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Der Tulpenbaum trägt den botanischen Namen Liriodendron tulipifera und ist eine aus Nordamerika, Afrika und China stammende Laubbaumart, die zu den Magnoliengewächsen gehört. Der Name leitet sich von den tulpenähnlichen Blüten ab, welche normalerweise zum Anfang des Sommers erblühen.
Jedoch blüht der Baum in der Regel erst ab einem Lebensalter von 20 Jahren, deshalb muss sich der Gärtner hier oft in Geduld üben. Sehr ansehnlich sind auch die markant gezackten Blätter, die im Herbst eine intensiv leuchtende, goldgelbe Farbgebung annehmen. Der Tulpenbaum kann eine beachtliche Höhe von bis zu 35-40 Metern erreichen.
Steckbrief
- Attraktiver Laubbaum mit tulpenartigen Blüten
- Außergewöhnliche Zackenform der Blätter
- Blüte oft erst nach 20 Jahren aktiv, erscheint im Frühsommer
- Kann Wuchshöhe von über 35 Metern erreichen
- Kleinwüchsigere Variante für überschaubare Gärten
- Auswahl des richtigen Standortes ist für die Entwicklung ausschlaggebend
- Ist auf geschützte und helle Standortbedingungen angewiesen
- Braucht lockeren und durchlässigen Erdboden
- Umsetzen möglichst vermeiden und nur bei jungen Bäumen durchführen
- Hoher Nährstoffbedarf
Standort
Aufgrund der enormen Wuchshöhen sollte der Standort für den Tulpenbaum mit Bedacht ausgesucht werden, damit es hier zu keinen Platzproblemen kommt. Außerdem ist der richtige Platz für eine unproblematische Winterzeit sehr wichtig, genauso wie für den Aufwand bei der Pflege. Am falschen Standort gedeihen die Bäume oft nur sehr kärglich oder gehen sogar ganz ein, deshalb sollten die folgenden Kriterien unbedingt beachtet werden:
- Standort vorausschauend aussuchen, mit einem großen Platzangebot
- Verträgt starken Wind nicht besonders gut
- Ideal ist ein vor Wind und Wetter geschützter Platz, in der Nähe von Häusern und Mauern, oder bei einem dichten und hohen Heckengewächs
- Helle bis vollsonnige Plätze auswählen, die nicht durch andere Gewächse verdunkelt werden
- Es muss genüg Raum für das Ausbreiten der Wurzeln vorhanden sein
- Weder zu nasser noch zu trockener Standort
Einpflanzen, Substrat & Boden
Wenn es den richtigen Erdboden im Gartenbereich nicht geben sollte, muss der ausgewählte Standort dementsprechend aufbereitet werden. Tulpenbäume haben aufgrund ihrer ausufernden Wurzelbildung einen hohen Platzbedarf und sind auf ein lockeres Pflanzsubstrat angewiesen, das folgende Anforderungen erfüllen sollte:
- Bedingt saures Pflanzsubstrat, mit wenig bis gar keinem Kalk
- Nährstoffreicher Erdboden
- Sandiges Substrat, kann von grobkörnigen Partien durchzogen sein
- Humushaltige, gut durchlüftete und durchlässige Erde
- Zur Aufbereitung eines nicht adäquaten Bodens Kies, Komposterde, Granulat oder Sand mischen
- Dazu Blumenerde aus dem Fachhandel locker einarbeiten
Gießen
Der Tulpenbaum hat generell einen hohen Wasserbedarf, welcher, unter Einbezugnahme der Wettersituation, ergänzend durch Gießen abzudecken ist. Vor allem während trockener Wetterlagen ohne Regen braucht der Liriodendron tulipifera zusätzliche Gießeinheiten. Folgende Regeln sind beim Gießen zu beachten:
- Ausreichend, aber in Maßen gießen
- Bei ausbleibendem Regen verstärkt gießen
- Staunässe unbedingt vermieden, genauso wie langanhaltende Trockenheit
- Vor erneuter Wassergabe Boden per Fingerprobe überprüfen, erst bei trockener Oberfläche gießen
Düngen
Für eine attraktive und prächtige Blüten- und Blätterausbildung sind die Tulpenbäume auf zusätzliche Nährstoffgaben angewiesen, da diese Bäume einen hohen Nährstoffverbrauch haben. Die folgenden Aspekte sind beim Düngen zu befolgen:
- Ideal ist Dünger für Rhododendren
- Phosphorhaltige Mittel mit gering saurer Wirkung einsetzen
- Nur während der Vegetationsphase düngen
