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Der Gartenteich ist ein sensibler Lebensraum für Pflanzen, Fische und zahlreiche weitere Bewohner. Aus diesem Grund kann Schaum auf der Wasseroberfläche bedenklich sein. Die Ursachen sind auf den ersten Blick nicht klar, können aber auf Probleme mit dem Nährstoffgehalt im Teichwasser oder den Bewohnern selbst zusammenhängen. Eine geringe Menge Schaum dagegen ist in den meisten Fällen unbedenklich. Chemische Mittel wie Tenside sind ebenfalls eine Möglichkeit, die in Betracht gezogen werden sollte. Um den Teich auf den ursprünglichen Stand zurückzusetzen, müssen Sie das aufgeschäumte Wasser entfernen und Maßnahmen zur Behandlung ergreifen.
Ursachen
Bevor Sie Maßnahmen ergreifen, den Schaum von der Wasseroberfläche zu entfernen, sollten Sie über die möglichen Ursachen Bescheid wissen. Der Grund: Es kann Probleme in Ihrem Gartenteich geben, die sich durch das Abschöpfen des Schaums nicht auf Dauer beheben lassen. Diese können sich zudem negativ auf die Teichbewohner auswirken, denn Schaumbildung entsteht vor allem in Teichen mit Fischen. Falls Sie einen Schwimmteich besitzen, müssen Sie sich weniger Sorgen um dieses Problem machen. Folgend finden Sie eine Übersicht der möglichen Ursachen für schäumendes Teichwasser:
- Gelöstes Eiweiß: In Wasser befinden sich zahlreiche Nährstoffe, die sich von diesem lösen können. Dazu gehören ebenfalls Proteine, die aufgrund natürlicher Wasserbewegungen aus dem Wasser gelöst und als deutlich sichtbarer Schaum auf der Oberfläche treiben. Bei dieser Schaumbildung handelt es sich aber um einen Prozess, der auf ein gut funktionierendes Ökosystem im Gartenteich hinweist. Vor allem am Morgen zeigt sich diese Schaumschicht aus Proteinen. Wenn Ihr Stillgewässer ein gutes Verhältnis von Pflanzen und Fischen aufweist und über eine gute Filteranlage verfügt, ist das der häufigste Grund für diese unbedenkliche Ursache.
- Filterprobleme: Wenn Sie einen neuen Filter installiert haben, kann dieser zu Beginn das Wasser aufschäumen. Ebenfalls kann bei Vernachlässigung der Pflege Ihrer Filteranlage ebenfalls Wasser aufgeschäumt werden, da zahlreiche Ablagerungen für eine deutlich schlechtere Funktion des Filters sorgen.
- Unausgeglichener Nährstoffhaushalt: Ein Problem stellt ein unausgeglichener Nährstoffhaushalt des Teiches dar, durch den zu viel Eiweiß erzeugt wird. Schäumt das Wasser unaufhörlich ist das ein deutliches Zeichen auf zu viel Protein im Wasser. Verursacht wird dies durch Fischkot, übrig gebliebenes Fischfutter, laichende oder verendete Fische, verrottendes Pflanzenmaterial oder Algen. Gerade der rasante Anstieg der Nährstoffkonzentration ist hier zu nennen, der auf Dauer zum Schäumen der Wasseroberfläche führt. Ebenfalls können überdüngte Gewächse in direkter Nähe zum Stillgewässer für die Schaumbildung verantwortlich sein.
- Saponine: Viele Wasserpflanzen und sogar Fischfutter enthalten Saponine, Steroid-Glycoside, die für ihren typischen, seifenartigen Geruch und Geschmack bekannt sind. Saponine haben zudem die Eigenschaft, ähnlich wie Seife zu funktionieren und aus diesem Grund schäumt das Wasser im Teich. Der Vorteil: Die Glycoside sind nicht schädlich für die Teichbewohner und helfen sogar beim Wachstum. Den Saponinschaum können Sie trotzdem entfernen. Gefährlich wird es für die Fische und Pflanzen, wenn chemische Stoffe wie Tenside ins Wasser gelangen und dieses aufschäumen lassen. Das wird aber meist sofort bemerkt und nicht erst durch Zufall.
- Kalkstein: Seltener kann es zum Schäumen des Wassers kommen, wenn Sie Kalksteine im Teich haben. Der Grund dafür ist die Anreicherung des Wassers mit Sauerstoff, der sich in großen Mengen an der Oberfläche in Form von Bläschen sammelt. Da zur gleichen Zeit Proteine gelöst werden, bildet sich der charakteristisch Oberflächenschaum. Falls dies der Fall ist, müssen Sie an sich nichts dagegen unternehmen.
