Wenn der Gartenteich in einer recht kurzen Zeitspanne viel Wasser verliert, dann gibt es diesbezüglich vielfältige Ursachen. Die Gründe dafür, können entweder Beschädigungen der Teichfolie, der Technik oder der Zuleitungen sein.
In allen Fällen ist ein rechtzeitiges Vorgehen mit geeigneten Maßnahmen wichtig, um einen weiteren Wasserverlust zu vermeiden. Sobald der Wasserspiegel unter ein bestimmtes Niveau sinkt, kann sich dieser Umstand fatal auf die tierischen und pflanzlichen Bewohner des Teiches auswirken. Die Kosten für die Reparatur sind abhängig von den Gründen für die Schäden und können erheblich variieren.
Ursachen für Wasserverlust
Wenn der Gartenteich viel Wasser verliert, dann kann es dafür verschiedene Ursachen geben. Da der Teich Wind und Wetter ausgesetzt ist, spielen die Lufttemperatur und die Sonneneinstrahlung eine wichtige Rolle. Je stärker die Sonne scheint, desto höher steigt die Wassertemperatur an und es kommt zu Verdunstungen. Als Folge sinkt erheblich der Wasserstand im Gewässer.
Aber auch die Windgeschwindigkeit und der Luftdruck üben einen starken Einfluss auf das Teichwasser aus. Darüber hinaus wirken die Teichpflanzen auf den Wasserstand ein, genauso wie die Gestaltung der Uferzonen. Diese Faktoren sind nur schwer kalkulierbar, deshalb lässt sich in vielen Fällen nicht so schnell eine eindeutige Ursache für einen sinkenden Wasserstand finden.
- normal ist täglicher Wasserverlust von bis zu 1 cm
- an sehr heißen Tagen Sinken des Wasserspiegels um 2-3 cm möglich
- grundsätzlich höherer Wasserverlust im Sommer
- starke Wellenbildung durch Wind
- evaporiert Wasser aus dem Teich
- Beschaffenheit und Bepflanzung der Uferzonen wichtig
- zu viele Pflanzen verbrauchen große Mengen an Teichwasser
- schlechte Qualität des Materials verursach Schäden
- viel Wasserverlust durch Löcher in Teichfolie
- weitere möglich Ursache: defekte oder undichte Filteranlagen
Geeignete Maßnahmen
Wenn der Wasserstand bedrohlich herabsinkt, dann bleibt dem Teichbesitzer oft keine andere Wahl, als den Ursachen schrittweise auf den Grund zu gehen. Bestimmte Hinweise deuten konkret auf Probleme und Schäden in dem jeweiligen Bereich hin.
Wenn es sich um wetterbedingte Gründe handelt, dann hilft nur ein kontinuierliches Nachfüllen des Wassers. Allerdings sollte dies nicht zu kalt sein, ansonsten kann die niedrige Temperatur schädliche Auswirkungen auf die Bewohner des Teiches haben. Deshalb sollte sich das Wasser ausreichend akklimatisieren können, bevor nachgefüllt wird.
- zu dichte Bepflanzung am Ufer ausdünnen
- durch Rückschnitt oder Teilen der Pflanzen
- Gartenteich auf Konstruktionsfehler überprüfen
- Filteranlage auf undichte Stellen und Schläuche kontrollieren
- Löcher in Folie suchen und reparieren
- bei Bedarf Kapillarsperre einbauen
Teichfolie
In der heutigen Zeit werden die Gartenteiche entweder mit einer Folie aus PVC oder EPDM ausgelegt und dadurch abgedichtet. Ansonsten würde das Teichwasser schon bald nach dem Einfüllen im Boden versickern. Die PVC-Folie ist bereits sehr lange im Handel erhältlich, dieser Werkstoff hat sowohl Vor- als auch Nachteile.
Im Gegensatz dazu handelt es sich bei EPDM um ein recht neues Material, welches immer beliebter für den Teichbau wird. EPDM-Folien werden aus synthetischem Kautschuk produziert und ähneln bei ihrer Zusammensetzung einem Schlauch für Fahrräder. Aufgrund der deutlich leistungsfähigeren Eigenschaften von EPDM, hat sich dieses Material besser bei der Gestaltung von Teichen bewährt.
Zu den häufigsten Gründen für Löcher in den Folien gehören scharfkantige Steine, spitze Glasscherben, einschneidende Tonreste, schlecht liegende Falten und stark wachsende Rhizome von Pflanzen.
