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Taxus baccata ist die botanische Bezeichnung für die heimische Eibe, ein in den hiesigen Gärten und Parks sehr populäres Mitglied der Familie der Taxaceae (Eibengewächse). Das immergrüne Nadelgehölz wächst baum- oder auch strauchförmig und kann durch einen Rückschnitt in die gewünschte Form gebracht werden. Im Fachhandel gibt es eine breitgefächerte Sortenvielfalt zu erhalten, die entsprechend dem Nutzungszweck und den vorhandenen Standortbedingungen ausgesucht werden kann. Die Eibe trägt rote Früchte, die einen attraktiven Kontrast zu den sattgrünen Nadeln bieten. Jedoch ist Taxus baccata stark giftig, deshalb ist Vorsicht im Umgang geboten.
Steckbrief
- Genügsames und immergrünes Nadelgehölz mit einer strauchartigen Form
- Verträgt vollsonnige bis schattige Standorte
- Kommt auch mit sehr wenig Lichteinfall zurecht
- Extrem schnittverträglich, auch starker Rückschnitt möglich
- Als Solitärgewächs, in einer Pflanzengruppe und als Heckenpflanze geeignet
- Sowohl Garten- als auch Kübelhaltung für Balkone und Terrassen möglich
- Heimisches Gewächs, deshalb gut winterhart
- Vermehrung mit Samen und Stecklingen durchführbar
- Dient der Tierwelt als Nahrungsquelle und Unterschlupf
- Bildet leuchtend rote Beeren (Scheinfrüchte) aus
Standort, Anpflanzen & Pflanzsubstrat
Die Verbreitung der Taxus baccata reicht von Europa bis Südwestasien, der heimische Nadelbaum kommt sogar mit Höhenlagen bis zu 1700 Metern zurecht. Das natürliche Habitat der Eibe liegt im halbschattigen Unterholz von Wäldern mit einer hohen Luftfeuchtigkeit und wasserdurchlässigen Böden. Jedoch ist die Pflanze sehr anpassungsfähig und kommt mit verschiedenen Standortbedingungen zurecht:
- Ideal ist ein sonniger bis halbschattiger Standort
- Kommt auch mit wenig Licht zurecht und verträgt außerdem vollsonnige Plätze
- Wächst im tiefen Schatten extrem langsam
- Bevorzugt nährstoff- und kalkhaltige Erdböden mit feuchten Bedingungen
- Verträgt auch stark saure und ungewöhnlich kalkreiche Pflanzsubstrate
- Boden sollte gut durchlässig sein
- Zu dichte Böden mit Sand, Bimskies oder Tongranulat auflockern
- Jungpflanzen mit stützenden Stab sichern
- Junge Eiben zuerst im Schatten pflanzen, pralle Sonne wird erst mit zunehmenden Alter vertragen
- Für die Heckenpflanzung und als Sichtschutz zum Nachbargrundstück und zur Straße geeignet
- 30-40 cm Pflanzabstand für Schnitthecken, die als Sichtschutz dienen sollen
- Beim Anpflanzen Erdboden mit nährstoffreichen Hornspänen auflockern
- Optimal für einen naturnahen Garten, dient als Vogelschutzgehölz
Gießen & Düngen
Taxus baccata ist ein sehr wasserbedürftiges Nadelgehölz und das zu jeder Jahreszeit. Bei anhaltender Trockenheit neigt die Pflanze zum Vertrocknen von einzelnen Zweigen, welche die attraktive und ansonsten strahlend grüne Gesamterscheinung mit auffälligen und unansehnlich braunen Flecken stark beeinträchtigt. Wenn Dünger in den Erdboden unter einem Eibengewächs eingearbeitet wird, dann ist auf ein tiefes Eingraben zu verzichten, da die meisten Pflanzen das Wurzelwerk bereits nah an der Oberfläche ausbilden, welches schwer beschädigt werden kann. Bei einem stark sandhaltigen Erdboden sollte dieser öfter mit Kompost angereichert werden. Die folgende Aspekte sind beim Gießen und Düngen zu beachten:
- Gleichmäßig feucht halten, vom Frühling bis in den Herbst hinein, eher mäßig im Winter
- Während extrem heißer Sommerwochen mit wenig Regen verstärkt gießen
- Regelmäßig gießen, auch im Winter bei trockenen Bedingungen
- Verträgt als Tiefwurzler auch längere Trockenphasen, tendiert dann aber zur Braunfärbung der Nadeln
- Erdoberfläche zwischen den Gießvorgänge antrocknen lassen, jedoch nicht komplett austrocknen
- Staunässe unbedingt vermeiden
- Nur bei extrem langer und intensiver Trockenheit tiefgründig gießen
- Mit dem Einpflanzen Kompost einarbeiten, jedes kommende Frühjahr wiederholen
- Zusätzliche Mulchschicht schützt den Boden vor Feuchtigkeitsverlust
- Flüssigdünger ein- bis zweimal im Monat von April bis September einsetzen
