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Steinsamen der Gattung Lithodora diffusa zählen zu den Zwergsträuchern. Sie wachsen kriechend mit niederliegenden Zweigen und erreichen eine Wuchshöhe von maximal 15 cm. Ihre Blätter sind rauhaarig und kräftig grün. Die bezaubernden Blüten zeigen sich je nach zwischen Mai und Juli. Die Steinsame bildet relativ schnell dichte Blütenteppiche, die zum Betreten viel zu schade sind.
Ihren Namen verdankt sie den elfenbeinfarbenen, steinharten und glänzenden Teilfrüchtchen die im Spätsommer, wenn die Pflanze bereits beginnt zu welken, zu sehen sind. Die Samen enthalten Pyrrolizidin-Alkaloide und sind infolgedessen schwach giftig.
Steckbrief
- Steinsame Lithodora diffusa ist eine immergrüne Pflanze.
- Früher Lithospermum diffusum.
- Gehört zur Familie der Raublattgewächse.
- Ist ein buschig wachsender Zwergstrauch.
- Erreicht Wuchshöhen von bis zu 15 cm.
- Wächst niederliegend, kriechend und bodendeckend.
- In besonders kalten Lagen Winterschutz empfehlenswert.
- Die Samen haben die Form kleiner Nüsschen.
- Samen sind schwach giftig.
Pflanzen
Gepflanzt werden kann ganzjährig, solange der Boden frostfrei ist. Vor dem Pflanzen ist es ratsam, die Pflanze in einen Eimer mit Wasser zu stellen, sodass die Wurzeln gut Wasser aufnehmen können. In der Zwischenzeit hebt man eine ausreichend große Pflanzgrube aus und setzt sie dann so tief ein, wie sie zuvor auch im Topf gestanden hat.
Bei der Pflanzung mehrerer Exemplare sollte man einen Pflanzabstand von 20-30 cm einhalten. Danach füllt man mit Erde auf, tritt sie fest und wässert das Ganze gründlich. Umpflanzen sollte man die Steinsame möglichst nicht wieder, da sie das nicht so gut verträgt.
Standort und Boden
Lithodora diffusa bevorzugt windgeschützte, warme, sonnige bis vollsonnige Standorte sowie hellen Halbschatten. Am besten ist ein Mix aus Sonne und Halbschatten, beispielsweise unter lichtdurchlässigen Gehölzen. Bestenfalls sollte sie vormittags in der Sonne stehen und Mittagssonne vermieden werden.
Der Boden sollte vor allem frisch, durchlässig, humos und mäßig nährstoffreich sein. Er kann mäßig trocken bis mäßig feucht sowie neutral oder sauer sein. Steinsamen sind sogenannte Kalkflieher, das heißt, dass sie auf kalkhaltige Böden empfindlich reagieren und diese deshalb ungeeignet sind. Besonders schwere Böden können beispielsweise durch die Zugabe von scharfem Sand, Humus, Kies oder etwas Gartentorf durchlässiger gemacht werden.
Gießen und Düngen
- Ist diese Pflanze erst einmal angewachsen, benötigt sie kaum noch Pflege.
- Der Wasserbedarf ist nicht sehr hoch.
- Er ist abhängig vom Standort und den vorherrschenden Witterungsverhältnissen.
- An eher trockenen Standorten sollte regelmäßig gegossen werden.
- Trockenheit wird aber wesentlich besser vertragen als zu viel Nässe.
- Um Staunässe zu vermeiden, für einen guten Wasserabzug sorgen.
- Beispielsweise mit einer entsprechenden Drainage.
- Gießen sollte man so, dass der Boden immer leicht feucht ist.
- Am besten immer nur frühmorgens oder in den frühen Abendstunden gießen.
- Der Boden sollte möglichst nicht dauerhaft austrocknen.
- Mulchschicht auf dem Wurzelbereich kann die Feuchtigkeit besser im Boden halten.
- Auch Nährstoffbedarf ist nicht sehr hoch.
- Möglichst bei der Pflanzung Kompost in den Boden einarbeiten.
- Auch Hornspäne eignen sich sehr gut.
- Ansonsten kann je nach Bedarf ein Depotdünger verabreicht werden.
Schneiden
Lithodora diffusa gehört zu den Pflanzen, die nicht zwingend verschnitten werden müssen. Ein Rückschnitt kann vor allem dann sinnvoll sein, wenn die Pflanzen von innen her bereits verkahlen. Immergrüne Stauden schneidet man am besten im Frühjahr oder nach der Blüte. So können die Fruchtstände auch im Winter für kleine Farbtupfer im Garten sorgen.
