Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.
Wer träumt nicht von einem Teich im Garten? Die meisten Naturliebhaber mögen Wasser in ihrem Refugium, in irgendeiner Form. Ein Miniteich in einer Zinkbadewanne ist die gängige Alternative für all diejenigen, die selbst für einen kleinen Teich keinen Platz haben. So ein Gefäß lässt sich auf dem kleinsten Balkon oder der Terrasse aufstellen. Allerdings müssen einige Dinge berücksichtigt werden, wenn man so eine kleine Wasseroase anlegen möchte. Schnell ist die Schönheit dahin, das Wasser wird grün, die Pflanzen wuchern alles zu und ungebetene Gäste siedeln sich an. Was es zu beachten gibt, erfahren Sie in unserem Text.
Miniteich im Zinkkübel
- Zinkkübel – Mindesttiefe 40 cm und Mindestvolumen 40 l
- Ab 60 Litern stellt sich ein besseres ökologisches Gleichgewicht ein
- Standort – jeder Platz, außer auf schattigen, kühlen Nordseiten
- Optimal sind 6 Stunden Sonne pro Tag
- Mehr Sonne kann zu unliebsamem Algenwachstum führen
- Außerdem verdunstet so täglich reichlich Wasser
- Ideal zum Befüllen ist Regenwasser
- Keine Fische
- Unterwasserpflanzen und normale Wasserpflanzen
- Alte Zinkwannen und –Eimer sind umstritten. Die in Erde enthaltene Huminsäure kann Zink loslösen. In dieser gelösten Form kann er dann für Pflanzen und Tiere (Schnecken) schädlich sein. Zink beeinträchtigt das Wachstum.
- Teichschnecken helfen, Algen abzubauen
Wasserpflanzenauswahl
Es gibt eine Menge Wasserpflanzen, die sich auch für solch kleine Biotope wie einen Teich in der Zinkwanne eignen. Wichtig ist, sich auf einige wenige Arten zu beschränken, denn die kleine Fläche wirkt sonst schnell überladen. Fachleute empfehlen, nicht mehr als drei Pflanzen pro m² einzusetzen. Ein Drittel davon sollten Unterwasserpflanzen sein. Sie sorgen für ausreichend Sauerstoff und fressen „Nährstoffe“. Allerdings sehen die Miniteiche auch recht zugewachsen gut aus. Es ist einfach Geschmacksache.
Der Vorteil eines so kleinen Gefäßes ist, dass es sich schnell erwärmt Deshalb ist es auch möglich, exotische Wasserpflanzen zu kultivieren.
- Sumpfschrauben (Vallisneria spiralis) – kräftige, dünne grüne Blätter, bis 100 cm hoch, 15° bis 28°C, bildet Ausläufer, gute Solitär- und Gruppenpflanze, Starkzehrer, Pflanztiefe bis 10 cm, in Kombination mit der Liebeslocke oder dem Großen Fettblatt
- Liebeslocke (Juncus effusus) – dunkelgrüne, glänzende Blätter spiralförmig gedreht, Wassertiefe 0 bis 5 cm, Wuchshöhe 40 cm, Blüte von Juli bis August, sehr ausgefallene Pflanze
- Großes Fettblatt (Basopa caroliniana) – grüne Blätter, bei Sonne leicht kupferfarbig, Wuchshöhe 20 bis 40 cm, 18° bis 26°C, mag Sonne, verzweigt sich leicht und reichlich, Pflanze für den Grund
- Schwimmfarn (Salvinia natans) – schwimmen auf der Wasseroberfläche, mit der Zeit bilden sich dichte Kolonien, stirbt im Herbst ab und sinkt auf den Grund, treibt im Frühjahr wieder aus, kann in einer Wasserschale im warmen Zimmer weiterkultiviert werden.
