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Bei diesen Pflanzen handelt es sich meist um verholzende, Laub abwerfende Kletterpflanzen. Sie bilden Haftwurzeln und gehören demzufolge zu den Selbstklimmern. Trotz allem benötigen sie eine entsprechende Rank- oder Kletterhilfe. Die großen Blüten erstrahlen in leuchtend gelben, orangen oder roten Farben, meist aber erst nach etwa 4 Jahren. Die Trompetenblume wird häufig mit der Engelstrompete verwechselt, die im Gegensatz zu Campsis nicht winterhart ist. Sie kann im Beet aber auch im Kübel kultiviert werden. Im Beet erreicht sie meist Wuchshöhen von etwa 6 m, während sie im Kübel deutlich kleiner bleibt.
Steckbrief
- Die Trompetenblume ist ein Haftwurzelkletterer
- Sie bildet Ausläufer
- Erreicht je nach Art Wuchshöhen zwischen 4 und 12 m
- Wuchsbreite beträgt etwa 3-6 m
- Von Mai bis Ende Oktober belaubt
- Campsis hat eine gelbe Herbstfärbung
- Blütezeit ist von Juli bis September
- Blüten erreichen eine Größe zwischen 5 und 9 cm
- Erste Blüte meist erst nach 3-8 Jahren
- Früchte sind 7-10 cm lange, spindelförmige Kapselfrüchte
Pflanzen
Am besten pflanzt man die Trompetenblume im Frühjahr, sodass sie von Anfang an ausreichend Sonne zur Verfügung hat, denn sie mag es sonnig und warm. Vor dem Pflanzen ist es sinnvoll, sie kräftig zurückzuschneiden und den Wurzelballen gründlich zu wässern. Hat man ein entsprechend großes Pflanzloch ausgehoben, mischt man den Erdaushub zunächst mit verrottetem Laub und setzt dann die Pflanze vorsichtig hinein, möglichst ohne die Wurzeln zu verletzen. Nun wird mit Erdaushub aufgefüllt, der Boden angedrückt und das Ganze gut gewässert.
Beim Einsetzen der Trompetenblume sollte man darauf achten, dass sie nicht tiefer im Boden sitzt, als zuvor im Topf, indem man sie gekauft hat. Sollen mehrere Exemplare gepflanzt werden, ist es ratsam, einen Pflanzabstand von ca. 3 m einzuhalten.
Rankhilfe
Da die Klettertrompete relativ kräftig wächst, ist eine Rankhilfe, ähnlich denen von Weinreben empfehlenswert. Diese sollte am besten schon bei der Pflanzung mit angebracht werden. Spätestens, wenn die Pflanze eine Höhe von ca. 2 m erreicht hat, ist ein entsprechendes Gerüst, beispielsweise aus Draht, notwendig, an dem die Triebe angebunden werden können.
Mithilfe waagerechter Drähte, kann man die Triebe leiten bzw. der Pflanze eine bestimmte Kletterrichtung vorgeben kann. Bei Campsis radicans empfiehlt sich eine zusätzliche Absturzsicherung. Soll die Klettertrompete an einer Hauswand emporranken, ist ein Abstand zum Haus von 5-10 cm einzuhalten.
Standort und Boden
- Der Standort sollte so sonnig wie möglich, warm und windgeschützt sein.
- Ideal ist ein Standort an einer nach Süden ausgerichteten Wand oder Mauer.
- An zu schattigen Plätzen werden in der Regel keine Blüten gebildet.
- Der Fuß der Pflanze sollte möglichst beschattet sein.
- Der Boden sollte ausreichend feucht, jedoch nicht dauerhaft nass sein.
- Gut sind durchlässige, leicht nährstoffreiche und lehmige Böden.
- Sie können sauer, kalkhaltig oder neutral sein.
- In der Regel alle Böden geeignet, die nicht zu nährstoffarm oder zu trocken sind.
Gießen und Düngen
Die Trompetenblume gehört zu den Flachwurzlern, dementsprechend muss eine ausreichende Wasserversorgung gewährleistet sein. Gegossen wird am besten regelmäßig, vor allem bei andauernder Trockenheit. Von Vorteil ist es auch, den Boden zu mulchen, dadurch wird die Feuchtigkeit länger im Boden gehalten. Erst ab Herbst wird die Wasserzufuhr reduziert.
