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Der Name der Paradiesvogelblume lässt bereits erahnen, welch dekoratives und exotisches Highlight sich dahinter verbirgt. Bereits die großen, ledrigen Blätter der Strelitzie bringen mehr als einen Hauch tropischer Atmosphäre auf. Die mehrfarbigen und beeindruckenden Blüten setzen dieser Schönheit noch die Krone auf und verwandeln die Papageienblume in einen anziehenden Blickfang. Wer diese ansprechende Pflanze auf Dauer genießen möchte, muss ihr jedoch auch die passende Pflege zukommen lassen. Diese ist zwar zuweilen etwas aufwendig, wird von der Strelitzia reginae aber mit Blütenreichtum und gutem Gedeihen belohnt.
Steckbrief
- Stammt vornehmlich aus Südafrika
- Gehört zu den Strelitziengewächsen
- Die Paradiesvogelblume ist eine immergrüne Pflanze
- Kann als Schnittblume verwendet werden
- Blütezeit im Ursprungsland von Dezember bis Juni, in Europa von der Überwinterung abhängig
Kultur im Kübel
Da die Strelitzie ihren Ursprung in warmen und frostfreien Gebieten hat, eignet sie sich nicht für das freie Auspflanzen im heimischen Garten. Stattdessen sollte sie im Kübel kultiviert werden. In diesem darf sie während der warmen Jahreszeit gerne nach draußen gestellt werden. Bei abnehmenden Temperaturen oder extremen Plusgraden sind allerdings Vorsicht und schnelles Handeln gefragt. Wirklich wohl fühlt sich die Paradiesvogelblume nur in dem Bereich von 10 °C bis 30 °C.
Standort und Substrat
Ob draußen oder drinnen, die Paradiesvogelblume benötigt Licht. Und zwar reichlich. Ideal sind für die Strelitzia reginae daher Standorte in der Sonne oder im hellen Schatten. Dass ein zu dunkler Platz gewählt wurde, zeigt sich schnell an der Ausbildung der Blüten. Im Schatten fällt diese nämlich sehr mickrig aus. Zusätzlich zur Helligkeit müssen auch Temperatur, Belüftung und Luftfeuchtigkeit beachtet werden.
Wie bereits erwähnt gedeiht die Strelitzie am besten, wenn an ihrem Standort 10 °C bis 25 °C herrschen. Plätze, an denen diese Temperaturen ständig unter- oder überschritten werden, eignen sich also nicht. Dazu gehören beispielsweise Bereiche, die dem kalten Wind oder heißer Heizungsluft ausgesetzt sind. Stickige Luft bekommt der Papageienblume ebenfalls nicht. Sie sollte also weder zu dicht an anderen Pflanzen, noch in einem schlecht gelüfteten Zimmer stehen. Bei der Kultur in der Wohnung heißt es daher, häufiger die Fenster zu öffnen. Diese Maßnahme reduziert das Risiko von Erkrankungen. Ebenfalls zu beachten, ist trockene Raumluft. In Bad oder Küche tritt diese gar nicht erst auf, wodurch diese Zimmer ein geeignetes Klima für die Strelitzia reginae bieten. Wo die Luftfeuchte nicht automatisch durch Dusche und Kochen erhöht ist, sollte mit einem Besprühen der Pflanze dafür gesorgt werden.
Handelsübliche Kübel- oder Blumenerde reicht der Paradiesvogelblume eigentlich aus, sie kann die Pflege aber etwas erschweren. Besser ist daher eine Mischung. Als Basis können auch hier die erwähnten Erd-Sorten verwendet werden, diese sollte jedoch aufgelockert werden. Als Beigaben eignen sich Sand, Kies und Kokosfaser. Eine geringe Menge Lehmpulver oder lehmiger Erde bekommt der Strelitzia reginae ebenfalls gut. Auch andere Kombinationen und Spezialerden sind geeignet, sofern sie die folgenden Anforderungen erfüllen.
- Locker und luftdurchlässig
- Mäßig wasserspeichernd
- Nicht zur Verdichtung neigend
- Mittlerer Nährstoffgehalt
Gießen und Düngen
Beim Gießen kann sich die Paradiesvogelblume etwas heikel zeigen. Mit etwas Übung und Aufmerksamkeit ist das richtige Bewässern aber unproblematisch. Wichtig sind die folgenden Punkte.
- Wurzelballen nie vollständig austrocknen lassen
- Zwischen den Wassergaben das Abtrocknen der obersten Erdschicht abwarten
- Weiches, kalkarmes Wasser verwenden
- Das Gießwasser auf Zimmertemperatur bringen
- Nach Bedarf gießen
- Staunässe dringend verhindern
- Das Gießen im Winter reduzieren
Vom späten Frühjahr bis Ende des Sommers sollte die Paradiesvogelblume gedüngt werden. Die einfachste Wahl hierfür ist ein flüssiger Volldünger, der direkt dem Gießwasser beigegeben wird. Dabei sollte jedoch auf kleine Mengen geachtet werden. Erhält die Strelitzie zu große Mengen an zusätzlichen Nährstoffen, bildet sie zwar Blätter aus – die Blüten bleiben jedoch auf der Strecke. Besser ist es also in einer schwachen Konzentration, dafür aber wöchentlich zu düngen. Die Herstellerangaben sollten keinesfalls überschritten, sondern lieber halbiert werden. Das reicht für die Papageienblume meist vollkommen aus. Wer das Düngen häufiger vergisst, kann alternativ auf Langzeitdünger zurückgreifen. Auch hier sollte aber genau auf die Menge geachtet werden, um einen Überschuss an Nährstoffen zu vermeiden.
