Pflanzenlexikon

Strahlengriffel, Actinidia Kiwi – Pflege der Zier-Kiwi

Strahlengriffel - Actinidia kolomikta

Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.

Die attraktive Schlingpflanze kommt ursprünglich, wie ihre große Schwester, die “echte” Kiwi, aus Asien. Auch ihre Früchte sind genießbar, wenn auch viel kleiner, als die Kiwis, die aus dem hiesigen Handel bekannt sind. Aber auch die kleinen Früchte beinhalten viel Vitamin C und sind daher sehr gesund. Gerne rankt die Actinidia Kiwi an Rankhilfen und kann so bis zu 4 Meter hoch werden. Je nach Sonneneinstrahlung können sich ihre Blätter attraktiv verfärben. Die Blüten, die im Sommer entwickelt werden, leuchten zwischen dem Laub in weiß bis gelb hervor. Da die Pflanze auch gut auf starke Rückschnitte reagiert, ist der Strahlengriffel für die Kultivierung im Kübel ebenfalls sehr gut geeignet. Wird sie nicht geschnitten, kann die Zier-Kiwi auch als schattenspendendes Dach über der Terrasse genutzt werden.

Aus der Gartenrat Mediathek

Steckbrief

  • beheimatet in China, Korea oder Japan
  • frosthart
  • pflegeleicht
  • verträgt auch raue Lagen bis 600 Meter Höhe
  • kleine Früchte mit viel Vitamin C
  • herzförmige Blätter
  • Laub von April bis November
  • je nach Sonneneinstrahlung rosa-weißlich verfärbt
  • im Herbst gelb gefärbt
  • für Fassaden-Rankung geeignet

Standort, Substrat und Boden

Die Zier-Kiwi ist eine rankende Pflanze, die gerne an Hauswänden, Pergolen oder Gartenhäusern emporwächst. Hierzu benötigt sie jedoch unbedingt eine Rankhilfe, denn selbst an Mauern festwachsen kann sie nicht. Ansonsten sollte der Standort folgende Kriterien haben:

  • Strahlengriffel - Actinidia kolomikta sonnig und windgeschützt
  • verträgt auch Schatten
  • kann daher auch an der Nordwand eines Hauses kultiviert werden
  • kann auch als Schattenspender über einer Terrasse gerankt werden

Erhält die Zier-Kiwi einen sonnigen Standort, verfärben sich ihre grünen Blätter am Blattrand rosa bis weißlich, was ein sehr schönes Bild abgibt.
Der Strahlengriffel benötigt einen nährstoffreichen, sauren und kalkarmen Boden, der zudem auch durchlässig sein sollte. Daher sollte bei der Pflanzung Kompost für die Nährstoffe und den Humos, sowie Sand für die Durchlässigkeit zugegeben werden.

Gießen und Düngen

Die Zier-Kiwi mag einen leicht feuchten Boden, daher sollte hier regelmäßig gegossen werden. An Regentagen entfällt das Gießen, doch an heißen und trockenen Tagen sollte darauf geachtet werden, dass der Boden nicht austrocknet. Gleiches gilt hier auch für die Kübelpflanzen. Auch hier muss der Boden regelmäßig auf eine Trockenheit hin überprüft werden. Jedoch sollte auch beachtet werden, dass Staunässe auf jeden Fall zu vermeiden ist. Für das Düngen der Zierpflanze sollte wie folgt vorgegangen werden:

  • Bei Pflanzung der Erde bereits Kompost oder Torf beimischen
  • regelmäßig im Frühjahr mit Kompost mulchen
  • weitere Düngung über das Jahr ist nicht erforderlich

Sehen in trockenen Zeiten die Blätter ein wenig schlaff aus, sollte sofort gegossen werden.

Schneiden

Die Actinidia Kiwi ist eine Schlingpflanze, die bis zu 4 Meter hoch werden kann, allerdings hat sie einen relativ langsamen und überschaubaren Wuchs. Dennoch sollte sie, um eine Überwucherung anderer Pflanzen zu vermeiden, im März um 1/3 ihrer Größe zurückgeschnitten werden. Einen solchen radikalen Rückschnitt verträgt sie gut und ist daher auch als Kübelpflanze, die nicht zu hoch und groß werden sollte, gut geeignet. Über das Jahr sollte beim Schnitt zusätzlich wie folgt verfahren werden:

  • Strahlengriffel - Actinidia kolomikta regelmäßig auslichten, auch im Winter wenn nötig
  • die alten und dichten Triebe direkt am Ansatz entfernen
  • im Spätsommer wuchernde Triebe einkürzen
  • hierzu nur wenige Blätter hinter den Früchten stehen lassen
  • in den ersten Jahren einen Haupttrieb entwickeln lassen
  • diesen senkrecht bis zum obersten Ende der Rankhilfe wachsen lassen
  • aus dem Haupttrieb einige Seitentriebe wachsen und verholzen lassen
  • diese werden waagerecht an der Rankhilfe befestigt und ebenfalls nicht geschnitten
  • erst am Ende der Rankhilfe in Form schneiden

Wer aus dem Strahlengriffel ein Dach über der Terrasse wachsen lassen möchte, verzichtet auf den radikalen Rückschnitt und dünnt nur aus, soweit wie gewünscht.