- Mengeneinheiten und zeitliche Abstände anhand der Größe der Bäume, der Bodenqualität und der Jahreszeit bestimmen
- Ab dem Herbst das Düngen einstellen, da die Wurzeln während der kälteren Monate keine Nährstoffe mehr aufnehmen können
Umsetzen
Wenn der Tulpenbaum an seinem zugewiesenen Standort nicht gedeiht, tragen in der Regel falsche Standortbedingungen Schuld daran. Wenn der Platz zu windig ist, sich wiederkehrend Staunässe formiert oder das Pflanzsubstrat trotz regelmäßiger Wassergabe dauerhaft trocken bleibt, sind dies mangelhafte Bedingungen, die nur durch einen Umzug zu beheben sind. Dabei sind die folgenden Kriterien unbedingt zu beachten:
- Nur junge Tulpenbäumen mit einer noch relativ überschaubaren Wuchshöhe lassen sich ohne Gefahren umsetzen
- Großwüchsige Exemplare mit stark verzweigten Wurzeln leiden unter dem Wechsel ihres Standorts
- Beim Umzug werden leicht Wurzeln verletzt und in ihrem Umfang extrem verkleinert
- Bei älteren und hochwachsenden Tulpenbäumen werden Maschinen für das Umsetzen benötigt
- Wurzelgeflecht stets mit einem großen Erdballen ausheben
- Behutsam vorgehen, um das Überleben der empfindlichen Bäume zu sichern
Vermehren
Tulpenbäume lassen sich nicht so einfach vermehren, da ist viel Geduld und Geschicklichkeit seitens des Gärtners gefragt. Das Vermehren ist sowohl mit der Aussaat von Samen, als auch mit Stecklingen durchführbar. Weiterhin lässt sich der Liriodendron tulipifera auch durch die Veredelung vermehren. Alle möglichen Vermehrungsvarianten lassen sind nicht einfach in der Umsetzung, auch wird dabei genaues, gärtnerisches Wissen vorausgesetzt. Oft dauert es sehr lange, bis sich die ersten Erfolge bei der Vermehrung zeigen und es zur Ausbildung von Wurzeln kommt. Wichtig sind dabei die folgenden Aspekte:
Samenaussaat
Die Anfänge der Aufzucht mit Samen sind noch relativ einfach, schwieriger ist die Handhabung der jungen Pflanzen. Die Samen können erst nach der Blütezeit gewonnen werden und nicht jeder Samen lässt sich zu einer Pflanze ziehen, in der Regel sind hier mehrere Versuche von Nöten. Bei dieser Art der Vermehrung sind die nachfolgenden Aspekte zu beachten:
- Samen der Tulpenbäume haben eine prägnante Flügelform
- Ab September gesund aussehenden Samen in Anzuchterde einsetzen und leicht mit Pflanzsubstrat bedecken
- Anfänglich nur weiches Gießwasser benutzen
- Blumentopf mit Folie abdecken oder Plastikbeutel überstülpen
- Ideal ist die Aufzucht im Gewächshaus oder auf zugfreien Fensterbrettern
- Auswahl eines hellen und gleichmäßig warmen Standortes, mit Temperaturwerten zwischen 20- 26°C
- Junge Pflanzen erst ab einer Wuchshöhe von mindestens 10 cm pikieren
- Allmählich und behutsam an ein normal temperiertes Raumklima gewöhnen
- Jungpflanzen erst mit den ersten verholzten Pflanzenteilen ins Freie stellen
- Anfänglich nur bedingt winterhart, zusätzlicher Schutz im ersten Winter ist nötig
Stecklingsvermehrung
Direkt im Frühling können die abgeschnittenen Triebe als Stecklinge eingesetzt werden, dann bleibt der jungen Pflanze auch genug Zeit für die Ausbildung der Wurzeln. Wenn die Pflanze sich mit Erfolg anwurzelt, zeigen sich neue Blätter und Triebe, als hilfreiche Unterstützung kann Wurzelhilfe verwendet werden. Wichtig ist dabei die Beachtung der folgenden Vorgehensweise:
- Stecklinge in einen Blumentopf mit Anzuchterde stecken
- Weiches Wasser zum Angießen verwenden
- Junge Triebe mit Plastikfolie abdecken oder im Gewächshaus unterbringen
- Pflanzsubstrat stets leicht feucht halten
- Ideale Umgebungstemperatur liegt bei 20-26°C
Sorten, Blüten & Blätter
Es gibt sowohl den amerikanischen, den afrikanischen, den chinesischen als auch den unechten Tulpenbaum, die sich deutlich in ihrer Wuchshöhe unterscheiden. Die amerikanische Variante wird am höchsten und ist eher für parkähnliche Gartenflächen geeignet.
