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Ufopflanze pflegen: Alles zu Pilea peperomioides

Ufopflanze - Pilea peperomioides-

Die Ufopflanze (Pilea peperomioides) ist eine Zimmerpflanze, deren größter Schmuck die Blätter sind, die optisch an Ufos erinnern. Die kleinen Blüten sind eher unscheinbar und in Zimmerhaltung selten.

Aus der Gartenrat Mediathek

Steckbrief

  • Pflanzenfamilie: Nesselgewächse (Urticaceae)
  • Botanischer Name:  Pilea peperomioides
  • Deutsche Namen: Chinesischer Geldbaum, Glückstaler, Missionarspflanze, Kanonierblume
  • Wuchs: ausdauernd, krautig, aufrecht, an der Basis oft verholzend
  • Wuchshöhe: 30-40 cm
  • Blütezeit: Mai bis Juni, eher selten
  • Blüte: rispenartig, ungefüllt, weiß
  • Blätter: immergrün, rund, ganzrandig, glänzend, ledrig
  • Kalkverträglichkeit: kalkempfindlich
  • Giftigkeit: ungiftig

Standort

Ufopflanze - Pilea peperomioides

Am wohlsten fühlt sich die Ufopflanze an einem hellen Platz mit etwas Sonne morgens und abends ohne direkte Sonneneinstrahlung. Da Pilea peperomioides dem Licht entgegen wächst, ist es ratsam, sie hin und wieder zu drehen, um einen schiefen Wuchs und einseitiges Verkahlen zu verhindern. Sie mag frische Luft, sollte aber nicht zugig stehen. Pilea gedeiht bei normalen Zimmertemperaturen, steht aber lieber etwas kühler bei Temperaturen zwischen 15 und 18 Grad. Den Sommer über kann sie gut an einem geschützten, halbschattigen Platz im Freien stehen. Was sie sonst noch benötigt, ist eine ausreichend hohe Luftfeuchtigkeit.

Hinweis: Was viele nicht wissen: diese Pflanze besitzt eine luftreinigende Wirkung.

Boden

  • gut durchlässig
  • humus- und nährstoffreich
  • kalkarm
  • frisch bis mäßig feucht
  • pH-Wert: neutral bis schwach sauer
  • hochwertige Zimmerpflanzenerde gut geeignet
  • Zugabe von Sand: Verbesserung Durchlässigkeit/Vermeidung von Staunässe

Pflege-Anleitung

Beachtet man ein paar kleine Feinheiten, erweist sich die Ufopflanze als ziemlich pflegeleicht und langlebig.

Gießen

Ufofpflanze - Pilea peperomioides
  • wichtigster Teil der Pflege
  • einmal wöchentlich gießen
  • Fingerprobe machen, falls Mehrbedarf
  • oberste Substratschicht vor jedem Gießen abtrocknen lassen
  • untere Schichten sollten noch feucht sein
  • je kühler der Standort, desto weniger gießen
  • nur aufs Substrat, nicht über Blätter gießen
  • Ufopflanze mag weder nasse Blätter noch Staunässe
  • möglichst mit Regenwasser gießen
  • Kalk wird nur schlecht vertragen
  • alternativ gut abgestandenes Leistungswasser verwenden

Tipp: Wem die Fingerprobe zu unsicher ist, kann auch handelsübliche Feuchtigkeitsmesser verwenden.

Düngen

Während der Wachstumsperiode ist der Nährstoffbedarf der Ufopflanze am höchsten. Die dauert in der Regel von März bis September. Während dieser Zeit lässt sie sich etwa alle zwei Wochen gern mit einem Grünpflanzen-Dünger verwöhnen. Als Alternative bieten sich auch handelsübliche Düngerstäbchen an. Die werden einfach in die Erde gesteckt, wo sie ihre Nährstoffe nach und nach an die Pflanze abgeben und das über mehrere Wochen.

Tipp: Frisch umgetopfte und neu gekaufte Exemplare benötigen in den ersten drei Monaten keinen zusätzlichen Dünger. Die Substrate sind in der Regel bereits vorgedüngt.

Schneiden

Ufopflanze - Pilea peperomioides

Ein regelmäßiger Schnitt ist bei dieser Pflanze nur in Ausnahmefällen empfehlenswert, beispielsweise wenn sie dichter und kompakter wachsen soll. Ist das der Fall, können längere Triebe problemlos eingekürzt werden. Weitere Gründe für einen möglichen Rückschnitt sind ältere Exemplare, die zum Vergreisen neigen oder Krankheiten. Während das Einkürzen längerer Triebe jederzeit erfolgen kann, ist der beste Zeitpunkt für einen entsprechenden Verjüngungsschnitt im Frühjahr.

