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Befinden sich auf einmal viele kleine Löcher im Rasen, dann können hier viele Tiere die Ursache sein, die ausgiebig gebuddelt haben. Meist treten die Löcher aus heiterem Himmel auf, verwandeln den einst schönen und gepflegten Rasen in eine Mond- oder Kraterlandschaft. Nicht nur, dass die Löcher durchaus böse Stolperfallen sein können, auch das Rasenmähen wird so erschwert. Daher heißt es nun herauszufinden, welches Tier hier der Übeltäter ist und sein Unwesen treibt, bevor wirksame Gegenmaßnahmen eingeleitet werden können. Denn nicht jedes Tier kann auf die gleiche Weise vertrieben oder bekämpft werden.
Aussehen
Um überhaupt erst einmal feststellen zu können, welches Tier hier sein Unwesen auf dem Rasen treibt und die Löcher buddelt, müssen diese genau in Augenschein genommen werden. Denn ein Loch ist nicht gleich einem Loch, von jeder Tierart sehen die gebuddelten Löcher anders aus. Daher sollten Sie als erstes auf folgende Merkmale achten:
- Größe
- Form
- Oberflächlich oder unterirdisch (z. B. Teil eines Tunnelsystems)
- Kot in Lochnähe
- Sauberkeit der Löcher
- zusätzliche Erdhaufen
- Schäden an umliegenden Bäumen/Pflanzen
- angenagte Wurzeln
Wurden die plötzlich im Rasen aufgetretenen Löcher identifiziert, dann können diese auch dem Tier, das hier gebuddelt hat, zugeordnet werden. Doch erst dann können auch Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Denn nicht alle Tiere dürfen bekämpft werden, manche können aber leicht vertrieben werden.
Ameisen
Auch Ameisen können sich durchaus im Rasen einen Hügel bauen. Diese werden dadurch erkannt, dass rund um das Loch, das je nach Ameisenvolk größer oder auch kleiner ausfallen kann, die Erde wie durchgesiebt aussieht. Doch auch in einem solchen Fall kann sich der Hobbygärtner freuen, denn Ameisen sind nützlich. Sie fressen Aas und halten so die Wiese sauber. Zudem düngen sie den Boden, wenn sie ihre Nester bauen. Wer dennoch keine Ameisen im Garten wünscht, kann hiergegen wie folgt vorgehen:
- Fressköder rund um den Ameisenhaufen auslegen
- Spritzmittel aus dem Handel können eingesetzt werden
- mit Brennnesseljauche vertreiben
- Zimtgeruch mögen sie ebenfalls nicht
- sehr rigoros ist das Schütten von kochendem Wasser in den Hügel
Vögel oder Igel
Auf der Suche nach Nahrung aus der Erde picken oder wühlen auch die unterschiedlichen Vogelarten oder ein Igel kleine Löcher auf den Rasen oder in die Gartenbeete. Hierbei handelt es sich meist um Vertiefungen von bis zu zwei Zentimetern. In einem solchen Fall sollte sich der Hobbygärtner jedoch freuen, denn sowohl die Vögel als auch der Igel fressen ungebetene Gäste, die ansonsten den Pflanzen schaden würden, wie zum Beispiel Nacktschnecken oder Raupen. Jedoch können gerade Igel einer gut gepflegten Rasenfläche sehr zusetzen. Daher sollte der Rasen wie folgt geschützt werden:
- engmaschigen Kaninchendraht um den Rasen aufstellen
- Fallobst oder Laubhaufen in einer abgelegenen Stelle aufschichten
- so werden die Igel vom Rasen abgelenkt
- Schnecken oder Engerlinge auf dem Rasen bekämpfen
- eventuell Bewegungsmelder mit Lampen rund um den Rasen aufstellen
Regenwürmer
Viele kleine Löcher im Rasen, die nur wenige Millimeter Durchmesser besitzen deuten auf Regenwürmer hin. Auch ist die ausgegrabene Erde in kleinen Kügelchen rund um das kleine Loch verteilt. In einem solchen Fall kann sich der Hobbygärtner jedoch freuen, denn Regenwürmer sind sehr hilfreich, da sie die Erde auflockern. Auch kommen sie nur in einem gesunden Boden vor. Zudem fördern sie die Vitalität und das Wachstum des Rasens.
