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Schopflilie, Eucomis/Ananasblume – Pflege

Schopflilie

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Wenn sich ihr walzenförmiger Blütenstand aus einem Trichter ausladender Laubblätter erhebt, ist die Ähnlichkeit der Schopflilie mit einer Ananas nicht zu leugnen. Die kecke Blätterkrone verstärkt diese Assoziation und sorgt auf dem sommerlichen Balkon für Furore. Dank ihrer originellen Optik hat sich die exotische Ananasblume überdies als eindrucksvolle Zimmerpflanze etabliert. Wer hinter dieser floralen Pracht eine kapriziöse Diva vermutet, wird hier eines Besseren belehrt. Ungeachtet ihrer spektakulären Erscheinung, gibt sich die Eucomis als erfreulich anspruchslos. Lesen Sie hier, wie die Pflege ganz einfach von der Hand geht.

Aus der Gartenrat Mediathek

Steckbrief

  • Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae)
  • Gattung: Schopflilien (Eucomis)
  • Beheimatet in den tropischen Regionen Afrikas
  • Ausdauernde, krautige Pflanze
  • Kugelige oder birnenförmige Zwiebeln als Überdauerungsorgan
  • Wuchshöhen in Kultur von 10 bis 60 cm, selten bis 100 cm
  • Walzenförmiger Blütenstand mit vielzähligen, kleinen Einzelblüten
  • Blütezeit von Juli bis August
  • Grundständige Rosetten mit zahlreichen, lanzettlichen oder linealischen Blättern
  • Temperaturminimum: 3 Grad Celsius
  • Trivialnamen: Ananasblume, Ananaslilie

Wörtlich übersetzt, steht Eucomis für ‘schön frisiert’, woraus sich der deutsche Gattungsname Schopflilie ergibt. Diese Namensgebung ist zurückzuführen auf den grünen Blätterkranz an der Spitze des Blütenstandes.

Standort

Ananasblume im TopfAm vollsonnigen bis sonnigen, warmen und windgeschützten Standort demonstriert die Schopflilie ihre florale Pracht. Je mehr die Licht- und Temperaturverhältnisse den sonnendurchfluteten Grassteppen Süd- und Ostafrikas ebenbürtig sind, desto üppiger fällt die Blüte aus. Absonnige Lagen mit 4-6 Stunden Sonnenlicht während des Sommers werden toleriert. Während die klein bleibenden Arten ein wenig Wind problemlos verkraften, sollten mächtige Vertreter, wie Eucomis comosa, so geschützt wie möglich platziert sein.

Boden und Substrat

Ab Mai ausgepflanzt ins Beet, sollte die Erde dort reich an Nährstoffen, gut durchlässig und frisch bis feucht beschaffen sein. Eine sandig-lehmige Struktur ist von Vorteil, die nicht allzu luftig-locker sein sollte, damit die Standfestigkeit einer Ananasblume zu jeder Zeit gewährleistet ist.
Mehrheitlich entscheiden sich Hobbygärtner für die Topfkultur. Eine qualitativ hochwertige Blumenerde auf Kompostbasis ist die richtige Wahl für das Substrat. Idealerweise verbessern Sie die Durchlässigkeit mit ein wenig Sand oder Lavagranulat. Achten Sie beim Kauf auf ein torffreies Produkt, da diese Zugabe bereits nach kurzzeitiger Trockenheit ihre Wasserspeicherkapazität größtenteils einbüßt. Wem das zu aufwändig ist, verwendet Kakteenerde für die Schopflilie.

Tipp: Verweilt die Ananasblume im Topf auf dem sommerlichen Balkon, verzichten Sie auf einen Untersetzer. Auf diese Weise kann sich nach einem Regenguss keine Staunässe bilden, weil sich Wasser im Untersetzer ansammelt und nicht rechtzeitig ausgegossen werden kann.

Gießen

Die tropische Schönheit mag nicht mit hartem Leitungswasser konfrontiert werden. Gießen Sie daher eine Ananaslilie überwiegend mit weichem Regenwasser oder Teichwasser. So halten Sie den Wasserhaushalt fachgerecht im Gleichgewicht:

  • Bis zum Austrieb nur wenig gießen
  • Treiben die Blätter und Blütenstände aus, wird proportional zum Wachstum die Wassermenge erhöht
  • Trocknet die Erde an, wird gewässert

EucomisWenngleich die Schopflilie einen leichten bis mäßigen Sommerregen problemlos hinnimmt, sollte Gießwasser unmittelbar auf die Wurzelscheibe gegeben werden. In den frühen Morgenstunden oder am Abend ist die beste Zeit für diese Pflege.

