Kleine rote Flecken am Körper und anhaltender Juckreiz sind mehr als nur unangenehm. Sie wecken in uns Ekel und Sorge. Denn sie können ein Hinweis sein, dass sich in den eigenen vier Wänden winzige Schädlinge eingenistet haben. Unbemerkt werden sie weiterhin zubeißen und dabei womöglich Krankheiten übertragen. Eins ist sicher: Die Symptome werden erst dann verschwinden, wenn auch sie verschwunden sind. Doch was beißt da zu? Wanzenbisse und Flohbisse unterscheiden sich auf Anhieb kaum. Doch bei näherem Hinsehen lassen sich deutliche Unterschiede erkennen. Wir verraten Ihnen, worauf Sie achten müssen.
Vergleich bringt Klarheit
Beides Ungeziefer werden selten auf frischer Tat ertappt. Meist beißen sie nachts zu, wenn wir arglos im Bett schlummern. Deswegen müssen wir andere Wege gehen, um herauszufinden, ob es Wanzenbisse oder Flohbisse sind. Zum einen kann das Aussehen der Bisse uns erste Hinweise geben. Zum anderen sollten wir uns auf Spurensuche begeben, um die Schädlinge selbst oder zumindest deren Hinterlassenschaften zu entdecken. Nur der gründliche Vergleich der Symptome und der entdeckten Spuren kann Ihnen schließlich Gewissheit geben. Mit diesem Wissen können Sie die Bissstellen richtig behandeln und die Schädlinge erfolgreich bekämpfen.
Symptome nach Flohbissen
Es liegt nahe, zuallererst an Flohbisse zu denken. Denn Flöhe gelangen hierzulande leichter und häufiger in unser Heim. Bei Flohbissen wird häufig zuerst der Juckreiz gespürt, der sich hartnäckig hält. Erst bei genauer Betrachtung der betroffenen Stellen werden die Bisse auch optisch wahrgenommen. Das sind die zu erwartenden Symptome nach Flohbissen:
- Bissstellen sind leicht erhöht und hell gerötet
- oft punktförmige Blutung in der Mitte
- hellroten Flecken sind aneinandergereiht
- bilden eine sogenannte Flohstraße oder Flohleiter
- Flecken können aber auch einzeln auftreten
- keine Körperstelle wird verschont
- Flöhe beißen auch durch Kleidung
- meist wir nachts gebissen
- Flöhe sondern Betäubungssekret aus
- Biss wird nicht sofort bemerkt
Auf Flohsuche
Flöhe sind winzig klein und flink. Ihr genaues Aussehen wird uns bei der Erkennung kaum weiterhelfen. Denn sie werden eher als springende Punkte wahrgenommen. Es gibt tatsächlich Menschenflöhe, doch sie kommen selten vor. Die Flohbisse, unter denen wir Menschen leiden, stammen meist von Hunde- oder Katzenflöhen. Sie werden von den eigenen Haustieren eingeschleppt, können aber auch in einen tierfreien Haushalt gelangen. So können nach einem Waldspaziergang Flöhe an der Kleidung haften. Das sind die Anzeichen, die neben den Bissen selbst, ebenfalls auf Flöhe hinweisen:
- Haustiere kratzen sich häufig
- beim Bürsten des Fells fallen tote Flöhe und Kot heraus
- auch an Lieblingsplätzen kann vermehrt Kot auftreten
- er zeigt sich als kleine schwarze Punkte
- auch das eigene Bett sollte danach abgesucht werden
Flohbisse behandeln
Flohbisse gehen im Vergleich mit anderen Bissen mit einem besonders starken Juckreiz einher. Wer ihm nachgibt, kann die Bissstellen aufkratzen und riskiert Entzündungen. Das sollte vermieden werden. Legen Sie lieber ein feuchtes Tuch auf die juckende Stelle. Sie können auch ein linderndes Mittel aus der Apotheke besorgen. Bei starken allergischen Reaktionen sollte dagegen zeitnah ein Arzt aufgesucht werden.
Flöhe bekämpfen
Flöhe vermehren sich schnell, denn ein Weibchen kann bis zu 2000 Eier legen. Im Vergleich zu Bettwanzen ist es das Zehnfache. Schon nach wenigen Tagen sind die Larven geschlüpft. Flöhe können zudem weit und hoch springen und so andere Wirte erreichen bzw. sich im Haus ausbreiten. Nicht nur der Juckreiz ist quellend. Die Bisse sind zwar meistens harmlos, gelegentlich aber auch gefährlich. Dabei können Krankheitskeime übertragen werden. Deswegen sollte ein Flohbefall immer schnellstmöglich bekämpft werden.
