Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.
Dekorativ, farbenfroh und elegant – die Schönmalve gehört zu den besonders auffälligen Gewächsen und begeistert vor allem aufgrund ihrer üppigen Blüten. Dabei zeigt sich der Zimmerahorn, der zu den Malvengewächsen gehört, je nach Sorte besonders vielfältig bezüglich der Blütenfarben und -formen. Ursprünglich in Brasilien heimisch, werden heute in unseren Breiten vor allem Kulturformen verwendet, die aus Kreuzungen unterschiedlicher Arten stammen. Wer sich ein wenig für die Pflanze mit den samtig-eleganten Blütenblättern interessiert und sich mit der optimalen Pflege des Gewächses auseinandersetzt, wird lange Freude an der Schönmalve haben.
Steckbrief
- immergrüner bis halbimmergrüner Strauch
- aufrecht und etwas sparrig wachsend
- erreicht je nach Kultur eine Höhe zwischen 0,5m und 3m
- präsentiert samtige, grob gelappte ahornähnliche, hellgrüne Blätter (sortenabhängig auch gelbgrün gescheckt)
- einfache schalen- bis glockenförmige, teilweise gefüllte, nickende Blüten
- Blüten in unterschiedlichen Farben: Weiß, Gelb, Orange, Rosa, Rot
Standort und Boden
Damit sich die Abutilon optimal entwickeln kann, benötigt das Gewächs vor allem einen sorgfältig ausgewählten Standort. Insgesamt bevorzugt der Zimmerahorn einen sonnigen und hellen Platz im Haus, wobei allerdings die pralle Mittagssonne nicht vertragen wird. Besonders gut eignet sich als Standort am Fenster, an dem sowohl morgens als auch abends das Sonnenlicht einfällt. Dabei sollten sich die Temperaturen stets zwischen 20 und 25°C bewegen, wobei große Schwankungen vermieden werden müssen. Da das Gewächs ursprünglich aus tropischen Gebieten stammt, ist eine hohe Luftfeuchtigkeit für die Kultivierung ideal, so dass sich als Standort durchaus auch Küchen- und Badezimmerfenster eignen.
Allerdings muss der Zimmerahorn nicht zwangsläufig im Haus kultiviert werden; alternativ kommt als Standort auch der Balkon, die Terrasse oder sogar diverse Freiflächen innerhalb der heimischen Grünanlage in Frage. Da die Schönmalve jedoch weder Wind noch starken Regen verträgt, sollte das Gewächs stets an einem überdachten Standort stehen, zum Beispiel in der Nähe von Häuserecken oder dichten Gebüschen. Insbesondere im Kübel oder als Hochstämmchen gezogen wirkt die Schönmalve sehr dekorativ. Die Pflanze kann dann während des gesamten Sommers im Freien verbleiben, wobei jedoch unbedingt darauf geachtet werden muss, dass die Temperaturen nicht unter 18°C sinken; dann ist das Gewächs unverzüglich ins Haus zu holen.
Damit die Schönmalve gut wächst, sollte auch das Substrat mit Bedacht ausgewählt werden und im Idealfall folgende Eigenschaften aufweisen:
- hohe Durchlässigkeit
- humos
- frisch
- reich an Nährstoffen
Meist eignen sich handelsübliche Blumenerden oder aber spezielle Kübelerde für die Kultivierung der Schönmalve, wobei man diese zusätzlich auch mit etwas Kompost mischen kann.
Gießen und Düngen
Zur Pflege der Pflanze gehört eine sorgfältige Bewässerung. Die Gießmenge ist dabei von der Temperatur und Witterung abhängig; das Gewächs sollte insgesamt stets gleichmäßig leicht feucht gehalten werden. Das bedeutet, dass sowohl während der Wachstumsphase als auch in der Blütezeit mit wöchentlichen Wassergaben zu rechnen ist. Bis die nächste Wasserportion erfolgt, sollte dann die oberste Substratschicht leicht austrocknen, während die darunterliegende Erde immer feucht bleibt. Dabei sind sowohl Staunässe als auch Ballentrockenheit zu vermeiden. Im Herbst können dann die Wassergaben allmählich reduziert werden.
Für die Bewässerung sollten vor allem abgestandenes Leitungswasser oder aber Regenwasser zum Einsatz kommen, das eine gemäßigte Temperatur aufweist.
Während der Wachstumsphase von Anfang April bis September wird die Abutilon darüber hinaus im Abstand von ein bis zwei Wochen mit zusätzlichen Nährstoffen versorgt. Zu diesem Zweck kommt ein Flüssigdünger zum Einsatz, der speziell für Blühpflanzen geeignet ist. Neigt sich die Sommerzeit dem Ende zu, sollten sich die Abstände zwischen den einzelnen Düngegaben jedoch allmählich vergrößern, um das Gewächs auf die bevorstehende Ruhephase im Winter vorzubereiten. Spätestens Anfang November erfolgt dann die letzte Gabe.
