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In den tropischen Regionen Asiens und Australiens erreicht die Schefflera Baumhöhen. Bei uns gedeiht sie in Strauchgröße, sodass sie ausgezeichnet im Kübel kultiviert werden kann. Charakteristisch für die Strahlenaralie sind die spitzovalen Blätter in glänzendem olivgrün oder weiß bis gelb panaschiert. Dank der strahlenförmigen Anordnung des Laubs kreiert Mutter Natur bei dieser Zimmerpflanze eine stattliche Optik. Es sind vor allem die Arten Schefflera actinophylla (Großblättrige Schefflera) und Schefflera arboricola (Kleine Strahlenaralie), die nicht zuletzt auf Grund unkomplizierter Pflege und Vermehrung bei den Hobbygärtnern hoch im Kurs stehen.
Steckbrief
- Pflanzenfamilie der Araliengewächse (Araliaceae).
- Wissenschaftlicher Name Schefflera.
- Wuchshöhe als Zimmerpflanze bis zu 300 cm.
- Beheimatet in den tropischen Regenwäldern Asiens und Australiens.
- Laubblätter zusammengesetzt aus 5 bis 15 Einzelblättern.
- Gesamte Blattlänge 8 cm bis 40 cm.
- Nicht winterhart und immergrün.
- Trivialnamen: Regenschirmbaum, Queensland-Strahlenaralie.
Die rote Blüte im April und Mai mit den daran anschließenden dunkelroten Steinfrüchten erscheint in den hiesigen Wohnzimmern nur selten.
Standort und Substrat
Wie alle tropischen Pflanzen, so beansprucht auch die Schefflera einen warmen, lichtdurchfluteten Standort. Auf pralle Sonneneinstrahlung könnte sie hingegen etwas unwirsch reagieren, denn in ihren heimatlichen Gefilden gedeiht sie im Dämmerlicht der Regenwälder. Ein wenig Sonnenschein in den Morgen- und Abendstunden darf es freilich schon geben, denn einen Mangel an Licht quittiert die Strahlenaralie mit vergilbten Blattstielen.
Die Anforderungen an das Substrat sind überschaubar:
- Handelsübliche Pflanzenerde auf Kompost- oder Torfbasis.
- Die Zugabe von Perlite oder Seramis erhöht die gewünschte Durchlässigkeit.
Staunässe im Topf ist absolut tödlich für den Regenschirmbaum. Daher verzichtet der sachkundige Hobbygärtner nie auf eine Drainage aus Kies oder zerstoßenen Tonscherben, die über dem Ablaufloch im Boden ausgebreitet wird.
Gießen
Im Rahmen der Wasserversorgung wird das typische tropische Klima mit Regenzeit und Trockenzeit nachgeahmt, damit die Strahlenaralie alles zeigt, was in ihr steckt.
- Ausschließlich Regenwasser oder entkalktes Leitungswasser verwenden.
- Während der Wachstumsperiode von Mai bis September mäßig gießen.
- Im Verlauf der Vegetationsruhe die Wassermenge spürbar reduzieren.
- Zwischen den Wassergaben die oberste Substratschicht vollständig trocknen lassen.
- Die Luftfeuchtigkeit im Zimmer zu jeder Jahreszeit hoch halten.
- Ab und zu mit einer lauwarmen Dusche verwöhnen.
Nach einem festen Zeitplan gießen zu können, ist zwar ein häufig gehegter Wunsch unter den Pflanzenfreunden; der Schefflera könnte auf diese Weise allerdings erheblicher Schaden zugefügt werden. Beim Gießen lautet das Stichwort ‘Flexibilität’. Die Zimmerpflanze erhält nur dann eine Dosis Wasser, wenn sie einen Bedarf signalisiert. Fühlt sich die Erde trocken an, wird die Gießkanne hervorgeholt. Besser ist die Verwendung eines Hydrometers, der den Feuchtigkeitsgehalt im gesamten Wurzelballen anzeigt.
