Wespen unterm Dach sind keine Seltenheit, denn gerade dort siedeln sie sich gerne an. Nicht immer sind die Insekten in diesem Bereich gern gesehene Gäste. Mit einfachen Hausmitteln können Sie die Wespen jedoch zum Umzug bewegen.
Idealer Unterschlupf
Unter Dächern finden Wespen ideale Bedingungen vor, um ein Wespennest zu bauen. Ein kleines Loch reicht ihnen bereits aus, um durch zu fliegen. Vor Ort ist es nicht nur trocken, es gibt auch Baumaterial. Sie nagen beispielsweise alte Balken an und nutzen die Cellulose um ein Nest zu bauen. Vor allem alte Häuser mit Balken, die schon etwas von Holzwürmern befallen sind, werden von ihnen bevorzugt.
Folgende Arten nisten sich unter Dächern ein:
- Deutsche Wespe (Vespula germanica)
- Gemeine Wespe (Vespula vulgaris)
Ein Wespennest unter dem Dach dürfen Sie jedoch nicht einfach zerstören oder gar die Insekten töten. Sie stehen unter Schutz und das Bundesnaturschutzgesetz sieht hohe Strafen vor, wenn sie absichtlich getötet werden. Daher sind ausschließlich Mittel erlaubt, die die Wespen lediglich vertreiben oder das Wespennest muss von einem Profi entfernt werden.
Einige Mittel, die manchmal sogar im Haus vorrätig sind, haben sich im Kampf gegen diese Insekten bewährt. Oft reicht jedoch ein Hausmittel alleine nicht aus, um die Insekten zum Auszug zu bewegen.
Nestattrappen
Was sich bewährt hat, sind Nestattrappen, die sich einfach aus Papiertüten fertigen lassen. Beim Bau einer Attrappe eines Wespennestes gehen Sie folgendermaßen vor:
- graue Papiertüte verwenden
- daraus ein Nest formen
- in der Nähe des Wespennestes aufhängen
Die Tüte hilft lediglich, wenn die Insekten erst angefangen haben ein Nest zu bauen. Ist bereits eine Nestattrappe vorhanden, meint die neue Kolonie, dass sich bereits ein anderer Schwarm erfolgreich unter dem Dach eingenistet hat. Um Konkurrenz zu vermeiden, ziehen die Insekten aus.
Intensive Gerüche
Was viele nicht wissen, alle Wespen-Arten haben ein sensibles Riechorgan. Wird dieses gestört, sind sie stark beschränkt. Sie versuchen dann sich aus dem Bereich zu entfernen, in dem ihr Geruchssinn gestört wird. Daher können unterschiedliche intensive Gerüche die Insekten vertreiben.
Ätherische Öle verwenden
Wespen reagieren sensibel auf Gerüche. Stellen Sie eine Duftlampe oder einen Diffuser auf, ziehen sie rasch aus. Oft verlassen sie ein bereits gebautes Nest innerhalb weniger Tage. Jedoch hilft nicht jedes ätherische Öl gegen Wespen unterm Dach.
Auf diese Öle reagieren Wespen besonders sensibel:
- Pfefferminze
- Lavendel
- Teebaumöl
Kräuter auslegen
Alternativ zu ätherischen Ölen mögen sie auch den Duft von Kräutern nicht. Sie können die Kräuter einfach in der Nähe vom Wespennest auslegen. Ideal sind frische Kräuter, die Sie einfach dort vertrocknen lassen. Dabei werden wieder ätherische Öle frei.
Folgende Kräuter eigen sich als Mittel gegen ein Wespennest:
- Basilikum
- Lavendel
- Nelken
- Knoblauchzehen
Räucherstäbchen
Räucherstäbchen funktionieren gleich auf zwei Ebenen. Sie machen Rauch, der die Insekten stört und sie haben zusätzlich noch einen intensiven Geruch. In der Regel reicht ein Räucherstäbchen nicht aus. Zünden Sie wiederholt Räucherstäbchen an, vor allem während der Hauptflugzeit. So werden die Insekten nachhaltig gestört und ziehen aus.
Kaffeepulver anzünden
Kaffeepulver oder -bohnen werden in einer feuerfesten Schale angezündet und in der Nähe vom Wespennest aufgestellt. Ähnlich wie bei den Räucherstäbchen vertreiben wiederum Rauch und der intensive Geruch die Insekten.
Alternativen bieten
Anstatt sie aktiv zu vertreiben, können Sie den Insekten Alternativen bieten. Ideal sind Futterstellen, die in einer sicheren Entfernung angelegt werden. Oft verlassen die Insekten zugunsten von neuen Nistplätzen in der Nähe die Unterkunft unter dem Dach. Dies funktioniert wiederum nur, wenn es einerseits eine alternative Nistmöglichkeit gibt und der neue Ort auch weitere Annehmlichkeiten, wie Futter und Wasser bieten.
Entfernung im Frühjahr
Wespen stehen laut Bundesnaturschutzgesetz unter Schutz, denn sie sind wertvolle Nützlinge, wenn sie gelegentlich auch lästig sein können. Stören die Wespen unterm Dach nicht, können Sie mit der Entfernung vom Nest noch bis zum nächsten Frühjahr warten. Dann sind sicher keine Insekten mehr in den Nestern, denn bis auf die Königin sterben alle Wespen ab. Die Königin selbst nutzt jedoch das alte Nest nicht zur Überwinterung.
Zum Entfernen gehen Sie folgendermaßen vor:
- das Nest grob mit einem Schaber entfernen
- Nestreste vollständig entfernen
- Bereiche mit einem geeigneten Reinigungsmittel säubern
Keine Risiken eingehen
Um Wespennester im Dachboden los zu werden, greifen einige zu kuriosen und gefährlichen Mitteln.
Auf folgende Maßnahmen sollten Sie verzichten:
- Insektenschutzmittel (Wespenschaum) ins Nest sprühen
- Nester abbrennen
- Nester herunterschlagen
Diese Mittel sind mit großen Gefahren verbunden. Feuer kann zu Schäden im Dachbereich führen und sogar einen großen Brand auslösen. Insektenschutzmittel oder das Herunterschlagen von einem Wespennest versetzt die Insekten in den Angriffsmodus. Innerhalb weniger Sekunden fliegen sie aus und gehen direkt auf den Angreifer los. Viele Insektenstiche können sogar für Menschen zur Gefahr werden, die keine Allergie haben.
Nestern vorbeugen
Haben die Insekten ihren Platz unter dem Dach verlassen, beugen Sie einer neuerlichen Ansiedelung vor. Im ersten Schritt sollten Sie sämtliche Einfluglöcher verschließen. Ist der Bereich etwa aufgrund erforderlicher Durchlüftung offen, können Sie ein Fliegennetz anbringen, um zu verhindern, dass sie eindringen.
Achten Sie zudem darauf, dass Sie in der Nähe des Hauses kein geeignetes Nistmaterial finden. Räumen Sie altes und morsches Holz im Außenbereich weg. Zudem sollten Sie Holzbalken unter dem Dach regelmäßig mit geeigneten Holzschutzmitteln behandeln. Dadurch wird ein Holzbalken nicht nur für die Wespe unattraktiv, sondern auch für andere Insekten, die Holzbauten unter dem Dach schaden könnten.
Häufig gestellte Fragen
In einem Notfall können Sie das Nest kostenlos von der Feuerwehr entfernen lassen. Müssen Sie die Kosten selbst tragen, können diese bis zu 250 Euro betragen.
Eine Entfernung der verlassenen Nester ist bereits im Winter möglich.