Teichschlamm bildet sich aus verschiedenen organischen Stoffen, wie zum Beispiel Fischkot, Pollen, Pflanzenresten, Fischfutter oder Laub, wenn sie sich am Grund des Teiches absetzten und zersetzen. Wird die Schlammschicht zu dick, führt dies zu einem Sauerstoffmangel in den tiefen liegenden Schichten.
In der Folge bildet sich ein sogenannter Faulschlamm, der nicht nur übel riecht, sondern auch gefährlich ist. Daher sollten Sie Ihren Teich, bevor Blasen aufsteigen, vom Schlamm befreien. Welche Methode sich für Ihren Teich am besten eignet, hängt von der Teichgröße und dem Zeitaufwand, den Sie investieren wollen, ab.
Teichschlamm entfernen
Welche Methode die beste zum Entfernen des Teichschlamms ist, ist umstritten. Diskutiert werden v.a. zwei Vorgehensweisen, nämlich:
- die Verwendung eines Schlammsaugers und
- die biologische Schlammentfernung
Der beste Zeitpunkt für die Schlammentfernung ist im Frühjahr oder im Herbst. Droht bereits die Bildung von Faulschlamm sollten Sie rasch handeln und auf keinen Fall warten, bis sich eine Eisdecke gebildet hat, damit sich die giftigen Gase nicht im ganzen Teich ausbreiten.
Teichschlammsauger
Mit einem Schlammsauger können Sie den Schlamm am Teichboden bequem vom Ufer aus entfernen. Das Gerät bekommen Sie im Baumarkt oder im Fachhandel. Ein Kauf ist heute nicht mehr notwendig, da Sie den Sauger auch ausleihen können. Das Prinzip ist mit einem Staubsauger zu vergleichen, denn es wird ein Schlamm-Wasser-Gemisch vom Teichboden abgesaugt.
Schlammsauger gelten als die gründlichste Methode, um den Teichboden zu reinigen, da Sie den Schlamm einfach, wie beim Staubsaugen, vom Boden absaugen. Während alle Teichschlammsauger nach diesem “Staubsauger-Prinzip” funktionieren, gibt es beim Auffangbehälter, also dem Staubbeutel, um im Bild zu bleiben, unterschiedliche Varianten.
Auffangbehälter
Bei dieser Variante landet der aufgesaugte Schlamm in einem Auffangbehälter. Ist der Behälter voll, muss das Absaugen unterbrochen werden, um den Schlamm zu entsorgen, damit der Platz wieder frei ist. Bei kleineren Teichen ist dies wahrscheinlich kein Problem. Bei größeren Teichen wird das Entleeren mühsam und kostet ganz schön viel Zeit.
Abflussschlauch bzw. Zwei-Kammern-System
Bei dieser Variante wird der Schlamm über einen Abflussschlauch abgeführt und landet in einem Auffangbehälter, der mit einem Sieb ausgestattet ist. Je nach Modell wird das Wasser in einer zweiten Kammer gesammelt, oder wieder nach außen abgeführt. Der Vorteil dieser Modelle liegt auf der Hand, denn in diesem Fall muss der Auffangbehälter während des Saugvorgangs nicht entleert werden.
Unabhängig davon sollten Sie den Schlamm bzw. den entwässerten Schlamm bevor Sie ihn entsorgen, dahingehend prüfen, ob Sie nicht kleine Tiere mit gesaugt haben. Diese werden natürlich nicht entsorgt und dürfen wieder ins Wasser.
Biologische Schlammentfernung
Bei der biologischen Schlammentfernung brauchen Sie kein elektrisches Gerät, sondern lediglich eine Gießkanne. Gehen Sie nach der folgenden Anleitung vor:
- Teichschlammentferner in Pulverform laut Anleitung in der Gießkanne mit Wasser mischen
- Flüssigen Teichschlammentferner in die Gießkanne geben
- Mittel mit der Gießkanne im Teichwasser verteilen
Nachdem der Entferner im Teich verteilt worden ist, übernehmen die in ihm enthaltenen Bakterien bzw. Mikroorganismen die Arbeit. Denn sie beginnen umgehend damit, den Schlamm zu zersetzen. Wie lange dieser biologische Schlammabbau dauert, hängt von der Dicke der Schlammschicht ab. In der Regel dauert es jedoch einige Tage oder Wochen, bis Sie einen Erfolg sehen. Daher sollten Sie bei einer dicken Schlammschicht den Vorgang wiederholen. Bei manchen Produkten steigen nach der Ausbringung des Entferners Schlammpakete an die Oberfläche, die mit einem feinen Netz, wie zum Beispiel einem Algenkescher, entfernt werden.
Alternativen
Neben diesen beiden gängigen Varianten gibt es noch zwei Alternativen, um den Schlamm zu beseitigen, nämlich:
- Abschöpfen und
- trockene Entfernung.
Abschöpfen
Beim Abschöpfen wird der Schlamm von Hand mit einem Gefäß, einem feinmaschigen Kescher oder einem Eimer entfernt. Allerdings ist diese Methode bei größeren Teichen sehr aufwendig und äußerst anstrengend. Außerdem wird dabei viel Schlamm aufgewirbelt und im Wasser verteilt, während viele Mikroorganismen im Eimer landen. Aber auch anderen Wasserbewohnern droht bei dieser Methode Gefahr, denn sie landen schnell im Eimer oder im Kescher.
Trockene Entfernung
Die trockene Entfernung darf nur angewendet werden, wenn keine Fische im Teich überwintern. Gehen Sie nach der folgenden Anleitung vor:
- Teichwasser im Herbst ablassen
- Schlamm abtrocknen lassen (einige Tage)
- Schlamm beseitigen
Frisch “eingefahren” wird der Teich dann erst im kommenden Frühjahr. Zwar lässt sich mit dieser Methode der Teichschlamm einfach entfernen, aber der Nachteil ist, dass Sie jedes Frühjahr wieder die passende Wasserqualität herstellen müssen. Daher ist die trockene Entfernung nur für kleine Teiche empfehlenswert.
Häufig gestellte Fragen
Wann ist der beste Zeitpunkt zum Entfernen von Teichschlamm?
Am besten beseitigen Sie den Schlamm im Frühjahr oder im Herbst.
Ich habe gehört, dass mit einem Sauger viel Schlamm aufgewirbelt wird. Stimmt das?
Beim Absaugen des Teichbodens mit einem Sauger wird Schlamm aufgewirbelt. Die Menge hält sich jedoch in Grenzen, so dass keine Gefahr für das Gleichgewicht im Teich besteht.
Welche Methode zum Beseitigen des Teichschlamms ist kostengünstiger, Sauger oder Pulver?
Teichschlammsauger bekommen Sie Fachhandel ab ungefähr 100 Euro. Bei der biologischen Entfernung müssen Sie für 10.000 Liter Teichwasser mit 10 bis 20 Euro pro Anwendung rechnen.