- Folien aus EPDM robust und extrem elastisch
- sehr gut für große und verwinkelte Teiche geeignet
- PVC deutlich preiswerter als EPDM
- Material lässt sich gut verarbeiten
- PVC-Folien enthalten Weichmacher, um Elastizität zu erhalten
- Weichmacher lösen sich mit der Zeit aus Folien
- PVC immer spröder und empfindlicher gegen Brüche
Undichte PVC-Folie
Sehr häufig sind Löcher in der Folie dafür verantwortlich, wenn der Gartenteich beständig an Wasser verliert. Das Ausbessern dieser Löcher ist weder problematisch noch mit hohen Kosten verbunden. Allerdings kann sich die Suche nach dem Leck extrem schwierig gestalten, vor allem, wenn der Teich über größere Ausmaße verfügt. In vielen Fällen muss dazu noch das Teichwasser abgelassen werden, entweder ganz oder nur teilweise, abhängig von der genauen Stelle der Löcher.
Wenn die Folie im oberen Bereich eingerissen oder durchlöchert ist, dann ist das Ausbessern recht einfach und es muss nur wenig Teichwasser abgelassen werden. Deutlich komplizierter wird es, wenn sich die schadhafte Stelle in einer tieferen Zone des Teiches befindet. Dann müssen vor dem Reparieren alle Teichpflanzen ausgeräumt werden. Außerdem sind die Fische und andere Teichbewohner einzufangen und vorübergehend umzuziehen.
- Wasser Schritt für Schritt ablassen, um Risse und Schäden zu lokalisieren
- beschädigte Stelle in Folie sorgfältig reinigen
- von Schmutz und aufwachsenden Algen befreien
- betroffenen Bereich ausreichend trocknen lassen
- neues Folienstück mit speziellem Teichkleber aufkleben
- Flicken großzügig bemessen
- muss Loch ringsherum um mindestens 5cm überragen
- Klebestelle einige Tagen gut aushärten lassen
- erst danach Teich erneut mit Frischwasser auffüllen
EPDM-Folie reparieren
Die Reparatur einer Folie aus EPDM ist etwas aufwändiger als das Vorgehen beim PVC. Dafür werden spezielle Materialien und Kleber benötigt, ansonsten lassen sich die Löcher und Risse nicht richtig abdichten. Diese Maßnahmen haben zwar höhere Kosten, halten dafür aber extrem lange. Da ebenfalls dauerelastische Materialien eingesetzt werden, sind diese fast so dehnbar wie die ausgelegte EPDM-Folie. Im Fachhandel gibt es alle benötigten Komponenten als komplettes Reparaturset zu erhalten.
- Schadens-Lokalisierung ähnlich PVC-Folie
- Folie gründlich mit Spezialreiniger säubern
- Flicken großzügig zuschneiden, beschädigte Stelle weiträumig umfassen
- Folie und Flicken mit Haftmittel behandeln
- Mittel 5-10 Minuten einwirken lassen
- doppelseitiges Klebeband für Kautschukfolien aufkleben
- beim Auflegen dürfen keine Falten entstehen
- mit Tapetenroller kräftig andrücken
- nach Reparatur 1-2 Tage warten, bevor Wasser erneut eingefüllt wird
Kapillarsperre
Wenn die Ränder der Folie mit Erde abgedeckt werden, dann saugt der umliegende Erdboden das Wasser aus dem Teich wie ein Schwamm heraus. Dieser sogenannte Kapillareffekt tritt auch dann auf, wenn die Folie nicht hoch genug verlegt worden ist.
In beiden Fällen sinkt der Wasserspiegel nach und nach, sodass beständig viel neues Wasser nachgefüllt werden muss. Ein recht deutlicher Hinweis für diesen Effekt sind sumpfige Bereiche am Ufer. Um das Problem zu beheben, bietet sich das Anlegen einer Kapillarsperre an. Wenn die Sperre direkt beim Teichbau angelegt wird, dann ist der Arbeitsaufwand dafür viel kleiner.
- Folie für den Gartenteich großzügig zuschneiden
- rund um das Teichbecken ca. 15 cm breiten Graben ausheben
- Tiefe des Grabens sollte etwa 15-30 cm betragen
- Becken und Graben mit Folie auslegen
- groben Kies hineinfüllen
- Kapillarsperre kann ebenfalls nachträglich eingebaut werden
- Alternativ lassen sich vorgefertigte Teichrandsysteme verwenden