Verschnitt
Die Strelitzia reginae benötigt gar keinen Verschnitt, ein Entfernen zu vieler Blätter schadet ihr sogar erheblich. Dennoch sollten welke Blüten und Blätter, beschädigte oder ausgetrocknete Pflanzenteile möglichst schnell entfernt werden. Diese sind nicht nur ein optischer Störfaktor, sie schwächen auch die Abwehrkräfte der Pflanze und können so das Risiko eines Befalls mit Schädlingen oder Erregern begünstigen. Aus eben diesem Grund ist es auch wichtig, auf saubere Schnittwerkzeuge zu achten.
Überwinterung
Wie bereits erwähnt, ist die Paradiesvogelblume nicht frosthart. Bereits Temperaturen unter 10 °C können die Pflanze schwächen und sie in der Folge eingehen lassen. Die Überwinterung kann daher keinesfalls im Freien erfolgen. Für die Winterruhe im Haus, stehen zwei Möglichkeiten zur Verfügung. Steht die Papageienblume während des Sommers draußen und sinkt das Thermometer auf etwa 12 bis 15 °C in der Nacht, gehört die Strelitzie ins Haus. Hier benötigt sie für die kühle Ruhephase Winterquartier, in dem ebenfalls mindestens 12 °C herrschen. Dabei kann sich die Pflanze gut erholen, das Wachstum ist eingestellt und die Blüte erfolgt relativ zeitig.
Für die warme Überwinterung wird ein Raum gewählt, der nicht allzu stark beheizt wird. Bis zu 22 °C dürfen es jedoch sein. Diese Variante ist praktisch, wenn zur Überwinterung kein gesonderter Platz zur Verfügung steht oder das Gewächs ohnehin ganzjährig im Haus kultiviert wird. Allerdings kann sie auf Dauer zur Schwächung der Paradiesvogelblume führen und sie anfälliger für Krankheiten und Parasiten werden lassen.
In beiden Fällen ist es notwendig, ein helles Quartier zu wählen, da es sich bei der Strelitzia reginae um ein immergrünes Gewächs handelt. Das Gießen wird reduziert, die Düngung wird vollkommen eingestellt. Zudem sind regelmäßige Kontrollen auf Anzeichen von Erkrankungen oder Schäldingen wichtig, um gegebenenfalls eine schnelle Behandlung durchzuführen.
Umtopfen
Das Umtopfen der Paradiesvogelblume sollte etwas aller zwei bis vier Jahre erfolgen. Ob der Wechsel bereits notwendig ist, lässt sich gut am Verhältnis zwischen Blättern und Topf erkennen. Bringt das Gewicht des Grüns den Kübel zum Schwanken, ist er eindeutig zu klein. Wenn möglich sollte zudem eine Kontrolle an den Wasserabflusslöchern erfolgen. Zeigen sich hier Wurzelspitzen, ist eine Vergrößerung dringend notwendig. Gleiches gilt, wenn das Wachstum der Pflanze merklich verringert ist.
Beim Umtopfen lediglich zu beachten ist, dass mit den Wurzeln sehr vorsichtig umgegangen werden sollte. Nehmen sie Schaden oder brechen gar Teile ab, benötigt die Strelitzia reginae lange Zeit, um sich zu erholen. Zudem wird der Wurzelballen anfällig für Fäulnis. Aus diesem Grund ist es ratsam, das Umtopfen schon vorzunehmen, bevor die Wurzeln den gesamten Topf ausfüllen. Weiterhin sollte das alte Substrat lieber abgespült, als abgeklopft werden. Der beste Zeitpunkt für diese Pflegemaßnahme ist das Frühjahr.
Vermehrung
Die Vermehrung der Paradiesvogelblume kann durch Samen erfolgen. Diese Variante benötigt aber viel Zeit und Geduld. Bereits die Keimung lässt mehrere Wochen auf sich warten, bis zur ersten Blüte vergangen noch einmal fünf bis sechs Jahre. Wer darauf nicht so lange warten möchte, sollte daher die Teilung bevorzugen. Hierbei wird direkt beim Umtopfen einer möglichst kräftigen Pflanze zu einer starken Schere oder einer speziellen, kleinen Wurzelsäge gegriffen. Dabei ist wie folgt zu verfahren.
- Die Wurzeln durch vorsichtiges Abspülen vollkommen von dem alten Substrat befreien.
