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Der Rotdorn ist ein blühgewaltiger Kleinbaum. Er eignet sich für viele Gartenstile und ist ein ideales Vogelschutzgehölz und ebenso eine Bienenweide. Diese Gehölze benötigen nicht viel Pflege. Allerdings sollte, wer nicht zu viel Platz hat, regelmäßig schneiden. Das wiederum mindert aber den Blütenansatz. Das ist vor dem Pflanzen zu bedenken. Wenn nicht für einen gleichmäßigen Lichteinfall und für Sonne gesorgt wird, wachsen Rotdorne nicht gleichmäßig. Das sieht oft ungewöhnlich aus. Ansonsten gibt es nicht viel zu beachten. Wie man einen Rotdorn pflegt und schneidet, lesen Sie im Folgenden.
Steckbrief
- Rot blühende Sorte des Zweigriffeligen Weißdorn und manchmal auch des Eingriffeligen Weißdorns
- Tiefwurzelnder Strauch oder Baum
- Wuchsbreite 1 bis 2 m, Wuchshöhe 3 bis 5 m
- Wuchsgeschwindigkeit 30 bis 70 cm pro Jahr
- Besitzt große Dornen, deshalb als Strauch nicht ideal für Familien mit Kindern
- Kommt hauptsächlich in Europa und Nordafrika vor
- Häufig als Ziergehölz in Gärten oder als Straßenbaum
- Blütezeit von Mai bis Juni, etwa 3 Wochen lang
- Blüten sind karminrot und gefüllt und sehen aus wie Minirosen. Ihnen verdankt der Rotdorn seinen Namen
- Die Blüten sind steril und dadurch entwickeln sich keine Früchte
- Die Blüten riechen anders als beim Weißdorn nicht, zumindest nicht unangenehm
Pflege
Die Pflege des Rotdorns ist nicht kompliziert. Der Baum entwickelt sich anfangs breit kegelförmig, später fast rundlich. Man muss ausreichend Platz einplanen oder den Baum regelmäßig schneiden, z.B. zu einer Kugelkrone. Allerdings schneidet man dabei natürlich auch Blütenansätze für das nächste Jahr mit weg, denn die Blüten erscheinen am zweijährigen Holz. Das sind meist die langen Triebe, die weggeschnitten werden. Hier muss man wissen, was wichtiger ist, die Kugelform oder die Blüten. Ansonsten gibt es nicht viel zu beachten. Der Rotdorn ist widerstandsfähig gegen Hitze und Stadtklima und extrem frosthart. Er ist für unser Klima gemacht. Allerdings gibt es auch einen Nachteil. Der Rotdorn ist feuerbrandgefährdet.
Standort
Der Standort für einen Rotdorn sollte möglichst sonnig sein. Er kommt auch noch mit einem halbschattigen Standort klar, gedeiht aber in der Sonne am besten. Außerdem muss man bedenken, wie groß so ein Baum oder Busch einmal werden kann und entsprechend Raum lassen. Gerade Sträucher werden sehr sperrig, brauchen ausreichend Platz. Auch ein regelmäßiger Schnitt kann daran nicht wirklich etwas ändern.
- Sonnig bis halbschattig
- Schatten ist äußerst ungünstig
- Der Baum gerät aus der Form, entwickelt sich nicht gleichmäßig. Auch das Wachstum ist schwach, wenn es überhaupt weitergeht
Pflanzsubstrat
Der Rotdorn mag einen frischen, nährstoffreichen und eher schweren als zu leichten Boden, der auch gern etwas kalkhaltig sein darf. Alternativ eignen sich Rosen- oder Kübelpflanzenerde, speziell für die Kübelhaltung, aber auch für ausgepflanzte Exemplare.
- Kalkhaltige Lehm- und Tonböden
- Ideal ist tiefgründiger, humoser Boden
- Feucht und nährstoffreich
- Nicht zu trocken und nicht zu leicht
- Keine Staunässe
- Günstig ist mit Kompost angereicherte Gartenerde.
Pflanzen
Der Rotdorn kann ganzjährig, außer natürlich bei Frost gepflanzt werden. Beim Pflanzen ist nicht viel zu beachten.
- Die beste Zeit zum Pflanzen ist das Frühjahr. Alternativ ist auch der Herbst gut geeignet.
- Containerpflanzen kann man ganzjährig pflanzen.
- Kübelpflanzen werden im Frühjahr umgetopft. Nötig wird das, wenn das Gefäß zu klein wird, die Wurzeln unten herauswachsen.