Vermehren

Vermehrt werden kann der Strahlengriffel durch Absenker, die sich neben dem Hauptstamm zeigen. Diese werden, wenn sich die neuen Triebe zeigen, mit einem scharfen Messer abgetrennt und an einen eigenen Platz gesetzt. Sie sollten feucht gehalten und in vorbereitetes, Kompost-, Torf-, Erde-, Sandgemisch gesetzt werden. Auch die Vermehrung durch Stecklinge gelingt meist:

  • verholzte Stecklinge im Spätherbst oder Winter in Blumenerde stecken
  • halbverholzte Stecklinge können auch im Sommer eingesteckt werden
  • schattig, windgeschützt und kühl stellen
  • so wurzeln sie am besten
  • Erde nicht nass, nur feucht halten
  • treiben die Stecklinge aus, ist die Bewurzelung geglückt
  • die Pflanze kann dann im Mai nach den Eisheiligen an den gewünschten Standort gesetzt werden

Pflanzen

Die beste Zeit, um eine neue Zier-Kiwi zu pflanzen, ist der späte Frühling im Mai nach den Eisheiligen. Pflanzen, die im Herbst angeschafft wurden am besten im ungeheizten Wintergarten im Kübel überwintern und dann erst im Frühling nach draußen pflanzen. Bei der Wahl des Standortes darauf achten, dass der Strahlengriffel die Möglichkeit hat, zu ranken und hierzu auch direkt bei der Pflanzung eine Rankhilfe mit anlegen. Dies kann eine stabile Pergola, ein stabiles Spalier oder auch ein Laubengang sein. Die Actinidia Kiwi wird wie folgt eingepflanzt:

  • Japanische Strahlengriffel - Actinidia polygamader Boden muss vorbereitet werden
  • die Pflanzen nochmals gut wässern, bevor sie dem Topf entnommen werden
  • Pflanzloch, doppelt so groß wie Wurzelballen ausheben
  • die ausgehobene Erde in eine Schubkarre geben
  • so kann sie einfacher mit Kompost, Torf und Sand gemischt werden
  • den Boden im Pflanzloch auflockern, am besten 30 cm tief
  • um den Wurzelballen aufnahmebereiter für Nährstoffe und Wasser zu machen, rundherum mit einem Messer einstechen
  • die Pflanze ins Loch stellen, so dass ihre Wurzeln alle bedeckt werden
  • das Erde-, Torf-, Kompost-, Sandgemisch aus der Schubkarre wieder in das Loch geben
  • gut angießen
  • eventuell Erde nachfüllen, um einen geraden Abschluss mit dem vorhandenen Boden zu erlangen

Kultivierung im Kübel

Die Zier-Kiwi kann bei wenig Platz auch in einem Kübel kultiviert werden. Dies ist eine gute Maßnahme, wenn zum Beispiel die Hauswand an einer Terrasse begrünt werden soll. Auch hierbei muss der Pflanze eine Rankhilfe geliefert werden. Da der Strahlengriffel keinerlei Staunässe verträgt, sollte bei der Pflanzung eine Drainage angelegt werden. Die Pflanzung im Kübel kann wie folgt ablaufen:

  • Drainage über dem Abflussloch anlegen
  • hierzu Tonscherben oder Kiessteine nutzen
  • darüber ein Pflanzvlies geben, damit das Loch nicht von Erde verstopft wird
  • Erde darüber geben und vorbereitete Pflanze einsetzen
  • den Wurzelballen vorab gut gießen und rundherum die Erde einstechen
  • kalkarme Blumenerde nutzen
  • mit Sand zur besseren Durchlässigkeit mischen
  • Erde auffüllen, sodass alle Wurzeln bedeckt sind
  • die Pflanze im Kübel einmal im Frühjahr mit Langzeitdünger oder Kompost düngen

Umtopfen

Der Strahlengriffel passt sich im Wachstum seiner Umgebung an, das heißt, ist der Topf nicht so groß gewählt, wird die Pflanzen auch nicht so groß, wie ihre Artgenossen, welche im Freien kultiviert wurden. Auch einen regelmäßigen, radikalen Rückschnitt verträgt die Zier-Kiwi gut, damit die Pflanze nicht zu groß wird. Wer trotzdem eine Vergrößerung wünscht, muss regelmäßig, am besten einmal im Jahr, die Actinidia Kiwi umtopfen:

  • Strahlengriffel - Actinidia argutazum Umtopfen einen größeren Kübel wählen
  • dieser wird auch wieder mit einer Drainage versehen
  • frische, kalkarme Blumenerde einfüllen und Pflanze einsetzen
  • vorher den Wurzelballen gut wässern und rundherum einstechen
  • das Umtopfen sollte vor dem Austrieb im März gleichzeitig mit dem Schnitt erfolgen
  • gut angießen und eventuell Erde nachfüllen