Umtopfen
Die Schönmalve wächst bei idealen Bedingungen recht schnell; aus diesem Grund ist meist ein jährliches Umtopfen erforderlich, das am besten im Frühjahr erfolgt. Hierbei sollten folgende Punkte berücksichtigt werden:
- Wurzeln abspülen
- gegebenenfalls Überstände kürzen
- Erde komplett auswechseln
- Pflanzentopf wählen, der nur geringfügig größer als das aktuelle Gefäß ist
- Schönmalve vorsichtig eintopfen
Schneiden
Zur Pflege des Zimmerahorns gehören regelmäßige Schneidemaßnahmen; die Pflanze wächst natürlicherweise schlank und hoch, wobei nur wenige Nährstoffe in die Blüten gelangen. Schon aus dekorativen Gründen hat sich deshalb der regelmäßige Pflanzenschnitt als sinnvoll erwiesen.
Einmal jährlich erfolgt ein großer Rückschnitt, bei dem alle Zweige um etwa ein Drittel eingekürzt werden. Diese Maßnahme verhilft dem Gewächs zu einem niedrigeren und vor allem auch kompakteren Wachstum und einer größeren Blütendichte. Für diese Maßnahme ist am besten der Spätherbst oder aber das Frühjahr geeignet.
Zusätzlich hat es sich bewährt, die Schönmalve im Laufe des Jahres immer wieder einmal zu schneiden. Hierbei handelt es sich weniger um einen umfangreichen Pflanzenschnitt, sondern vielmehr um das Auslichten und Einkürzen einzelner Zweige, die das Gesamtbild stören oder sperrig wachsen. Im Zuge dieser Maßnahme sollte dann auch die Entfernung von vertrockneten und verwelkten Pflanzenteilen erfolgen.
Für beide Verschnittarten gilt: Nur fachgerechtes Schneidewerkzeug sichert ein optimales Ergebnis; am besten eignet sich ein scharfes Pflanzenmesser, denn Scheren können Verletzungen bei der Pflanze hervorrufen.
Überwintern
Der Zimmerahorn präsentiert sich nicht winterhart, weshalb während der kalten Jahreszeit eine Umsiedlung in ein spezielles Winterquartier erforderlich ist. Auch Gewächse, die ganzjährig im Haus kultiviert werden, benötigen einen Standortwechsel, da die Ruhepause für ein gesundes Wachstum und eine üppige Blütenbildung wichtig ist.
Bereits einige Zeit vor dem Umzug in das Winterquartier sollten sowohl die Düngergaben als auch die Gießmengen allmählich reduziert werden. Ist die Schönmalve oberflächlich gut angetrocknet, kann man das Gewächs umquartieren. Das Winterlager, das für die Abutilon zum Einsatz kommt, sollte dann folgende Eigenschaften aufweisen:
- Temperaturen zwischen 5 und 10°C
- hell
- kühl
- trocken
Während sich Keller für die Überwinterung der Schönmalve eher nicht eignen, können zu diesem Zweck unbeheizte Räume mit Fenstern und gleichbleibender Temperatur zum Einsatz kommen.
Während der Ruhephase benötigt der Zimmerahorn keine zusätzliche Versorgung mit Nährstoffen; auch die Gießmenge wird an die Winterzeit angepasst und entsprechend reduziert. Das Substrat darf dabei keinesfalls zu nass werden, allerdings wirkt sich auch Staunässe negativ auf das Gewächs aus. Durch die besonderen Bedingungen im Winterlager – zum Beispiel wenig Wasser und trockene Luft – zeigt sich der Zimmerahorn jedoch auch anfällig gegenüber diversen Schädlingen; es hat sich deshalb als sinnvoll erwiesen, das Gewächs zusätzlich mit Wasser zu besprühen. Zwischen den einzelnen Exemplaren sollte außerdem ausreichend Abstand bestehen, damit sich die Pflanzen bei einem Schädlingsbefall nicht gegenseitig anstecken können.
Die Ruhezeit der Schönmalve dauert etwa bis Januar an; ab diesem Zeitpunkt kann das Gewächs ganz allmählich wieder an die Bedingungen im Freien gewöhnt werden, indem man sowohl die Temperaturen, als auch die Wasser- und Düngemengen nach und nach erhöht. Ein plötzlicher Standortwechsel mit drastischen Temperaturveränderungen wird hingegen nicht vertragen. Der komplette Umzug ins Freiland erfolgt dann Mitte Mai, sofern keine Fröste mehr zu erwarten sind.
Vermehren
Die Schönmalve kann sowohl durch gezielte Aussaat als auch mit Hilfe von Kopfstecklingen vermehrt werden. Zur Aussaat steckt man die Samen ab Februar in einen Topf mit Substrat, der anschließend am besten mit einem Glas abgedeckt wird. Bei 18°C erfolgt dann die Keimung.