Gar nicht so einfach, der tropischen Strahlenaralie konstant die erforderliche Luftfeuchtigkeit von mehr als 60 % zu bieten, insbesondere während der Heizphase im Winter. Findige Hobbygärtner stellen zu diesem Zweck die Zimmerpflanze auf einen mit Kieseln gefüllten Untersetzer und gießen Wasser hinein. Wahlweise erfüllen mit Wasser gefüllte Schalen oder spezielle Luftbefeuchter diese Aufgabe ebenfalls.
Düngen
Um die prachtvolle Blättertracht hervorzubringen, benötigt die Schefflera in der Zeit des Hauptwachstums einen lückenlosen Nachschub an Energie in Form von Nährstoffen. Im Gegensatz zu den Beetpflanzen, stoßen ihre Wurzeln nämlich schnell an ihre Grenzen, sodass der Vorrat im vorgedüngten Substrat rasch verbraucht ist.
- Von März bis September alle 2 Wochen einen Flüssigdünger verabreichen.
- Düngestäbchen und Düngekegel eignen sich ebenfalls.
In der Trockenphase des Winters werden die Abstände zwischen den Düngegaben verlängert auf 4 Wochen. Ganz verzichten auf die Versorgung mit Mineralstoffen sollte der Hobbybotaniker in der kalten Jahreszeit nicht, denn die Schefflera wirft die dekorativen Blätter nicht ab. Eine Ausnahme bildet der Umzug der Zimmerpflanze in ein lichtarmes, kühles Winterquartier mit Temperaturen knapp über 10° Celsius. Unter diesen Umgebungsbedingungen stellt die Strahlenaralie ihr Wachstum ein und wirft die Blätter ab, was ein Düngen solange erübrigt.
Vermehren
Je mehr Strahlenaralien sich in einem Zimmer tummeln, desto intensiver verbreitet sich ein naturverbundenes Urwald-Ambiente, verbunden mit dem gesundheitlichen Vorteil einer permanent erfrischten Luft. Wie gut, dass Schefflera sich ohne großen Arbeitsaufwand vermehren lassen.
Stammstecklinge
- Im zeitigen Frühjahr Triebe mit mindestens 3 bis 4 Blättern abschneiden.
- Die Schnittstelle befindet sich knapp unterhalb eines Knotens.
- Der untere Bereich der Stammstecklinge wird entlaubt.
- Ein Glas mit Alufolie umwickeln und mit kalkarmem Weidenwasser füllen.
- Am hellen Fensterplatz bei etwa 20° Celsius bewurzeln lassen.
- Anschließend in Töpfe mit herkömmlichem Substrat einpflanzen.
Die Dauer der Bewurzelung hängt ab von den örtlichen Gegebenheiten und erstreckt sich über einen Zeitraum zwischen 4 bis 12 Wochen.
Kopfstecklinge
- Es werden 8 cm bis 10 cm lange Triebspitzen abgeschnitten.
- In der unteren Hälfte des Stecklings alle Blätter entfernen.
- Einen kleinen Topf mit einem Torf-Sand-Gemisch füllen.
- Mehrere Kopfstecklinge in das Substrat stecken.
- Das Ganze mit Regenwasser besprühen und mit einer Plastiktüte umhüllen.
Damit die Bewurzelung zügig vonstattengeht, ist reichlich Tageslicht vonnöten, freilich ohne direkte Sonneneinstrahlung. Fraglos benötigen die Kopfstecklinge in dieser Zeit ab und zu etwas Feuchtigkeit. In dieser Hinsicht ist indes etwas Fingerspitzengefühl gefragt, denn ein Zuviel an Wasser leitet einen Fäulnisvorgang ein, der in der Regel nicht mehr zu stoppen ist. Sobald sich die Kopfstecklinge in kraftstrotzende Jungpflanzen verwandelt haben, werden sie einzeln in durchlässige Pflanzenerde umgesetzt und ab dann wie eine erwachsene Schefflera kultiviert. Der richtige Zeitpunkt für die Umpflanzsaktion ist gekommen, wenn sich erste zarte Austriebe zeigen.
