Wilde Nagetiere sind keine angenehmen Mitbewohner. Sie fressen nicht nur Lebensmittel an, sondern hinterlassen auch ihre Ausscheidungen. Dieser Artikel hilft Ihnen dabei, Mäusekot zu bestimmen.
Mäusekot bestimmen
Auf den ersten Blick sieht der Kot von Ratten und Mäusen, die sich im Haus oder im häuslichen Umfeld herumtreiben, äußerst ähnlich aus. Da die Nagetiere sehr scheu sind, ist ihre Hinterlassenschaft oft das einzige Indiz für die Schädlinge. Im Vergleich zu Rattenkot sind die Kotpillen von Mäusen weitaus schwieriger zu erkennen, da sie aufgrund ihrer Größe mit anderen Schmutzpartikeln verwechselt werden können.
Wo kommt Mäusekot vor?
Eine Toilette kennen Mäuse nicht. Die Nagetiere setzen ihren Kot zusammen mit Urin dort ab, wo sie sich gerade befinden. Deshalb liegen die 60 bis 80 Köttel, die eine Maus pro Tag ausscheidet, an den verschiedensten Stellen, wie zum Beispiel:
- Wohnräume, insbesondere Küche
- Dachböden
- Keller
- Holzschuppen
- Garagen
- Gartenhütten
Form und Größe
Mäusekot ist an Form (Aussehen) und Größe gut zu erkennen:
- Form: rund bis spindelförmig
- Größe: 0,3 (eher junge Mäuse) bis 0,8 Millimeter (eher ältere Mäuse)
Farbe und Geruch
Farbe und Geruch werden auch gerne für das Bestimmen der Kotpillen angegeben, allerdings sind diese Indizien nicht immer eindeutig. Die Farbe der Köttel hängt vom Alter des Kots ab:
- frische Kotpillen: schwarz, schwarzbraun
- ältere Hinterlassenschaften: gräulich
Da Mäuse Kot und Urin zusammen absetzen, wird oft ein unangenehmer “Geruch der Kotpillen” als Bestimmungsmerkmal genannt. Dieser macht sich jedoch nur bei frischen Kötteln breit, da er nach einiger Zeit verfliegt. Kommt kein neuer Mäuseurin hinzu, gibt es nichts zu riechen, da der Mäusekot selbst geruchlos ist.
Mäusekot als Krankheitsüberträger
Ob und welche Gefahren von Mäusekot für den Menschen ausgehen, hängt von der Mausart ab. Da jedoch der Kot oft vor der Maus zu finden ist, sollten Sie beim Entfernen vorsichtig sein. So gelten beispielsweise Hausmäuse (Mus musculus) ähnlich wie Zecken als Krankheitsüberträger verschiedener Borrelienarten.
Hantavirus
Mäuse werden in den Medien oft im Zusammenhang mit dem Hantavirus genannt. Da die europäischen Virusstämme Auslöser des Hämorrhagischen Fiebers mit renalem Syndrom (kurz HFRS) sind, geht von den Nagetieren eine gewisse Gefahr aus. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts kommen in Deutschland in der Regel eher leichtere Krankheitsverläufe des HFRS vor, die sich in Form einer grippeähnlichen Krankheit zeigen. Da das HFRS aber auch tödlich verlaufen kann, sollten Sie auftretende Symptome nach dem Kontakt mit Mäusen und deren Ausscheidungen von einem Arzt abklären lassen.
Als relevante Reservoirtiere der Viren in Deutschland werden vom Robert Koch-Institut folgende Mäuse genannt:
- Rötelmaus (Myodes glareolus, Virus: Puumalavirus, kurz PUUV)
- Brandmaus (Apodemus agrarius, Virus: Dobrava-Belgrad Virus Typ Kurkino, kurz DOBV Typ Kurkino)
Rötelmäuse leben in Buchen- und Mischwäldern sowie in Hecken und Gebüschen in der Nähe von Wäldern. In waldnahen Gärten legt die Rötelmaus ihre Nester auch in wenig genutzten Holzbauten wie zum Beispiel Gartenhütten, Scheunen oder Lagerschuppen an. Die Brandmaus bevorzugt ähnliche Lebensräume, besiedelt jedoch mittlerweile auch vermehrt Gärten und Parkanlagen.
Virusübertragung
Die Übertragung der beiden Hantaviren PUUV und DOBV von infizierten Mäusen auf den Menschen erfolgt über Speichel, Urin sowie den Kot der Nagetiere. Da die Viren auf den Ausscheidungen mehrere Tage infektiös bleiben, stellt auch älterer Mäusekot eine Gefahr für den Menschen dar. Konkret können die Viren auf folgenden Wegen in den menschlichen Körper gelangen:
- Lunge (Inhalation), zum Beispiel durch aufgewirbelten Staub
- verletzte Hautstellen (Kontakt mit kontaminierten Materialien), zum Beispiel Staub oder Böden
- Magen-Darm-Trakt (Aufnahme von durch Mäuseausscheidungen kontaminierten Lebensmitteln)
Häufig gestellte Fragen
Da die Gefahr der Übertragung von Krankheitserregern besteht, sollten Sie beim Bestimmen und Entfernen der Köttel Einweghandschuhen tragen.
Da frische Kotpillen fest und ältere trocken sind, ist dies möglich. Ein besseres Indiz für das Alter ist jedoch die Farbe.