Dekorative Muster und eine auffallende Größe zeichnen Koi aus. Die asiatischen Zierkarpfen werden schon seit Jahrhunderten gehalten und gezüchtet, um zahlreiche neue Formen zu entwickeln.
Wenn Sie selbst an der Zucht der ansprechenden Fische oder deren Laichzeit interessiert sind, wird Ihnen dieser Artikel weiterhelfen. Falls Sie sich bereits mit der Zucht von Karpfenfischen auskennen, müssen Sie nur einzelne Punkte anpassen. Diese befassen sich mit speziellen Punkten, die ausschließlich Koi betreffen. Das Beste: Trotz der etwas komplizierten Haltung, gestaltet sich das Laichen deutlich einfacher, wenn Sie bereits eine gute Koi-Haltung ermöglichen.
Laichzeit: Übersicht
Die Laichzeit der Koi-Karpfen läuft nach einem übersichtlichen Schema ab und beginnt je nach Wassertemperatur (etwa 20°C) bereits im Mai und dauert im Durchschnitt bis in den Juli an. Während dieser Zeit kann ein Weibchen zwischen 100.000 und 500.000 Eier entwickeln, von denen nur ein kleiner Teil Jungtiere ausbildet. Viel Laich wird von Fressfeinden verzehrt oder wird nicht befruchtet. Wurde die notwendige Wassertemperatur erreicht, beginnt die Balz, die in das Laichen übergeht:
- Weibchen bildet Eier im Körper
- Männchen erhält Laichausschlag
- Laichausschlag: raue Punkte an Kopf und Flossenstrahlen
- Kois begeben sich ins Flachwasser
- Männchen jagen Weibchen umher
- reiben sich dabei an diesen
- dadurch erschöpfen Weibchen
- Eier wird abgelassen
- Eier werden sofort befruchtet
Nach dem Laichen stehen die Fische komplett still um sich zu erholen und ziehen sich dann langsam in tiefere Wasserbereiche zurück. Damit ist das Laichen innerhalb der Laichzeit fürs Erste abgeschlossen. Weibchen können bis Juli mehrmals Laich ausstoßen und werden dabei von mehreren Männchen begattet. Sie müssen also die gesamte Zeit Ihre Kois beobachten, wenn Sie mehr als ein Paar im Gartenteich halten. Etwa vier Tage nach der Befruchtung schlüpfen die jungen Koi-Karpfen und nehmen ab diesem Zeitpunkt rapide an Größe und Gewicht zu.
Vermehrung von Koi-Karpfen
Die eigene Koi-Zucht ist abhängig von einer Vielzahl von Faktoren, die sich direkt auf die Fortpflanzungsfreudigkeit der Elterntiere und das Überleben der Jungfische auswirken. Diese reichen von der Wasserqualität über die Möglichkeiten zum Ablaichen und das Futter, welches die Jungfische erhalten. All diese Punkte werden Ihnen in den folgenden Abschnitten ausführlich erklärt und verbessern die Bedingungen für die Fortpflanzung während der Laichzeit. Wichtig für die Fortpflanzung sind flache Bereiche im Teich, die eine maximale Tiefe von 20 Zentimeter aufweisen.
Wasserqualität
Die Wasserqualität ist ein wichtiger Aspekt, der die allgemeine Koi-Haltung betrifft. Die Bedingungen zum Laichen müssen stimmen und die Qualität des Wassers ist einer der entscheidenden Punkte.
- Temperatur: 18°C bis 20°C
- pH-Wert: 7,0 bis 8,0
- Karbonathärte (KH): 5 bis 7
- Ammoniak: unter 0,5 mg/l
- Nitrit: unter 0,5 mg/l
- Nitrat: maximal 50 mg/l
Überprüfen Sie daher regelmäßig die Wasserwerte Ihres Gartenteichs und passen Sie diese gegebenenfalls an. Ein wichtiger Aspekt in Bezug auf die Wasserqualität ist die vorhandene Sauerstoffmenge. Koi benötigen vor allem im Sommer während der Laichzeit viel Sauerstoff, um die Vermehrung in Schwung zu bringen. Setzen Sie also im Zweifelsfall auf eine Sauerstoffpumpe oder einen Teichlüfter.
Ablaichmöglichkeiten
Typisch für die Koi-Haltung im Gartenteich ist der Verzicht auf Wasserpflanzen, da diese in den meisten Fällen von den Fischen komplett aufgefressen werden. Während der Teichboden über ausreichend Substrat zum Gründeln verfügt, verzichten viele Besitzer auf geeignete Pflanzen.
