Bei der Haltung von Fischen ist die Teichtiefe eine der wichtigsten Größen bei der Planung des Stillgewässers. Neben dem Teichvolumen bestimmt sie die endgültige Teichgröße und ob sich die Fische in diesem wohlfühlen werden oder nicht. Ist der Teich tief genug, können sich die Fische bewegen, reproduzieren, sind vor der winterlichen Kälte geschützt und es steht ausreichend Sauerstoff zur Verfügung. So wird ein effektiver Lebensraum ermöglicht, der über Jahre hinweg den Fischen ein Zuhause bietet. Je gesünder die Tiere sind, desto mehr Freude werden sie an diesen haben.
Wichtig: Passende Teichtiefe
Die Tiefe des Teichs wird häufig unterschätzt, wenn es um die Auswahl der Fische gibt. Es reicht nicht nur aus, einfach einen Gartenteich zu bauen und nach Lust und Laune Fische und Pflanzen in diesem zu platzieren. Die Tiere sind auf eine bestimmte Tiefe angewiesen, damit kein Platzmangel herrscht und sie sich entspannt entwickeln können. Zugleich ist es wichtig zu wissen, wie tief der Teich für die einzelnen Fischarten mindestens sein muss, da Sie nur so die benötige Gesamtgröße und das Volumen berechnen können.
Durch die richtige Gartenteichtiefe entstehen die folgenden Vorteile:
- kein Überwintern nötig
- erleichterte Reinigung
- vereinfachtes Absaugen des Schlamms
- Schutz vor Fressfeinden
- zahlreiche Rückzugsmöglichkeiten
- erhöhte Reproduktion
- kühlend über Sommer
- ausreichende Sauerstoffzufuhr
Der einzige Nachteil an einem Teich, der zum Beispiel für große Fische konzipiert wird, ist der hohe Pflegeaufwand. Stimmt aber die Tiefe müssen Sie sich kaum um die Fische kümmern, da sich diese selbst im Griff haben. Sogar die Reproduktion ist ohne Probleme möglich. Beim Berechnen ist es aber wichtig, die Arten entsprechend ihrer Größe zu ordnen.
Das heißt, wenn Sie Fische unterschiedlicher Körpergröße einplanen, sollten Sie die notwendigen Tiefen vergleichen und die wählen, die am tiefsten reicht. So gehen Sie auf Nummer sicher, dass all Ihre Fische über ausreichend Platz verfügen. Hierfür ist es wichtig zu wissen, welche Mindesttiefe für die einzelnen Fischarten eingeplant werden muss. Das ist besonders wichtig in Bezug auf das Überwintern, denn nur dadurch friert nur die Teichoberfläche ein.
Teichgröße für 25 Fischarten
Wenn Sie in der Planungsphase Ihres Gartenteichs stecken und gerade dabei sind, das benötigte Volumen oder die Teichgröße zu berechnen, müssen Sie wissen, wie tief das Stillgewässer für die einzelnen Fischarten sein muss. Da zahlreiche Arten Fisch als Kulturform gehalten werden können, sollten Sie einen Blick auf die folgende Liste mit 25 Arten werfen. In dieser finden Sie Klassiker wie den Goldfisch oder die Moderlieschen und selbst exotische Taxa, die trotz der passenden Teichtiefe nicht im Freien in Mitteleuropa überwintern sollten.
- Goldfisch (Carassius auratus): Wenn Sie Goldfische halten wollen, müssen Sie mehr Platz einrechnen als Sie vielleicht denken. Die Mindesttiefe für die beliebten Teichbewohner misst 80 Zentimeter, doch sind aufgrund des schnellen Wachstums der Fische zwischen 100 und 150 Zentimeter empfehlenswert.
- Koi (Cyprinus carpio): Bei Kois, den beliebten Zierfischen aus Asien, wird aufgrund der Körperlänge von bis zu 80 Zentimetern eine Wassertiefe mindestens 150 Zentimetern benötigt. Hier haben Sie jedoch noch ausreichend Platz, nach japanischen Züchtern bis zu fünf Metern, damit vor allem größere Populationen ausreichend Platz zur Verfügung haben.