Leider ist es häufig nicht sofort ersichtlich, um welche Ursache es sich beim Schäumen handelt. Aus diesem Grund müssen Sie ein wenig ausprobieren, bis Sie die entsprechende Ursache festgestellt haben. Nur dadurch können Sie sich sicher sein, ob der Schaum zu Beginn des Tages unbedenklich ist oder nicht.
Der Teichschaum an sich ist nicht gefährlich, dafür aber zum Beispiel Stoffe wie Tenside oder zu viel Proteine, die den Nährstoffhaushalt stark durcheinanderbringen. Lassen Sie sich deshalb nicht zu viel Zeit, um den Teich entsprechend zu behandeln. Die Fische werden es Ihnen danken.
Maßnahmen
Um entsprechende Maßnahmen treffen zu können, sollten Sie zuvor das Teichwasser einem gründlichen Test unterziehen. Dadurch sehen Sie genau, welche Stoffe im Wasser für den Schaum sorgen könnten, wodurch Sie zudem eine Ursache nach der anderen abhaken können. Sobald Sie herausgefunden haben, was das Problem ist, können Sie Maßnahmen ergreifen, den Teichschaum zu entfernen. Selbst wenn es auf natürliche Weise durch Proteine schäumt, können Sie hier ebenfalls verschiedene Lösungen anwenden, um das Wasser wieder zu beruhigen.
Schaumfänger
Ein Schaumfänger oder eine Schwimmbarriere ist eine einfache Apparatur, die den Teichschaum an einem Platz hält und Ihnen das Abschöpfen erleichtert. Die Barriere kann ein einfaches Stück Holz sein, welches Sie im Teich nahe an der Oberfläche befestigen und so die Schaumschicht davor aufhält, wegzutreiben.
Eiweißabschäumer
Der Eiweißabschäumer ist eine spezielle Komponente, welche in den Filter eingesetzt wird und folgende Vorteile bringt:
- befördern Proteine aus dem Wasser
- ebenso Phosphate und andere Stoffe
- Sauerstoffgehalt wird verbessert
- Algenbildung wird reduziert
Dadurch schäumt das Wasser im Gartenteich nicht nur weniger, die Qualität wird deutlich verbessert. Vor allem die hohen Sauerstoffmengen sorgen für ein lebendiges, kleines Ökosystem. Eiweißabschäumer reichen im Preis von zehn bis über 100 Euro.
Proteinquellen entfernen
Wenn ein zu hoher Proteingehalt die Ursache des Schaums ist, können Sie diesen durch die folgenden Punkte wieder ins Gleichgewicht bringen:
- Fische nicht übermäßig füttern
- Futterreste reichern Wasser mit viel Eiweiß an
- verrottende Pflanzenreste wie Laub, Blätter und abgestorbene Wasserpflanzen entsorgen
- tote Fische entsorgen
- Algen aus dem Stillgewässer fischen
- diese regen die Proteinproduktion deutlich an
- regelmäßig reinigen
- vor allem die Schicht am Grund muss entfernt werden
- diese enthält viele der proteinreichen Ausscheidungen der Fische
Halten Sie einfach das Wasser des Teichs so sauber wie möglich. Der Eiweißgehalt reguliert sich dadurch von alleine und Schaum entsteht danach nur noch durch normale Mengen gelösten Proteins im Wasser oder durch heftige Wasserbewegungen.
Wasserwechsel
Falls aus irgendwelchen Gründen Tenside ins Teichwasser gelangt sind, müssen Sie einen Wasserwechsel durchführen. Tenside schäumen immer weiter und sorgen im Gartenteich für große Probleme. Tauschen Sie deswegen einen Großteil des Wassers aus, nachdem Sie so viel vom Schaum auf der Wasseroberfläche entfernt haben wie möglich. Danach muss die Wasserpumpe ausreichend laufen, um die letzten Seifenreste aus dem Teich zu befördern.
Häufig gestellte Fragen
Keine der oben genannten Ursachen trifft zu. Was kann ein weiterer Grund für die Schaumbildung sein?
Eine weitere, von Ihrer Fischauswahl abhängige, Ursache sind Schaumnester. Schaumnester werden von zahlreichen Fischordnungen wie Welsartigen (Siluriformes) gebildet und dienen zur Fortpflanzung, denn in ihnen wird befruchteter Laich geschützt aufbewahrt.
Welche Teichgröße leidet unter einer geringen Schaumbildung?
Die häufigsten Probleme mit der Schaumbildung haben größere Teiche, da der benötigte Wasseraustausch deutlich länger dauert. Je besser die Pumpmechanismen ihrer Anlage sind, desto weniger haben Probleme haben Sie mit der Schaumbildung in kleinen Teichen.
Kann es sich beim Schaum um Kahmhaut handeln?
Unwahrscheinlich, da sich in Gartenteichen nur eine geringe Menge an Bakterien sammelt, die für die Bildung der Kahmhaut notwendig sind. Die Kahmhaut ist aber typisch für viele Aquarien.