Blattstecklinge
- Ein gesundes Blatt mit Stiel von der Mutterpflanze abschneiden.
- Von der unteren Blattkante einen dünnen Streifen wegschneiden.
- Einen Topf mit Anzuchterde vorbereiten und den Blattsteckling 1 cm tief hineinstecken.
- In der Folgezeit das Substrat leicht feucht halten, ohne das Blatt zu benetzen.
- Eine Klarsichtfolie überstülpen, um ein feucht-schwüles Mikroklima zu konstituieren.
- Das neue Wurzelsystem entwickelt sich bei 20° bis 25° Celsius am hellen Platz.
- Einige Stecknadelkopf große Löcher in der Haube beugen der Bildung von Schimmel vor.
Unter adäquaten Bedingungen zeigen sich nach 4 bis 12 Wochen die ersten Dreikäsehochs der Strahlenaralie. Ab einer Höhe von 3 cm bis 5 cm, werden sie von der Mutterpflanze getrennt und in vollwertiger Erde in 9-cm-Töpfen kultiviert wie adulte Schefflera. Den ersten Dünger in verdünnter Konzentration gönnt der Hobbygärtner den jungen Regenschirmbäumen ab einer Wuchshöhe von 7 bis 10 cm.
Aussaat
Da die Schefflera in deutschen Wohnzimmern nur sehr selten blüht, ist demzufolge eine Samenernte die absolute Ausnahme. Wer eine Strahlenaralie aus Samen heranziehen möchte, kommt folglich nicht umhin, diese im Fachhandel zu erwerben. Ausgesät werden die Samen vorzugsweise auf Kokoshum im Februar oder im Juli. Als Dunkelkeimer erhalten sie eine dünne Schicht Erde obendrauf, um dann bei einer konstanten Temperatur von ca. 25° Celsius zu sprießen. Während dieser Zeit werden Substrat und Sämlinge nur leicht angefeuchtet. Es kann sich erfahrungsgemäß mehrere Monate hinziehen, bis sich die ersten Blättchen zeigen.
Umtopfen
Mit 30 cm Zuwachs pro Jahr, legt die Schefflera ein beeindruckendes Wachstum an den Tag. So verwundert es kaum, dass das Thema des Umtopfens alljährlich auf der To-Do-Liste des fleißigen Hobbygärtners erscheint.
- Im zeitigen Frühjahr vor dem neuen Austrieb umtopfen.
- Der neue Kübel ist nur wenig größer als der bisherige.
- Über der Öffnung im Boden wird eine Drainage angelegt.
- Geeignete Materialien sind Kies, Bims oder Tonscherben.
- Nach dem Austopfen das alte Substrat gründlich entfernen.
Damit frische Pflanzerde die Drainage nicht verstopft, wird ein wasser- und luftdurchlässiges Vlies darüber ausgebreitet. Bevor die Strahlenaralie ihr neues Heim bezieht, nutzt der Pflanzenfreund die Gelegenheit, den Wurzelballen der Schefflera auf schadhafte Stellen zu untersuchen, um diese gegebenenfalls zu beseitigen. Erst dann wird die Zimmerpflanze eingetopft, wobei die Erde wiederholt mit der Faust angedrückt wird, damit keine Hohlräume entstehen. Praktisch ist ein Gießrand von 5 cm, denn nach jedem Gießen das übergelaufene Substrat-Wasser-Gemisch aufzuwischen ist äußerst lästig.
