus oder Frühbeet
- Schadbild: Blattschäden, welkende Triebe und Blätter, kümmernde Pflanzen
- Bekämpfung: Luftfeuchtigkeit erhöhen (Pflanzen mit Wasser einsprühen)
Stachelbeerspanner
Wie der Name vermuten lässt, befällt der Stachelbeerspanner (Abraxas grossulariata) vor allem Stachelbeeren, aber auch auf Johannisbeeren fühlt sich dieser weiße Pflanzenschädling wohl. Der Falter selbst richtet dabei keinen Schaden an und sieht sehr hübsch aus.
- Aussehen: Falter und Raupe sind sich sehr ähnlich, Grundfarbe weiß mit gelb-orangen Bändern und schwarzen Flecken
- Größe: Falter bis 2 cm, Raupe bis 3 cm
- Vorkommen: in warmer Umgebung, in Gärten und Parks
- Schadbild: richtet wenig Schaden an, wenn dann abgefressene Blätter an den Wirtspflanzen
- Bekämpfung: ist nicht notwendig, der Falter ist selten
Trauermücke
Insbesondere bei Zimmerpflanzen, aber auch bei Pflanzen im Gewächshaus kommen ab und an Trauermücken (Sciaridae) vor. Die kleinen, weißen Larven der Tierchen fallen jedoch nur auf, wenn man in der Erde arbeitet.
- Aussehen: Fliegen dunkel gefärbt, Larven weiß
- Größe: wenige Millimeter groß
- Vorkommen: Fliegen in der Nähe von Pflanzen, teils in Schwärmen, Larven in der Erde
- Schadbild: Pflanzen kümmern, weil die Larven an den Wurzeln fressen
- Bekämpfung: Pflanzen möglichst trocken halten, Larven brauchen zur Entwicklung Feuchtigkeit, erwachsene Tiere mit Gelbtafeln fangen
Weiße Fliege
Weiße Fliegen (Trialeurodes vaporariorum) gehören eigentlich zu den Mottenschildläusen. Es gibt verschiedene Arten, die sich nicht leicht bestimmen lassen.
- Aussehen: komplett weiß, inklusive der Flügel
- Größe: bis 3 mm
- Vorkommen: oft an verschiedenen Gemüsepflanzen
- Schadbild: verkrüppelte Triebe und Blätter, kümmernde Pflanzen, klebrige Blätter
- Bekämpfung: Gelbtafeln, Nützlinge fördern (Schlupfwespen, Spinnen)
Häufig gestellte Fragen
Im Freiland finden sich immer einige Schädlingsarten ein, sobald sie eine ihr zusagende Kultur entdecken. Zimmerpflanzen bringen Pflanzenschädlinge manchmal schon beim Kauf mit.
Wichtig ist eine ausreichende Pflanzenhygiene. Dazu zählt zum Beispiel, dass die Erde, in die die Pflanzen gesetzt werden, vor der Verwendung sterilisiert wird. Regelmäßige Kontrolle auf Schädlinge ist ebenfalls wichtig. Kulturschutznetze halten Falter von der Eiablage ab.
Während im Zimmer auf kleiner Fläche käufliche Spritzmittel zum Beispiel gegen Läuse durchaus effektiv sein können, gilt das im Freiland kaum. Meist verpufft die Wirkung viel zu schnell und die Tierchen sind schnell zurück.