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Das Portulakröschen ist ein Blühwunder, welches bei gutem Standort und eher trockenem Boden von Juni bis September zahllose Blüten öffnet. Die Pflanze kommt mit extrem wenig Pflege aus und blüht und blüht, ohne viel zutun. Allerdings kann man bei der Pflege doch einiges falsch machen. Oft ist es das Zuviel an Wasser, welches den Pflanzen gar nicht bekommt. Sie verabschieden sich dann recht schnell. Der Schaden an den Wurzeln lässt sich oft nicht mehr beheben. Damit das erst gar nicht geschieht, lesen Sie, was wir interessantes über das Portulakröschen gefunden und aufbereitet haben.
Steckbrief
- Portulaca grandiflora – etwa 100 Arten
- Stammt ursprünglich aus Uruguay und Argentinien, gedeiht aber auf jedem sandigen Boden und kommt in frostfreien Ländern verwildert vor
- Einjährige oder schwach ausdauernde sukkulente bzw. halbsukkulente Pflanze, die wunderschön blüht
- Ca. 20 cm lange Triebe, die sich aus einer Basis verzweigen und flach, kriechend oder überhängend wachsen
- Wuchshöhe – 10 bis 15 cm
- Für die kleine Pflanze recht große Blüten (ca. 4 cm Durchmesser)
- Blütezeit Juni bis August, oft auch länger, bis in den Oktober hinein
- Ungefüllte, halbgefüllte oder gefüllte Blüten öffnen sich nur bei Sonnenschein
- Blütenfarben – von schlichtem weiß, über gelb, lachsfarben und orange bis pink und karminrot
- Dezenter Blütenduft
- Runde Frucht
- Grauschwarze bis schwarze winzige Samen, keinen mm groß
Sorten
Portulaca grandiflora
- Sundial TM Chiffon – seidiger, zarter Rosaton
- Sundial TM Cream – leicht getöntes Weiß
- Sundial TM Fuchsia – kräftiges Rosa mit großer Leuchtkraft
- Sundial TM Gelb – frischer, heller Gelbton mit Leuchtkraft
- Sundial TM Mischung – bis zu 14 Farben in einer Samenpackung
- Sundial TM Orange – kräftige orange Farbe
- Sundial TM Scharlach – rotorange Blüten
- Sundial TM Weiß – strahlend Weiß
- Stopwatch Cream – cremefarbene Blüten mit rosa Mitte
- Sun Bicolor – gelb pinkfarbene Blüten
Außerdem gibt es viele verschiedene Mischungen, wie Calypso – Mischung, Sunglow – Mischung, Cloudbeater Mixed, Double Mixed, Sundance, Everbloom Mixture, Magarita, Samba und Tequila.
Die Pflege des Portulakröschens
Die Pflege des Portulakröschens ist einfach. Wichtig ist, dass die Pflanze nicht zu nass steht. Trockenheit ist kein Problem, aber zu viel Feuchtigkeit bringt die zarten Pflänzchen recht schnell zur Strecke. Außerdem benötigen diese kleinen Blühwunder so gut wie keinen Dünger. Regelmäßige Nährstoffgaben sind eher schädlich als nützlich. Wenn man dies beachtet, bedankt sich das zarte Röschen mit einem Blütenreichtum, der seinesgleichen sucht. Die Überwinterung lohnt nicht. Besser ist, im nächsten Jahr wieder neu auszusäen.
Standort
Der Standort muss warm, sonnig und trocken sein. Die Pflanzen kommen prima mit Mittagshitze aus und gedeihen auch auf extrem trockenen Boden. Zu viel Nässe ist schädlich. Deshalb ist es günstig, wenn sie auch vor Regen geschützt stehen. Ansonsten sind Portulakröschen sehr genügsam.
- Warm und vollsonnig
- Öffnet seine Blüten nur bei Sonnenschein
- Pralle Mittagsonne ist ideal
- Günstig ist ein von Regen geschützter Standort
Pflanzsubstrat
Auch beim Pflanzsubstrat ist das Portulakröschen genügsam, solange es nicht zu feucht ist. Trockene Erde macht den Pflanzen nichts aus, ständige Feuchte dagegen schon. Ideal ist, jedem Boden noch etwas Sand unterzumischen, es sei denn, er ist schon sehr sandlastig.
- Kommt mit jedem Gartenboden klar
- Wichtig ist ein durchlässiges und trockenes Substrat
- Sand hilft, den Boden locker und durchlässig zu machen. Es darf ruhig etwas mehr Sand sein.
- Ideal ist ein magerer Boden
Pflanzen
Portulakröschen werden im Frühjahr recht preiswert im Blumenhandel angeboten. Sie sollten aber nicht zu zeitig ins Freie gebracht werden, da sie vorgezogen und dadurch empfindlich sind. Nach den Eisheiligen können sie aber problemlos ausgepflanzt werden.
- Pflanzabstand 15 bis 20 cm
- Nur durchlässige Erde verwenden
Gießen und Düngen
Das Portulakröschen ist eine sukkulente Pflanze, sie kann Wasser speichern und ist deshalb sehr genügsam. In Trockenzeiten lebt die Pflanze von ihren Reserven. Zu viel Nässe ist absolut schädlich. Trockenheit ist dagegen überhaupt kein Problem, es sei denn, es kommt gar kein Wasser mehr nach.
- Staunässe ist unbedingt zu vermeiden
- Trockenheit wird deutlich besser vertragen als Nässe
- Wassermangel ist an den Blättern sichtbar. Sie hängen und sehen schlaff aus.