- Menge und Häufigkeit der Düngergaben von dem Nährstoffgehaltes der Erde abhängig machen
- Bei Kübelhaltung ist Langzeitdünger möglich, zum Beispiel in Stäbchenform
- Um den Wuchs klein und kompakt zu halten, nur sparsam düngen
- Bei verfärbten Zweigen Bittersalz verabreichen, damit sich wieder schnell grüne Nadeln entwickeln
Beeren, Wuchs & Nadelwerk
Die Eibe gehört zu den pflegeleichten Gehölzen im Garten, jedoch braucht die Pflanze ein gewisses Maß an Fürsorge, damit diese prächtig gedeihen kann. Je mehr Pflege investiert wird, desto schöner wächst die Eibe. Eibengewächse bilden im Gegensatz zu vielen anderen und einheimischen Nadelgehölzen keine verholzten Zapfen aus, zwischen deren Schuppen dann die Samen reifen. Vielmehr formieren sich die Samen mit einer fleischigen und roten Fruchthaut, die Beeren sehr ähnlich sind. Deshalb wird die Taxus baccata wegen ihrer roten Beeren auch Beereneibe genannt, jedoch handelt es sich bei diesen nur um eine beerenähnliche Scheinfrucht:
- Immergrünes Nadelgehölz, wächst als Strauch und als Baum
- Wuchsform ist ausladend, bis zum Boden hin beastet und deshalb blickdicht
- Wächst zwar nicht schnell, aber dafür konstant und in einer attraktiven Form
- Jahreszuwachs liegt zwischen 20-40 cm
- Wird in der Regel nicht höher als 10 m
- Weibliche Eiben bilden becherartige und leuchtende Scheinbeeren aus
- Roter und ungiftiger Fruchtmantel dient als Nahrungsquelle für viele Vogel- und Säugetierarten
- Bietet als Heckenpflanzung Unterschlupf und geschützte Brutplätze
- Wurzeln dringen normalerweise in eine Tiefe von ca. 1-2 Meter vor
- Eiben können sehr alt werden, manche sogar mehrere hundert Jahre
Schneiden
Ein hauptsächlicher Pflegeaspekt ist der jährlich vorzunehmende Rückschnitt, mit der die Eibe in die gewünschte Form gebracht wird. Taxus baccata ist eine besonders praktische Pflanze für die Heckenpflanzung und dient als willkommener Sicht- und Windschutz. Als einziges Gewächs unter den Nadelgehölzen treibt die Eibe auch erneut aus dem alten Holz aus und kann wieder verjüngt werden, wenn die Pflanze vernachlässigt wurde und aus diesem Grund nicht mehr dicht und buschig genug wachsen sollte. Beim Beschneiden sind folgende Kriterien zu beachten:
- Sehr schnittverträgliches Gehölz
- Vertrocknete Zweige und Triebe im Frühling abschneiden
- Rückschnitt entweder im Frühling, kurz vor Austriebsbeginn, oder im Herbst durchführen
- Bei einem extrem starken Wuchs ist der Rückschnitt auch zweimal im Jahr möglich
- Bekommt nach dem Beschneiden einen noch dichteren Wuchs
- Lässt sich in vielgestaltige Formen bringen
- Verzweigt sich nach einem Rückschnitt, ideal für die Formgebung
- Kann wie ein Bonsai gestaltet werden
- Schnittgut stets gesondert entsorgen, nie auf dem Kompost oder auf einer Weide hinterlegen
Überwintern
Da die Taxus baccata eine einheimische Pflanze ist, kann diese die hiesigen Winter problemlos überdauern. Jedoch bekommt die Eibe in den Wintermonaten oft braune Nadeln, der Grund liegt bei einer zu starken Sonnenbestrahlung. Die Braunfärbung des Nadelwerks taucht überwiegend an exponierten und ungeschützten Plätzen auf, vor allem junge Pflanzen und Sämlinge sind davon betroffen. Der dabei ausgebildete Farbstoff erhöht den Frostschutz und verschwindet im Frühjahr wieder von ganz alleine. Die nachfolgenden Vorgehensweisen erhöhen die Wintertauglichkeit der Eiben:
- Winterhartes Nadelgehölz
- Bei voller Sonne verfärben sich die Nadeln im Winter bisweilen bräunlich oder bronzefarben
- Verträgt die Winterzeit besser im Halbschatten
- Auch im Kübel gut winterfest
- Kübelpflanzen jedoch während der kalten Monate vor zu viel Regen und Schnee schützen
- Erdboden nur mäßig feucht halten, komplettes Austrocknen verhindern
- Gießen nur dann, wenn die Temperaturwerte über 0° C liegen
- Topfballen darf beim Wässern nicht gefroren sein
- Jungpflanzen mit Tannenzweigen oder Stroh vor der Kälte schützen
Vermehren