- Moderlieschen (Leucaspius delineatus): Die Moderlieschen sind einer der Kandidaten für Miniteiche, da sie nicht wirklich viel Platz benötigen. Hier reichen 80 bis 100 Zentimeter vollkommen aus.
- Bitterling (Rhodeus amarus): Bitterlinge sind etwa zwei Zentimeter kleiner als Moderlieschen und setzen auf die gleiche Wassertiefe wie die wuseligen Zwerglauben. Falls Sie diese vermehren wollen, müssen Sie zudem noch Malermuscheln (Unio pictorum) halten, da diese wichtig für die Fortpflanzung der Fische sind. Die Tiere können sogar im Bachlauf gehalten werden.
- Elritzen (Phoxinus phoxinus): Ebenfalls ein Kleinfisch, der problemlos in kleinen Teichen von mindestens 80 Zentimetern Wassertiefe gehalten werden kann. Das trifft auf alle Arten der Elritze zu, die Sie in Mitteleuropa halten können.
- Goldorfe (Leuciscus idus): Bei den Goldorfen handelt es sich um Fische, die viel größer werden können als viele Besitzer meist ahnen. Gerade in einem Teich können sie locker 45 Zentimeter Länge erreichen. Da sie sehr lebhaft und gute Schwimmer sind, benötigen Sie eine Mindesttiefe von 150 Zentimetern, noch besser sind 200 Zentimeter.
- Goldschleie (Tinca tinca): Goldschleien sind ebenfalls nicht unbedingt kleine Fische, benötigen aber nur eine Mindesttiefe von 120 Zentimetern. Tief muss er nicht sein, da Goldschleien im Gartenteich hauptsächlich am Grund leben.
- Gemeiner Sonnenbarsch (Lepomis gibbosus): Der Gemeine Sonnenbarsch wird gerne aufgrund seiner Färbung und dem großen Appetit auf Jungfische und Insekten gehalten. Die bis zu 15 Zentimeter langen Fische benötigen mindestens 80 Zentimeter Wassertiefe, besser noch zwischen 100 und 200 Zentimetern, um unbeschadet überwintern zu können.
- Amerikanischer Hundsfisch (Umbra limi): Wenn Sie sich für diese Art entscheiden, ist eine Wassertiefe von etwa 50 Zentimetern absolut ausreichend. Bachläufe werden von den Fischen sogar bevorzugt, da sie einen zu tiefen Gartenteich meiden.
- Chanchito (Australoheros facetus): Der südamerikanische Fisch benötigt eine Wassertiefe maximal 80 bis 100 Zentimeter, da er selbst nur Größen von bis zu 15 Zentimetern erreicht.
- Blaubandbärbling (Pseudorasbora parva): Wenn Sie sich für diese Art aus Asien entscheiden, setzen Sie auf einen Kleinfisch, der ebenfalls im Miniteich überleben kann. Hier ist eine Mindesttiefe von 100 Zentimetern empfohlen, doch vergnügen sich die Fische sogar gerne in Tiefen bis zu 200 Zentimetern.
- Goldelritze (Pimephales promelas): Perfekte Fische für einen Miniteich, die sich gerne an der Oberfläche aufhalten. 80 bis 100 Zentimeter reichen hier völlig aus.
- Zebrakärpfling (Aphanius fasciatus): Eine weitere Art, die sich ab einer Tiefe von mindestens 80 Zentimetern komplett wohlfühlt. Kein Wunder, denn die Art wird maximal sechs Zentimeter lang.
- Neunstacheliger Stichling (Pungitius pungitius): Stichlinge sind beliebte Teichfische und benötigen nur wenig Raum. Der Neunstachelige ist mit einer Tiefe von 60 bis 100 Zentimeter vollkommen zufrieden und entspannt sich in diesen hervorragend.
- Dreistacheliger Stichling (Gasterosteus aculeatus): Trotz ihrer Namensähnlichkeit ist der Dreistachelige nicht direkt mit dem Neunstacheligen verwandt. Dafür reicht ihnen ebenfalls die gleiche Wassertiefe aus.