Dazu wird der Stamm einfach auf die gewünschte Höhe zurückgeschnitten. Auch wenn im ersten Moment die Optik etwas leidet, regt dieser Schnitt die Wuchsfreudigkeit an. Der Stamm treibt seitlich wieder aus. Teile des Schnittgutes können problemlos als Stecklinge zur Vermehrung genutzt werden.

Überwintern

Ein Chinesischer Geldbaum, der im Sommer im Freien stand, sollte spätestens, wenn die Nachttemperaturen dauerhaft unter 15 Grad fallen, ins Warme geholt werden.

  • kann bei Zimmertemperatur überwintern
  • etwas kühlerer Platz besser
  • Temperaturen zwischen fünf und zwölf Grad
  • ausreichend hell
  • im Winter mäßig gießen
  • je kälter, desto weniger
  • Substrat auch im Winter nicht völlig austrocknen lassen
  • auf Düngen komplett verzichten
  • durch gelegentliches Besprühen Luftfeuchtigkeit erhöhen
  • gleichmäßige Luftfeuchte wichtig

Tipp: Wenn man nicht sicher ist, ob Raumklima bzw. Luftfeuchtigkeit optimal sind, kann beispielsweise ein sogenanntes Hygrometer hilfreich sein.

Umtopfen

Im Frühjahr ist der beste Zeitpunkt zum Umtopfen. Dann befindet sich die Ufopflanze in der Wachstumsphase und besitzt so genug Energie, Verletzungen der Wurzeln zu reparieren.

  • regelmäßig umtopfen
  • besonders bei guter Durchwurzelung des Topfs
  • schon direkt nach Kauf empfehlenswert
  • Erde im Topf locker und luftig
  • Wurzeln sollten nicht eingeengt sein
  • neues Pflanzgefäß etwa zwanzig Prozent größer als altes
  • in Gefäßen aus Terrakotta häufiger gießen
  • beim Umtopfen sehr behutsam vorgehen
  • Wurzeln jüngerer Exemplare besonders empfindlich
  • je weniger Beschädigungen, desto besser wachsen sie an

Tipp: Da die Ufopflanze sehr flach wurzelt, bieten sich flache oder halbhohe Pflanzschalen als Pflanzgefäße an. Zudem sollte man auf Materialien achten, die nicht so viel Feuchtigkeit aus dem Substrat aufnehmen.

Vermehren

Ufopflanze vermehren

Für die Vermehrung der Ufopflanze haben sich die folgenden drei Varianten als vielversprechend herausgestellt.

Stecklinge/Kopfstecklinge

Die Kanonierblume über Stecklinge zu vermehren ist einfach und unkompliziert. Unbewurzelte Triebstücke als Stecklinge bieten sich auch sehr gut für ältere Pflanzen an, die nicht mehr so gut wachsen. Der beste Zeitpunkt ist im Frühjahr zwischen April und Mai.

  • vier bis sieben Zentimeter lange Triebspitzen abschneiden
  • mindestens fünf Blattpaare
  • Bewurzelung in Erde oder im Wasserglas möglich
  • nach Schnitt direkt in feuchtes Anzuchtsubstrat stecken
  • alternativ Sand-Torf-Gemisch
  • an hellen Platz stellen
  • direkte Sonneneinstrahlung vermeiden
  • Wurzelbildung in Erde nach etwa zwei Wochen
  • bei trockener Heizungsluft kann Folienabdeckung sinnvoll sein
  • Bewurzelung im Wasserglas meist schneller
  • besonders lange Wurzeln vor Einpflanzen kürzen

Tipp: Auch wenn die Bewurzelung im Wasserglas meist schneller erfolgt, können die feinen Wurzeln später beim Eintopfen leicht abbrechen. Dann müssen die Stecklinge erneut Wurzeln bilden und anwachsen.

Blattstecklinge

Etwas schwieriger und langwieriger und nicht immer erfolgversprechend ist das Vermehren der Pilea peperomioides über Blattstecklinge, was nicht bei allen Pflanzenarten funktioniert. Folglich variiert das Anwachsverhalten von Art zu Art. Um die Ufopflanze auf diese Art zu vermehren, schneidet man zunächst eines oder mehrere Blätter mit oder ohne Stiel ab. Anschließend setzt man sie entweder mit dem Stiel oder das Blatt etwas schräg in Anzuchterde. Anschließend wird die Erde befeuchtet und bis zur Bewurzelung konstant feucht gehalten. Ansonsten entspricht die Pflege der vom Triebsteckling.

Tipp: Um Quetschungen zu vermeiden, sollte man die Blattstecklinge mit einem scharfen Messer und nicht mit einer Schere von der Mutterpflanze schneiden.

Ausläufer/Ableger

Ein andere, nicht weniger effektive Vermehrungsart erfolgt über Ableger. Dabei wird zwischen zwei Arten von Ablegern unterschieden. Einige wachsen direkt am Stamm, andere aus dem Wurzelstock neben der Mutterpflanze.