Schneiden
Die Begriffe Zimmerpflanzen und Schneiden werden selten in einem Atemzug genannt. Die Schefflera stellt hier eine Ausnahme dar, insbesondere die Schefflera actinophylla, die von ihren genetischen Anlagen her danach strebt, Baumhöhe zu erreichen. Durch beherztes Schneiden kurz vor der Winterruhe oder im zeitigen Frühjahr hält der Hobbygärtner seine eifrige Zimmerpflanze im Zaum. Bei der kleinwüchsigeren Schefflera arboricola hingegen bewirkt der alljährliche Schnitt eine buschige Verzweigung.
- Mit einem scharfen, desinfizierten Messer zu Werke gehen.
- Grundsätzlich 3-5 mm über einem nach außen gerichteten Auge schneiden.
- Das Schnittgut bietet sich für die Verwendung als Stecklinge an.
Wer sich nicht dazu durchringen kann, seine Strahlenaralie zu stutzen, bindet den schnell wachsenden Haupttrieb an mehreren Stellen an einem dekorativen Bambusstamm fest. Werden die Nebentriebe regelmäßig entspitzt, entsteht im Laufe der Zeit ein aufrechter, dichter Habitus.
Übrigens macht der Regenschirmbaum seinem Namen alle Ehre, wenn er zum Hochstamm erzogen wird. Je jünger die Schefflera ist, desto besser gelingt das Vorhaben. Dabei wird der Haupttrieb an einem Bambusstamm locker fixiert. Die Basis- und Seitentriebe werden bis zur gewünschten Position der Krone abgeschnitten. Zeigen sich neue Triebe an unerwünschten Stellen, werden sie sogleich entfernt.
Krankheiten und Schädlinge
Trotz der Genügsamkeit der Schefflera, darf ihre Anfälligkeit für den Befall durch Krankheiten und Schädlinge nicht unterschätzt werden.
Thripse
Die winzig kleinen Insekten werden auch Gewitterfliegen genannt. Bei einer Größe von 1 bis 2 mm, sind sie gelb- oder dunkelbraun, häufig auch schwarz gefärbt. Die Larven fressen sich durch das Pflanzengewebe und töten die Strahlenaralie früher oder später ab.
- Die befallene Pflanze isolieren.
- Mit Insektiziden auf Neem-Basis behandeln.
- Alternativ mit einer Schmierseifenlösung abduschen.
- Nützlinge, wie Florfliegenlarven oder Raubmilben ausbringen.
In ähnlicher Weise machen sich die Blattläuse häufig über den Regenschirmbaum her. Sie werden mit ähnlichen Methoden bekämpft. Wichtig zu beachten ist, dass die Mittel wiederholt angewendet werden müssen und es einer strengen Nachkontrolle bedarf, um ein erneutes Auftreten der Plagegeister rechtzeitig zu erkennen.
Häufig gestellte Fragen
Von meiner Strahlenaralie fallen die Blätter in Massen ab. Woran kann das liegen?
Die tropische Zimmerpflanze reagiert mit einem Blattabwurf, wenn sie Temperaturen unter 10° Celsius ausgesetzt wird. Eine weitere Ursache kann eine zu feuchte Pflanzerde sein, denn Schefflera mögen es eher etwas trocken. Besteht das Substrat ausschließlich aus Seramis, Vermiculite oder ähnlichem Material, fallen sämtliche Blätter ab, weil die Feuchtigkeitsspeicherung zu hoch ist.
Wie entstehen braune Spitzen an den Blättern und Trieben meiner Schefflera?
Die erste Vermutung geht in Richtung eines Wassermangels. In diesem Fall erhält die Zimmerpflanze ein Tauchbad. Ihr Wurzelballen wird solange in ein Gefäß mit Regenwasser gestellt, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Nährstoffmangel kann eine weitere Ursache für die Verfärbungen sein. Gönnen Sie Ihrer Strahlenaralie während des Wachstums alle 14 Tage eine Dosis Flüssigdünger, die Sie dem Gießwasser beimischen.