- Graskarpfen (Ctenopharyngodon idella): Bei diesen großen Tieren, die sich hauptsächlich von Wasserpflanzen ernähren, setzen Sie auf eine Wassertiefe von mindestens 100 bis 200 Zentimetern.
- Koboldkärpfling (Gambusia affinis): Diese kleinen Unruhestifter sind ideale Fische, die Sie zur Bekämpfung von Mücken einsetzen können, da die Larven das ideale Festmahl für diese darstellen. Ab 80 Zentimeter Wassertiefe fühlen sie sich wohl.
- Gründling (Gobio gobio): Die Gründlinge. Eine beliebte Fischart, die auf eine Wassertiefe von mindestens 120 Zentimetern angewiesen sind.
- Japanischer Drachenfisch (Zacco platypus): Bei diesem hübschen Exemplar handelt es sich um eine Art, die im Gartenteich eine Größe von bis zu 20 Zentimetern erreichen können. Die Mindesttiefe sollte daher 150 bis 160 Zentimeter betragen, damit die Fische ausreichend Platz haben.
- Sterlet (Acipenser ruthenus): Die einzige Art der Störe, die Sie im Gartenteich halten können. Doch ist dieses Projekt sehr kostenaufwendig, da die Mindesttiefe mindestens 150 Zentimeter betragen muss, was jedoch nur für zwei Exemplare ausreicht. Besser wäre eine Tiefe von mindestens 300 Metern, damit sich die Fische so richtig entwickeln können. Ideal wären zwischen 150 und 1.200 Zentimetern.
- Rotauge (Rutilus rutilus): Rotaugen benötigen eine Wassertiefe von mindestens 120 Zentimetern. Die namensgebenden roten Augen sind dann sogar noch zu erkennen.
- Wimpelkarpfen (Myxocyprinus asiaticus): Die Teichgröße für den Wimpelkarpfen lässt sich dank der Teichtiefe gut berechnen. Hier sind ähnliche Ausmaße wie für Kois zu bemessen, wobei die Mindesttiefe bei 120 Zentimetern beginnt.
- Pfauenaugenbuntbarsch (Astronotus ocellatus): Diese Art fühlt sich als Paar ab einer Tiefe von 80 Zentimetern wohl und je mehr Exemplare dazukommen, desto tiefer muss es sein. Über zwei Meter sind ebenfalls erwünscht, wenn Sie einen Schwarm halten wollen.
- Rotfeder (Scardinius erythrophthalmus): Diese großen Fische benötigen mindestens 130 bis 150 Zentimeter Wassertiefe.
- Amerikanische Rotflossenorfe (Cyprinella lutrensis): Hier reicht eine Wassertiefe von 80 bis 150 Zentimetern aus.
Häufig gestellte Fragen
Welche Arten gelten als Problemfische für eine Haltung im Gartenteich?
Neben den Stören sind das der Flussbarsch (Perca fluviatilis) und der Hecht (Esox lucius), da diese beiden zu den gefräßigsten Raubfischen in den heimischen Flüssen und Seen gehören. Der Hecht ist aufgrund seiner Länge von bis zu 150 Zentimetern schon kaum für den Gartenteich geeignet und Flussbarsche werden Ihnen alle kleinen Fische wegfressen, während der Hecht sogar kleine Säugetiere, Amphibien und Vögel vertilgen kann, wenn diese zu nah an den Teich kommen.
Warum sollten Störe wie der Sterlet und Koi niemals zusammengehalten werden?
Eine Vergesellschaftung dieser beiden Fischarten scheint für viele Menschen interessant zu sein, da es sich um wirklich große Taxa handelt, die dem Gartenteich einen einzigartigen Charakter verleihen. Koi jedoch benötigen warme Wassertemperaturen ab 24°C und alle Sterlets mögen es deutlich kühler, was die Haltung beider Arten in einem Teich nicht ermöglicht.
Wie wird ein guter Schutz vor Eis gewährt?
Abhängig von der passenden Wassertiefe des Gartenteichs können Sie als Vorsorge vor Eis einen Eisfreihalter nutzen. Dieser schützt vor der Bildung von Eis und lässt selbst bei einer zugefrorenen Oberfläche noch ein Loch übrig, durch das ausreichend Sauerstoff ins Wasser gelangen kann.