Düngen

Frisch eingetopft in vorgedüngtes Substrat, erhält die Ananasblume erst mit Beginn der Blütezeit alle 14 Tage etwas Flüssigdünger. Gleiches gilt für ausgepflanzte Zwiebeln, sofern Sie der Erde Kompost, Hornspäne oder Guanogranulat hinzugaben. Ab September stellen Sie die Nährstoffzufuhr ein, damit die Schopflilie vor Beginn der Winterruhe ausreift.

Schneiden

Während der Wachstums- und Blütezeit erhält die Schopflilie keinen Schnitt. Da sich die kleinen Sternenblüten im Herbst in dekorative Kugelfrüchte verwandeln, kommt ein Ausputzen ebenfalls nicht infrage. Einzig vor dem Einräumen ins Winterquartier schneiden Sie alle Blätter vollständig ab. Warten Sie mit diesem Schnitt, bis das Laub vollständig vergilbt ist. Bis dahin zieht die Zwiebel alle verbliebenen Nährstoffe ein, um sie einzulagern.

Überwintern

Da die tropische Schopflilie keinen Frost verträgt, holen Sie die Zwiebel im Herbst aus der Erde. Schneiden Sie alle oberirdischen Pflanzenteile mit einem scharfen, desinfizierten Messer ab. Wahlweise schlagen Sie die Blumenzwiebeln einzeln in Zeitungspapier ein oder legen sie in eine Kiste mit Sand. Im dunklen, kühlen Keller überwintern Eucomis bei Temperaturen zwischen 5 und 8 Grad Celsius. Damit die Zwiebeln nicht vollständig austrocknen, werden sie alle 4 Wochen leicht besprüht mit weichem Wasser.

SchopflilienEine Schopflilie kann den Winter hindurch im Topf verweilen. Schneiden Sie auch in diesem Fall alle Blätter und Blütenstängel ab. Stellen Sie das Gefäß in einen dunklen, unbeheizten Raum. Gießen Sie die Erde alle 30 Tage ein wenig.

Tipp: In wintermilden Weinbauregionen können die Zwiebeln von Ananasblumen im Gartenboden überwintern. Voraussetzung ist eine Pflanztiefe von 30-50 cm sowie eine Abdeckung mit Herbstlaub und Reisig.

Vermehrung

Als Zwiebelpflanze bietet die Schopflilie sich an für die vegetative Vermehrung unter Verwendung ihrer Tochterzwiebeln. Dabei handelt es sich um Mini-Zwiebeln, die eine adulte Eucomis an ihrer Basis hervorbringt. In diesen Schritten gehen Sie vor:

  • Im März/April die Tochterzwiebeln von der Mutterpflanze mit einem scharfen Messer abtrennen
  • In kleinen Töpfen etwa 12-15 cm tief in Anzuchterde setzen
  • Am halbschattigen, warmen Fensterplatz konstant feucht halten mit weichem Wasser
  • Alle 14 Tage zusätzlich einen verdünnten Flüssigdünger verabreichen
  • Nach den Eisheiligen auf den sonnigen Balkon stellen oder auspflanzen

Fernerhin kommt die generative Vermehrung in Betracht. Hierzu ernten Sie die kugeligen Früchte im Herbst, in denen sich bis zu 20 Samen befinden. Ausgesät auf einem feuchten Gemisch aus Torf und Sand, setzt bei 25 Grad Celsius die Keimung innerhalb von 3-6 Wochen ein. Übersieben Sie die Samen maximal 0,5 cm hoch mit Sand, da es sich um Lichtkeimer handelt. Typischerweise entwickelt sich jeweils nur ein Keimblatt. Pflegen Sie die Winzlinge am halbschattigen, warmen Ort, gedeihen innerhalb von 3 Monaten kleine Zwiebelchen. Bis zur ersten Blüte vergehen freilich 4 bis 5 Jahre.

