Ein Teich im Garten ist eine kleine Oase, von der Menschen, Tiere und Pflanzen profitieren. Hobbygärtner nutzen einen Gartenteich nicht nur als Zierteich, sondern, je nach Bauart, zum Schwimmen oder, um darin Fische zu halten. Bis zu einer Größe von 100 Kubikmeter sind Gartenteiche nicht genehmigungspflichtig. Irgendwann steht allerdings die Frage im Raum, womit der Gartenteich befüllt wird. Eine Möglichkeit, die geringe Kosten verursacht, ist die Nutzung von Brunnenwasser. Das Wasser von oberflächlichen Brunnen ist eine gute Alternative zu kostbarem Leitungswasser, jedoch muss das aus Brunnen eine geeignete Qualität haben. Lesen Sie hier, was es zu beachten gilt, will man den Teich mit Brunnenwasser füllen.
Charakteristik von Brunnenwasser
Bei Brunnenwasser handelt es sich um Quellwasser, das sich in einer Einfassung sammelt. Dazu wird eine Quelle, die mehrere Meter tief liegt, angebohrt und das Wasser fließt anschließend in ein Becken meist aus Betonringen. Das unterscheidet das Wasser in Brunnen beispielsweise von oberflächlichen Quellen, bei denen es keine Bohrung gibt. Zudem weißt Oberflächenwasser eine hohe Belastung mit Keimen, Bakterien und Nitraten auf.
Brunnen- und Oberflächenquellwasser wird gerne verwechselt. Oberflächenquellwasser ist jenes Wasser, das beispielsweise Flüsse oder Seen speist. Es gibt allerdings ein gesetzliches Verbot, dieses Wasser etwa zum Befüllen von einem privaten Teich zu verwenden.
Wasserwerte
Egal welches Wasser Sie zum Füllen von einem Teich verwenden, es sollte immer im geeigneten Wertebereich liegen. Eine Empfehlung, ob Leitungswasser, Regenwasser oder das Wasser aus Brunnen, die richtige Wahl ist, ist davon abhängig, wie nahe der Wassertyp den idealen Werten kommt. Optimales Wasser ist jedoch selten.
Folgende Werte sind ideal für den Gartenteich:
- pH-Wert: 7,5 – 8,5
- Karbonhärte: > 4
- Nitrit: < 0,01
- Nitrat: < 0,04
- Ammoniak: < 0,5
- Phosphatgehalt: < 0,05
- Eisengehalt: < 0,02
Besonders auf den Gehalt von Eisen im Wasser ist zu achten. Obwohl Eisen viele positive Eigenschaften hat, kann ein zu hoher Gehalt im Gartenteich schwere Schäden verursachen. Ein hoher Eisengehalt stört die gesamte Ökologie im Wasser und kann unter Umständen Fische im Teich töten. Weist Wasser aus einem Brunnen die geeigneten Werte auf, können Sie ohne Probleme Ihren Teich mit Brunnenwasser füllen. Es eignet sich auch zum Befüllen von Fischteichen.
Probleme durch Nitrate
Wasser aus Brunnen bleibt nicht von der Belastung durch Düngemittel verschont. Nitrat bzw. Nitrit kann ein ökologisches Problem für den Teich sein. Ist der Gehalt zu hoch, kann dies ein Algenwachstum begünstigen. Dies betrifft häufig Wasser aus Regionen mit intensiver landwirtschaftlicher Nutzung. Ob es sich um konventionelle oder ökologische Landwirtschaft handelt, ist egal, denn sowohl organische als auch chemische Dünger sorgen für eine Erhöhung der Nitratwerte im Wasser.
Stammt das Wasser aus einer Quelle mit geringer Tiefe, ist eine Belastung wahrscheinlicher als bei Tiefbohrungen. Je tiefer die Wasserquelle ist, umso mehr filternde Schichten durchläuft es, die Nitrate verringern. Etwas besser ist die Qualität von Wasser in solchen Gebieten im Winter. In dieser Zeit gibt es ein Verbot Düngemittel egal welcher Art auszubringen, wodurch sich auch die Wasserwerte verbessern.
Brunnenwasser zum Nachfüllen
Kleinere Mengen Brunnenwasser eignen sich in der Regel gut zum Nachfüllen, wenn der Teich etwa nach längerer Trockenheit einen zu niedrigen Wasserstand hat. In diesem Fall ist es meist nicht notwendig das Brunnenwasser vorher zu testen, denn selbst wenn es nicht optimal ist, solange es nicht den überwiegenden Teil der Füllmenge bildet, sind minimal schlechtere Werte vertretbar.
Wasser aufbereiten
Entspricht das Brunnenwasser nicht den erforderlichen Werten, können Hobbygärtner die Entwicklung des Wassers mit einem geeigneten Wasseraufbereiter in die richtige Richtung lenken. Bei einem Wasseraufbereiter handelt es sich um eine Mischung von unterschiedlichen Chemikalien, die die Werte im Gartenteich stabilisieren können.
Je nach Produkt können Wasseraufbereiter folgende Probleme beheben:
- pH-Wert optimieren
- Schwermetalle binden
- Ammoniak binden
- Erhöhung der Karbonhärte
- generelle Förderung der Wasserorganismen
Obwohl viele Hobbygärtner im ersten Moment davor zurückschrecken das Wasser aus einem Brunnen, für die Befüllung eines Gartenteiches, mit Chemikalien zu versetzen, sind Wasseraufbereiter speziell dafür gemacht, ökologische Lebensräume zu schaffen. Im Brunnenwasser herrscht oft wenig Leben, was nicht nur an den Wasserwerten liegt. Bis sich Leben in einem Wasser, das aus einem Brunnen stammt, entwickelt, vergehen nicht selten Wochen oder Monate. Ein Wasseraufbereiter ist der ideale Starter, der diesen Prozess beschleunigt und zudem die Entwicklung von positiven Teichorganismen fördert.
Teichwasser regelmäßig kontrollieren
Wenn Sie Ihren Teich mit Brunnenwasser füllen, ist es wichtig, das Wasser in den ersten Wochen nach dem Befüllen zu kontrollieren. Wasser aus Brunnen, vor allem wenn es sich um abgestandenes Wasser handelt, neigt eher dazu zu kippen. Besser ist es, wenn Sie einen Zeitpunkt wählen, wo das Risiko der Bildung von Keimen bzw. Bakterien geringer ist. Optimal ist eine Entnahme von Wasser aus Brunnen etwa im Frühling oder im Herbst.
Häufig gestellte Fragen
Sorgt Chlor für eine bessere Qualität bei Wasser aus Brunnen?
Nein, das Wasser für einen Gartenteich darf nicht vorher mit Chlor behandelt werden. Das Chlor verbessert die Wasserwerte nicht, sondern tötet Organismen, die im Gartenteich vielleicht erwünscht sind, ab.
Wie häufig muss ein Wasseraufbereiter genutzt werden?
Dies ist von unterschiedlichen Faktoren abhängig. Dazu gehört beispielsweise die Nutzungsform und bei einem Fischbesatz kann eine häufigere Anwendung erforderlich sein. Bei häufigen Regenfällen droht das Wasser gelegentlich zu kippen, was einen Einsatz von Wasseraufbereitern ebenfalls notwendig macht.