- Mit dem gewählten Schnittwerkzeug den Wurzelballen möglichst mittig teilen. Auf gerade Schnittflächen und wenig Schäden achten.
- Die frischen Schnittkanten mit Wurzelhilfe versehen und für einige Stunden an der Luft leicht abtrocknen lassen.
- Jede Pflanze separat einpflanzen und vorsichtig angießen.
In den ersten Wochen nach der Teilung muss genau darauf geachtet werden, dass die Erde weder austrocknet, noch Staunässe entsteht. In dieser Zeit ist die Pflanze besonders anfällig für Krankheiten, insbesondere Fäulnis. Auch Schäden durch Trockenheit treten schneller ein. Bilden sich neue Blätter aus, ist die Teilung gelungen.
Typische Pflegefehler, Krankheiten und Schädlinge
Die Papageienblume ist vor allem für Pflegefehler anfällig. Darunter:
- Zu wenig Licht am Standort
- Zu geringe Temperaturen
- Zu viel oder zu wenig Wasser
- Zu radikales Verschneiden
- Übermäßige Düngung
- Schäden an den Wurzeln
- Geringe Luftfeuchtigkeit
- Unzureichendes Lüften
Ist der gewählte Standort zu dunkel, wird die Strelitzie blühfaul. Auch das ansonsten sehr schnelle Wachstum leidet unter dem Lichtmangel. Ein Umstellen oder – falls das nicht möglich ist – der Einsatz einer Pflanzenlampe bringen schnell Abhilfe.Wird die Strelitzia reginae im Winter oder allgemein zu kalt gestellt, bleibt die Blüte ebenfalls aus. Zudem kann das Wachstum reduziert sein oder die Pflanze gar eingehen. Zu wenig Wasser führt zu eingerollten Blättern, zu viel zur Wurzelfäule. Während sich ein Wassermangel meist schnell ausgleichen lässt, ist die Fäule schon schwieriger zu bekämpfen. Sie äußert sich durch welke Pflanzenteile, einen muffigen Geruch aus dem Substrat oder gar durch pilzige Beläge auf diesem. Ein schneller und gründlicher Wechsel der Erde und der Einsatz eines Fungizids können das Gewächs noch retten. Zudem sollten alle betroffenen Bereiche sauber weggeschnitten werden. Wurden zu viele Blätter entfernt, kann die Erholung der Paradiesvogelblume einige Zeit in Anspruch nehmen. Eine etwas erhöhte Düngung beschleunigt das Blattwachstum.
Eine übermäßige Nährstoffzufuhr ist nicht sofort problematisch. Zunächst wird dadurch, wie bereits erwähnt, das Blattwachstum angeregt. Das geht zwar auf Kosten der Blühfreudigkeit, schädigt das Gewächs aber nicht. Gefährlich für Paradiesvogelblume wird es, wenn zu konzentrierte Düngemittelgaben erfolgen oder über einen längeren Zeitraum hinweg zu viele Nährstoffe verabreicht werden. Diese können zu chemischen Verbrennungen führen oder die Pflanze von innen heraus zerstören. Ein sofortiges Einstellen des Düngens und ein Wechsel des Substrats können rettend wirken. Treten beim Umtopfen Schäden an den Wurzeln auf, kann das Wurzelfäule begünstigen und die Pflanze erheblich schwächen. Saubere Schnittstellen, ein Abtrocknen der Wurzeln und die Versorgung mit Wurzelhilfe wirken dem entgegen. Trockene oder stickige Luft schwächt die Abwehr der Pflanze. Gegen Erstere hilft es, die Pflanze direkt mit kalkarmem Wasser zu besprühen. Gegen Letztere regelmäßiges Lüften und ein ausreichender Abstand zwischen den Pflanzen.
Von Schädlingen wird die Strelitzia reginae relativ selten befallen und dann meist von Läusen. Diese lassen sich im Freien einfach mit natürlichen Feinden, wie Marienkäfern, Schlupf- und Erzwespen bekämpfen. Diese Nützlinge sind im Handel oder online zu beziehen und können direkt an das Gewächs gesetzt werden. Im Haus empfehlen sich Insektizide auf Ölbasis.
Häufige Fragen
Ist die Paradiesvogelblume giftig?
Die Strelitzia reginae ist in allen Teilen zumindest leicht giftig. In Haushalten mit kleinen Kindern oder Hautieren sollte sie daher außerhalb deren Reichweite stehen.
Warum bleibt die Blüte aus?
Für das Ausbleiben der Blüte kommen grundsätzlich drei Gründe infrage. Zum einen ein zu dunkler Standort, der das Gewächs blühfaul werden lässt. Zum anderen zu geringe Temperaturen, vor allem aber nicht nur, während der Winterruhe. Als dritte Ursache gilt die Überdüngung, die zwar Blätter wachsen lässt, Blüten jedoch stoppt.
Kann die Strelitzie als Schnittblume verwendet werden?
Die Paradiesvogelblume ist eine ausgezeichnete Schnittblume, sollte jedoch aufgrund ihrer Giftigkeit nicht in der Reichweite von Kindern und Haustieren stehen.