Das Vermehren ist sowohl aus Samen als auch mit Stecklingen möglich, jedoch bietet die letztgenannte Methode schnellere Ergebnisse. In der Regel dauert es 1-1,5 Jahre, bis die als Stecklinge gezogenen Jungpflanzen ein ausreichendes Wurzelwerk ausbilden, erst dann können diese an ihren endgültigen Standort versetzt werden. Darüber hinaus dauert es weitere 2-3 Jahre, bis die Pflanzen eine formbare Größe erreichen. Da sich die Taxus baccata auch selber vermehrt, können die Sämlinge im ganzen Gartenbereich auftauchen und sogar in Balkonkästen sprießen. Die folgenden Aspekte sind bei der Vermehrung zu berücksichtigen:
- Im Frühsommer Stecklinge aus dem zweijährigen Holzstand abschneiden
- Alle seitlichen Triebe auf die Hälfte einkürzen
- Bis zu einer Länge von 10 cm jegliche Nadeln und Seitentriebe abtrennen
- Stecklinge an einem vor Wind und Sonne geschützten Standort in den Erdboden stecken
- Pflanzsubstrat im Vorfeld mit nährstoffreichem Kompost auffüllen
- Erdboden um die Stecklinge herum stets leicht feucht halten
- In der Winterzeit mit Nadereisig oder Strohhalmen als Schutz abdecken
- Nur an frostfreien Tagen mäßig wässern
- In der Sommerzeit regelmäßig gießen
- Nach der Wurzelausbildung Wurzelballen großräumig auszuheben
- Jungpflanze an ihren neuen und definitiven Standort umziehen
- Erdboden vor dem Umzug auflockern und von störendem Unkraut befreien
Krankheiten & Schädlinge
Wenn sich bei dem Nadelgehölz die Nadeln stark verfärben und abfallen, dann ist das oft ein Anzeichen für einen Befall mit Schädlingen. Ein sicheres Indiz für einen Läusebefall sind Ameisenstraßen auf den Stämmen. Wichtig ist das schnelle Eingreifen und Bekämpfen bei einem Befall, da dieser sonst zum Absterben der Pflanzen führen kann:
- Pflanzen regelmäßig auf Krankheiten und Schädlinge untersuchen, um Bekämpfung frühzeitig einzuleiten
- Läuse und Schildläuse führen zu einer Gelbfärbung und dem Abfallen der Nadeln
- Umgehend mit Insektiziden oder besser mit biologischen Mitteln und Maßnahmen bekämpfen, ansonsten werden die Zweige kahl
- Befall mit Gallmilben führt zu Missbildungen und Verformungen der Nadeln
- Bei Härtefällen hilft nur ein radikaler Rückschnitt, welcher gut vertragen wird
- Bei Staunässe und permanent zu nassen Wurzeln anfällig für Pilzbefall
- Phytophthora-Fäulnis führt zum Vergilben der Nadeln und im Anschluss vertrocknet die Pflanze
- Wasserdurchlässigkeit des Bodens oder der Pflanzgefäße kontrollieren und dauerhaft erhalten
Vorsicht Giftpflanze!
Mit Ausnahme des Fruchthülle sind alle Pflanzenteile stark giftig und dürfen nicht in den Kontakt mit der Haut und den Schleimhäuten kommen. Eine Handvoll Nadeln kann ein Pferd töten, deshalb durften die Eiben früher nicht an den Wegesrändern gepflanzt werden. Bei dem Umgang mit der Eibe sind die folgenden Aspekte zu beachten:
- Beim Beschneiden vorsichtig sein und besser mit Handschuhen und Schutzbrille arbeiten
- Nur roter Fruchtmantel ist ungiftig, alle anderen Pflanzenteile sind hochgiftig
- Unpassende Pflanze für einen familiär genutzten Gartenbereich
- Kleine Kinder nicht unbeaufsichtigt in der Nähe spielen lassen
- Beim Verzehr, oder sonstigem körperlichen Kontakt mit Vergiftungserscheinungen, sofort den Arzt aufsuchen
Häufig gestellte Fragen
Welche sind die idealen Standortbedingungen für die Taxus baccata?
Die Taxus baccata bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort, die Pflanze kommt jedoch auch mit tiefem Schatten zurecht, wächst dann aber nur sehr langsam. Möglich sind auch vollsonnige Plätze, dann steigt allerdings der Wasserbedarf stark an, besonders im Hochsommer muss in diesem Fall verstärkt gegossen werden und der Pflegeaufwand erhöht sich.
Was sind die Gründe für unansehnlich verfärbte Nadeln?
Verfärbte Nadeln bilden sich entweder während zu langer Trockenphasen aufgrund des Wassermangels, im Winter bei zu starker Sonne und einem exponierten Standort oder durch einen Schädlingsbefall aus.
Wie lässt sich die Eibe vermehren?
Die Eibe lässt sich entweder durch Sämlinge oder durch Stecklinge vermehren, wobei die Stecklingsvermehrung als Methode einfacher und schneller funktioniert. Stecklinge zuerst an einem geschützten Platz aufziehen und erst nach ca 1,5 Jahren an ihren endgültigen Standort umziehen.