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Der Schokoladenwein ist besser unter dem Namen Fingerblättrige Akebie oder Fünfblättrige Akebie bekannt. Schokoladenwein heißt die Pflanze, da die Blüten einen würzigen, vanilleartigen bis schokoladigen Duft verströmen. Die Pflanzen blühen früh im Jahr, schon ab April, allerdings erst nach etwa 5 Standjahren. Früchte bilden sich meist nur bei milden Temperaturen, am besten im Weinbauklima. Um optimal reifen zu können, wird ein milder und langer Herbst benötigt. Unreife Früchte sind giftig, dürfen nicht verzehrt werden. Schokoladenwein ist noch recht selten in heimischen Gärten zu finden, aber auf alle Fälle eine Bereicherung, vor allem, wenn man Fassaden begrünen möchte.
Steckbrief
- Familie der Fingerfruchtgewächse
- Stammt aus den bergigen Regionen Ostasiens
- 5 Arten der Akebia
- Tropische Kletterpflanze, bis 12 m hoch
- Im Weinbauklima wintergrün
- Laubblätter fünfteilig, wie eine Hand geformt, sehr filigran
- Blütezeit April bis Mai
- Blüten in Trauben zusammenstehend
- Violett-blaue weibliche Blüten
- Männliche Blüten sind kleiner und rosa
- Früchte purpurn und fingerförmig im September/Oktober
- Früchte reifen nur im Weinbauklima
- Früchte essbar – leicht süßlicher Geschmack
- In China und Japan wird die Rinde als Heilmittel verwendet
- Wird gern für Fassadenbegrünung genutzt, ideal für Hochbegrünung
Pflege des Schokoladenweins
Schokoladenwein wächst anfangs recht zögerlich. Die Pflanzen benötigen die ersten zwei bis drei Jahre eine gute Pflege und Zeit, dann starten sie durch und entwickeln sich prächtig. Etwas Geduld ist also gefragt. Die erste Blüte zeigt sich erst nach etwa 5 Jahren, also auch hier geduldig bleiben. Bei der Pflege ist vor allem der Standort wichtig. Dieser muss sonnig und vor allem warm sein. Es ist eine tropische Pflanze, die besonders gut an einem Gerüst vor einer Südmauer gedeiht. Als Pflanzsubstrat eignet sich lehmiger bis sandiger oder humoser Boden, der sehr durchlässig sein muss.
Wichtig sind Wassergaben, vor allem bei langanhaltender Trockenheit. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden. Kübelhaltung ist prinzipiell möglich, aber nicht ideal, weil die Pflanzen sehr große Wurzeln bilden. Ein Winterschutz ist ab -10°C empfehlenswert. Ein Schnitt ist vor allem notwendig, um ein Verkahlen von unten her zu vermeiden. Bodenausläufer können ein Verkahlen ebenfalls verhindern, aber auch lästig werden. Schokoladenwein benötigt eine Rankhilfe. Die Triebe müssen eingeflochten werden.
Standort
Beim Schokoladenwein handelt es sich um eine tropische Pflanze. Sie sollte also etwas warm stehen, nicht kalten Ostwinden ausgesetzt. Ein etwas windgeschützter Platz ist von Vorteil. Außerdem ist es eine Kletterpflanze, ein Rankgerüst ist wichtig und dieses muss irgendwo befestigt werden. Eine warme Hauswand bietet sich dafür an.
- Sonniger bis halbschattiger Standort
- Warm und etwas windgeschützt
- Vor einer Hauswand, am besten aus Natur- oder Ziegelstein. Betonwände sind nicht gut geeignet, die krassen Temperatur-unterschiede hemmen häufig die Entwicklung.
- Rankgerüst wichtig
- Ideal ist ein geschützter Innenhof mit viel Sonne
- Praktisch in Sitzplatznähe, damit man etwas vom Duft hat. Außerdem ist die fast immergrüne Pflanze zu jeder Zeit ein Hingucker.
Pflanzsubstrat
An das Pflanzsubstrat stellt der Schokoladenwein nicht viele Ansprüche. Meist reicht normale Gartenerde vollkommen aus, solange sie durchlässig ist. Sie sollte weder zu nass, noch zu trocken sein.
- Lehmig sandig und humos
- Nährstoffreich
- Gut drainiert oder sehr durchlässig
- Schwach sauer bis schwach alkalisch
- Kalkverträglich
Pflanzen
Beim Pflanzen ist nicht viel zu beachten. Das Pflanzloch muss groß genug sein. Der Boden sollte großflächig aufgelockert werden, denn es bilden sich schnell große Wurzeln. Das ist auch bei der Kultur im Gefäß zu bedenken. Der Kübel muss recht groß sein. Um Früchte zu ernten, sind zwei Pflanzen empfehlenswert.
