Die Laichzeit bei Goldfischen gehört zu den wichtigsten Abschnitten im Jahr, wenn Sie Besitzer der beliebten Zierfische sind. Die Vermehrung läuft jedes Jahr auf die gleiche Weise ab und wenn alles gut geht, tummeln sich zahlreiche kleine Fische im Wasser, die innerhalb eines Jahres schon eine staatliche Größe erreichen können.
Sie als Teichbesitzer können die Vermehrung unterstützen, indem Sie die Bedingungen für die Fortpflanzung optimieren und so den Prozess anregen. Ebenso müssen Sie dem Laich und den Jungtieren Beachtung schenken, damit diese ihre ersten Wochen nach der Laichzeit überleben werden.
Laichzeit: Überblick
Bei der Laichzeit handelt es sich um die Fortpflanzung der Goldfische. Diese läuft über einen bestimmten Zeitrahmen nach verschiedenen Abschnitten ab, die mit dem Schlüpfen der Jungfische endet. Der erste Schritt ist die Balz, die ab einer Wassertemperatur von etwa 15°C beginnt. In Mitteleuropa ist das etwa ab April oder Mai möglich. Sie reicht bis in den Sommer hinein und während dieser Zeit kann das Weibchen bis zu zehnmal laichen und jeweils 500 bis 3.000 Eier ablegen.
Die Balz funktioniert folgendermaßen:
- Eier bilden sich im Weibchen
- Männchen jagt Weibchen im Wasser
- stupst dabei dauernd Weibchen an
- Weibchen erschöpft
- Laich wird abgelegt
- Männchen befruchtet Laich
Abgelegt werden die Eier an Wasserpflanzen. Zu erkennen ist er an der grau-silbernen Färbung und dem Look, der an kleine Raupen erinnert. Nach dem Zeitpunkt der Laichablage vergehen etwa fünf bis sieben Tage, bis die Jungfische mit einer Größe von einem bis zwei Millimetern schlüpfen. Sie sind in einem dunklen Grau gefärbt und erhalten erst nach einem Jahr die Färbung, die der ausgewählten Varietät entspricht.
Nach dem Schlüpfen ernähren sich die Fische von dem haftenden Dottersack, bis dieser komplett verzehrt wurde. Danach wird auf die Jagd nach Mikroorganismen und Pflanzenteilen gegangen. Es überlebt meist nur ein winziger Teil des Laichs, da viele Fressfeinden wie Insekten, Fischen und anderen Tieren zum Opfer fallen.
Laichen: Bedingungen optimieren
Wenn Sie das Laichen verbessern wollen, müssen Sie den Teich so effektiv wie möglich darauf einstellen. Ist der Lebensraum der Goldfische optimiert, läuft das Laichen deutlich besser ab. Aus diesem Grund müssen Sie sich um die Fütterung, das Wasser und die “Einrichtung” des Teichs kümmern, damit es den Fischen gelingt, sich fortzupflanzen. Falls Sie die Vermehrung der Goldfische im großen Stil anstreben, sind diese Punkte unumgänglich.
Wasserqualität
Die Wasserqualität gehört zu den wichtigsten Aspekten bei der Fortpflanzung. Zwar sind die Karpfenfische robuster im Vergleich zu anderen Arten, doch unterstützt eine gute Wasserqualität das Laichen und die Effektivität der Befruchtung. Wichtige Punkte hierbei sind natürlich die regelmäßige Reinigung des Teichs und die Installation einer Filteranlage. Diese fördert ausreichend Schmutz aus dem Wasser, da Carassius auratus freudiger auf die Fortpflanzung bei sauberem Wasser ist.
Bei der Wasserqualität sollten Sie sich an den folgenden Werten orientieren:
- Temperatur (Frühling bis Herbst): 18°C bis 24°C
- Temperatur (Winter): 6°C bis 14°C
- pH-Wert: 7,0 bis 8,0
- Wasserhärte: 12 °dH bis 18 °dH
- Nitrat: unter 25 mg/l
- CO2: unter 20 mg/l
- Ammonium: unter 0,1 mg/l
- Nitrit: unter 0,1 mg/l
Passen Sie diese entsprechend an.
Wasserpflanzen
Neben der Wasserqualität ist die Auswahl an Wasserpflanzen ausschlaggebend für reproduktionsfreudige Karpfenfische. Passende Wasserpflanzen helfen nicht nur dabei, das Wasser von Schmutz und Algen zu befreien, sondern bieten die Möglichkeit zur Laichablage. Die Vermehrung wird vor allem durch den Schutz vor Fressfeinden und der Mittagssonne positiv beeinflusst. Nicht zu vergessen handelt es sich bei Pflanzen um eine Nahrungsquelle, da verrottendes Grün von den Fischen gefressen wird.
