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Der Taschentuchbaum mit lateinischem Namen Davidia involucrata oder auch Taubenbaum ist ursprünglich in Asien und hier vor allem in China beheimatet. Der Baum ist eine exotische Schönheit, da seine weißen Blüten anmuten, als würden Taschentücher auf einer Leine hängen. Aus einer größeren Entfernung könnten die weißen Blüten aber durchaus auch als ein Schwarm Tauben betrachtet werden, der sich auf dem Taubenbaum niedergelassen hat. Aus diesem Grund hat der Baum auch diese zwei ungewöhnlichen Namen erhalten. Die dekorativen Bäume können neben dem Gartenbeet auch gut in Kübeln auf Terrasse oder einem größeren Balkon kultiviert werden.
Steckbrief
- Name Taubenbaum, da weiße Blüten aus der Ferne wie ein Schwarm weißer Tauben anmuten
- aus der Nähe betrachtet, sieht es aus, als würden unzählige Taschentücher auf der Leine trocknen
- daher auch der Name Taschentuchbaum
- botanischer Name: Davidia involucrata
- Blütenblätter weiß und bis zu 18 cm lang
- ursprünglich in Asien und hier vornehmlich in China beheimatet
- wird in hiesigen Breitengraden vier bis sechs Meter hoch
- auch als Kübelpflanze kultivierbar
- benötigt viel Geduld, da erste Blüte bis zu 10 Jahre dauern kann
- im Winter Blätter und Wurzeln der jungen Pflanze vor Frost schützen
- Kübelpflanzen immer in Winterquartier bringen
Standort
Der Zierbaum kann im Gartenbeet oder auch im Kübel kultiviert werden. Er benötigt jedoch immer einen hellen bis sonnigen oder halbschattigen Standort, der im Idealfall auch windgeschützt ist. Wer den Taschentuchbaum im Kübel kultiviert, hat daher die Möglichkeit, diesen je nach den Gegebenheiten zu verstellen.
- Bei einem Standort im Garten muss dieser sorgfältig ausgewählt werden
- nicht zu dicht an eine Mauer, Hauswand oder unterirdische Rohre pflanzen
- Bei der Auswahl des Standortes bereits an die zu erreichende Höhe des Baumes von vier bis sechs Metern denken
Substrat & Boden
Die Erde muss durchlässig sein, ist der Boden zu lehmhaltig, kann dies dem Wachstum des Taschentuchbaumes erheblich schaden. Ebenfalls benötigt er viele Nährstoffe und liebt es daher, in einem humusreichen Boden zu stehen. Dieses kann erreicht werden, indem vor dem Pflanzen dem Boden natürlicher Kompost und Hornspäne untergemengt werden. Dies gilt gleichermaßen für Kübelpflanzen und die Bäume, die im Garten kultiviert wurden.
Gießen & Düngen
Der Taubenbaum benötigt viel Wasser. Wenn es regnet, reicht diese Wassermenge meist völlig aus, doch an Tagen mit großer Trockenheit muss dem Taschentuchbaum auch gerade im Sommer zugegossen werden. Zudem benötigt der Baum in den Monaten von April bis Juli regelmäßig Dünger. Von August bis März wird gar nicht gedüngt, damit der Baum die Winterruhe vorbereiten und einhalten kann.
- an sehr heißen und trockenen Sommertagen eine Stunde lang mit Schlauch gießen
- spätestens alle drei Tage so verfahren
- so ist gewährleistet, dass der Wurzelballen gut mit Wasser durchtränkt ist
- Mulch speichert die Feuchtigkeit in der Erde
- als Dünger eignet sich reifer Kompost
- keinen Kunstdünger verwenden, dieser greift vor allem die jungen Wurzeln an
- auch Mist aus einem Stall ist als Dünger ungeeignet
- bei Pflanzen im Kübel Staunässe vermeiden
- hierzu Drainage aus Tonscherben oder Kies über dem Ablaufloch mit Gartenvlies abdecken, darüber Erde geben
Schneiden
Der Taubenbaum im Garten kultiviert, benötigt keinen Schnitt. Hier werden nur die toten Triebe und Äste gekappt. Soll der Taschentuchbaum im Kübel nicht weiter wachsen, kann dies gut mit einem jährlichen Schnitt im frühen Frühling kontrolliert werden.
