Wird das Wasser im Pool milchig-trüb, sieht es unsauber aus und kann krankheitserregende Folge nach sich ziehen. Mit verschiedenen Methoden kann Abhilfe geschaffen und vorgebeugt werden. So gehen Sie gegen trübes Poolwasser vor.
Maßnahmen erforderlich
Wenn das Poolwasser milchig und trüb wird, liegt es hauptsächlich an einem Pflegefehler. Es sieht “unappetitlich” aus und im schlimmsten Fall sind dafür Bakterien oder chemische Stoffe verantwortlich. Das stellt für Jung und Alt ein hohes gesundheitliche Risiko dar. Zudem können kostspielige Equipmentschäden entstehen, die aus dem milchig-trüben Swimmingpoolwasser resultieren. Gleich, wo der Fehler liegt, aus genannten Gründen sollten immer zügig Gegenmaßnahmen ergriffen werden.
Methoden gegen milchiges Poolwasser
Es gibt verschiedene Methoden zur Wiederherstellung von milchig-trübem Swimmingpoolwasser:
Grundreinigung
Am häufigsten liegt ein trüb-milchiges Poolwasser an einer unzureichenden Reinigung. Dadurch bilden sich Bakterien, die das Wasser “umkippen” lassen. Eine intensive Grundreinigung ist aber auch bei jeder anderen Ursache sehr empfehlenswert, wenn das Wasser schnell wieder glasklar werden soll. So geht’s:
- Wände und Boden mit einer Poolbürste abschrubben
- größere Schmutzpartikel mit Kescher herausnehmen, soweit möglich
- mit Poolsauger Boden stärkere Verschmutzungen aufsaugen
- Filteranlage einschalten und Wasser mindestens dreimal umwälzen lassen (wie häufig, kommt auf die Pumpenleistung an)
- Alternative: Schmutz an Wänden und Boden lösen, Wasser ablassen, restlichen Schmutz ausspritzen oder aufwischen und neues Wasser einfüllen
- Chlor strikt nach Herstellerangabe dosieren und ins frische Wasser geben
Schock-Chlorung
Hat sich viel Schmutz im Pool gesammelt und Bakterien machen sich breit, kann eine sogenannte Schock- oder auch Stoß-Chlorung genannt, wieder für klares Wasser sorgen. Vor allem bei Algenbefall zeigt sich diese Vorgehensweise als einer der effektivsten Methoden. Es ist allerdings erst mit einer Verschlimmerung des milchigen Wasseranblicks zu rechnen. Am wirkungsvollsten ist sie, wenn sie bereits bei ersten Trübungen zur Anwendung kommt. So wird es gemacht:
- Pool sollte Temperatur zwischen 15 und 18 Grad Celsius haben (gegebenenfalls nach kühler Nacht am frühen Morgen durchführen)
- Pool reinigen und ersten Schmutz mit Filteranlage entfernen (danach Filter reinigen)
- pH-Wert messen – sollte bei 7,2 liegen – notfalls vor Stoß-Chlorung pH-Wert korrigieren
- am besten geeignetes und günstigstes Chlormittel: Calcium Hypochlorite
- erforderliche Menge in einem Wassereimer geben (in der Regel drei bis fünf Milligramm pro Liter Wasser)
- gleichmäßig im Pool verteilen
- Poolpumpe mit Filteranlage 24 Stunden ohne Unterbrechung durchlaufen lassen
- Vorsicht: Calcium Hypochlorite löst sich langsam auf – mindestens acht Stunden sollte kein Baden erfolgen
Flockungsmittel
Ist der Pool milchig und trüb, könnte sich darin zu viel oder zu wenig Chlor befinden. Bei zu wenig Chlor greift ausschließlich eine der Reinigungs-Methoden, denn dann haben sich Bakterien wegen mangelnder Desinfektion gebildet. Eine Messung bringt Klarheit. Bei zu viel Chlor bietet ein Flockungsmittel die Lösung:
- Flockungsmittel ins Poolwasser geben (Menge Herstellerangaben entnehmen)
- gesamtes Wasser mindestens einmal durch Filteranlage laufen lassen (eine Komplett-Umwälzung)
- warten, bis sich Flockungsmittel mit Chlor vollgesogen und auf dem Boden abgesetzt haben
- mit Poolsauger Flockungsmittel aufsaugen
- Filterpumpe mindestens 24 Stunden laufen lassen
- Chlorgaben zukünftig reduzieren
Wasserfilterung
Oft liegt es an einer zu leistungsschwachen oder verschmutzten Filteranlage, wenn sich milchiges, trübes Wasser im Pool bildet. Auch hierbei sind Verschmutzungen und Bakterien der “Übeltäter”. Für die Herstellung von sauberem, glasklarem Wasser ist der Filter gründlich zu reinigen. Sind Filterschwämme oder Kartuschen vorhanden, veralten/verschleißen sie mit der Zeit und sollten durch neue ersetzt werden. Gleich, wie schwach oder stark die vorhandene Pumpe ist, das Wasser sollte mehrfach umgewälzt werden, bis es sauber wieder einfließt. Bei leistungsstarken Modellen dauert dies in Abhängigkeit an die Poolgröße meist nur einige Stunden; bei leistungsschwachen Modellen schlimmstenfalls ein oder zwei Tage. Anschließend sollte der Chlorgehalt gemessen und bei Bedarf auf ideales Niveau gebracht werden.
