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Mahonien werden gern als Heckenpflanzen oder Solitäre genutzt. Sie sind immergrün, bieten also ganzjährig Schutz, blühen auffällig und haben schönes Laub und sogar kleine Früchte. Dazu sind die meisten Arten sehr robust und pflegeleicht. Mahonien sind demzufolge die idealen Gartenpflanzen. Sie werden auch, je nach Art, nicht sonderlich hoch und lassen sich gut schneiden. Viel mehr kann man von einem Strauch nicht verlangen. Was es sonst noch zu wissen gibt, haben wir für Sie zusammengetragen.
Steckbrief
- Familie der Berberitzengewächse
- Heimisch in Asien, Nord- und Mittelamerika und Teilen Südamerikas
- Zahlreiche Arten
- Immergrüne Sträucher mit dekorativen Blättern
- Tiefwurzler
- Gelbe Blüten an traubigen oder ährigen Blütenständen
- Beeren blau bis schwarz – einige essbar
- Wenig Samen
- Können leicht von Berberitzen unterschieden werden – keine Dornen
- Langsamwachsend
Arten
- M. aquifolium – Gewöhnliche Mahonie – auch Stechdornblättrige Mahonie genannt, buschiger, aufrechter Strauch, Wuchshöhe etwa 1,80 m, lederharte Blätter, glänzend dunkelgrün, unterseits heller, mit stark gewelltem Rand, Blätter im Winter häufig bronzerot gefärbt, Blüten gelb von März bis Juni in Trauben
- M. aquifolium ’Apollo’ – breit und niedrig wachsender Zwergstrauch, 60 bis 80 cm hoch, dunkelgrüne Blätter, bei Austrieb und im Herbst bräunlich, tiefgelbe Blüten von April bis Mai in großen rispenförmigen Trauben, gut als Kübelpflanze und niedrige Hecke
- M. aquifolium ’Smaragd’ – Zwergstrauch, nur 80 cm hoch, aber 150 cm breit, smaragdgrüne Blätter, tiefgelbe Blüten in dichten Trauben von April bis Mai, gut für Pflanzgefäße und niedrige Hecken, auch als Bodendecker
- M. aquifolia ’Atropurpurea’ – Zwergstrauch, nur 60 cm hoch, aber 1m breit, die grünen Blätter färben sich im Herbst rotbraun, tiefgelbe Blüten von April bis Mai, günstig für Pflanzgefäße, niedrige Hecken und als Bodendecker
- M. nervosa – Nervige Mahonie – Busch bis zu 2 m Höhe, Blätter oben matt blaugrün, kleine dornige Zähne an den Blatträndern, Blüte in gelb von März bis Juni, traubenförmige Blütenstände, 30 bis 70 Einzelblüten, Beeren blau bis blaugrün
- M. pinnata – Fiederblättrige Mahonie – bis 3 m hoher aufrechter Strauch, Blätter grün, oberseitig schwach glänzend, im Winter rötlichbraun bis rot, hellgelbe Blüten im Mai in Traubenform, eiförmige Früchte in purpurschwarz und blau bereift
- M. repens – Kriechende Mahonie – niedrig kriechender Strauch bis 50 cm Höhe, Blätter oben matt blaugrün und wachsartig schimmernd, im Winter leicht rötlich, tiefgelbe duftende Blüten im März/April in langen Trauben, Beeren blauschwarz und bereift
- M. japonica – Japanische Mahonie – bis 2 m hoher Strauch, Blattoberseite glänzend graugrün, Unterseite auffallend gelbgrün, schwefelgelbe und stark duftende Blüten von Februar bis Mai, in langen, lockeren Trauben, eiförmige Früchte dunkelpurpurn bereift
Die Pflege der Mahonien
Die Pflege von Mahonien ist recht leicht, wobei es natürlich Unterschiede zwischen den einzelnen Arten gibt. Die Pflanzen stellen kaum Ansprüche an den Standort und das Pflanzsubstrat. Das Pflanzen an sich ist einfach. Gießen muss man nur anfangs regelmäßig. Sind die Pflanzen angewachsen, kommen sie in der Regel alleine klar. Nur bei langanhaltender Trockenheit und bei Kübelhaltung muss zusätzlich gegossen werden. Die Überwinterung ist je nach Art und Sorte einfach. Kübel können frostfrei platziert werden, da ist man auf der sicheren Seite. Schneiden kann man, die Pflanzen sind sehr schnittverträglich. Es gibt zahlreiche Arten der Vermehrung. Aufpassen muss man, dass sich die Mahonie nicht von selbst zu stark ausbreitet. Ansonsten gibt es einige Pilzkrankheiten, aber nichts, was sich nicht in den Griff bekommen lässt.