- Bei Heckenpflanzung drei Pflanzen pro laufendem Meter, am besten schon 1m hohe.
- Wichtig ist ein ausreichend großes Pflanzloch.
- Den Rotdorn mit der Wurzel in einen Eimer Wasser stellen, damit sie sich richtig voll saugen kann.
- In das Loch stellen.
- Erde mit Kompost mischen und auffüllen.
- Erde fest andrücken, aber nicht festtreten, denn der Rotdorn hat viele oberflächliche Wurzeln.
Gießen und Düngen
Vor allem in den ersten Jahren muss der Rotdorn gut gegossen werden. Später kann er alleine für sich sorgen. Der Rotdorn ist ein Tiefwurzler, der sich bei Trockenheit sein Wasser aus tieferen Schichten holt. Bis er soweit ist, dauert es aber einige Jahre. Bis dahin müssen wir nachhelfen.
- In den ersten Jahren nach Pflanzung bei Trockenheit reichlich gießen
- Später kommt das Gehölz recht gut ohne zusätzliches Wasser aus.
- Es ist aber trotzdem günstig, bei Hitze und anhaltender Trockenheit ab und zu mal durchdringend zu wässern, einfach um das Gehölz gesund zu erhalten und nicht zu stressen.
- Im Kübel kultivierte Gehölze benötigen deutlich mehr Wasser. Sie müssen im Sommer regelmäßig gegossen werden. Der Boden sollte nicht ganz austrocknen. Die Pflanzen mögen eher ein ständig leicht feuchtes, nicht aber nasses Substrat.
- Bei nährstoffarmen Böden im Frühjahr mit Volldünger für Nährstoffe sorgen.
- Eventuell ist es empfehlenswert, nach der Blüte nochmals zu düngen.
- Vorher sollte man aber den Nährstoffgehalt des Bodens überprüfen lassen. Nicht wahllos düngen!
- Bei gutem Boden reicht es meist aus, einmal im Jahr Kompost in den Boden einzuarbeiten.
Schneiden
Der Rotdorn ist gut schnittverträglich. Er kann, muss aber nicht geschnitten werden. Wenn, dann sollte er nach der Blüte geschnitten werden, sonst schneidet man die Blütenansätze weg. Am besten eignet sich für den Rotdorn ein Formschnitt. Man formt eine Kugelkrone. Ungeschnitten wächst der Rotdorn breit ausladend.
- Wer Sträucher klein halten möchte, sollte sie zurückschneiden.
- Bei Bäumen wird in der Regel geschnitten, um eine kompakte, runde Krone zu erzielen.
- Man schneidet meist als Pyramide oder Kegel.
- Wasserschosse alle wegschneiden.
- Triebe, die sich gegenseitig behindern oder nach innen wachsen, werden herausgeschnitten.
- Keinesfalls sollten sich Triebe berühren und aneinander reiben. Das öffnet Krankheitserregern das Tor.
- Auch radikale Schnittmaßnahmen werden in der Regel gut vertragen.
- Der Rotdorn blüht am zweijährigen Holz. Diese Triebe sollte man beim Schnitt stehen lassen.
Überwintern
Bei der Überwinterung gibt es in der Regel keinerlei Probleme. Der Rotdorn ist extrem winterhart. Bei Kübelhaltung sieht es etwas anders aus. Dieser Rotdorn überwintert besser frostfrei, in einem hellen, kalten Raum. Die Wurzeln im Kübel dürfen nicht durchfrieren. Wenn die Temperaturen sehr niedrig sind, eignet sich auch ein dunklerer Raum, beispielsweise ein Keller oder eine Garage. Gegossen wird nur wenig. Um so kälter das Winterquartier, um so weniger Wasser wird benötigt. Austrocknen sollte die Erde aber nicht.
Vermehren
Der Rotdorn kann auf drei Arten vermehrt werden, durch Aussaat, durch Wurzelausläufer und durch Veredlung. Die Aussaat ist eine langwierige Sache. Veredlung ist nichts für Laien. Wurzelausläufer abtrennen und separat einpflanzen, das kann jeder.
Veredlung
- Der Rotdorn wird auf einem Weißdorn veredelt
- Wer das noch nie gemacht hat, sollte es besser einem Fachmann überlassen.
Aussaat
- Rotdorne entwickeln laut meiner Recherche keine Früchte, da die Blüten steril sind. Woher kommen dann also Samen? Ich habe es nicht herausfinden können.
