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Lange Zeit stand sie im Schatten der üppigen Bauernhortensie, konnte sich jedoch wegen ihrer ebenfalls ausgeprägten und filigranen Blütenpracht und der vielfältig bunten Sortenvielfalt durchsetzen. Selbst eine Überwinterung stellt bei der Zucht und Pflege der Blume kein Problem dar, weshalb sie gerne auch in kälteren Regionen angepflanzt wird.
Steckbrief
- Tellerhortensien sind winterfest
- Der Name Hortensie kommt aus dem lat. hortensius (zum Garten gehörig)
- Die Pflanze kann bis zu 150 cm groß werden, je nach Art
- Sie mag sonnige bis halbschattige Plätze
- Sowohl für das Beet, als auch für Kübel geeignet
- Blüten sind tellerförmig
- Ideale Pflanzzeit ist im Mai
- Im Kübel wird besonders viel Wasser benötigt
- Blütezeit ist von Juni bis Oktober, je nach Art
- Kann mit Stecklingen einfach vermehrt werden
Standort
Da die Tellerhortensie ursprünglich aus den regenreichen Wäldern Japans und Koreas entstammt, ergeben sich gewissen Anforderungen an den Standort der Pflanze, was das Licht und die Bodenbeschaffenheit angeht.
- Lichter Schatten ist die ideale Lage
- Gibt man ausreichend Feuchtigkeit, kann auch ein sonniger Standort gewählt werden
- Pflanzenerde sollte mit reichlich Nährstoffen versehen sein
- Beim pH-Wert besteht eine Toleranz von 5 bis 8
- Das Substrat darf leicht kalkhaltig sein
Die Tellerhortensie harmoniert besonders gut mit tiefwurzelnden Laubbäumen. Die Blätter dienen der Hydrangea als Schutz vor der Sonne und größeren Regentropfen. Durch ihre dezenten Tellerblüten ist sie wenig dominant und eignet sich sehr gut für Staudenrabatten in sonniger Lage, bei entsprechender Bewässerung.
Boden/Substrat
Damit die Tellerhortensie sich optimal entwickeln kann, benötigt sie gerade in Kübeln, wo ihr nur ein begrenzter Wurzelraum zur Verfügung steht, Qualitätserden mit verschiedenen grobfaserigen Anteilen. Torf ist beispielsweise sehr gut geeignet, um eine optimale Wasser- und Luftzufuhr zu gewährleisten und ein optimales Wurzelwachstum zu ermöglichen.
Unter Berücksichtigung des Alters, sollte die Tellerhortensie alle zwei bis vier Jahre umgetopft werden. Dies ermöglicht eine gute Weiterentwicklung, da der Pflanze durch diesen Vorgang ein neues und lockeres Substrat zur Verfügung steht, welches gute Bedingungen liefert. Bei der Verwendung von qualitativ minderwertigen Erden, verkürzt sich der Zeitraum des Umtopfens um ein Jahr.
Soll die Tellerhortensie in ein Beet umgepflanzt werden, empfiehlt sich ein humoser Boden mit hohem Lehmanteil. Dieser hält die Feuchtigkeit gut fest, neigt aber nicht zur Vernässung. Die Bodenstruktur ist für die Tellerhortensie sehr wichtig. Vor dem Einpflanzen sollte daher ein ausreichend dimensioniertes Loche geschaffen werden, welches durch eine Zugabe von Weißtorf später für die nötige Belüftung der Wurzeln sorgt. Um der Pflanze die nötigen Nährstoffe zu geben, sollte man nicht die günstigste Erde verwenden. Kauft man im Fachhandel eine Tellerhortensie, ist es empfehlenswert, diese direkt in frische Erde umzupflanzen. Vor der Platzierung im Garten, benötigt die Hortensie allerdings einen gewissen Zeitraum in einem Kübel, um sich an die neuen Umgebungsbedingungen gewöhnen zu können.
Luftfeuchtigkeit
Die Tellerhortensie mag es gerne trocken, was die Luftfeuchtigkeit betrifft. Aus diesem Grund sollten sie besonders im Winter kalt, hell und trocken aufgestellt werden, damit Sie nicht unter einem Schimmelbefall leiden und schließlich verkümmern.
Gießen
Die Hortensie ist eine robuste Pflanze, benötigt aber gerade bei der Bewässerung eine intensive Pflege. Weder durchgenässte Blumenerde, noch übermäßige Trockenheit gehören zu den optimalen Bedingungen, unter denen diese Pflanze gedeihen kann. Auch unter dem Namen “Wasserschlürferin” bekannt, benötigt diese Pflanze allerdings eine regelmäßige und vor allem gleichmäßige Bewässerung. Besonders im Herbst muss besonderen Wert auf das Gießen der Tellerhortensie geachtet werden.
