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Die Platane trägt die botanische Bezeichnung Platanus acerifolia und gehört zu der Familie der Platanaceae (Platanengewächse). Der prächtige Laubbaum kann Höhen von bis zu 50 Metern erreichen und ist ein idealer Schattengeber für größere Gartenanlagen. Aufgrund des zügigen und immensen Wachstums können die räumlichen Kapazitäten in einem durchschnittlichen Garten schnell überschritten werden, deshalb ist der Standort sorgfältig auszuwählen.
Platanen bevorzugen sonnige und helle Standortbedingungen, kommen aber auch mit einem Platz im Halbschatten zurecht, wenn dieser lichtdurchflutet ist. Aufgrund der luftreinigenden Attribute ist der Laubbaum optimal für Großstädte mit einer hohen Luftverschmutzung geeignet.
Steckbrief
- Hoch aufragender Laubbaum, wächst bei passenden Bedingungen 30-50 Meter in die Höhe
- Relativ genügsame Pflanze, braucht jedoch viel Platz nach oben und im Erdreich
- Bevorzugt hellen und lichtdurchfluteten Standort
- Ahornförmige Blätter, die zusammen mit den Blüten austreiben
- Blütezeit ist zwischen März bis Mai
- Leuchtend gelbe bis orangefarbene Herbstfärbung der Blätter
- Idealer Schattengeber im Garten, lässt sich zu einer Dachform heranziehen
- Gut schnittverträglich, kann als Kleinbaum gehalten werden
- Durch Aussaat und Stecklinge zu vermehren
- Frosthart, nur junge Bäume brauchen zusätzlichen Schutz
Standort und Pflanzsubstrat
Die Platane braucht viel Licht und sollte deshalb an einem sehr hellen Standort stehen. Der Laubbaum eignet sich als Schattenspendender sowohl für öffentliche Parkanlagen als auch für private Gärten. Die ansehnlichen Bäume säumen in vielen Städten Alleen und Uferpromenaden und sorgen dort für ein natürlich schönes Ambiente. Allerdings können Platanen einen großen Umfang und hohe Ausmaßen annehmen, deshalb ist der Standort mit Bedacht auszusuchen.
Der Name der Platanus kommt aus dem griechischen Sprachschatz und bedeutet ‘weit verbreitet’, ein wichtiger Indikator für das Anpflanzen und den zukünftigen Standort der Platane. Der Laubbaum ist extrem frosthart und verträgt auch gut die Hitze im Hochsommer, deshalb darf dieser an einem exponierten Platz stehen. Die folgenden Kriterien sind beim Standort und dem Pflanzsubstrat zu beachten:
- Bevorzugt sonnige Standorte, jedoch wird auch ein heller halbschattiger und lichtdurchfluteter Ort akzeptiert
- Ideal sind sandige bis lehmige Böden, mit einem neutralen bis stark alkalischen pH-Wert
- Frische und nährstoffreiche Erde ist wichtig für eine gute Entwicklung
- In tiefgründige Erdböden pflanzen, da die Wurzeln sehr tief wachsen können
- Lässt sich als Einzelbaum oder in Gruppen anpflanzen
- Wächst mit den Jahren stark in die Höhe und in die Breite, braucht großes Platzangebot
- Genügender Abstand zum Nachbarobjekt, ca. 4-5 Meter
- Nicht in die Nähe von unterirdischen Leitungen und Rohren pflanzen
- Luftreinigende und resistente Eigenschaften
- Kommt auch mit starker Belastung der Luft zurecht, zeigt starke Resistenz gegen Schadstoffe
- Optimal für Gärten nahe der Innenstadt, bei Industriezentren oder anderen Gegenden mit hoher Luftbelastung
Pflanzen
Wenn das Platzangebot im Garten zu dem ausufernden Wachstum der Platane passt, lässt sich diese ohne Probleme anpflanzen. Ansonsten muss der Baum regelmäßig beschnitten und klein gehalten werden. Wenn eine bereits vorgezogene Platane aus der Baumschule bezogen wird, verträgt diese das Umpflanzen in den jeweiligen Garten in der Regel ganz gut. Die folgenden Aspekte sind beim Pflanzen zu beachten:
- Bester Zeitpunkt zum Pflanzen sind die warmen Monate im Frühling
- Pflanze braucht ausreichend Zeit, um sich vor dem Wintereinbruch an ihrem neuen Standort fest zu verwurzeln
- Genügend großes Pflanzloch ausheben, dreimal so breit und tief wie der Wurzelstock der Platane
- Den Erdboden auflockern und mit Kompost auffüllen
- Drainage mit Kieselsteinen legen, um Durchlässigkeit zu garantieren
- Platane einsetzen und bis zum obersten Wurzelrand mit Pflanzsubstrat bedecken
- Erdboden fest andrücken
- Im Anschluss ausgiebig gießen und innerhalb der nächsten Wochen bei Bedarf wiederholen, bis Pflanze sich selbst versorgen kann