Wurzelausläufer
- Ausläufer von der Mutterpflanze trennen
- Günstig ist, dies zu tun, wenn die Austriebe der jungen Pflanze bereits an der Oberfläche sichtbar sind.
- Man gräbt die Jungpflanze großzügig aus und kann sie an anderer Stelle wieder einpflanzen.
Krankheiten und Schädlinge
Der Feuerbrand ist das größte Problem beim Rotdorn. Diese Bakterienkrankheit ist meldepflichtig. In einigen Regionen ist sie so verbreitet, dass es verboten wurde, gefährdete Arten anzupflanzen. Rot- und Weißdorn gehören dazu.
- In kalten verregneten Jahren treten Pilzkrankheiten auf. Die gesamten Blätter sind bisweilen schwarz und fallen ab. Die Gesundheit wird aber dadurch kaum beeinträchtigt. Es ist eher ein optischer Mangel. Das einzige Mittel gegen den Rost ist ein Fungizid namens Folicur.
- Läuse, vor allem Blattläuse – bei rechtzeitigem Befall reicht es, die Läuse mit einem scharfen Wasserstrahl abzuspülen. Auch ein Wasser und Spülmittelgemisch hilft hier.
- Gespinstmotte – vor allem deren Raupen können große Schäden am Rotdorn anrichten, indem sie ganze Teile kahl fressen. Man kann sie an den typischen Gespinsten erkennen, die große Teile des Gehölzes überziehen können. In diesen Gespinsten sitzen die Raupen und fressen die Blätter und alles grüne kahl. Pflanzenschutzmittel wirken leiden nur schlecht. Am sinnvollsten ist, alles wegzuschneiden, was eingewoben ist. Alles abgeschnittene muss entsorgt werden, aber keinesfalls auf dem Kompost. Dann sollte noch mit einem Mittel gesprüht werden, falls man nicht alle Schädlinge erwischt hat.
- Feuerbrand – durch Bakterium Erwinia amylovora verursacht. Breitet sich schnell aus. Die Pflanze ist nicht zu retten. Dazu etabliert sich der Erreger dauerhaft. Zu erkennen ist die Krankheit an dunkelbraun bis schwarz gefärbten Stielen der abgestorbenen Blüten und Blätter und oft an den auffallend dunkel gefärbten Hauptadern der Blätter. Vor allem Jungtriebe und Blüten sind betroffen. Diese vertrocknen, fallen aber nicht ab, auch im Herbst nicht. So kann der Erreger auf die anderen Pflanzenteile übergreifen. Der gesamte Rotdorn ist dann betroffen. Er muss gefällt und am besten ausgegraben werden. Die Reste sind zu entsorgen.
Häufig gestellte Fragen
Kann man einen Rotdorn umsetzen?
Das kommt auf das Alter des Gehölzes an. Je länger der Rotdorn eingepflanzt war, desto länger und kräftiger ist seine Wurzel. Es sind Tiefwurzler. Diese Wurzel wird beim Ausgraben meist verletzt. Dadurch gelingt das Umsetzen oft nicht. Bei jungen Gehölzen ist das noch gut möglich, später wird es echt schwierig.
Ist der Rotdorn giftig?
Nein, der Rotdorn ist absolut ungiftig. Allerdings ist es trotzdem nicht ratsam, irgendwelche Teile zu verzehren, da es zu Unverträglichkeiten kommen kann, z.B. zu Durchfall, Erbrechen, Kopfschmerzen, Fieber oder ähnlichem. Dann sollte ein Arzt aufgesucht werden. Gefährlich sind eigentlich nur die Dornen, da man sich an ihnen verletzen kann.
Eignet sich der Rotdorn für Kübelhaltung?
Ja, wenn einige Dinge beachtet werden. Das Pflanzgefäß muss sehr tief sein (Tiefwurzler). Außerdem sind regelmäßige Wasser- und Düngergaben wichtig. Das Pflanzsubstrat sollte hochwertig sein, Strukturstabilität und Wasserhaltekraft aufweisen. Alle zwei bis drei Jahre wird umgetopft. Dabei sollten die Wurzeln geschnitten werden. Im Winter ist ein geschützter Ort ausschlaggebend. Der Wurzelraum ist mit Jute zu umwickeln, ruhig mehrmals. Die Erde sollte im Winter mäßig feucht gehalten werden. Je kälter es ist, um so weniger Wasser benötigen die Pflanzen. Ganz austrocknen darf das Substrat aber nicht.