- Kammerjägers ist nicht zwingend erforderlich
- Flöhe können selbst bekämpft werden
- Haus gründlich absaugen
- auch Matratzen
- Wäsche mit mind. 60 Grad waschen
- für Haare/Fell spezielle Flohshampoos verwenden
- Haustiere mit speziellen Mitteln behandeln
- bei Bedarf Tierarzt kontaktieren
- starker Befall muss mit Insektiziden bekämpft werden
Wanzenbisse und ihre Symptome
Menschen reagieren unterschiedlich auf Bisse der Wanzen. Manche bemerken sie überhaupt nicht. Andere spüren einen Juckreiz. Bei besonders empfindlichen Menschen kann es aber auch zu heftigen allergischen Reaktionen kommen. Die Wanzenbisse weisen jedoch stets folgende Charakteristika auf:
- Bettwanzen sondern beim Zustechen ein Betäubungsmittel aus
- Zubeißen schmerzt nicht
- Biss wird deswegen erst später bemerkt
- nach etwa 30 Minuten kann er jucken
- Bettwanze ist dann längst weg
- an Bissstelle zeigt sich eine runde Rötung
- manchmal kann sie etwas anschwellen
- gelegentlich können sich auch Quaddeln bilden
- Bettwanzen stechen mehrmals zu
- bis sie ein Blutgefäß optimal getroffen haben
- es zeigen sich daher mehrere Wanzenbisse in einer Reihe
- sogenannte Wanzenstraßen
- es wird meist nachts zugestochen
- nur an unbedeckten Stellen
- z. B. Armen, Beinen, Nacken, Hals, Schulter und Gesicht
Nach Wanzenspuren suchen
Wenn das Aussehen der Bisswunden für Bettwanzen spricht, können Sie noch nach dem Ungeziefer suchen. Diese Insekten sind klein, braun und haben einen ovalen Körper. Auch wenn sie klein sind, sie lassen sich durchaus mit dem bloßen Auge erkennen. Doch die Tiere sind nachtaktiv und lauern tagsüber in ihren schwer auszumachenden Verstecken. Da bei Wanzenbissen oft etwas Blut aus der Wunde austritt, sollten Sie Bettwäsche und Matratze auf winzige Blutspuren absuchen. Dabei können Sie durchaus auch tote Wanzen oder Nymphenhäute entdecken. Wenn Sie auf der Wäsche kleine schwarze Punkte erkennen können, wird es sich dabei wahrscheinlich um deren Kot handeln.
Wanzenbisse behandeln
Ob Bettwanzen Infektionskrankheiten auslösen können, ist bis heute nicht eindeutig nachgewiesen. In erster Linie wird über einen quellenden Juckreiz geklagt. Sie können die Wanzenbisse mit einigen Hausmitteln oder rezeptfreien Mitteln aus der Apotheke behandeln.
- kühlende Umschläge verwenden
- alternativ ein kühlendes Gel
- bei wenigen Bissen kann Hitze helfen
- einen erhitzten Löffel an Bissstelle halten
- oder einen Stichheiler aus der Apotheke
- bei hartnäckigem Juckreiz ein Antihistamin aus der Apotheke holen
Bettwanzen bekämpfen
Bettwanzen selbst zu bekämpfen, kann sich als mühsam und langwierig erweisen. Nicht immer wird es erfolgreich verlaufen.
- Bettwanzen können sich überall verstecken
- überleben bis zu 40 Wochen ohne Nahrung
- aus Eiern kann neuer Nachwuchs schlüpfen
Wenn der Befall nicht stark ist, können Sie durch Hygienemaßnahmen versuchen, die Wanzen zu bekämpfen. Bettwanzen vertragen weder große Hitze noch Kälte. Deswegen wird die Wäsche bei mind. 60 Grad gewaschen. Bei starkem Befall ist es ratsam, einen Kammerjäger hinzuzuziehen.
Häufig gestellte Fragen
Wir hatten nie Probleme mit Bettwanzen. Auf einmal sind sie wie aus heiterem Himmel da? Wie konnte es dazu kommen?
Bettwanzen sind hierzulande tatsächlich nicht so weit verbreitet. In anderen Ländern, in denen wir gern unseren Urlaub verbringen, aber schon. Deswegen könnte es gut sein, dass Sie nach einer Reise unbemerkt einige Exemplare im Reisegepäck hatten.
Wie vermehren sich Bettwanzen?
Bettwanzen legen Eier, aus denen neue Exemplare schlüpfen. Eine Wanze kann an einem Tag etwa 12 Eier legen. Während ihrer Lebensdauer schafft sie es, etwa 200 Eier abzulegen. Ein Wanzenei ist etwa 1 mm groß, milchig weiß und leicht transparent.
Ist es wichtig, ob ich von einem Katzen- oder Hundefloh gebissen wurde?
Hierzulande ist der Katzenfloh weiter verbreitet als der Hundefloh. Da diese Sauger auch vor fremden Wirten nicht halt machen, kann es sich bei von Hunden eingeschleppten Flöhen in Wirklichkeit um Katzenflöhe handeln. Wir Menschen können nicht erkennen, um welche Art es sich handelt. Das ist auch nicht wichtig. Die Symptome gleichen sich und die Bekämpfung ist ähnlich.
Befinden sich die Flöhe immer auf ihren Wirten?
Nein. Es sind lediglich etwa 5 % einer Flohpopulation auf ihren Wirten anzutreffen. Der Rest ist irgendwo in der Umgebung verteilt. Das liegt daran, dass Flöhe mit einer einzigen Mahlzeit lange auskommen. Erst nach einigen Wochen müssen sie erneut den Wirt aufsuchen, um ihren Hunger zu stillen.