- Unechte Sorte wird auch als Magnolien-Tulpenbaum bezeichnet
- Grüngelbe Blüten mit orangeroten Malen
- Blütezeit im Frühsommer, Juni bis Anfang Juli
- Zackenförmige Blätter, dem Ahorn sehr ähnlich, erstrahlen im Herbst goldgelber Farbgebung
Schneiden
Da der Tulpenbaum sehr empfindlich ist, darf dieser nur vorsichtig beschnitten werden. Einen radikalen Rückschnitt verträgt der Baum gar nicht, besser einmal im Jahr abgestorbene Pflanzenteile behutsam entfernen. Folgende Regeln gelten für den Schnitt:
- Regelmäßig herausragende Triebe und abgestorbene Blätter und Blüten abschneiden
- Stets mit Vorsicht vorgehen, um dem Baum nicht zu schädigen und zu schwächen
- Ideal ist ein formgebender Rückschnitt im Frühling, April bis Mai
- Verwelkte Blüten, abgeknickte Äste und von Krankheiten und/oder Schädlingen befallene Pflanzenteile direkt entfernen
- Nicht zu viel und nicht zu wenig abschneiden, Baum beim Rückschnitt schonen
- Nur scharfes und sauberes Werkzeug benutzen
Krankheiten & Schädlinge
Tulpenbäume sind nicht besonders anfällig für Krankheiten und Schädlinge, da diese relativ widerstandsfähig sind. Dennoch kann es vorkommen, dass dieser mit Parasiten befallen wird, vor allem wenn der Baum importiert wurde. Die Auswahl des richtigen Standortes und ein qualitativ hochwertiger Erdboden unterstützt das Immunsystem des Baumes, auch sollte genügend Abstand zu anderen Pflanzen vorhanden sein.
- Löcher in der Rinde, weiche und schwammige Partien am Stamm, Weben und Fraß-Spuren sind Hinweise auf einen Befall
- Ist anfällig für Fäulnis, speziell bei Staunässe und unzureichender Lüftung
- Abgestorbene Blätter und Blüten zur Vorbeugung von Fäulnis umgehend entfernen
- Bei Fäulnis kann Fungizid Abhilfe schaffen
- Braune Verfärbungen auf den Blüten und Blättern durch Blattfleckenkrankheit
- Schuld kann auch Wassermangel oder mit Salzen verunreinigter Boden sein
- Regelmäßig Lösung mit Kupfersulfat zum Schutz vor bräunlichen Flecken verabreichen
Überwintern
Tulpenbäume sind generell winterfest und können auch langanhaltende Kälte mit frostigen Temperaturen relativ problemlos vertragen. Jedoch wird dauerhafter und kalter Wind mit starken Böen gar nicht vertragen, deshalb sind die folgenden Kriterien einzuhalten:
- Auf geschützten Standort achten, wo der Baum vor kalten Winden bewahrt wird
- Baum möglichst zeitig im Frühling einpflanzen, damit dieser genügend Zeit für die Wurzelausbildung hat
- Dringend gegen spät im Frühjahr einsetzenden Frost schützen, dieser kann sehr schädlich sein
- Zum Schutz der ersten Blüten vor Erfrierungen kompletten Baum mit Gartenvlies abdecken
Giftiger Tulpenbaum
Da die Blätter, die Blüten, die Rinde und auch alle anderen Bestandteile der Tulpenbäume sowohl für Menschen, als auch für Haustiere giftig sind, sollte hier besondere Vorsicht gelten. Für einen Haushalt mit sehr kleinen Kindern, die alles unbedacht in den Mund nehmen, ist der Liriodendron tulipifera deshalb nicht geeignet.
- Kinder und Tiere von den Pflanzen fernhalten
- Speziell die großen und farbenfrohen Blütenblätter verleiten den Nachwuchs dazu, diese Pflanzenteile in den Mund zu nehmen
- Kommt es zur oralen Aufnahme der Pflanze, ist dringend ein Arzt aufzusuchen
Häufig gestellte Fragen
Wie bestimme ich den richtigen Standort für den Tulpenbaum?
Wichtig ist ein heller und geschützter Standort mit einem lockeren und nährstoffreichen Erdboden. Der Tulpenbaum sollte außerdem genügend Platz zu seiner Entfaltung haben, da dieser je nach Gattung enorme Ausmaße annehmen kann.
Was ist der Grund für bräunliche Verfärbungen bei den Blüten und den Blättern?
Braune Flecken an Blüten und Blättern können ein Hinweis auf die Blattfleckenkrankheit, einen dauerhaften Wassermangel oder einen verunreinigten Erdboden sein. Abhilfe schafft eine Lösung mit Kupfersulfat, welche regelmäßig zu verabreichen ist.
Wieso wächst mein Tulpenbaum nur sehr kümmerlich?
Wenn die Standortbedingungen nicht stimmen und sich der Tulpenbaum nicht wohlfühlt, zeigt der Baum dies durch ein kümmerliches Wachstum und ein Ausbleiben der Blüte. In diesem Fall hilft nur ein Umsetzen, welches bei jungen Bäumen noch relativ einfach machbar ist.