Steht die Tellerhortensie im Garten, ist eine zusätzliche Bewässerung nur dann angebracht, wenn sie einer großen Sonneneinstrahlung ausgesetzt wird. Bei Kübelpflanzen hingegen muss der Gärtner stets darauf achten, für ausreichend Flüssigkeit zu sorgen, ohne die Pflanze aber zu ertränken. Wichtig ist, dass das Substrat niemals austrocknet, da dies sehr schnell für Schäden an den Wurzeln und somit auch an der gesamten Pflanze sorgen kann.
Düngen
Tellerhortensien sollten mit einem extra hergestellten Hortensiendünger behandelt werden. Hierbei handelt es sich um einen Dünger auf Stickstoffbasis, mit einem sehr geringen Phosphoranteil. Das Düngen im Garten kann bereits im Frühjahr erfolgen. Der Dünger muss dabei kreisförmig um die Pflanze herum in die Erde eingearbeitet werden. Dies bezeichnet man als Volldüngergabe, welche zwei Mal jährlich erfolgen kann. Bei Kübelpflanzen ist es von Vorteil, einen Flüssigdünger zu verwenden. Im Herbst sollte das Düngen eingestellt werden, da die Pflanze ansonsten in der ersten milden Phase des nächsten Jahres austreibt und dann anfällig gegenüber Frost und Kälte wird.
- 2 mal pro Jahr düngen. Einmal im Frühjahr, einmal im Sommer
- nur mit Hortensiendünger behandeln
- Kübelpflanzen mit Flüssigdünger versorgen
- Volldüngung kreisförmig um die Pflanze herum einarbeiten
- Besser regelmäßig umpflanzen als zu viel Düngen
Umtopfen
Wird eine Tellerhortensie im Fachhandel gekauft, sollte sie umgehend umgetopft werden, um ihr direkt mit frischem Substrat einen Wachstumsschub zu geben. Alle 2 – 4 Jahre empfiehlt sich das Umtopfen, da die Pflanze regelmäßig neue Erde benötigt, um sich weiterentwickeln zu können. Auch wenn der Topf zu klein für die Wurzeln geworden ist, sollte der Gärtner schnell reagieren und für mehr Platz und frische Erde sorgen. Das Umtopfen sollte wie bei allen Pflanzen mit großer Vorsicht erfolgen, um keine Wurzelstränge zu beschädigen.
Zunächst hebt man die Hortensie mitsamt Wurzel und Erdblock aus dem Topf. Vorsichtig entfernt man nun die Erde und eventuell abgestorbene Wurzelteile. Als nächstes setzt man die Pflanze in den neuen und größeren Blumentopf und schüttet das frische Substrat vorsichtig um die Wurzel herum ein, bis diese gänzlich bedeckt ist. Leichte Stöße gegen den Topf sorgen dafür, dass die Erde sich setzt und die Wurzel einen entsprechenden Halt bekommt. Ist der Topf gefüllt, kann man die Erde ganz leicht andrücken, jedoch nicht zu fest, da die Tellerhortensie eine luftige und lockere Wurzelumgebung benötigt.
Nach dem Umtopfen gibt man einen ersten Schub Wasser in die Erde. Danach beginnt man mit dem üblichen Ablauf, den man der Pflanze auch vorher schon zugeteilt hat. Die Hortensie kann sofort wieder an Ihrem üblichen Ort aufgestellt werden.
Überwintern
Tellerhortensien können sowohl im Beet, als auch im Kübel in der Wohnung überwintern. Ganz gleich ob im Wintergarten, im Haus, im Garten oder auf dem Balkon, stellt die Tellerhortensie keine großen Ansprüche. Außerhalb des Hauses sollte sie auf jeden Fall geschützt aufgestellt werden, damit sie vor Wind und starkem Frost bewahrt wird. Gartenhortensien kann man über den Winter mit einem speziellen Flies oder Reisig vor dem Frost schützen.
Besondere Beachtung finden Pflanzen, die in Kübeln mit einem Durchmesser von weniger als 40 Zentimetern gesetzt wurden. Diese bringt man im Winter besser in den Keller, in eine isolierte Garage oder ins Gartenhaus. Frische Gartenhortensien, die noch recht klein und jung sind, sollten über den Winter besser ausgegraben und in einem Kübel weiterversorgt werden.