Eine spezielle Düngung ist meist nicht erforderlich. In der Regel reicht es aus, die Pflanze im Frühjahr mit Kompost zu versorgen. Je nährstoffreicher der Boden ist, desto weniger muss gedüngt werden. Ein Stickstoffdünger sollte nicht verwendet werden, dieser fördert lediglich das Wachstum der Pflanze und reduziert die Blütenbildung deutlich.
Schnitt
Zur richtigen Pflege gehört auch der Rückschnitt. Der beste Zeitpunkt hierfür ist das zeitige Frühjahr von Anfang Februar bis März. Von einem Sommerschnitt ist abzuraten, da diese Pflanze am frischen Holz bzw. an den Enden der Diesjahrestriebe, die sich wiederum an den zwei- oder mehrjährigen Trieben bilden, blüht.
Für die Bildung vieler neuer Blütentriebe schneidet man alle Vorjahrestriebe bzw. alle Seitentriebe, die von den Haupttrieben abgehen radikal bis auf 3-4 Augen (Knospen) zurück. Auch Triebe, die den Winter nicht überstanden haben und abgestorben oder erfroren sind, werden komplett weggeschnitten. Die Klettertrompete lässt sich übrigens auch gut als Stämmchen oder Hochstamm erziehen, besonders dann, wenn man sie im Kübel kultivieren möchte.
Überwintern
Was die Frosthärte betrifft, ist die Campsis grandiflora mit maximal – 15 Grad nur bedingt winterhart und kann demzufolge nur in wintermilden Regionen im Freien überwintern. Als Kübelpflanze sollte sie frostfrei überwintern. Die Amerikanische Trompetenblume ist mit bis zu – 20 Grad wesentlich robuster und frostresistenter. Diese maximale Frosthärte erreicht sie jedoch erst etwa nach dem dritten Standjahr, denn dann beginnt sie zu verholzen, wodurch sie widerstandsfähiger wird. Dann kann sie problemlos im Freien überwintern.
In den ersten Jahren nach der Pflanzung ist deshalb ein Winterschutz empfehlenswert, wobei vor allem der Fuß, also die Wurzel, geschützt werden sollte. Hierfür ist in der Regel eine dicke Schicht aus trockenem Laub ausreichend, die man auf dem Wurzelbereich verteilt. Zum Schutz der oberirdischen Pflanzenteile kann man diese mit Bastmatten oder Jute umwickeln oder mit Tannenreisig abdecken.
Vermehren
Aussaat
Die Trompetenblume Campsis sät sich leicht selbst aus, vorausgesetzt man belässt einen Großteil der Früchte an der Pflanze, womit man übrigens auch der Vogelwelt etwas Gutes tut. Samen kann man aber auch von bereits vorhandenen Pflanzen sammeln. Sind diese trocken, platzen sie auf und geben die Samen frei.
Im Haus können sie dann das ganze Jahr über ausgesät werden. Am besten lässt man sie zuvor für etwa 6 Stunden in handwarmem Wasser vorquellen. Danach legt man sie in ein feuchtes Aussaatsubstrat, ohne die Samen mit Erde zu bedecken. Nun das Substrat dauerhaft feucht halten. Bis zur Keimung dauert es ca. 4 Wochen. Die Aussaat in einem Kalthaus im Frühjahr kann die Keimdauer unter Umständen verkürzen.
Absenker
Bei der Absenkermethode ist die Keimrate in der Regel am höchsten. Dabei wird ein Trieb aus dem Vorjahr bis zum Boden heruntergebogen, mit Erde bedeckt und gegebenenfalls mit Draht fixiert. Die Triebspitze sollte dabei unbedingt aus der Erde herausragen. Dann das Ganze angießen, feucht halten und abwarten. Treibt der Absenker aus, ist das ein Zeichen dafür, dass er Wurzeln gebildet hat, sodass er von der Mutterpflanze abgetrennt und an seinem endgültigen Standort eingepflanzt werden kann.
Stecklinge
Die Stecklingsvermehrung ist eine weitere Möglichkeit, die Trompetenblume zu vermehren. Dazu schneidet man im August halb reife, etwa 20 cm lange Stecklinge. Diese steckt man in kleine Töpfe in Anzuchtsubstrat, gießt sie an und stellt sie an einen warmen Platz. Für optimale Keimbedingungen gibt man über die Töpfe eine lichtdurchlässige Folie oder Plastiktüte. Treibt der Steckling aus, hat er ausreichend Wurzeln gebildet, sodass er verpflanzt werden kann.