Das bringt ein großes Problem mit sich, das Ihren weiblichen Kois zum Verhängnis werden kann: Laichverhärtung. Bei der Laichverhärtung kann das Weibchen den Laich nicht ablegen, wodurch dieser verhärtet und anfängt im Bauch zu verrotten. Mit der Zeit stirbt das Weibchen und der Bauch kann aufplatzen. Um diesem Schicksal zu entgehen, müssen Sie Ablaichmöglichkeiten schaffen. Dafür eignen sich:
- Laichbürsten
- Laichkräuter
Bei einer Laichbürste handelt es sich um eine Bürste aus Plastik, meist Polypropylen, die mit feinen Borsten bestückt und an einem Metalldraht befestigt ist. Sie werden in den Teich gehangen und dienen den Fischen als Laichablage, die Sie problemlos nach dem Ablaichen aus dem Teich entfernen können. Diese werden dann einfach in die Laichbecken verfrachtet. Alternativ können Sie Laichkräuter in Gitterkörben in den Teich setzen. Bei den Laichkräutern handelt es sich um die Gattung Potamogeton, die über eine Vielzahl von Arten verfügt, die ideal als Ablaichmöglichkeit funktionieren und sich ansprechend im Teich präsentieren.
Laich: Schutzmaßnahmen
Einer der wichtigsten Punkte bei der selbstständigen Koi-Zucht ist der Schutz des Laichs. Nach dem Laichen wird keine Brutpflege betrieben. Das heißt, die Eier werden weder vor Fressfeinden verteidigt, noch sind sie sicher vor den eigenen Eltern. Karpfen gehören zu den kannibalistischen Fischen und verzehren ihre eigenen Eier, wenn dies möglich ist.
Aus diesem Grund müssen Sie für einen Laich-Schutz sorgen, wenn Sie so viele Jungfische wie möglich überleben lassen möchten. Für diesen Zweck nutzen Sie sogenannte Laichbecken. Bei diesen handelt es sich um spezielle Becken aus durchsichtigem Kunststoff, die in die folgenden “Gewässer” gehangen werden:
- Gartenteich
- Aquarium
In den Laichbecken kann der Laich ungestört schlüpfen und die Jungfische für die erste Zeit ohne Angst vor Fressfeinden heranwachsen. Sobald die Bedingungen im Teich stimmen, können Sie die Laichbecken einfach an einer flachen Stelle ins Wasser setzen oder den kleinen Koi-Karpfen ein Aquarium fachgerecht einrichten.
Wenn Sie sich für die Aquariumhaltung entscheiden, benötigen Sie auf jeden Fall eine Filterpumpe, sowie Geräte zur Regulierung der Temperatur und des Sauerstoffs. Nach einem Jahr müssten die Karpfenfische eine ausreichende Größe erreicht haben, um in den Gartenteich umgesiedelt werden zu können.
Futter: Aufzucht
Nachdem die Jungfische den Dottersack verzehrt haben, können Sie mit dem Zufüttern weiterer Nahrung beginnen. Das ist wichtig, denn ist der Dottersack aufgebraucht, müssen die kleinen Kois jagen um zu überleben. Für die Fische wird Futter benötigt, das ausreichend Proteine, Vitamine und Mineralstoffe enthält. Besonders gut geeignet sind:
- Salinenkrebschen (Artemia salina)
- Artemia-Ersatz
- Plankton
- Staubfutter (ab einer Woche)
- Aufzuchtfutter (ab zweiter oder dritter Woche)
Wenn Sie Aufzuchtfutter verwenden, müssen Sie unbedingt auf die Korngröße achten. Für Koi-Karpfen, die bisher eine Länge von vier Zentimetern erreicht haben, sollten Sie ausschließlich eine maximale Korngröße von 1,5 Millimetern wählen. Sie können die Größe mit der Zeit steigern. Verabreicht wird dieses mehrmals über den Tag nach Augenmaß. Überprüfen Sie einfach, ob noch Futter im Wasser zu sehen ist und wenn nicht, geben Sie welches hinzu.
Werden die Jungkarpfen endgültig zu den Erwachsenen gesetzt, wird kein spezielles Aufzuchtfutter mehr benötigt. Geschlechtsreif sind die neuen Exemplare erst nach einigen Jahren:
- Weibchen: 3 bis 4
- Männchen: 2 bis 3
Häufig gestellte Fragen
Wirken sich Wasserpflanzen positiv auf das Laichverhalten von Kois aus?
Wasserpflanzen haben im Vergleich zu anderen Fischarten nur eine geringe Wirkung auf das Laichverhalten von Koi-Karpfen, da sie in einem Gartenteich nicht wirklich auf eine Bepflanzung angewiesen sind. Wenn Sie dennoch Pflanzen im Koiteich halten wollen, sollten Sie entweder die Gelbe Teichrose (bot. Nuphar lutea) oder Rohrkolben (bot. Typha) wählen, da diese besonders robust sind und das Fressverhalten der Tiere überstehen.
Dürfen Kois ausgewildert werden?
Es ist nicht verboten, Kois auszuwildern, doch sollten Sie das auf alle Fälle unterlassen, um die heimischen Ökosysteme nicht zu gefährden. Ebenfalls sollten Sie niemals Koi-Karpfen in Teichen halten, die über einen echten Bachlauf verfügen, da Laich in diesen geschwemmt werden kann, was zu jungen Karpfen in den heimischen Gewässern führt.