Schöne Sorten

SchopflilieAus den 11 Eucomis-Arten sind in den vergangenen 20 Jahren zahlreiche dekorative Hybriden hervorgegangen. Im Folgenden haben wir eine Auslese empfehlenswerter Arten und Sorten für Sie zusammengestellt:

  • Eucomis montana – Die populäre Art besticht mit einem mächtigen Blütenstand, der übersät ist mit kleinen, purpur-weißen Sternenblüten. Ihre Laubblätter sind unterseits purpurfarben gepunktet. Die kugeligen, fast schwarzen Früchte erscheinen im Herbst so zahlreich, dass der Fruchtstand nach einer Stütze verlangt. Bei einer Wuchshöhe von 40-60 cm gedeiht diese Schopflilie ebenso prächtig im Beet als auch im Kübel oder Balkonkasten. Blütezeit von Juli bis September
  • Eucomis autumnalis – Mit rein-weißen Blütenkerzen setzt sich diese Art auf der Fensterbank, dem Balkon oder im Beet in Szene. Pflanzen Sie die Zwiebel zwischen Dezember und Januar in einen Topf, dürfen Sie sich hinter Glas über eine exotische Blüte von März bis Mai erfreuen. Vorgetrieben ab April, ziert die Eucomis von Juli bis September den sommerlichen Garten. Wuchshöhe 40-60 cm
  • Eucomis bicolor – Diese majestätische Ananasblume zählt zu den beliebtesten Vertretern in deutschen Hobbygärten. Das verwundert wenig angesichts der cremefarbenen Blüten mit einem purpurfarbenen Herzen, die sich dicht an dicht auf dem rotbraunen Stängel entfalten. Die länglichen Blätter der grundständigen Rosette erreichen bei guter Pflege eine Länge von satten 60 cm. Wuchshöhe 60-80 cm
  • Eucomis vandermerwei ‘Octopus’ – Die Premium-Sorte besticht mit einem dunkel-purpurnen Blütenschaft, aus dem sich ab Juli rosafarbenen Sternenblüten erheben. Zugleich zieren dunkelrote Punkte die linealischen Blätter. Einziges Manko, unter dem nahezu alle Ananasblumen leiden, ist der unangenehme Geruch nach Aas. Wuchshöhe 20-30 cm
  • Eucomis comosa ‘Sparkling Burgundy’ – An dieser Sorte dominieren dunkle Rottöne den mächtigen Blütenstand, der sich über bis zu 90 cm langen Blättern erhebt. Als eine der größten Schopflilien bedarf die Pflanze spätestens im Herbst nach einer Stütze, wenn die dunkelvioletten bis schwarzen Früchte gedeihen. Wuchshöhe 90-120 cm

Häufig gestellte Fragen

Ist die Schopflilie giftig?
Alle 11 Eucomis-Arten sind als leicht giftig einzustufen. Dabei enthält die Zwiebel den höchsten Gehalt an gesundheitsschädlichen Inhaltsstoffen. Pflanzen Sie die Ananasblume daher außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren an. Insbesondere die erbsengroßen Früchte im Herbst passen in jeden kleinen Mund und verursachen typische Vergiftungserscheinungen, wie Übelkeit, Erbrechen und Krämpfe. Da der Pflanzensaft allergische Hautreaktionen auslösen kann, ist das Tragen von Handschuhen bei allen Pflanz- und Pflegearbeiten zu empfehlen.

Eignet sich die Ananaslilie zum Vortreiben?
Es ist sogar von Vorteil, wenn Sie die Blumenzwiebel vortreiben. In diesem Fall startet die Schopflilie mit einem beträchtlichen Wachstumsvorsprung in die Saison. Setzen Sie hierzu im April die Zwiebel in einen Topf mit Blumen- oder Kakteenerde. Die Pflanztiefe beträgt 15-20 cm, bei einem Pflanzabstand von 20 cm. Gießen Sie zunächst nur wenig, bis die Eucomis nach 2 bis 4 Wochen austreibt. Nun erhöhen Sie die Wassergaben. Im vorgedüngten Substrat ist die Gabe von Dünger bis zum Beginn der Blüte nicht erforderlich.

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Tipps für Schnellleser

- Vollsonniger, sonniger bis absonniger Standort
- Warm und windgeschützt
- Von Mai bis Oktober auf dem Balkon oder ausgepflanzt im Beet
- Nährstoffreicher, gut durchlässiger, nicht zu lockerer Boden
- Frisch-feucht und ohne Gefahr von Staunässe
- Gängige Blumenerde oder Kakteenerde als Topfsubstrat
- Die Erde konstant feucht halten mit weichem Wasser
- Von April bis September im Topf alle 14 Tage flüssig düngen
- Im Beet alle 3-4 Wochen Kompost und Hornspäne einarbeiten
- Im Herbst die Zwiebeln aus der Erde holen
- Alle oberirdischen Pflanzenteile abschneiden
- Zwiebeln in Zeitungspapier wickeln oder in Sand legen
- Alle 4 Wochen ein wenig besprühen mit weichem Wasser
- Vermehrung durch Tochterzwiebeln oder Aussaat