Standort
Der Standort sollte warm und sonnig sein. Halbschatten wird toleriert, sollte aber auch ausreichend Sonnenschein bieten. Zu wenig Sonne ist eher ungünstig. Ansonsten sind Mahonien nicht sonderlich anspruchsvoll, was den Standort betrifft.
- Sonnig bis halbschattig
Pflanzsubstrat
Auch an das Pflanzsubstrat stellt die Mahonie nicht viele Ansprüche. Er darf nicht zu nass oder feucht sein. Dann ist trockener Boden besser als zu nasser. Humos ist günstig. Schlechter Boden muss dementsprechend aufgearbeitet werden.
- Keine besonderen Ansprüche
- Sandig bis humos
- Eher trocken als feucht
- Zum Teil sind auch schwere Böden geeignet. Diese können aber auch leicht gelockert und durchlässiger gemacht werden.
Pflanzen
Beim Pflanzen ist nicht viel zu beachten. Günstig ist, im Frühjahr zu pflanzen, aber auch im Herbst ist noch ein guter Zeitpunkt. Beim Pflanzen etwas Hornmehl oder Hornspäne mit ins Pflanzloch geben. Wichtig ist, gut anzugießen.
- Pflanzen im Frühjahr oder Herbst
- Ballen vor der Pflanzung gut wässern
- Pflanzloch etwas breiter und tiefer als der Ballen
- Einige Hornspäne mit ins Pflanzloch geben
- Günstig ist auch die Beigabe von Kompost
- So tief pflanzen, wie das Gewächs vorher im Topf stand.
- Gründlich wässern
Gießen und Düngen
Wichtig ist das Gießen unmittelbar nach dem Pflanzen und danach in den ersten Wochen, eben bis zum Anwachsen. Danach kommen Mahonien ganz gut alleine klar. Auch Düngen muss nicht sein. Pflanzenjauchen zur Stärkung sind meist schon ausreichend.
- Nach dem Pflanzen gut gießen
- Wichtig sind Wassergaben in den ersten Wochen danach
- Möglichst morgens gießen
- Nicht über die Blätter gießen, begünstigt Mehltau
- Keine Staunässe – führt zügig zu Fäule
- Düngung ist nicht zwingend erforderlich
- Günstig sind Pflanzenjauchen zur Stärkung, beispielsweise Brennnesseljauche
- Kübelpflanzen düngen, aber erst etwa ein Jahr nach der Pflanzung damit beginnen
- Düngen dann von April bis September, etwa alle 4 bis 8 Wochen
Schneiden
Man muss eine Mahonie nicht unbedingt schneiden. Oft macht es aber Sinn. Gerade, wer eine Hecke damit bilden möchte, sollte zur Schere greifen und zwar von Anfang an. Auch ein Verjüngungsschnitt ist hin und wieder günstig.
- Sehr schnittverträglich, kann auch bis ins alte Holz zurückgeschnitten werden
- Schnitt meist aber nicht nötig
- Trotzdem ist er empfehlenswert
- Verschiedene Schnittzeitpunkte
- Im März – totes und erfrorenes Holz herausschneiden
- Im Juni, nach der Blüte – Verjüngungsschnitt – Pflanze um etwa 1/3 einkürzen
- Immer kurz über einer nach außen zeigenden Knospe schneiden
- Anfang Juni – Heckenschnitt
- Für einen dichten Heckenwuchs ist ein Schnitt empfehlenswert.
- Die Triebe verzweigen sich besser und es kommt nicht zu Wildwuchs
- Sogar ein Radikalschnitt wird vertragen. Dank des guten Wurzelsystems treiben die Mahonien in der Regel immer wieder aus.
Überwintern
Die meisten Mahonien sind gut winterhart. Sie vertragen Temperaturen bis –25 °C, mache sogar noch ein paar Grad weniger. Allerdings sollten die Pflanzen, wie zahlreiche immergrüne Blattpflanzen auch, etwas vor der Wintersonne geschützt werden. Der Boden sollte mit Mulch, Torf oder Laub abgedeckt werden, damit er die Feuchtigkeit etwas länger halten kann. Mehr Winterschutz ist meist nicht nötig.
- Pflanze vor Wintersonne schützen
- Gießen an frostfreien Tagen nicht vergessen
- Boden abdecken, damit er nicht so schnell austrocknet.
Vermehren
Die Mahonie kann durch verschiedene Methoden vermehrt werden, durch Aussaat, Stecklinge, Teilung und Ausläufer. Außerdem vermehrt sich die Pflanze gern selbständig, indem sie sich aussät und unterirdische Ausläufer nach allen Seiten schiebt. Die Samen werden zusätzlich durch Vögel verbreitet.
