In den hiesigen Breitengraden kommt es nicht so häufig vor, doch es kann immer sein, dass sich eine Schlange auf der Suche nach Nahrung oder einen Schlafplatz in den eigenen Garten verirrt.
Schlangenart erkennen
Es gibt fünf Schlangenarten, die in den hiesigen Breitengraden in der Natur vorkommen. Hierbei handelt es sich um größtenteils ungefährliche Arten, denen der Lebensraum immer mehr genommen wird, beispielsweise durch Pestizide und andere Gifte auf den bewirtschafteten Feldern. Daher kommen sie gerne in unsere Gärten, wenn diese möglichst naturnah angelegt sind. So gibt es die folgenden Schlangenarten zu erwähnen:
1. Äskulapnatter (Zamenis longissimus)
- ungiftig
- bis zu 1,8 Meter lang
- heller, schmaler Kopf
- grünbrauner, glänzender Körper
- helle Flecken auf Rücken
2. Aspisviper (Vipera Aspis)
- Giftschlange
- 60 bis 90 cm lang
- gedrungener Körper
- breiter, dreieckiger Kopf
- Spitze der Schnauze erhöht
- Rücken graubraun mit dunklem Muster
- in Deutschland vom Aussterben bedroht
3. Kreuzotter (Vipera berus)
- Giftschlange
- etwa 90 cm lang
- bevorzugt Waldrand und feuchte Gebiete
- schlitzartige Augen
- Zickzackmuster auf dem Rücken
4. Ringelnatter (Natrix natrix)
- stellt für Menschen absolut keine Gefahr dar
- ungiftig
- dunkelgrauer Körper
- zwei halbmondförmige gelbe Flecken im Halsbereich
- zwischen 75 und 150 cm lang
5. Schlingnatter (Coronella austriaca)
- ungiftig
- Verwechslungsgefahr mit Kreuzotter
- graubraun und zierlich
- auf Rücken unregelmäßig schwarzes Muster
- besitzt runde Pupillen
Schlange vertreiben
Nach dem Erkennen der Schlangenart, kann über die Vertreibung nachgedacht werden. Handelt es sich um ein ungiftiges Exemplar und stört das Tier nicht weiter, dann sollte gar nichts unternommen werden. Ansonsten kann bei dem Vertreiben wie folgt vorgegangen werden:
- Schlangen reagieren auf Bodenbewegungen
- fliehen bei Erschütterungen
- dort, wo Schlange gesehen wurde, fest aufstampfen
- Katze als Haustier halten
- Katzen sind Jäger
- räumen auch gerne Schlangennester aus
- Schlangen meiden Gärten mit Katzen oder Hunden
Schlangensichtung melden
Das Melden einer heimischen Schlange im Garten beim Ordnungsamt oder der Gemeinde muss nicht erfolgen. Denn da es sich um heimische Tiere handelt, die in ihrer natürlichen Umwelt vorkommen, sind hier keine Schritte von den Behörden, etwa auf eine Umsiedelung oder ähnliches zu erwarten. Gemeldet werden sollten jedoch immer die folgenden Umstände:
- exotische Exemplare
- Schlangen als Haustiere immer beliebter
- bei Sichtung unverzüglich melden
- nicht selbst einfangen
- könnte gefährlich sein
- ruhig verhalten
- meist Würge- oder Giftschlangen
Komposthaufen sichern
In der Regel legen die Schlangen ihre Eier in einem warmen Nest ab. Hierfür bevorzugen die Tiere in den heimischen Gärten die Komposthaufen. Damit es dortnicht zu einer Ei-Ablage kommt, sollten die Schlangen gestört werden, damit sie sich ganz von selbst einen anderen Platz außerhalb des Gartens suchen. Dazu können sie beispielsweise den Kompost
- häufig umschichten
- abdecken
- Seitenritze schließen
- eventuell geschlossenen Komposter nutzen
Teich sichern
Befindet sich im Garten ein Teich mit Fischen und Fröschen, dann ist dies die bevorzugte Nahrung der Ringelnatter, die zudem auch noch gut schwimmen kann. Wurde eine Natter im Garten gesichtet, sollte der Teich gesichert werden:
- Netz über Teich spannen
- an allen Ecken gut feststecken
- sehr engmaschiges hohes Gitter rund um Teich ziehen
- tief im Boden verankern
Einen Teich gegen eine Ringelnatter, die bis zu 20 Jahre alt werden kann, zu schützen, kann sich schon sehr schwierig gestalten. Große Fische wie Karpfen oder ausgewachsene Kois werden jedoch seltener gefressen.
Schlange sitzt fest
In seltenen Fällen kann es vorkommen, dass sich eine der Natterarten in einen Spalt im Haus verirrt. So kommt es vor, dass das Tier zum Schutz in einen Lichtschacht gekrochen ist, hier aber nicht mehr herauskommt. Ist dies der Fall, sollte das folgende Verhalten gezeigt werden:
- nicht selbst in Schacht/Spalt greifen
- Experten beauftragen
- Naturschutzbehörde informieren
- diese wendet sich oft an die Feuerwehr
- nach erfolgter Rettung wird Tier wieder ausgesetzt
Häufig gestellte Fragen
Handelt es sich um eine ungefährliche Art, dann sollten Sie sich freuen, eine Schlange in Ihrem Umfeld beherbergen zu dürfen. Denn dann ist ihr haben Sie einen Garten in gutem Zustand und auf einem ökologischen guten Niveau. Dies bestätigt auch der Naturschutzbund immer wieder.
Nein, die Blindschleiche (Anguis fragilis) ist ein Kriechtier, dass zu den Eidechsen gezählt wird. Es handelt sich daher nicht um eine “echte” Schlange. Die Blindschleiche ist sehr harmlos und kommt sehr häufig in der Natur und den Gärten vor.
In der Regel sind diese Bisse nicht tödlich. Denn die Giftzähne gelten eigentlich als ungefährlich. Vorsicht ist geboten, wenn ältere oder vorerkrankte Menschen, Kinder oder Allergiker gebissen wurden. Dann sollten Sie sich ruhig verhalten und einen Arzt aufsuchen.