Überwintern

Die Zier-Kiwi im Freien an der Hauswand oder einem Gartenhaus kultiviert benötigt aufgrund ihrer Frosthärte im Winter keinen besonderen Schutz. Lediglich die jungen Pflanzen, bei denen der Hauptstamm noch nicht ganz durchgeholzt ist oder Kübelpflanzen, sollten bei starkem Frost geschützt werden. Hierbei muss Folgendes beachtet werden:

  • Boden mulchen, zum Beispiel mit Laub
  • bei Kübelpflanzen den Kübel mit Pflanzvlies umwickeln
  • die nicht ausgereifte und durchholzte Pflanze mit Pflanzvlies im Ganzen schützen
  • hierzu kann das Vlies gut an der Rankhilfe befestigt werden
  • nur an sehr frostigen Tagen einpacken
  • für im Kübel kultivierte Pflanzen bereits bei der Pflanzung einen winterharten Kübel wählen

Auch wenn sie schön aussehen, Tontöpfe sind nur bedingt für die Überwinterung im Freien geeignet, da sie bei Frost leicht brechen können.

Pflegefehler, Krankheiten oder Schädlinge

Die Zier Kiwi verträgt keinen kalkhaltigen Boden, hierauf wird meist schon bei der Pflanzung geachtet. Doch auch beim Zugießen sollte darauf geachtet werden, dass hier ausschließlich aufgefangenes Regenwasser genutzt wird, da das herkömmliche Wasser aus dem Hahn je nach Region und Gemeinde viel Kalk enthalten kann, der die Pflanze dann durch das Gießen belasten kann. Krankheiten oder Schädlinge sind nicht bekannt, aber es gibt weitere Pflegefehler, die der Zier-Kiwi und der Blüte schaden könnten:

  • Kiwis treiben im April, also sehr früh aus, daher im März den Rückschnitt veranlassen
  • wird später geschnitten, könnte eine Blüte im Sommer ausfallen
  • wird während einer Trockenzeit zu wenig gegossen, werden die Blätter welk

Häufig gestellte Fragen

Meine Zier-Kiwi entwickelt keine Blüten, was mache ich falsch?
Der Strahlengriffel entwickelt nur kleine Blüten, die oft von den dichten Blättern versteckt werden und so gar nicht zu sehen sind. Fällt die Blüte jedoch aus, dann kann dies zum einen daran liegen, dass die Pflanze zu spät im Frühling zurückgeschnitten wurde zum anderen daran, dass der Winter extrem kalt und frostig war. Ist eines von beiden der Fall, muss in dem einen Jahr auf die Blüte verzichtet werden, im nächsten Jahr wird die Actinidia Kiwi allerdings wieder Blüten tragen.

Welches ist der beste Standort für meinen Strahlengriffel?
Die Zier-Kiwi ist wie ihre “große Schwester” auch eine Rankpflanze. Daher ist sie an einem sonnigen, warmen und windgeschützten Standort an einer Hauswand oder einem Gartenhaus am besten aufgehoben. Auch wenn sie die Sonne bevorzugt, gedeiht sie auch an einem schattigen Platz. Sehr schön macht sich der Strahlengriffel auch als natürliches Dach und Schattenspender über einer Terrasse. Die Pflanze besitzt jedoch keine eigene Rankhilfe und benötigt daher zum Ranken eine Stütze wie ein Spalier oder eine Pergola.

Kann ich meine Zier-Kiwi vermehren?
Die Vermehrung geht ganz einfach und unkompliziert mit Stecklingen oder Absenkern, also neuen Trieben, die neben der alten Pflanze wachsen. Mit einem Messer werden die Stecklinge oder die Absenker von der Mutterpflanze getrennt. Diese werden einfach in Blumenerde gesteckt und umgesetzt, sobald sie gewurzelt was an dem neuen Austrieb erkannt werden kann. Die beste Zeit für Stecklinge ist der Winter, Absenker können auch im Frühjahr eingesetzt werden.

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Tipps für Schnellleser

- sonniger und windgeschützter Standort
- kommt auch im Schatten gut zurecht
- für die Nordwand eines Hauses geeignet
- humusreicher, leicht saurer und feuchter Boden
- keinen kalkhaltigen Boden wählen
- durchlässiger Boden
- nicht austrocknen lassen
- regelmäßig gießen
- Staunässe vermeiden
- Kompost als Dünger nutzen
- im Frühjahr damit mulchen
- ansonsten keine Düngung erforderlich
- benötigt Rankhilfe
- rankt an Hauwänden oder Gartenlauben
- im Frühjahr ungefähr 1/3 zurückschneiden
- störende Triebe das ganze Jahr über kürzen
- ohne großen Rückschnitt Pflanze als Dach nutzbar
- in den ersten Jahren gar nicht schneiden
- erst den Haupttrieb entwickeln lassen
- beim Pflanzen Loch doppelt so groß wie Wurzelballen
- bis weit in die Tiefe, ca. 30 cm Boden auflockern
- bei Kultivierung im Kübel Drainage anlegen
- Wurzeln gut bedecken