Wer mit Brunnenwasser seinen Pool füllt, kann bares Geld sparen. Doch ist beim Füllen auf bestimmte Details zu achten. Die folgende Anleitung zeigt, wie es richtig gemacht wird und worauf zu achten ist.
Grundsätzliches
Anders als bei herkömmlichem Leitungswasser, durchläuft Brunnenwasser keine Filter- und Reinigungsanlagen. Aus diesem Grund kann es Verunreinigungen aufweisen, die unter Umständen gesundheitsgefährdend sind. Des Weiteren können diverse Verschmutzungen auch weitere Probleme wie beispielsweise unangenehme Geruchsentwicklung, Wassertrübungen, Rostbildung, vermehrte Entstehung von Algen und Kalkablagerungen sowie Ausbreitung von Bakterien und Krankheitskeimen zur Folge haben. Deshalb ist es wichtig, das Wasser aus dem Brunnen vor Verwendung immer auf die Qualität zu überprüfen. Halten sich die beinhalteten Stoffe in einem “überschaubaren” Rahmen, kann diesen mit bestimmten Neutralisierungsmitteln und/oder Chlor entgegengewirkt werden. Vor allem Metalle spielen hierbei eine große Rolle und sollten eliminiert werden.
Zu den möglichen Stoffen im Brunnenwasser zählen:
- Ammoniak
- Eisenoxid
- Mangan
- Nitrat
- Säuren
- Gifte aus beispielsweise chemischen Unkrautvernichtern
1. Schritt: Brunnenwasser prüfen
“Gefährliche” Inhaltsstoffe des Brunnenwassers können simpel mit einem Test mittels eines Eimers ohne großen Kostenaufwand nachgewiesen werden. Alles, was dazu benötigt wird, sind ein rein weißer Kunststoffeimer, etwas zum Umrühren aus Holz oder Plastik und zehn Gramm Chlor in Granulatform. Anhand der Farbbildung des Wassers sind (grob) die Inhaltsstoffe erkennbar.
Anleitung
- Brunnenwasser in den Eimer füllen
- 30 Minuten an windstillem Platz stehen lassen (Nachweis von Ammoniak)
- danach Chlorgranulat hinzugeben
- gut umrühren
- Wartezeit: zwischen ein und zwei Stunden
Ergebnisse nach Wartezeit
- Ammoniak enthalten: typischer Uringeruch steigt empor
- ohne Farbveränderung: Wasser ist metallfrei
- Wassertrübung: Nitrat
- grüne Farbveränderung: geringfügig Eisen enthalten
- braune Farbveränderung: viel Eisen enthalten
- schwarze Farbveränderung: Mangan enthalten
2. Schritt: Vorbereitungen treffen
Je nachdem, ob und wie hoch gegebenenfalls der Metallgehalt/Verunreinigungsgrad des Brunnenwassers ist, sollte sich vor dem Befüllen des Pools mit entsprechenden “Gegenmitteln” eingedeckt werden. Das ist wichtig, um direkt beim/nach dem Einfüllen für sauberes Wasser zu sorgen, das weder den Badespaß zu einem gesundheitsgefährdenden Erlebnis werden lässt, noch Schäden an Pumpe und Filter verursacht.
Folgendes sollte griffbereit vorhanden sein:
- Chlor für Schockchlorung: circa fünf Milligramm pro Liter
- Chlorgehalt-Messwerkzeug
- pH-Teststreifen für Einmalgebrauch oder pH-Messgerät (beides gibt es günstig im Fachhandel oder jedem gut sortiertem Baumarkt)
- gegebenenfalls pH-Wert-Neutralisator (pH-Plus bei zu niedrigem, pH-Minus bei zu hohem pH-Wert)
- Flockungsmittel/Metallionen-Neutralisator zur Metall-Eliminierung (empfehlenswert nur bei Pools mit Sandfilteranlage)
- Pool gründlich säubern
3. Schritt: pH-Wert einstellen
Damit die folgenden Mittel zur Reinigung des Brunnenwassers optimal wirken können, hat ein pH-Wer zwischen 7,0 und 7,4 vorzuliegen. Optimal ist ein pH-Wert von 7,2. Deshalb hat nach dem Füllen des Pools zuerst die pH-Wert-Messung stattzufinden. Je nach Ergebnis ist der pH-Wert bei Bedarf nach unten oder oben zu korrigieren.
4. Schritt: Stoßchlorung durchführen
Chlor ist zur Desinfektion des Brunnenwassers unerlässlich. Säuren und Ammoniak lassen sich damit auflösen, Keime/Bakterien abtöten und Metalle oxidieren schneller. Letzteres ist wichtig, damit der folgende Neutralisator optimal wirken kann. Wenngleich bei geringem Verschmutzungsgrad eine normale Chlorung ausreichen würde, ist bei der Verwendung von Brunnenwasser zur Füllung des Pools in jedem Fall eine Schock- oder Stoßchlorung angeraten. So ist nach dem Befüllen vorzugehen:
- Wasser aus Brunnen sollte Temperatur zwischen 15 und 18 Grad Celsius besitzen
- Fünf Milligramm Chlor pro Liter Wasser gleichmäßig im Poolwasser verteilen
- Filteranlage einschalten und 48 Stunden durchgehend laufen lassen
- Chlorgehalt für Dauer der Filterung bei fünf Milligramm halten (entsprechend häufig Chlorgehalt kontrollieren und nachschütten
5. Schritt: Flockungsmittel/Metall-Neutralisator zugeben
Nach 48 Stunden Filterung und Stoßchlorung wird das Flockungsmittel beziehungsweise der Metall-Neutralisator zum Poolwasser hinzugegeben. Bei der Anwendung kommt es auf das jeweilige Produkt an, weshalb diese der Herstellerbeschreibung zu entnehmen ist.
Häufig gestellte Fragen
Wenn Sie sich an die hiesige Anleitung zur Aufbereitung des Brunnenwassers halten und im Anschluss für eine optimale Wasserfilterung und normale Wasserdesinfektion mittels Chlors sorgen, ist keine weitere Stoßchlorung erforderlich. Allerdings ist der genannte Prozess immer durchzuführen, wenn Sie erneut Ihren Pool mit Wasser aus dem Brunnen füllen.
Dann ist der Eisengehalt im Brunnenwasser sehr hoch und/oder Sie haben zu wenig Chlor für die Schockchlorung benutzt. Normalerweise reichen fünf Milligramm Chlor pro Liter Wasser aus. Bleibt das Wasser trotzdem braun, wiederholen Sie die Vorgänge nochmals. Achten Sie aber unbedingt darauf, dass Sie den Chlorgehalt während der ersten 48 Stunden kontinuierlich auf gleichem Niveau halten und die Pumpe/Filteranlage optimal funktioniert. Prüfen Sie zwischendurch den Filter auf eventuelle Verschmutzungen und Verstopfungen.
Nicht grundsätzlich. Es handelt sich um Grundwasser, in das auch “unsichtbare” Stoffe gelangen, wozu vor allem Gifte aus Mitteln zählen, wie sie heute noch vielfach in Gärten Anwendung finden und ins Grundwasser gelangen. Bleibt das Wasser des Brunnens nach dem hier genannten Test klar, zeigt das nur, dass keine Metalle für eine Verfärbung sorgen. Es ist angeraten, in jedem Fall zumindest eine Schockchlorung durchzuführen, bevor Sie unbedenklich den Badespaß im Pool genießen können.