- Wassersalat (Pistia stratiotes) – Aronstabgewächs, schwimmende Blattrosetten mit Durchmesser zwischen 2 und 30 cm, Blätter blaugrün und behaart, weiße Blüten, 5 bis 10 cm hoch, Blüte Juli/August, frostempfindlich, 20 bis 28°C, Überwinterung hell und bei 15 bis 20°C
- Wasserhyazinthen (Eichhornia) – Schwimmblattpflanze, bis 20 cm Höhe, Pflanztiefe ab10 cm, freischwimmend, Blüte blauviolett Juni bis September, wuchert, regelmäßig ausdünnen, hell im Haus überwintern, sehr wärmebedürftig
- Kleiner Algenfarn (Azolla cristata) – Schwimmpflanze an der Oberfläche, Sprosse liegen flach auf dem Wasser, Wuchshöhe 1 bis 2 cm, Temperaturen 5 bis 26°C, benötigt viel Licht, bedeckt schnell die gesamte Wasseroberfläche, deshalb regelmäßig ausdünnen
- Froschbiss (Hydrocharis morsus-ranae) – Schwimmpflanze, frei schwimmend, sehr dekorativ, kann den ganzen Miniteich beschatten, leuchtend grüne Blätter, zahlreiche Tochterpflanzen, Durchmesser bis 15 cm, Temperaturen zwischen 10 und 28°C
- Mini-Seerose (Nymphaea Pygmaea) – Blühpflanze, auch für niedrige Wasserstände geeignet zwischen 10 und 20 cm, besser 40 cm, winterhart bis auf die gelb blühenden Sorten, 10 bis 25 cm hoch, 25 bis 50 cm breit, Blüte von Juni bis September
- Gauklerblume (Mimulus luteus) – goldgelbe Blüten, auch rote und violette Zuchtformen, Pflanzhöhe bündig zur Wasseroberfläche – Flachwasserpflanze, überwuchert kleinere Pflanzen, in flachem Wasser winterhart, bildet Ausläufer, Selbstaussaat
- Wurzellose Zwergwasserlinse (Wollfia arrhiza) – winzige Sprossglieder, treiben einzeln oder mit Tochter-Sprossglied an der Wasseroberfläche, keine Wurzelfäden, mag es eher schattig, aber warm, Temperaturen 15 bis 28°C, kleinste bekannte Blütenpflanze
- Japanische Sumpfiris (Iris kaempferi) – Blühpflanze, Pflanzhöhe bündig zur Wasseroberfläche, wächst 30 bis 60 cm hoch, blauviolette Blüten, trocken überwintern, Blüte im Juni, Verblühtes entfernen, Saatgutausbildung schwächt die Pflanze
- Sumpfdotterblume (Caltha palustris) – Blühpflanze, gelbe Blüten von April bis Juni, Nachblüte Juli bis September, etwa 10 bis 20 cm unter Wasser pflanzen, wird 20 bis 40 cm hoch, leicht giftig, winterhart, mag sumpfige Zonen
- Zwergrohrkolben (Typha minima) – Blühpflanze, 30 bis 70 cm hoch, etwa 5 bis 10 cm tief ins Wasser pflanzen, winterhart, besitzt Überwinterungsknospen, Blüte zwischen April bis Juni, evtl. Nachblüte im Spätsommer, etwas wärmebedürftig, windanfällig
- Sumpfcalla (Calla palustris) – Blühpflanze, einheimische Pflanze, etwa 10 cm tief pflanzen, Wasserstände bis 15 cm, alle Teile giftig, Blütenstand riecht unangenehm, deshalb auch der Name Stinkwurz, leuchtend rote Beeren als Früchte
- Lotusblume (Nelumbo nucifera) – sehr formen- und farbenprächtig, benötigt viel Sonne und Wärme, bis 30 cm tief pflanzen, frostfrei und kühl in feuchter Erde überwintern, Mindestdurchmesser der Zinkwanne 1 m, Blüte ab Juli an langen Stielen, bis 1 m hoch
- Zyperngras (Cyperus alternifolius) –sehr interessante Pflanze, bis 1,5 m hoch, bis 30 cm tief pflanzen, breitet sich stark aus, deshalb separat in Pflanzkorb setzen, warmer, sonniger und windgeschützter Platz, muss meist gestützt werden, sonst fallen die Halme auseinander, nicht winterhart, im Haus hell und kühl überwintern
Die Füllung des Miniteiches
Unten in die Zinkwanne kommt eine etwa 5 cm dicke Schicht aus Kies, kleinen Kieselsteinchen. Die müssen zuvor gewaschen werden. Verschiedene Pflanzhöhen für die Gewächse kann man mit dem Hineinlegen von Ziegelsteinen schaffen. Dann wird die Zinkwanne etwa zur Hälfte mit Wasser gefüllt. Für die erste Füllung sollte kein normales Leitungswasser genutzt werden. Regenwasser ist deutlich besser geeignet. Noch besser ist allerdings Wasser aus einem nahen Tümpel oder einem anderem Teich. So stellt sich schneller ein ökologisches Gleichgewicht ein.
Das Wasser möglichst am Rand einlaufen lassen oder über eine Untertasse, damit Wasserverwirbelungen vermieden werden. Wird eine Gießkanne genutzt, weiß man gleich, wie viel Fassungsvermögen der Teich hat. Das ist wichtig, wenn irgendwann einmal Mittel zur Algenbekämpfung verwendet werden müssen.
Die Pflanzen werden in kleine Pflanzkörbe (Gittertöpfe für Wasserpflanzen) gesetzt, die man in Gartenmärkten kaufen kann. So lassen sie sich leicht entnehmen und bleiben an Ort und Stelle. Die Körbchen werden großzügig mit Vlies ausgeschlagen und mit Teicherde gefüllt.