Spitzmaus
Die Spitzmaus ist kein Schädling, so lange sie nicht ins Haus gelangt. Hält sie sich im Garten auf, dann buddelt sie hier kleine, etwa zwei Zentimeter große Löcher, die ihr als Eingang zu ihren Tunneln dienen. Sie schädigt keine Pflanzen sondern gehört zu den Insektenfressern und kann daher für einen naturnahen Garten sehr hilfreich sein.
Wühlmaus
Ist eine Wühlmaus im Garten aktiv, dann zeigt sich dies durch kleine, unauffällige und unregelmäßig verteilte Erdhügel, die dem des Maulwurfs ähnlich sehen. Doch werden diese genauer betrachtet, dann sind sie oft mit abgerissenen Wurzeln durchsetzt, von denen sich die Wühlmäuse auch ernähren. So können diese Tiere einen großen Schaden an allem anrichten, was in der Erde steckt, wie an allen Pflanzenwurzeln, aber auch an Wurzelgemüse oder Kartoffeln wird genagt. Daher sind hier Bekämpfungsmaßnahmen auch in Form von Vertreibung nötig, die wie folgt aussehen könnten:
- alte Lappen mit Terpentin tränken
- auch Buttersäure oder Essigessenz kann helfen
- die Lappen in alle Löcher im Rasen stecken
- Wühlmäuse haben eine empfindliche Nase
- Feldmäuse gehören auch zu den Wühlmäusen
- diese graben kleine Löcher ohne Erdhaufen
- sollten ebenfalls bekämpft werden
Maulwurf
Wenn der Maulwurf buddelt, dann wird dies vor allem an den bis zu 25 Zentimeter großen Hügeln erkennbar, die auch einen Durchmesser von bis zu 30 Zentimetern erreichen können. Doch bis auf diese Erdaufwürfe sind Maulwürfe im Garten nicht schädlich und fressen auch keine Wurzeln oder Pflanzen. Denn diese Tiere ernähren sich von Würmern und Schnecken. Vor allem stehen sie aber unter Naturschutz und dürfen daher nicht gejagt oder sogar getötet werden. Als einzige Möglichkeit steht hier die Vertreibung zur Verfügung, wenn die Hügel zu sehr den Anblick des gepflegten Gartens stören:
- unangenehme Gerüche
- Sud aus Knoblauch, Lebensbaumzweigen und Holunderblüten
- öfters in die Gänge schütten
- Lärm und Vibration
- so kann es helfen, laut über dem Bau zu trampeln
- einfach mal die Kinder laut im Garten spielen lassen
- Eisenstangen in den Boden schlagen und öfters anschlagen
Ratten
Wurden die Löcher von Ratten gebuddelt, dann haben sie in der Regel einen Durchmesser von acht bis zwölf Zentimetern, ragen senkrecht in den Boden und sind meist bewohnt. Ein bewohntes Loch kann daran erkannt werden, indem Mehl oder Babypuder in einem etwa dreißig Zentimeter breiten Streifen um das Loch gestreut wird. Finden sich Spuren, handelt es sich hierbei um Schleifspuren des Schwanzes und das Loch ist bewohnt.
