Sich plötzlich braun färbende Spitzen an den Pflanzen stellen viele Gärtner vor ein Rätsel. Dieser Ratgeber informiert über mögliche Ursachen und gibt hilfreiche Tipps zur Behandlung.
Ursachen
Braune Triebspitzen lösen bei vielen Pflanzenliebhabern große Sorgen aus. Glücklicherweise bestätigt sich der Verdacht auf eine Krankheit nur selten. Hinter den Symptomen steckt meistens ein Pflegefehler, der sich einfach beheben lässt. Trotz der Entwarnung, sollte der Gärtner die Ursache jedoch schnellst möglich ausfindig machen, um mit der geeigneten Maßnahme irreparable Folgeschäden zu verhindern.
Falscher Standort
Je nach Herkunft bevorzugen Gewächse warme oder kalte Standorte. Braune Blätter sind ein deutliches Anzeichen, dass ihre Ansprüche nicht erfüllt sind. Ein Standortwechsel gibt Aufschluss, ob die falsche Lagerung wirklich die Ursache war.
Falsches Gießverhalten
Sowohl zu viel Wasser als auch zu wenig Feuchtigkeit rufen die Symptome hervor. Nicht immer beruht die Ursache jedoch auf der Nässe des Substrats. Auch zu hohe beziehungsweise niedrige Luftfeuchtigkeit kann Schuld an der Braunfärbung sein. Besonders anfällig sind Zimmerpflanzen, die permanent trockener Heizungsluft ausgesetzt sind. Im Garten liegt es dagegen oft an zu intensiver Sonneneinstrahlung. Die Wärme trocknet das Substrat aus, sodass die Wurzeln mit der Zeit verkümmern. Da Tropenpflanzen aufgrund ihrer Herkunft hohe Luftfeuchtigkeit gewohnt sind, sind sie am häufigsten betroffen.
Zu viel Nässe ist fast noch schädlicher als Trockenheit, da Staunässe zum unwiderruflichen Absterben der Wurzeln führt. Auch hier dürfen sich Gärtner nicht von der Feuchtigkeit des Substrats täuschen lassen. Steht das Wasser im Untersetzer, droht ebenfalls Wurzelfäulnis.
Leider machen viele Pflanzenhalter den Fehler, die Symptome völlig falsch zu deuten. Braune Spitzen verbinden sie automatisch mit Trockenheit und wässern die Pflanze noch häufiger. Dadurch verschlimmern sie den Zustand jedoch umso mehr.
Eisenmangel
Eisenmangel kann selbst dann auftreten, wenn die Wurzeln vollkommen aufnahmefähig sind. Zum einen verbrauchen sie auf Dauer selbst die Mineralstoffe des Substrats. Zum anderen führt häufiges Gießen dazu, dass der Gärtner die Nährstoffe aus der Erde spült.
Auch das falsche Gießwasser kann Ursache sein. Ist es zu kalkhaltig, erhöht sich der pH-Wert des Bodens. Die Wurzeln reagieren empfindlicher und können die Nährstoffe nicht mehr so gut aufnehmen.
Maßnahmen
Gießverhalten anpassen
Um die Pflanzen ausreichend zu versorgen, gleichzeitig aber nicht zu überwässern, sollten sich Gärtner an folgende Regeln halten:
- lieber häufiger, dafür nicht zu stark gießen
- Pflanzen hin und wieder besprühen, anstelle zu gießen
- die Wassermenge der Raum- beziehungsweise Außentemperatur anpassen
- Wassergabe vorerst einstellen, wenn braune Spitzen auftreten
- Feuchtigkeit des Substrats mit der Daumenprobe kontrollieren
- erst gießen, wenn die oberste Schicht angetrocknet ist
- Drainage in den Boden beziehungsweise Kübel einarbeiten
- sich über die Herkunft der Pflanze informieren
- Gewächse aus tropischen Gefilden mit ausreichend Luftfeuchtigkeit versorgen
Kontrolle
Zeigen sich braune Spitzen, leidet die Pflanze schon einige Zeit unter falschen Pflegemaßnahmen. Oft haben die Wurzeln dann schon einen Schaden davon getragen. Früherkennung ist wie immer sehr hilfreich und kann das Absterben der Gewächse verhindern. Daher gilt:
- Pflanzen je nach Bedarf alle paar Jahre umtopfen oder zumindest den Wurzelballen freilegen
- Wurzelballen auf Fäulnis kontrollieren
- braune und alte Wurzelstränge entfernen
- Pflanze gegebenenfalls teilen
- vor dem erneuten Eintopfen das Substrat erneuern
- bei Verdacht auf nicht artgerechte Verhältnisse den Standortwechseln
Düngen
- Substrat regelmäßig erneuern
- sich an die Angaben des Herstellers halten
- eisenhaltigen Dünger verwenden
- nicht während der Ruhephase im Winter düngen
Häufig gestellte Fragen
Welche Pflanzen benötigen nur wenig Wasser?
Um der häufigsten Ursache, dem falschen Gießverhalten, vorzubeugen, sollte der Gärtner die Ansprüche seiner Pflanze in Erfahrung bringen. Gewächse aus tropischen Regionen lieben in der Regel feuchte Luft, wachsen aber in trockener Erde.
Wie entkalke ich Leitungswasser, wenn die Pflanze empfindlich auf Kalk reagiert?
Wenn Leitungswasser mindestens zwei Tage steht, setzt sich der Kalk am Boden des Gefäßes ab. Vorzugsweise sollten Gärtner trotzdem aufgefangenes Regenwasser zum Gießen verwenden. Eine weitere Möglichkeit, den Kalkgehalt zu reduzieren, ist das regelmäßige Erneuern des Substrats. Leicht saure Erde beugt braunen Spitzen vor.
Worauf ist bei der Überwinterung zu achten, um braune Spitzen zu vermeiden?
Vor allem im Winter treten die Symptome aufgrund beliebter Pflegefehler auf. Wer die Gießmenge den Lichtverhältnisse des Standorts anpasst, ist in der Regel auf der sicheren Seite. Dabei gilt, je heller das Winterquartier, umso höher ist der Wasserbedarf.