Zudem bieten abgestorbene Pflanzenteile im Winter einen zusätzlichen Schutz vor strengen Frösten. Am besten schneidet man im Frühjahr lediglich abgestorbene Pflanzenteile heraus und kürzt sie etwa alle 2-3 Jahre nach der Blüte etwas ein, sodass sie kräftiger austreibt und dichter wird. Ansonsten sollte man die Pflanzen in Ruhe lassen, sodass sie sich zu dichten, farbenprächtigen Polstern entwickeln können.
Überwintern
Bei der Überwinterung ist nicht viel zu beachten. Die Steinsame ist in der Regel gut winterhart, sollte jedoch in besonders kalten Lagen mit einem Winterschutz, beispielsweise aus Reisig, versehen werden.
Vermehren
Die Steinsame Lithodora diffusa vermehrt sich in der Regel sehr gut selbst, beispielsweise durch Selbstaussaat oder über Ausläufer, teilweise sogar stärker als es gewünscht ist. Trotz allem kann man sie auch per Hand aussäen oder über Stecklinge, Ausläufer oder durch Teilung vermehren.
Aussaat
Die Aussaat ist in der Regel etwas aufwendiger als beispielsweise die Stecklingsvermehrung. Der beste Zeitpunkt hierfür ist von November bis März. Die Samen werden zunächst in einer Anzuchtschale in Aussaaterde ausgesät. Das Substrat wird befeuchtet und das Ganze für die nächsten 2-4 Wochen an einen warmen Platz mit Temperaturen zwischen 18 und 22 Grad gestellt.
Nach diesen vier Wochen muss die Saat einer Kältebehandlung unterzogen werden, denn Steinsamen sind sogenannte Kaltkeimer. Dementsprechend sollte das Ganze jetzt für etwa 4-6 Wochen an einen deutlich kühleren Platz bei -4 bis +4 Grad gestellt werden, beispielsweise in den Kühlschrank. Bei Temperaturen über 4 Grad muss die Kälteperiode entsprechend verlängert werden.
Bis zur Keimung dauert es zwischen 8 und 10 Wochen. Sind die Keimlinge zu sehen, sollten die Temperaturen nicht zu schnell ansteigen, sondern idealerweise zwischen 5 und 12 Grad liegen. Später können die Tagestemperaturen auf 15-17 Grad angehoben werden. Von März bis einschließlich Mai sind die Aussaaten in einem Kalthaus, einem Kalten Kasten oder im Freiland am besten aufgehoben. Sind die Pflänzchen groß genug, können sie vereinzelt werden.
Stecklinge
Zur Stecklingsvermehrung können halb reife Kopf- oder Triebstecklinge von diesjährigen Trieben geschnitten werden. Der beste Zeitpunkt hierfür ist zwischen Mai und Juni, die Stecklinge sollten zu diesem Zeitpunkt eine gewisse Reife besitzen. Sie werden unter einem Blattknoten geschnitten und sollten über drei Blattpaare verfügen. Beim Schneiden der Stecklinge sollten Quetschungen unbedingt vermieden und nur ausreichend scharfe Schnittwerkzeuge verwendet werden.
Um die Wurzelbildung zu unterstützen, kann man die Stecklinge in Weidenwasser stellen. Das ist ein sehr effektives Bewurzelungsmittel, denn es enthält u.a. Wachstumshormone, sogenannte Auxine, die die Bewurzelung unterstützen. Weidenwasser kann man selbst herstellen, vorausgesetzt man findet eine Weide in der näheren Umgebung.
Bewurzelung in Weidenwasser
Für das Weidenwasser benötigt man junge blattlose Triebe einer Weide. Diese zerkleinert man dann in 1-2 cm kleine Stücke, setzt sie 24 Stunden lang in kochendem Wasser an und stellt das Ganze an einen kühlen und schattigen Platz. Man rechnet auf einen Liter Wasser etwa 300 g Weidenstücke. Nach 24 Stunden schüttet man das Ganze durch ein Sieb. In dieses Wasser werden nun, ebenfalls 24 Stunden lang, die Stecklinge gestellt.
Danach nimmt man sie aus dem Wasser, spült sie kurz ab und pflanzt sie in ein Anzuchtsubstrat. Um ein optimales Mikroklima für die Stecklinge zu schaffen, stülpt man eine lichtdurchlässige Folientüte oder Klarsichtfolie über die Stecklinge. Meist erfolgt die Bewurzelung innerhalb von 10-14 Tagen. Zeigt sich der erste Austrieb, können die Stecklinge in kleine Töpfe vereinzelt oder an Ort und Stelle ausgepflanzt werden.