Also Erde und Pflanze in das Körbchen packen und dann die überstehenden Vliesecken um die Wasserpflanze zusammenschlagen. Darauf kommen kleine Kiesel, die verhindern, dass die Erde im Wasser ausgeschwemmt wird. Je mehr Erde in der kleinen Wanne vorhanden ist, umso mehr Nährstoffe finden die Algen.
Die Wasserpflanzen werden entsprechend ihres Pflanzbereiches von unten nach oben in die Zinkwanne gesetzt. Hohe Wasserpflanzen immer etwas in den Hintergrund setzen und kleinere nach vorn. Nun wird die Wanne bis etwa 5 cm unter den Rand mit Wasser gefüllt. Ganz zuletzt werden die Schwimmpflanzen eingesetzt, einfach auf die Wasseroberfläche.
Eine Teichpumpe ist für solch eine kleine Fläche und Wassermenge in der Regel nicht notwendig. Zwar mindert sie die Algenbildung, aber man kann sich auch anders helfen. Schnecken sind bei der Bekämpfung zum Beispiel gute Helfer.
- In heißen Sommern kann das Wasser in dem recht kleinen Gefäß recht warm werden, besonders wenn es stundenlang in der knalligen Sonne steht. Günstig ist dann, täglich etwas Wasser aus der Wanne zu entnehmen, beispielsweise zum Blumengießen, und dafür neues Wasser einzuleiten. So kühlt das Wasser immer wieder ab. Natürlich hilft auch, den Teich zu beschatten oder ihn an einen nicht ganz so sonnigen Platz zu stellen.
- Die Schwimmpflanzen dürfen sich nicht zu weit ausbreiten. Sie sollten maximal 2/3 der Wasseroberfläche einnehmen, denn ansonsten bekommen die Unterwasserpflanzen kein Licht mehr und das ist für sie überlebenswichtig.
Die Pflege des Miniteiches
Wenn der Miniteich richtig angelegt wurde, muss man nicht viel Zeit oder Aufwand in die Pflege investieren.
- Regelmäßig abgestorbene Teile aus dem Wasser entfernen.
- Auch Verwelktes herausschneiden.
- Insekten und Algen mit einem kleinen Kescher herausfischen.
- Starkwüchsige Wasserpflanzen müssen hin und wieder ausgelichtet werden, damit sie nicht den gesamten Teich zuwuchern. Am besten ist, gar nicht erst so starkwüchsige Gewächse einzubringen.
- Regelmäßig den Wasserstand kontrollieren und bei Bedarf Wasser nachfüllen. Besonders an heißen Tagen ist dies wichtig.
- Gegen Algen hilft das Einsetzen von Hüpferlingen, Wasserflöhen und einigen wenigen Wasserschnecken.
Überwinterung des Miniteiches
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, wie so ein Teich überwintert werden kann. Ausschlaggebend ist die Bepflanzung. Handelt es sich um winterharte Pflanzen, kann der Teich im Freien überwintern. Manchmal friert er komplett durch, doch das sollte kein Problem sein. Wenn exotische Pflanzen im Teich leben, müssen sie entweder entnommen und separat überwintert werden oder man bringt den gesamten Teich ins Warme.
- Alle empfindlichen Wasserpflanzen entnehmen und in wasserdichten Gefäßen im Keller bei Temperaturen zwischen 0 und 12°C überwintern.
- Teich leeren, säubern und trocknen lassen. Dann im Schuppen oder Keller abstellen.
- Nach den Eisheiligen kann man den Teich wieder neu anlegen.
Häufig gestellte Fragen
Kann man im Winter Wasser in der Zinkwanne lassen oder sollte sie leer überwintert werden?
Ich würde das Wasser nicht drinnen lassen. Wen es gefriert und sich ausbreitet, kann es zu Schäden am Gefäß kommen. Leider ist es so, dass man vorher nicht weiß, wie der Winter wird. Man kann natürlich die Wanne gefüllt lassen und warten, wie sich die Temperaturen entwickeln. Wenn es nicht stark friert, ist es kein Problem. Werden hohe und langanhaltende Minusgrade angesagt, muss die Zinkwanne ins Warme. Wer auf Nummer sicher gehen will, bringt die halbleere Wanne beizeiten in den Keller.
Was kann man gegen Mückenlarven und eine drohende Mückeninvasion tun?
Man kann einige Wasserflöhe einsetzen. Die fressen den Larven die Algen weg. So werden die Larven dezimiert. Außerdem werden im Handel Bakterien angeboten, welche die Mückenlarven abtöten (Bacillus thuringiensis(Bt) – Präparate).