Wasserklärer
Viel Arbeit und Zeit kann der Einsatz eines Wasserklärers sparen. Dieser ist im Fachhandel oder gut sortierten Baumärkten erhältlich. Wasserklärer-Produkte sorgen für die Verklumpung von winzigen Partikeln. Wird anschließend die Filteranlage eingeschaltet, gelangen die verklumpten Partikel aus dem Wasser. Je nach Trübungs- und Verschmutzungsgrad ist eventuell zwischendurch eine Filterreinigung erforderlich.
Vorbeugung
Damit Poolwasser nicht milchig-trüb wird und zusätzliche Arbeit bringt, können einige vorbeugende Maßnahmen ergriffen werden:
- wöchentliche Prüfung der Wasserqualität und Gehalte von Chemikalien: vor allem Chlor und ph-Wert
- mit Chlorstabilisatoren ist Chlorgehalt gut auf konstantem Level zu halten (beispielsweise mit Cyanursäure)
- vor Betreten gründlich abduschen (um Sonnenmilch, Körperlotion, Seifenreste, Schweiß und Fußschmutz zu entfernen)
- bei Standort in praller Sonne oder nahe Laubbäumen Plane bei Nichtnutzung des Pools spannen
Häufig gestellte Fragen
Das kann zwei Gründe haben: entweder liegt ein überdurchschnittlich hoher Verschmutzungsgrad oder eine unzureichende Filterung vor. Die Dosierangaben beziehen sich in der Regel auf die Verwendung in “normal” genutzten Pools mit “normalem” Verschmutzungsgrad. Steigt Letzteres, ist das Chlor schnell “verbraucht”, der Gehalt sinkt und das Wasser kippt um. Erfolgt keine intensive Wasserfilterung, können Chlor- und Schmutzreste nicht in ausreichendem Umfang aus dem Poolwasser herausgefiltert werden und Bakterien bilden sich.
Das kommt auf den Verschmutzungsgrad an. Experten empfehlen für privat genutzte Pools einen durchschnittlichen Chlorgehalt zwischen 0,5 und 1,0 Milligramm pro Liter Wasser. Im Sommer mit hohen Temperaturen und bei starker Nutzung des Pools sollte der Chlorgehalt auf 0,7 bis 1,2 Milligramm pro Liter angehoben werden. Vor allem bei sommerlichen Temperaturen ist mehr Chlor angeraten, denn durch die UV-Strahlung kommt es zu einer erhöhten Verdunstung der desinfizierenden Chlorit-Teilchen.
Es ist unbedingt auf die optimale Dosierung zu achten. Wird zu viel Flockungsmittel zum Poolwasser hinzugegeben, kann sich dies insbesondere bei aluminiumhaltigen Produkten zu einer Gesundheitsgefährdung entwickeln. Es wirkt reizend vor allem auf Schleimhäute. Bei einer starken Überdosierung kann es zudem zu einer gegenseitigen Aufhebung der Wirksamkeit kommen. In der Regel sollte eine Dosierung von 100 Milliliter pro zehn Kubikmeter Wasser nicht überschritten werden. Im Idealfall wird der Pool erst nach zwei oder drei Stunden einer anschließenden Wasserfilterung betreten.