Teilung
Eine Teilung ist im Herbst aber auch im Frühjahr möglich. Dazu wird die betreffende Pflanze ausgegraben, vorsichtig geteilt und die neu gewonnenen Teilstücke getrennt voneinander an ihren endgültigen Standort wieder eingepflanzt. Anschießend das Ganze gut wässern.
Absenker
Auch eine Vermehrung über Absenker ist unproblematisch. Man biegt einen Seitentrieb zum Boden herunter, legt ihn auf dem Boden auf und bedeckt ihn mit Erde. Um zu verhindern, dass er wieder herausflutscht, kann man ihn mit Draht am Boden fixieren. An den Stellen, an denen der Trieb den Boden berührt, bilden sich dann neue Wurzeln, sodass der oder die Absenker von der Mutterpflanze getrennt und an ihren endgültigen Standort eingepflanzt werden können.
Krankheiten und Schädlinge
- Gegenüber Krankheiten und Schädlingen ist Lithodora diffusa relativ robust.
- Allerdings kann es durch zu viel Nässe zu Pilzbefall kommen.
- Auch Schnecken sind dieser Pflanze nicht abgeneigt.
- Sie bevorzugen vor allem die jungen Blätter.
- Zudem nutzen sie die Pflanzen häufig als schützenden Unterschlupf.
- Mit handelsüblichem Schneckenkorn kann man sie fernhalten.
- Gut hierfür eignet sich auch Sägespäne.
- Schneckenkorn oder Sägespäne werden um den betreffenden Bereich verteilt.
Besonders schöne Arten
Lithodora diffusa ‘Heavenly Blue’
Diese immergrüne Garten-Steinsame trägt matt grünes Laub und bringt von Mai bis Juli leuchtend enzianblaue Blüten hervor. Sie wird bis zu 15 cm hoch. Auf einen Quadratmeter rechnet man etwa 25 Pflanzen. Sie eignet sich auch gut für eine Pflanzung in kleinen Gruppen mit jeweils 3-5 oder maximal 10 Pflanzen.
Lithodora diffusum ‘Blue Star’
Auch diese Sorte erreicht Wuchshöhen von 10-15 cm und bringt von Mai bis Juli viele dekorative, blau-weiß gestreifte Blüten hervor. Sie ist mäßig frosthart und eignet sich für eine Pflanzung in Rabatten, Stein- oder Heidegärten beispielsweise mit Calluna oder Erika.
Lithodora diffusa ‘Grace Ward’
Lithodora diffusa ‘Grace Ward’ ist noch eine relativ neue Art. Ihre tellerförmigen enzianblauen Blüten zeigen sich zwischen Mai und Juli. Das Besondere an dieser Sorte ist die Tatsache, dass sie in Intervallen wächst, sodass eine geschlossene Pflanzung wichtig ist. Sie eignet sich auch sehr gut für eine Kübelpflanzung.
Häufig gestellte Fragen
Ist die Steinsame winterhart?
Je nach Art ist diese Pflanze gut oder mäßig winterhart. Wenn man sich nicht hundertprozentig sicher ist, sollte man sie vorsichtshalber mit einem leichten Winterschutz versehen, indem man sie beispielsweise mit Tannenreisig abdeckt, vor allem in besonders kalten Lagen.
Muss die Steinsame verschnitten werden?
Ein Rückschnitt ist nicht unbedingt notwendig. Allerdings ist es ratsam, für einen gesunden und dichten Wuchs und ein gepflegtes Erscheinungsbild regelmäßig abgestorbene Pflanzenteile zu entfernen und etwa alle 2-3 Jahre die Pflanzen etwas einzukürzen. Nach einem stärkeren Rückschnitt kann es jedoch passieren, dass sie die nächsten 1-2 Jahre nicht blühen.
Wie lässt sich eine zu starke Ausbreitung verhindern?
Die Ausbreitung der Steinsame lässt sich kaum verhindern, da sie sich über ihre Seitentriebe verbreitet, sobald diese Bodenkontakt bekommen. Zudem sät sie sich teilweise auch selbst aus. Man kann die Ausbreitung nur stellenweise unterbinden, indem man entsprechende Ausläufer entfernt bzw. wenn diese bereits angewachsen sind, herausreißt.
Ansonsten kann man versuchen die Selbstaussaat einzudämmen, indem man nach der Blüte die Blütenstände abschneidet. In der Regel ist eine Ausbreitung aber gewünscht, immerhin handelt es sich bei der Steinsame um einen Bodendecker und die zeichnen in der Regel durch einen dichten Wuchs aus.