- Bei Bedarf lassen sich auch ältere Exemplare umziehen, ohne Schaden zu nehmen
Gießen und Düngen
Platanen lieben in der Regel einen eher feuchten Boden, allerdings können die Laubbäume für eine gewisse Zeit auch trockene Böden in Kauf nehmen, ohne großartig darunter zu leiden. Jedoch sind junge Bäume sehr empfindlich und sollten nicht zu lange im Trockenen stehen. Beim Gießen und Düngen sind die folgenden Vorgehensweisen empfehlenswert:
- Bevorzugen Feuchtigkeit im Erdboden
- Ideal ist kalkfreies Wasser oder gesammeltes Regenwasser
- Junge Platanen brauchen ausreichend zusätzliche Wassergaben
- Ältere Pflanzen arrangieren sich über eine überschaubare Zeitspanne auch mit trockenen Böden
- Stark empfindlich gegen Staunässe
- Vor dem Pflanzen Drainage einarbeiten, wenn Boden sehr lehmig und zu undurchlässig ist
- Regelmäßig mulchen, um Feuchtigkeit im Boden zu speichern und diesen mit Nährstoffen zu versorgen
- Boden im Wurzelbereich mulchen, Wurzeln beginnen nahe unter der Erdoberfläche zu wachsen
Blätter, Blüten, Früchte und Wuchs
Platanus trägt aufgrund der prägnanten Blätterform im umgangssprachlichen Gebrauch auch die Bezeichnung Ahornblättrige Platane. Die ausladende Krone des Baumes braucht ausreichend Platz zu den benachbarten Pflanzen und Gebäuden, damit es zu keinen Schäden durch das Wachstum kommt:
- Drei- bis fünflappige Blätter mit einer Breite von bis zu 25 cm
- Blattfarbe ist ein sattes Grün, im Herbst verfärben sich die Blätter gelb bis orange
- Gerader Blattgrund und glatter Blattrand
- Wechselständige Blattstellung
- Blütezeit ist vom März bis Mai
- Männliche Blüten bilden grünfarbene Kätzchen aus, mit einer Länge von 4-8 cm
- Weibliche Blüten sind kleiner und von einer kräftig roten Farbe
- Blüten sind eher unscheinbar und treiben gemeinsam mit den Blättern aus
- Kugelige und golfballartige Sammelfrüchte, mit einem Durchmesser von etwa 3 cm
- Grünliche bis rotbraune Zweige
- Rötliche und zugespitzte Knospen, die etwas abstehen
- Grau-braune Rinde, welche im Herbst abblättert
- Bildet tief wachsende und starke Wurzeln aus
- Extrem schnellwachsende Pflanze
- Ausgedehntes und hohes Wachstum, beginnt schon weit unten am Stamm mit der Teilung
- In einem Jahr können die Bäume bis zu 50 cm an Höhe zulegen
- Endgültiges Höhenwachstum liegt bei 30-50 Meter, abhängig vom Standort und Pflege
- Stammdurchmesser kann relativ zügig 3 Meter erreichen
Schneiden
In den meisten Gärten ist das Platzangebot relativ begrenzt, deshalb müssen die Platanen meistens regelmäßig und oft sehr rigoros zurückgeschnitten werden. Die Laubbäume vertragen das Beschneiden jedoch sehr gut, wichtig ist der richtige Zeitpunkt für den Schnitt. Wenn genügend Platz vorhanden ist, kann die Platane wachsen gelassen und muss nicht beschnitten werden. In diesem Fall reicht ein gelegentliches Auslichten des Baumes. Beim Beschneiden ist das folgende Vorgehen wichtig:
- Beschneiden nach dem Blattfall im Herbst durchführen
- Extrem schnittverträgliche Bäume, ideal für Formschnitte geeignet
- Lassen sich sogar zum Kleinbaum zurückschneiden und in dieser Form halten
- Nicht bei Nässe beschneiden, um Pilzerkrankungen zu vermeiden
- Tote und kranke Äste und Zweige das ganze Jahr über entfernen
- Anfang Sommer untere Seitenäste nah am Stamm anschneiden, um Wachstum in die Höhe zu fördern
- Auf keinen Fall die Haupttriebe beseitigen, damit der korrekte Aufbau der Krone nicht zerstört wird
- Auslichten in der Vegetationspause zwischen Oktober und Februar
- Mickrige und behindernde Äste wegschneiden
- Stets scharfes und sauberes Werkzeug nutzen, idealerweise im Vorfeld und im Anschluss desinfizieren
Platanen sind in der Regel extrem widerstandsfähig und winterfest, allerdings brauchen die noch jungen Bäume in den ersten Lebensjahren einen zusätzlichen Winterschutz:
- Ältere Exemplare brauchen normalerweise keinen Schutz im Winter
- Jungbäume mit Schicht aus Kompost, Nadelholzreisig oder Rindenmulch als Winterschutz versehen
- Kompostierende Materialien bieten ergänzende Nährstoffversorgung für den Austrieb im kommenden Frühling
- Mit dem Blattabwurf im Herbst wird auch ein großer Teil der Borke abgeworfen