Aussaat
Der Taubenbaum kann über Samen oder Stecklinge vermehrt werden. Hierüber freuen sich die Hobbygärtner, denn wer einen Taschentuchbaum im Garten oder auf der Terrasse hat, möchte mehr davon. Die Samen, die genutzt werden können, entstehen im Oktober in den Früchten. Diese sind braun und klein und eignen sich keinesfalls für den Verzehr.
- bei der Aussaat mit Samen wird viel Geduld benötigt, die Keimung kann bis zu 18 Monate dauern
- verwendetes Substrat vorab bei 200°Celsius für 20 Minuten in Backofen geben, eventuelle Keime werden so abgetötet
- Samen dann in abgekühltes und feuchtes Substrat mit wenigen Nährstoffen oder feuchtem Sand in Plastikbox in Kühlschrank stellen
- Samen in Substrat verbleiben vier bis acht Wochen im Kühlschrank
- dann den Samen in Anzuchterde bei 20° bis 25° Celsius drei bis vier Monate Zeit zum Keimen geben
- zeigen sich die ersten kleinen Pflanzen, diese an einem windgeschützten Ort heranwachsen lassen
- der erste Standort des jungen Taschentuchbaumes sollte halbschattig sein
- Erde feucht halten und Staunässe vermeiden
Vermehren
Vermehrt werden kann der vorhandene ältere Taubenbaum über Stecklinge. Dies sollte im Sommer im Juni oder Juli geschehen. Soll über Stecklinge vermehrt werden, werden junge, nicht stark verholzte Triebe gesucht, die hierfür verwendet werden können.
- unbedingt ein scharfes Messer nutzen
- Stück vom Trieb etwa 10 bis 15 cm lang
- ohne Knospen
- im unteren Teil des Triebes alle Blätter entfernen
- die Blätter im oberen Teil werden halbiert, so kann sich der Steckling auf die Bildung von Wurzeln konzentrieren
- Trieb bis zur Hälfte in Anzuchterde stecken
- diese sollte nährstoffarm und durchlässig sein
- Erde leicht anfeuchten und Plastikfolie über den Topf geben
- regelmäßiges Lüften unter der Folie beugt einer Schimmelbildung vor
- für mehrere Monate warm und windgeschützt stellen
- über die gesamte Zeit hinweg Erde leicht feucht halten
- Staunässe unbedingt vermeiden
Pflanzen
Bevor der Taubenbaum an seinen endgültigen Standort im Beet gesetzt wird, sollte hier der Boden umgegraben werden, damit dieser schön locker ist. Ist der Boden sehr feucht, kann das Umgraben jedoch zu einer Verdichtung des Bodens führen, daher sollte in einem solchen Fall darauf verzichtet werden. Den Baum bereits auf die Pflanzung vorbereiten, indem er mit seinem Wurzelballen in einen Eimer mit Wasser gestellt und so gut durchgetränkt wird.
Wenn der Taubenbaum im Kübel kultiviert werden soll, muss beim Pflanzen ähnlich verfahren werden. Da jedoch Staunässe im Kübel auf jeden Fall vermieden werden soll, sollte über dem Wasserabflussloch eine Drainage aus gebrochenen Tonscherben oder Kies gelegt werden. Danach kann Erde aufgefüllt werden und der Wurzelballen wird mittig eingesetzt.
- den Wurzelballen solange im Wasser belassen, bis keine Luftbläschen mehr aufsteigen
- Pflanzloch etwa 1 1/2 halb so tief und doppelt so breit ausheben, wie der Wurzelballen groß ist
- im Kübel das Pflanzloch genauso groß schaffen, dann kann Pflanze sich gut ausbreiten
- die Erde rundherum sollte ebenfalls ein wenig aufgelockert werden, bevor der Taubenbaum eingesetzt wird
- ein geformter Gießrand um den Stamm ist für die erste Zeit ideal
- Taschentuchbaum am besten kurz nach dem Winter pflanzen, so hat er Zeit zur Festigung bis zum nächsten Winter
- für einen besseren Halt und Wuchs, Stamm mit einem Kokosseil an einem Pfahl zur Stütze festbinden
Umtopfen
Das Umtopfen erübrigt sich bei dem Taschentuchbaum. Die selbst aus Samen oder Stecklingen gezogenen Bäume oder ein junger Taubenbaum aus dem Handel werden direkt an ihren endgültigen Standort gesetzt. Der Davidia involucrata sollte bereits in einem größeren Kübel eingepflanzt werden, damit er von Anfang an genügend Platz hat, um seine Wurzeln zu entwickeln. Die Größe des Baumes kann durch regelmäßiges Schneiden bestimmt werden.