  • guter Zeitpunkt beim regulären Umtopfen im Frühjahr
  • Ableger sollten über mindestens fünf gut entwickelte Blätter verfügen
  • mit sauberem Schnitt direkt von Stamm oder Wurzel trennen
  • bei Wurzelablegern etwas lose Erde lösen, um Ableger freizulegen
  • Ableger bestenfalls mit Wurzeln abschneiden
  • sofort in kleine Töpfe mit feuchter Erde eintopfen
  • oder ein paar Tage ins Wasserglas stellen
  • Wasser regelmäßig wechseln

Tipp: Legt man Wert auf einen buschigen Wuchs, kann man mehrere kleine Ableger dicht nebeneinander pflanzen.

Krankheiten und Schädlinge

Wollläuse
Wollläuse

Normalerweise ist diese Pflanze nicht besonders anfällig für Krankheiten, sondern wie viele andere Zimmerpflanzen auch, eher für Schädlinge.

Grauschimmel

Dennoch kann sie unter ungünstigen Bedingungen von Grauschimmel heimgesucht werden. Der äußert sich an bräunlichen Flecken auf den Blättern, teilweise ist auch das ganze Blatt bräunlich verfärbt. An den Blattunterseiten zeigt sich ein gräulicher Belag. Liegt ein Befall vor, ist es ratsam, alle Blätter bzw. befallene Pflanzenteile zu entfernen.

Woll- und Schmierläuse

Trockene Heizungsluft im Winter hat häufig einen Befall mit Woll- oder Schmierläusen zur Folge. Wollläuse sind von einer weißen wachsartigen Schicht umgeben und Schildläuse kann man an kleinen braunen Schildchen erkennen. Hilfreich bei der Bekämpfung beider Schädlinge kann u. a. eine Lösung aus Paraffinöl und Wasser mit etwas Seife oder Spülmittel sein.

Spinnmilben, Rote Spinne

Auch Spinnmilben können sich trotz guter Pflege gelegentlich auf dieser Zimmerpflanze niederlassen. Auch wenn sie Pilea peperomioides keinen ernst zu nehmenden Schaden zufügen, ist eine Bekämpfung empfehlenswert. Oft reicht schon das Abbrausen mit einem kräftigen Wasserstrahl aus.

Blattschäden aufgrund von Pflegefehlern

Ufopflanze mit Blattschäden

Fehler in der Pflege zeigen sich meist an Veränderungen der Blätter. Das können Verfärbungen und Kräuselungen ebenso sein wie Blattverlust. Die häufigsten Ursachen sind

  • ungünstiger Standort
  • falsches Gießverhalten.

Ungünstiger Standort

Ein Chinesischer Geldbaum, der zu kalt, zu dunkel und/oder zu nass steht, zeigt das an gelben Blättern. Die weisen später schwarze Punkte auf und fallen schließlich ab. Ist der Standort zu dunkel, hängen meist auch die Triebe schlaff herunter. Darüber hinaus kann zu viel direkte Sonneneinstrahlung Sonnenbrand in Form von braunen Flecken hervorrufen. Verändert man den Standort entsprechend ihren Bedürfnissen, wird sich diese Pflanze schnell wieder erholen.

Tipp: Wenn die unteren Blätter vergilben und abfallen, kann das auch am Alter der Pflanze liegen.

Fehler beim Gießen

Bei den meisten Pflanzen sind eingerollte Blätter ein Anzeichen für Wassermangel, nicht so bei der Ufopflanze. Hier kann das auch ein Hinweis auf zu viel Feuchtigkeit sein. Ein zu nasses Substrat kann zu Wurzelfäule führen und dazu, dass vereinzelt Trauermücken auftreten. Abhilfe schafft man, indem man das Substrat abtrocknen lässt oder gegebenenfalls komplett austauscht.

Gegen die Trauermücken hilft eine einen Zentimeter dicke Schicht Quarzsand auf dem Substrat und künftig sparsameres Gießen. Sind die Blätter schlaff und hängen weit herunter, deutet das wahrscheinlich auf Wassermangel hin. Dann hilft gießen. Sobald die Erde wieder gut durchfeuchtet ist, richten sich die Blätter wieder auf.

Häufig gestellte Fragen

Wie häufig sollte man die Ufopflanze umtopfen?

Die Pilea sollte spätestens dann umgetopft werden, wenn sie nicht mehr ausreichend Platz im Topf hat. Da der Ballen Jahr für Jahr an Volumen zunimmt, sollten junge Exemplare jährlich umgetopft werden. Bei älteren ist ein Rhythmus von drei bis vier Jahren meist ausreichend.

Wie kann man die Blütenbildung fördern?

In Zimmerkultur blüht die Ufopflanze nur selten. Allerdings kann man die Blütenbildung fördern, indem man die Pflanzen im Winter an einen kühlen Platz stellt.

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