Besonders einfach funktioniert die Vermehrung der Pflanze mit Hilfe von Kopfstecklingen, welche entweder direkt nach dem ersten Austrieb im Frühjahr oder aber während der Blütezeit im Sommer gewonnen werden. Man schneidet hierzu 15cm lange Triebe von den Gewächsen ab, wobei sich vor allem Zweige bewährt haben, die noch leicht grüne Enden präsentieren. Jetzt kann das Substrat vorbereitet werden, das aus spezieller Anzuchterde besteht; diese wird im Idealfall mit Sand, Kies oder Torfmull aufgelockert. Nachdem die Triebe von Knospen und Blüten befreit wurden, können diese anschließend in das Substrat gesteckt werden.
Während der Anzucht der Stecklinge ist darauf zu achten, dass das Substrat stets leicht feucht bleibt. Um außerdem für eine hohe Luftfeuchtigkeit zu sorgen, hat es sich bewährt, den Pflanzentopf mit einer Folie abzudecken; dabei ist jedoch ein tägliches Lüften notwendig, um ein Faulen der Pflanze zu verhindern. Nach einiger Zeit zeigen sich an dem Gewächs neue Blätter; jetzt kann der Zimmerahorn wie eine erwachsene Pflanze gepflegt werden.
Schädlinge
Die Schönmalve kann von unterschiedlichen Schädlingen befallen werden. Besonders häufig treten Blattläuse auf, die anhand eines charakteristischen Schadbildes leicht zu erkennen sind:
- stark eingerollte, teils blasig aufgetriebene Blätter
- klebrige Pflanzenteile
- häufig schwarzer Pilzbelag
- Blattläuse sind meist dicht gedrängt an den Blattunterseiten zu erkennen
- kümmernde, deformierte Triebe
Als vorbeugende Maßnahmen werden vor allem eine ausreichende Wässerung bei Trockenheit und die Förderung von Marienkäfern als natürliche Feine empfohlen. Ist das Gewächs befallen, müssen die betroffenen Pflanzenteile entfernt werden; außerdem gehört das Abspritzen der Schönmalve oder das Ausbringen von Spritzungen wie Seifenlösung oder Brennnesselauszug zu den bewährten Behandlungsmethoden. Ähnlich werden Schmierläuse bekämpft, die an ihren weißen Wachsfäden zu erkennen sind, unter denen sie sich zusammen mit ihren Eiern verbergen.
Ganz anders zeigt sich hingegen das Schadbild von Spinnmilben. Ist der Zimmerahorn von diesem Schädling befallen, sind ab dem Frühjahr auf den Blättern zahlreiche kleine Punkte zu erkennen, die dem Laub ein gesprenkeltes Aussehen verleihen. Hierbei handelt es sich um Saugmale, die nach dem Durchtritt von Luft für eine silbrige Verfärbung sorgen und später zu hellgrauen bis bronzefarbenen Flecken verschmelzen. Schließlich kommt es zu einem verstärkten Blattabfall. Abhilfe schaffen schonende Insektizide (zum Beispiel auf Rapsölbasis), die gezielte Entfernung befallener Blätter sowie der Einsatz von Raubmilben. Damit es erst gar nicht zu einem Befall kommt, sollte die Pflanze stets ausreichend gewässert werden.
Giftigkeit
Bei der Kultvierung des Zimmerahorns ist zu beachten, dass die Blätter der Pflanze bereits bei Hautkontakt giftig sind. Aus diesem Grund sollte das Gewächs vor empfindlichen Menschen und Kindern, aber auch von Haustieren ferngehalten werden. Bei der Durchführung von Schneidemaßnahmen sollte man zudem unbedingt Handschuhe tragen.
Häufig gestellte Fragen
Für die Kultivierung des Zimmerahorns steht nur ein Südfenster zur Verfügung. Kann dieser Standort ebenfalls gewählt werden?
Zwar hat sich ein Fensterplatz, an dem morgens und abends die Sonnenstrahlen direkt einfallen, für die Kultivierung der Schönmalve besonders bewährt, aber ein Südfenster als Standort funktioniert ebenfalls. Allerdings muss dann das Gewächs vor allem in der Mittagszeit vor der prallen Sonne geschützt werden, zum Beispiel mit einem Rollo oder einer Gardine.
Die Schönmalve verliert plötzlich ihre Knospen und Blüten. Welche Ursache kann für dieses Phänomen in Frage kommen?
Für diese Erscheinung können beispielsweise ein plötzlicher Wechsel des Standortes oder aber drastische Temperaturveränderungen verantwortlich sein. Aber auch anhaltende Trockenheit kann zum Blütenverlust führen.