Überwintern
Der Taschentuchbaum ist erst, wenn er erwachsen ist, winterhart bis zu -15° Celsius. Kübelpflanzen hingegen sollten ihr ganzes Leben in ein Winterquartier verbracht werden. Ist für den erwachsenen Taubenbaum im Kübel kein Winterquartier mehr vorhanden, so sollte dieser in einer windgeschützten Ecke im Winter aufgestellt werden. Ideal hierfür ist eine Südwand. Der Kübel wird auf Styropor gestellt, damit die Kälte nicht von unten in den Kübel ziehen kann und dem Wurzelballen schadet. Der Kübel sollte zudem mit Luftpolsterfolie dick umwickelt werden.
Trotz dieser Maßnahmen muss auch im Winter unter Umständen zugegossen werden, wenn die Erde trocken geworden ist. In jungen Jahren muss auch der im Freiland stehende Taubenbaum vor dem Winterfrost geschützt werden. Die Bäume werfen ihr Laub in der Regel vor dem Winter ab, sind die ersten Frosttage allerdings bereits im frühen Herbst, sollte auch die Krone des Taubenbaumes geschützt werden.
- die Krone mit Bastmatten oder Vlies schützen, wenn sich die Blätter noch auf dem Baum befinden
- den Stamm mit einem Band aus Jute umwickeln
- den Boden rund um den Stamm mit Mulch, zum Beispiel aus Laub, bedecken
- diesen Winterschutz erst im nächsten April wieder entfernen
- die Kübelpflanzen des Taschentuchbaums fühlen sich im Winter in einem kühlen Keller oder Wintergarten wohl
- trotz Winterhärte die älteren Davidia involucrata im Winter schützen
- Schutz durch angelehnte Holzbretter an Stamm gegen Wintersonne
- so kann die Rinde keinen Schaden nehmen
Pflegefehler, Krankheiten oder Schädlinge
Ein sehr häufiger Pflegefehler, der dem Taubenbaum sehr zusetzen kann, ist Trockenheit. Wird er nicht genügend oder gar nicht gegossen, können seine Blätter bereits lange Zeit vor dem Laubabwurf am Rand verdorren und abfallen. Diese Symptome treten allerdings auch bei einem Streusalzschaden auf.
- handelt es sich eindeutig um Wassermangel, gut wässern, Schaden kann so behoben werden
- liegt es nicht an mangelnder Feuchtigkeit, so werden die Schäden durch im Boden befindliches Streusalz verursacht
- immer auf biologisches Streuverfahren setzen
- Schäden durch Streusalze können mehrere Jahre andauern, da die Salze im Boden nur sehr langsam abgebaut werden
- andere Krankheiten oder Schädlinge sind nicht bekannt
Häufig gestellte Fragen
Ist mein Taubenbaum winterhart?
Im Allgemeinen ist der Taschentuchbaum, wenn er erwachsen ist, bis zu -15°Celsius frosthart. Doch die jungen Bäume sowie die Kübelpflanzen, egal ob alt oder jung müssen im Winter vor Frost geschützt werden. Ist der im Freiland stehende Davidia involucrata erwachsen, muss seine Rinde vor der Wintersonne geschützt werden.
Wie finde ich den richtigen Standort für meinen Freiland-Taschentuchbaum?
Wenn der Standort gesucht wird, muss vor allem an die zu erreichende Höhe des Taubenbaumes von vier bis sechs Metern gedacht werden. Daher immer einen Standort wählen, der fern von Mauern, Häuserwänden oder auch unterirdischen Rohren ist. Sind Wege in direkter Nähe, auf die im Winter Streusalze gegeben werden, ist dies ebenfalls kein guter Standort für den Taschentuchbaum.
Benötigt mein Taubenbaum viel Wasser?
Diese Frage ist auf jeden Fall mit einem JA zu beantworten. Denn eine Trockenperiode, in der nicht zugegossen wird, übersteht der Taschentuchbaum nicht ohne Probleme. In der Regel muss an Regentagen nicht gegossen werden. Besteht jedoch eine längere Zeit eine Periode der Trockenheit, muss mit dem Schlauch gut zugegossen werden. Bei Kübelpflanzen muss immer auf eine gewisse Feuchtigkeit der Erde ohne Staunässe geachtet werden.