Ein Rattenbefall ist immer behördlich zu melden. Sind die im Garten aufgetretenen Löcher daher einer oder sogar mehreren Ratten zuzuordnen, muss dies dem zuständigen Amt bei der Gemeinde gemeldet werden. Wurden nur einzelne Tiere gesichtet, dann können Rattenfallen aufgestellt werden. Ist der Rattenbefall größer empfiehlt es sich, sofort einen Schädlingsbekämpfer zu beauftragen. Bei dem Auslegen von Rattengift muss folgendes beachtet werden:
- giftige Köder nur in Boxen auslegen
- dies dient dem Schutz von Kleinkindern und Haustieren
- täglich die Köderboxen kontrollieren
- in der Regel in der Nähe der Löcher aufstellen
- tote Ratten sofort entfernen
- Katzen und Hunde könnten sich ansonsten noch vergiften
Wildkaninchen
Die Löcher von wild lebenden Kaninchen sind relativ groß, da es sich hierbei um den Eingang zu ihrem Bau handelt. Vor allem, wenn rundherum das Gras zertrampelt ist, handelt es sich der größten Wahrscheinlichkeit nach um einen Kaninchenbau. Doch dieser ist oft nur der Anfang, denn unterirdisch leben die Tiere in Gruppen und haben hier ein ganzes Netzwerk aus Kammern und Gängen angelegt. Befinden sich zudem Fraßspuren an den Gartenpflanzen, dann ist dies ein weiteres Indiz. Da die Tiere allerdings sehr scheu sind, kommt ein Kaninchenbau in einem belebten Garten recht selten bis gar nicht vor.
Dachs, Fuchs oder Waschbär
In letzter Zeit nicht mehr so selten kann auch ein Fuchs, Dachs oder Waschbär in den Garten eingedrungen sein. Und das nicht nur, wenn der Garten an einem Ortsrand liegt. Denn immer häufiger finden diese Wildtiere auch den Weg in die Stadt und treiben hier gerne ihr Unwesen.
Diese Tiere sind jedoch meist keine Dauergäste sondern kommen gerne ab und zu auf einen Besuch in den Garten. Die Löcher sind in einem solchen Fall allerdings keine richtigen Löcher sondern nur oberflächliche kleine Vertiefungen, an denen die Erde rundherum zerkratzt ist. Kommen diese Stellen allerdings häufiger vor oder könnten von den Tieren Gefahren ausgehen, zum Beispiel aufgrund von eigener Hühnerhaltung, dann sollten Maßnahmen ergriffen werden:
- Garten gut einzäunen
- vielleicht auch mit einem tiefliegenden Elektrozaun
- Lichtschranke einbauen
- so werden die Tiere durch plötzlich ertönende Geräusche erschreckt
- auch Licht das automatisch angeht, erschreckt die Wildtiere
- Füchse tragen den Fuchsbandwurm in sich
- daher niedrig wachsen Obststräucher engmaschig umzäunen
- Gemüse und Obst vor dem Verzehr immer gut waschen
Häufig gestellte Fragen
Nicht immer handelt es sich bei dem Übeltäter um einen Schädling. Es können durchaus auch Tiere im Garten unterwegs sein, die hier Nahrung finden und Schädlinge wie Schnecken oder Raupen fressen. Daher sollten die Löcher als erstes einmal genau betrachtet werden. Bereits aufgrund der Größe kann schnell erfasst werden, ob es sich um Schädlinge wie Ratten, Wühlmäuse oder auch Kaninchen handelt oder aber ob es sich nur um vereinzelte Wildtiere handelt.
Meist handelt es sich ja um Wühlmäuse, die besonders schädlich im Garten sind, da sie unterirdische Gänge graben und den Pflanzen und vor allem den Wurzeln schaden. Doch die dem Garten nicht schädlichen Maulwürfe stehen zum Beispiel unter Naturschutz und dürfen daher nicht bekämpft und getötet werden. Einzig und allein ist hier das Vergrämen erlaubt. Doch es gibt auch Tiere wie Ratten, die sogar bekämpft werden müssen. Es muss also vor den einleitenden Maßnahmen genau festgestellt werden, welche Tierart die Löcher verursacht hat.
Aufgrund der Ausbreitung der Zivilisation verlieren immer mehr Waldtiere ihr Revier. Dies führt dazu, dass sie auch immer häufiger sogar in den Innenstädten zu sehen sind. Doch wen es nicht stört, der lässt die nächtlichen Gäste wie Fuchs, Dachs oder Waschbär gewähren. Werden ihnen wenige Nahrungsquellen im Garten geboten, dann kommen sie meist auch nicht wieder. Die Löcher jedenfalls, die durch diese Tiere entstehen schädigen den Garten nicht und sind schnell wieder begradigt.