- Boden zwischen den Wassergaben nahezu austrocknen lassen
- Kein Wasser im Untersetzter
- Trockenphasen werden gut vertragen
- Düngen nur sparsam
- Es reicht, eine Düngergabe alle 4 bis 6 Wochen
- Verwendet wird Blühpflanzendünger, der mit dem Gießwasser verabreicht wird
- Zu viel Dünger schadet, dann besser gar nicht düngen
Schneiden
Schneiden ist eigentlich nicht nötig. Sollte die Pflanze aber aus der Form geraten, kann ein Schnitt dafür sorgen, dass alles wieder ins Lot gerät. Ein Vorteil dieser Maßnahme ist, dass sich die Triebe dadurch auch gut verzweigen und mehr Triebe entstehen. So wird für eine noch reichere Blüte gesorgt.
Überwintern
In milden Gegenden mit kaum Frost ist es möglich, dass Portulakröschen im nächsten Jahr wiederkommen. Allerdings säen sie sich dann meist selbst aus. Es schadet also nichts, die Pflanze im Winter gut mit Reisig abzudecken, damit die Erde nicht zu nass wird. Es gibt keine Garantien, aber es kann gut sein, dass Samen überlebt und austreibt. In Gefäßen wird das schwierig, da diese oft zu schnell durchfrieren, aber ausgepflanzt könnte es gehen, zumindest in nicht so kalten und feuchten Wintern.
Vermehren
Vermehrt wird das Portulakröschen durch Aussaat und Kopfstecklinge. Zur Aussaat können die eigenen geernteten Samen genutzt werden. Sie sind bis zu vier Jahre keimfähig, wenn sie dunkel und frostfrei aufbewahrt werden. Es gibt aber auch Samen zu kaufen.
Aussaat
- Ab März vorziehen
- Am besten Aussaaterde verwenden und diese reichlich mit Sand mischen
- Kein Torfsubstrat
- Nicht zu dicht aussäen, was gar nicht so leicht ist, da die Samen winzig und dunkel sind.
- Samen nur leicht mit Erde bedecken – Lichtkeimer
- Gefäß mit Glas oder Klarsichtfolie abdecken
- Leicht feucht halten
- Temperatur idealer Weise 18°C
- Keimdauer dann 10 bis 14 Tage
- Pikieren
- Erst nach den Eisheiligen ins Freie
Kopfstecklinge
- Kopfstecklinge von den längeren Trieben schneiden
- Diese bewurzeln gut im Wasserglas
- Alternativ können sie auch in ein nicht zu nährstoffreiches Substrat gesteckt werden.
- Stecklinge können jederzeit geschnitten werden.
Krankheiten und Schädlinge
Portulakröschen sind trotz ihrer Zartheit recht robust. Sie sind nicht anfällig für Krankheiten. Schädlinge können vorkommen, allerdings gibt es keine spezifischen Schädlinge, die auf diese Pflanzen spezialisiert sind.
- Faulschäden durch zu viel Feuchtigkeit und Nässe
- Umfallkrankheit – Pilzkrankheit – Hilfe nur durch Spritzen mit Fungizid
- Anfällig für Blattlausbefall – Blattläuse übertragen Krankheiten und sollten bekämpft werden. Je früher man etwas gegen diese Plagegeister unternimmt, umso einfacher bekommt man sie in den Griff. Abspülen mit Wasser hilft. Ein Spritzmittel aus Wasser und Spülmittel ist ebenfalls hilfreich. Bevor man zur chemischen Keule greift, sollten Mittel auf Rapsöl- oder Kaliseifenbasis probiert werden. Günstig sind auch immer natürliche Feinde, wie Marienkäfer, Schweb- und Florfliegen, Raubwanzen und andere.
Häufige Fragen
Ist das Portulakröschen essbar?
Im Internet findet man meist ein ja hinter dieser Frage. Aber gemeint ist meist der Portulak, auch Sommer-Portulak oder eben Portulakröschen genannt. Es ist ein Wildgemüse und durchaus essbar. Die Blätter sind sogar lecker. Die Blüten sind ebenfalls essbar. Die geschlossene Blütenknospe gilt sogar in einigen südlichen Ländern als Delikatesse. Sie ist dort unter dem Namen „Falsche Kapern“ bekannt. Das hier behandelte Portulakröschen ist eine Zierpflanze. Sie ist nicht giftig, aber sollte nicht verzehrt werden.
Ist es möglich, Portulakröschen zu überwintern?
Es ist möglich, allerdings nicht oder nur begrenzt im Freien. Im Gefäß ist es oft nicht so problematisch. Die Pflanzen leiden bei der Überwinterung, aber es reicht, wenn einige Triebe überleben. Die können dann ab März als Stecklinge geschnitten und weiterkultiviert werden. So wachsen schnell neue Pflanzen heran. Die Überwinterung erfolgt auf alle Fälle so hell wie möglich und nicht zu warm. Temperaturen um die 15 bis 18°C sind gut geeignet. Nicht zu viel gießen, das ist tödlich. Je kühler der Standort, umso weniger gießen. Allerdings die Erde nicht zu lange ganz ohne Wasser lassen. Meist reicht, ab und zu mal etwas Wasser über die Pflanzen zu sprühen. Wenn man die Röschen beobachtet, ist alles kein Problem. Sehen sie schlecht aus, muss man bessere Bedingungen schaffen.