Während der kalten Jahreszeit muss die Tellerhortensie zwar weiter gegossen, aber nicht gedüngt werden. Ausreichend Licht ist auch sehr wichtig. Wird der Platz in der Wohnung knapp, oder ist eine Aufstellung mit guten Lichtverhältnissen nicht möglich, kann man auch in dunklen Räumen mit Gewächshauslampen dafür sorgen, dass die Pflanze nicht an Lichtmangel eingeht.
Krankheiten und Schädlinge
- Tellerhortensien sind prinzipiell unempfindlich gegen Schädlingen und Krankheiten
- Schädlinge können Blattläuse, Schildläuse und Spinnmilben sein
- Schädlingsbefall meistens nur bei Haltung als Zimmerpflanze
- Krankheiten können Chlorose sein (Gelbfärbung der Blätter mit grünen feinen Adern) und Mehltau
- Chlorose entsteht bei einem zu basischen Boden. Beimengen von saurer Erde sorgt für Abhilfe
Vermehrung
Um die Tellerhortensie zu vermehren, schneidet man einfach einen Trieb ab, der noch nicht blüht und nicht verholzt ist. Diesen trennt man direkt unterhalb des sogenannten Blätterknotens ab. Mindestens drei Blätterpaare müssen vorhanden sein. Dieser Trieb wird mehrere Zentimeter tief in einen Topf gesteckt, der mit spezieller Anzuchterde gefüllt ist. Um ein Wachstum zu ermöglichen, muss alles immer gut feucht gehalten werden.
In der Anzuchterde sind alle Nährstoffe enthalten, die der kleine Steckling für die Bildung der ersten Wurzeln benötigt. An einem mäßig sonnigen Aufstellort, dauert es ungefähr 3 bis 4 Wochen, bis der Trieb der Tellerhortensie zu wachsen beginnt. Danach kann die Pflanze umgetopft werden und an ihrem finalen Standort aufgestellt werden.
Arten
Acuminata (Hydrangea serrata acuminata)
Diese Art besitzt fertile Innenblüten, welche Stahlblau und violett gefärbt sein können. Die Randblüten sind Rosa. Schmaler Strauch, der im Mai bis Juni prachtvolle Blüten hervorbringt. Sie mag es sonnig bis halbschattig und kann in Einzelstellung in den Garten gepflanzt werden.
Bluebird (Hydrangea serrata Bluebird)
Die Bluebird Tellerhortensie blüht überreich. Sie begeistert mit ausdrucksstarken und filigranen Blüten. Ist der Boden entsprechend gesäuert, werden die Blüten blau. Durch Zugabe von Alumiumsulfat wird dieser Effekt erzielt. Belässt man den pH Wert im normalen Bereich, färbt sie sich rosa. Sowohl im Halbschatten, als auch in der Sonne fühlt die Bluebird sich wohl, benötigt allerdings eine ausreichende Wasserversorgung.
Grayswood (Hydrangea serrata Grayswood)
Diese Art der Tellerhortensie hat große und gewölbte Blüten, welche ein interessantes Farbenspiel liefern. Die sogenannten Kelchblätter färben sich in der Sommerzeit zu einem ausgeprägten Rosa, fließen später ins Kaminrot über und verbleiben schließlich bei einem Purpurrot. Trockene Blüten eignen sich sehr gut für winterliche Dekorationen. Man bezeichnet diese Sorte als blühfreudig und gleichzeitig robust. Sie wird bis zu 150 Zentimeter hoch.
Intermedia (Hydrangea serrata Intermedia)
Die Intermedia wächst aufrecht und erzielt im Laufe der Zeit eine Höhe von 130 Zentimetern. Die Blüten sind tellerartig und schmücken die Pflanze von Juni bis August. Sie färben sich von Weiß bis hin zu intensivem Rosa. In der kalten Jahreszeit sollte die Intermedia vor zu starkem Frost geschützt werden.
Rosalba (Hydrangea serrata Rosalba)
Der Blütenstand dieser Sorte ist schirmförmig. Die Hortensie Rosalba blüht zunächst weiß und färbt sich im späteren Verlauf rosa. Die Blätter sind erst grüngelblich und matt, im Herbst dann rot. Die Rosalba wird bis zu 100 Zentimeter groß und zählt zu den sommergrünen Arten der Tellerhortensie. Im Winter braucht sie einen entsprechenden Schutz vor Frost.
Tiara (Hydrangea serrata Tiara)
Bei dieser Art findet der Gärtner rosa bis blau gefärbte Blüten vor. Diese kommen in der Zeit von Juni bis August zum Vorschein. Bei der Tiara Tellerhortensie braucht man im Winter keine Vorkehrungen zu treffen, da diese Art als winterfest gilt. In zehn Jahren erreicht die Pflanze eine Höhe von 100 Zentimetern.