Aussaat
- Kaltkeimer, die Samen müssen stratifiziert werden
- Samen in feuchten Sand legen, in eine Schale (abgedeckt) oder eine Tüte stecken und alles für einige Wochen in den Kühlschrank stellen.
- Danach in Aussaaterde aussäen
- Warm und hell stellen
- Gleichmäßig feucht halten
- Regelmäßig Lüften, um Schimmelbildung zu vermeiden
- Keimdauer – etwa 12 Wochen
- Vor dem Auspflanzen Sämlinge abhärten
- Bester Zeitpunkt – Spätsommer bis Frühherbst
- 15 bis 20 cm lang und noch nicht vollständig verholzt
- An einem halbschattigen Platz einfach in die Erde stecken
- Gleichmäßig leicht feucht halten
- Zu viel Nässe vermeiden, da das zu Fäulnis führt
Teilung
- Wurzelballen ausgraben
- Mit einem Spaten in etwa zwei gleich große Teile spalten
- Beide separat voneinander wieder einpflanzen
Ausläufer
- Die Pflanze treibt unterirdische Ausläufer.
- Diese kommen an die Oberfläche und es bilden sich dort neue Pflänzchen.
- Diese können einfach sauber abgetrennt und am gewünschten Platz eingepflanzt werden.
Krankheiten und Schädlinge
Eigentlich sind Mahonien recht robust und gesund. Allerdings können ein falscher Standort und auch das Wetter die Gesundheit der Pflanzen beeinträchtigen. So kann es zu Mehltaubefall und einigen anderen Pilzerkrankungen kommen. Schädlinge sind dagegen ausgesprochen selten.
Rostkrankheiten
Einige Arten sind anfällig für Rostkrankheiten. Zu erkennen sind diese an verschiedensten Pusteln auf der Blattoberfläche und den Stängeln. Diese können in verschiedensten Farben auftreten. Hier hilft nur ein starker Rückschnitt, damit sich die Krankheit nicht ausbreiten kann.
Echter Mehltau
Schönwetterpilz – zeigt sich durch einen mehligen Belag auf den Blättern, an Stängeln, Blüten und Knospen. Befallene Pflanzenteile sollten entfernt und entsorgt werden (nicht auf den Kompost). Außerdem hilft eine Spritzung mit einer Milch-Wasser-Lösung (1:9). Diese muss alle 2 bis 3 Tage wiederholt werden. Das Hausmittel zeigt meist eine gute Wirkung, wenn es konsequent angewandt wird.
Falscher Mehltau
Schlechtwetterpilz – dringt in das Pflanzengewebe ein und ist deshalb nur schwer zu bekämpfen. Zu erkennen an einem weißlichen Belag an der Blattunterseite sowie gelben, orangen, braunen oder violetten Flecken auf der Oberseite. Hier muss meist ein Pilzmittel angewandt werden. Auch hier sollten betroffene Teile entfernt werden.
Häufig gestellte Fragen
Mahonien werden häufig mit Berberitzen verwechselt. Wodurch kann man die beiden Pflanzengruppen unterschieden?
Beide Arten sind eng miteinander verwandt. Am einfachsten sind sie daran zu unterscheiden, dass Mahonien am Holz keine Dornen haben, Berberitzen dagegen immer. Außerdem haben Mahonien gefiederte Blätter. Auch in der Größe gibt es häufig Unterschiede.
Ist die Mahonie giftig?
Ja, außer den Beeren, die auch verarbeitet werden können (allerdings recht sauer), sind fast alle Pflanzenteile giftig. Den höchsten Anteil an giftigen Inhaltstoffen findet man in der Wurzel und der Stammrinde. Aus den Beeren kann man gut Marmelade machen. Wichtig ist, dass sie gekocht werden. Im rohen Zustand sind sie leicht giftig. Besonders bei Kindern bis 3 Jahre kann es zu Vergiftungen kommen. Das Holz ist auch für Nager giftig, also nicht Meerschweinchen, Hamster, Kaninchen und andere zum knabbern geben.
Gehört die Mahonie zu den invasiven Pflanzen?
Es gibt Naturliebhaber, die werfen es den Mahonien vor. All zu schlimm ist es aber noch nicht. Es gibt meines Wissens noch keine offizielle Warnung vor Mahonien. Klar ist, dass sie sich massiv ausbreiten, wenn man sie lässt. Sie hat definitiv das Zeug dazu, sich potentiell invasiv zu vermehren und andere Pflanzen zu verdrängen. Etwas Vorsicht ist also ratsam.