Besonders empfehlenswert sind sogenannte Sauerstoffpflanzen oder Arten mit großen Blättern:
- Gelbe Teichrose (bot. Nuphar lutea)
- Seerosen (bot. Nymphaea)
- Raues Hornblatt (bot. Ceratophyllum demersum)
- Wasserpest (bot. Elodea)
- Wassernuss (bot. Trapa natans)
- Krebsschere (bot. Stratiotes aloides)
Richten Sie mit diesen verschiedene Tiefenbereiche ein und sorgen Sie dafür, dass die Fische sich verstecken und vor der Sonne Zuflucht suchen können. Das erleichtert die Paarung.
Futter
Nahrung ist ein weiterer Aspekt, den Sie nicht vergessen dürfen. Nicht nur der Zeitpunkt für die Paarung ist wichtig, sondern dass die Tiere ausreichend Energie zur Verfügung haben. Wenn Sie bis zum jetzigen Zeitpunkt noch keinen Goldfisch-Nachwuchs hatten, müssen Sie bei einer ausreichenden Anzahl an Pflanzen kein Futter verabreichen. Steigt aber Jahr um Jahr die Anzahl der Goldfische, müssen Sie Trockenfutter hinzugeben.
Dieses wird auf folgende Weise verabreicht:
- kleine Mengen verfüttern
- überprüfen, ob verzehrt worden ist
- vorsichtig steigern oder reduzieren
Behalten Sie das Trockenfutter einfach im Auge. Zu viel Futter im Wasser kann zu einem extremen Nährstoffüberschuss führen, was wiederum den Teich kippen lässt. Zu wenig Futter sorgt für einen Stillstand bei der Paarung.
Jungfische und Laich schützen
Ein häufig übersehener Punkt bei der Haltung von Goldfischen ist der Kannibalismus der adulten Exemplare. Die Fische verzehren häufig einen Großteil der Eier und jagen die jungen Fische, was zu einem Verlust des gesamten Nachwuchses führen kann. Aus diesem Grund ist es wichtig, den Laich und die Jungtiere über das erste Jahr entweder mit speziellen Schutzmaßnahmen im Teich zu versehen oder diese an einem anderen Ort aufwachsen zu lassen.
Wenn Sie sich für die Aufzucht im Teich entscheiden, sollten Sie auf die folgende Weise vorgehen:
- separate Stelle im Teich auswählen
- am besten vor der Balzzeit anlegen
- diese besonders flach anlegen
- mit oben genannten Pflanzen versehen
Schlüpfen die Jungfische aus dem Laich, suchen sie automatisch die flachen Stellen auf, da sie für tiefe Wasserbereiche noch nicht kräftig genug sind. Sind die flachen Bereiche mit ausreichend Bepflanzung versehen, bleiben sie aufgrund ihrer dunklen Färbung unentdeckt und somit geschützt vor den kannibalistischen Eltern. Über den Winter suchen sie Ecken auf, die etwas tiefer sind, aber aufgrund der Winterstarre sind sie weiterhin sicher.
Falls Sie nicht nur die Jungtiere, sondern den Laich vor den Übergriffen der adulten Goldfische schützen wollen, müssen Sie die Eier nach dem Laichen sofort in ein Aquarium befördern. Dieses wird entsprechend den Anforderungen der Art eingerichtet.
Folgende Punkte sollten Sie beachten:
- Füllvolumen: mindestens 75 Liter
- Filter-Absaugrohr mit Vlies abdecken
- Temperatur: 20°C bis 25°C
75 Liter sind das absolute Minimum und es darf ruhig größer sein, vor allem wenn viel Laich vorhanden ist. In diesem Aquarium leben die Fische für einen Zeitraum von einem Jahr und werden danach in den Teich gesetzt. Sie sollten dafür etwa vier Zentimeter groß sein, um nicht mehr von den Artgenossen verspeist zu werden.
Häufig gestellte Fragen
Muss auf weitere Schutzmaßnahmen geachtet werden, wenn Goldfische mit anderen Fischarten vergesellschaftet sind?
Nein, Sie müssen neben den bereits genannten Maßnahmen keine weiteren ergreifen, um den Laich und die Jungfische zu schützen. An sich fressen alle Fischarten Laich und Jungfische, selbst wenn sie eine geringere Körpergröße aufweisen als die Karpfenfische.
Woran lassen sich Männchen von Weibchen unterscheiden?
Gerade bei Goldfischen ist die Unterscheidung zwischen Männchen und Weibchen kaum möglich, da sie fast identisch aussehen und sogar gleich groß sind. In der Paarungszeit erhalten ausschließlich die Männchen den sogenannten Laichausschlag, der sich durch weiße Pünktchen hinter den Kiemendeckeln und an den Brustflossen erkennbar macht und somit auf einen männlichen Goldfisch hinweist.
Wie viel Liter sollte der Teich fassen?
Goldfische benötigen viel Platz, um die 60 Liter Wasser für einen Zentimeter Fischlänge. Wenn Sie ein Paar halten wollen, müssen Sie mit etwa 1.000 Litern rechnen, was ideal für die Vermehrung ist.