Wurzelschnittlinge
Eine Vermehrung durch Wurzelschnittlinge ist etwas aufwendiger. Hierfür legt man am besten im Herbst einen Teil des Wurzelbereichs frei und trennt Teile der Wurzel ab. Diese Schnittlinge sollten etwa Bleistiftstärke besitzen oder etwa fingerdick sein. In feuchtem Torf werden sie dann frostfrei gelagert und im Winter zur weiteren Anzucht in etwa 5-10 cm lange Teilstücke geschnitten. Dann steckt man sie in kleine Töpfe oder Aussaatkisten in ein Torf-Sand-Gemisch und bedeckt sie etwa 2 cm dick mit Substrat. Sobald sich ein Austrieb zeigt, benötigen die jungen Schösslinge ausreichend Licht.
Ausläufer
Die Vermehrung durch Ausläufer ist auch sehr erfolgversprechend. Die entsprechenden Ausläufer trennt man vorsichtig von der Mutterpflanze ab und pflanzt sie sofort an der gewünschten Stelle wieder ein. Auch hier sollte man darauf achten, dass der Boden gut feucht ist und bleibt.
Pflege als Kübelpflanze
Auch im Kübel sollte auf einen sonnigen Standort geachtet werden, ebenso wie auf eine entsprechende Drainage im Topf, damit überschüssiges Wasser gut ablaufen kann. Kurzzeitige Staunässe toleriert diese Pflanze aber ohne Probleme. Starker Hitze sollte man die Pflanze möglichst nicht aussetzen. Das Substrat sollte Wasser und Nährstoffe gut speichern können, dementsprechend ist ein hoher Humusanteil wichtig.
Es sollte nie komplett austrocknen und nach dem Gießen immer komplett durchfeuchtet sein. Gedüngt wird bei Austriebsbeginn, am besten mit einem Langzeitdünger und gegebenenfalls nochmals im Juli. Pflanzen im Kübel schneidet man am besten im Frühjahr auf 2-4 Augen zurück. Zusätzlich können erfrorene Triebe herausgeschnitten werden.
Die amerikanische Trompetenblume (Campsis radicans) kann auch im Kübel draußen überwintern, am besten an einer wärmenden Hauswand, benötigt aber einen entsprechenden Schutz. Man bedeckt den Wurzelbereich mit einer dicken Schicht aus trockenem Laub und umwickelt zusätzlich den Kübel mit einem schützenden Vlies, Noppenfolie aus dem Baumarkt oder einer Kokosmatte. Gegossen wird nur an frostfreien Tagen und auch nur mäßig. Möglich ist natürlich auch eine frostfreie Überwinterung im Haus.
Krankheiten und Schädlinge
Blattläuse
Einen anfänglichen Befall mit Blattläusen kann man gegebenenfalls durch Abbrausen in den Griff bekommen. Ist der Befall bereits stärker, kann man die Pflanze u.a. mit selbst hergestelltem Brennsesselsud besprühen, was in der Regel mehrmals wiederholt werden muss.
Echter Mehltau
Der Echte Mehltau, ein mehliger Belag auf den Blättern und später der kompletten Pflanze, verschont auch die Trompetenblume nicht. Bevor man aber zur Chemiekeule greift, kann man es zunächst mit einer Mischung aus Milch und Wasser im Verhältnis 1:9 versuchen, mit dem man die betreffende Pflanze besprüht. Auch das sollte mehrmals wiederholt werden. Hilft das nicht, müssen gegebenenfalls Spritzmittel aus dem Fachhandel zum Einsatz kommen.
Häufig gestellte Fragen
Woran kann es liegen, wenn die Trompetenblume stark wuchert, aber kaum blüht?
In den ersten 4 Jahren ist es in der Regel ganz normal, wenn die Pflanze nicht blüht. Ist sie bereits älter und blüht nicht, dann kann das u.a. daran liegen, dass zu viel bzw. zu stickstoffbetont gedüngt wurde oder der Standort zu schattig ist. Des Weiteren kann ein kühler und verregneter Sommer mit zu wenig Sonne ursächlich dafür sein, dass die Blüte ausbleibt.
Wie oft sollte man diese Pflanze umtopfen?
Umtopfen sollte man möglichst erst dann, wenn das jeweilige Pflanzgefäß zu klein geworden ist, was man u.a. daran erkennt, dass die Wurzeln bereits unten aus dem Gefäß herauswachsen. Um die Wurzeln dabei so wenig wie möglich zu verletzen, ist es ratsam, sie vorher gründlich zu wässern.