- Pflanzabstand mindestens 1 m, besser 1,5 m, auch zu Mauern ausreichend Platz lassen
- Bei feuchtem Boden Drainage einbauen
- Pflanzscheibe mulchen, bepflanzen oder mit Kies bedecken, um ein Austrocknen zu verhindern
- Bei Gefäßkultur alle zwei bis drei Jahre umtopfen
- Drainage im Topfboden einbauen, um Staunässe zu verhindern
- Am besten Steine oder Kiesel dafür verwenden
- Darüber ein Pflanzenvlies legen
- Alte Erde immer ersetzen, sie ist ausgelaugt
- Großes Gefäß benutzen, denn es werden kräftige und große Wurzeln gebildet
- Kletterhilfe nicht vergessen, auch bei Kübelhaltung
Gießen und Düngen
Eine gute Wasserversorgung ist wichtig. Ein Austrocknen des Bodens und der Wurzeln sollte verhindert werden. Wassermangel ist an hängenden Blättern zu erkennen. Stehende Nässe ist aber ebenfalls nicht günstig. Als Dünger ist Kompost in der Regel ausreichend.
- Gute Wasserversorgung ist wichtig
- Nicht austrocknen lassen
- Ruhig reichlich gießen, aber stehendes Wasser vermeiden
- – Bei ausreichender Bewässerung und milden Temperaturen bleibt das Laub lange haften, bis in den Winter
- Düngen mit Kompost, welcher regelmäßig in den Boden eingearbeitet wird.
- Kübelpflanzen mit Flüssigdünger gießen
- Gedüngt wird während der Blütezeit und der Zeit der Fruchtbildung
Schneiden
Schneiden ist nicht zwingend erforderlich. Meist wird nur ausgelichtet, bzw. geschnitten, um ein Verkahlen von unten her zu unterbinden und für Neuaustrieb zu sorgen.
- Alle zwei bis drei Jahre Auslichtungsschnitt
- Entweder nach der Ernte im Herbst oder vor dem Neuaustrieb im Frühjahr schneiden
- Um einen Neuaustrieb von unten zu fördern, können einzelne Triebe stark zurückgeschnitten werden.
- Alle kahlen Triebe im Inneren entfernen
- Triebe, die zu hoch geworden sind, können eingekürzt werden
- Einzelne Haupttriebe kräftig zurückschneiden, um einen Neuaustrieb zu fördern
- Beim, bzw. vor dem Umtopfen kräftig zurückschneiden
Überwintern
Schokoladenwein verträgt Temperaturen bis -10°C. Sinken die Temperaturen tiefer, wird es schwierig. Dann ist ein Winterschutz anzuraten. Bei kalten Temperaturen werden die Blätter abgeworfen. Jungpflanzen freuen sich immer über etwas Schutz.
- In rauen Lagen oder bei jungen Pflanzen ist Winterschutz empfehlenswert
- Den Wurzelbereich dick mit Laub und oder Reisig abdecken
- Kübel gut einpacken und auf Styropor stellen
- Pflanze mit Pflanzenvlies einpacken
- Nur mäßig gießen und das nur an frostfreien Tagen
- Nicht düngen
- Bei Temperaturen im Plusbereich Pflanzenvlies entfernen, bei Minusgraden wieder einpacken
Vermehren
Die Vermehrung erfolgt über Ableger oder Aussaat. Hin und wieder bilden die Pflanzen auch unterirdisch Ausläufer. Diese können auch für die Vermehrung genutzt werden.
Ableger
- Bilden sich häufig allein, durch niederliegende Triebe, die Wurzeln bilden, wo sie auf Erde treffen
- Nach der Bewurzlung kann man die neue Pflanze abtrennen, ausgraben und umsetzen
- Liegen keine Triebe am Boden, kann einer einfach nach unten gebogen und mit einem Stein beschwert werden.
Aussaat
- Dafür können gekaufte oder selbst geerntete Samen genutzt werden.
- Selbst geerntete müssen im Herbst komplett vom Fruchtfleisch befreit und getrocknet werden.
- Sie sind dunkel und warm zu lagern.
- Etwa im April oder Mai aussäen
- Einzeln in kleine Gefäße aussäen
- Anzuchterde verwenden – keimfrei und frei von Schädlingseiern
- Gefäße im Freiland aufstellen, allerdings geschützt
- Gleichmäßig leicht feucht, aber keinesfalls nass halten
- In einem geschlossenen Frühbeetkasten überwintern
Krankheiten und Schädlinge
Krankheiten und Schädlinge kommen nur selten vor und sind nicht spezifisch. Akebien gehören zu den gesündesten Kletterpflanzen. Sie sind auch für Anfänger geeignet.
- Mehltaubefall – kann vorkommen, am besten mit Fungiziden bekämpfen. Noch besser ist allerdings vorbeugen durch Pflanzenbrühen.
Häufig gestellte Fragen
Wie stark werden beim Schokoladenwein Ausläufer gebildet?
Wurzelausläufer sind eher selten, allerdings wurzeln auf dem Boden liegende Triebe recht schnell. Wenn man die Ausbreitung verhindern möchte, müssen die neuen Triebe immer hochgebunden bzw. in das Rankgitter gewunden werden. Wichtig ist, den Erdkontakt zu vermeiden, dann breiten sich die Pflanzen auch nicht weiter aus.
Eignet sich der Schokoladenwein als Sichtschutz?
Nicht wirklich, denn die Blätter sind sehr filigran und die Pflanzen bilden keinen dichten Sichtschutz. Man müsste mehrere Pflanzen nehmen und sehr dicht pflanzen, was den Wurzeln schaden würde, die viel Platz benötigen. Das Ergebnis wäre nicht zufriedenstellend.