- Platane ähnelt im Winter einem leidenden Gerippe, erholt sich aber zum Beginn des Frühlings schnell
Vermehren
Die Platane lässt sich leicht vermehren, sowohl durch die Aussaat als auch durch die Teilung. Allerdings dauert es mit dem Aussähen deutlich länger, bis ein kleines Bäumchen herangezogen wurde. Darüber hinaus fallen die Samen nicht echt, das bedeutet, dass die Sämlinge andere Eigenschaften als die Elternpflanzen haben. Darüber hinaus sind die Hybridpflanzen trotz der Früchte, die diese ausbilden, nicht keimfähig. In diesem Fall ist das Vermehren nur mit Stecklingen möglich:
- Vermehrung durch verholzte Stecklinge
- Idealer Zeitpunkt im Herbst, direkt nach dem Abfall des Laubes, aber vor den ersten Frostnächten
- Länge der Stecklinge ca. 15-30 cm, abhängig von den Blattknospen
- Perfekt ist ein einjähriger und gut verholzter Trieb, welcher einen gesunden Eindruck macht
- Stecklinge in ein mageres Pflanzsubstrat mit sandigen Anteilen einsetzen
- Über den Winter an einem frostfreien Platz lagern und feucht halten
- Auspflanzen zum Frühlingsanfang, noch vor dem Austrieb
- Einfache Aussaat im Freilandbereich, nach der Reife im Herbst
- Genügend Platz zwischen den Sämlingen einkalkulieren
- Kaltkeimer, Samen brauchen eine Kälteperiode um zu keimen
- Samen lassen sich im Notfall auch im Kühlschrank lagern, um Kälteperiode zu simulieren
- Ausreichend tiefen Blumentopf mit magerer Erde füllen, beständig feucht halten
- Samen im Topf nur leicht mit Erde bedecken und an einem sonnigen oder hellen Standort stellen
- Erste Keimspitzen zeigen sich oft nach einigen Tagen
- Zu eng stehende Sämlinge nach dem Keimen teilen
Baumpilze
Typischerweise bilden die Platanen Baumpilze aus, die den Bäumen einen verwunschenen Aspekt verteilen. Diese bilden sich seitlich am Stamm aus und wachsen mit dem Baum in die Höhe. Dazu gehören:
- Austernseitlinge
- Eichenwirrschwämme
- Flache Lackporlinge
- Ochsenzungen
- Riesenporlinge
- Zottige Schillerporlinge
Krankheiten und Schädlinge
Platanen sind generell sehr robuste Bäume, allerdings können diese gelegentlich von Krankheiten und Schädlingen befallen und beschädigt werden. Bei manchen Pilzerkrankungen gibt es keine Behandlungsmittel, sodass die erkrankten Pflanzenteile umgehend abgeschnitten und danach vernichtet werden müssen:
- Platanenkrebs, ein Pilzbefall der zum Aufbrechen der Rinde führt
- Massaria-Krankheit, ebenfalls durch Pilzbefall, verstopft Leitungsbahnen und führt zum Absterben der Äste
- Blattbräune, verläuft direkt an den Blattadern und breitet sich von dort im ganzen Blatt aus
- Befallene Äste, Blätter und Zweige möglichst schnell entfernen und verbrennen
- Miniermotte, Befall zeigt sich durch weißliche Stellen
- Zur Vorbeugung Verletzungen vermeiden und Immunsystem mit Brühe aus Ackerschachtelhalm stärken
- Befallene Pflanzenteile nicht auf dem Kompost entsorgen, um weitere Ausbreitung zu verhindern
- Im Notfall Fungizid aus dem Fachhandel einsetzen
- Bei bereits geschwächten Bäumen die Schnittwunden nach dem Beschneiden verschließen
Häufig gestellte Fragen
Was sind die idealen Standortbedingungen für die Platane?
Die Platane bevorzugt sonnige und helle Standorte, kommt jedoch auch mit einem lichten Halbschatten zurecht. Wichtig ist ein genügendes Platzangebot in alle Richtungen, sowohl nach oben und seitlich, als auch nach unten hin, da der Laubbaum schnell, hoch und breit wächst und tief gehende Wurzeln ausbildet.
Wie lässt sich Platanus vermehren?
Platanus lässt sich durch die Aussaat und durch Stecklinge vermehren. Bei den Hybriden ist jedoch nur die Stecklingsvermehrung möglich. Die Pflanze ist ein Kaltkeimer, die Samen müssen also eine Kälteperiode überdauern, um keimen zu können. Es reicht jedoch das vorübergehende Lagern der Samen im Kühlschrank, um diesen Umstand zu simulieren.
Was muss beim Überwintern der Platanen beachtet werden?
Ausgewachsene Platanen brauchen keinen zusätzlichen Winterschutz, da die Pflanzen extrem winterhart und frostfest sind. Jedoch kommen noch junge Bäume nicht so gut mit der Winterkälte zurecht und sollten mit Kompost, Nadelholzreisig oder Rindenmulch vor den frostigen Temperaturwerten geschützt werden.