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Wenn Hobbygärtner Lavendel im Topf und Kübel halten, profitieren sie von etlichen Vorteilen. So gedeihen im Pflanzgefäß insbesondere die einjährigen Sorten hervorragend, während sie im Beet den hiesigen Winter nicht überdauern. Zierliche Lavendel-Züchtungen veredeln zudem schöpferische Pflanzenkompositionen im großen Pflanzgefäß mit ihrer Farbenpracht und aromatischem Duft. Grund genug, sich näher mit den essenziellen Ansprüchen zu beschäftigen, wie Standort, Substrat, Rückschnitt sowie Wasser- und Nährstoffhaushalt. So gelingt die Pflege vorbildlich.
Standort
Damit Lavendel im Topf sein Bestes gibt, sollten die Bedingungen am gewählten Standort den Anforderungen des mediterranen Halbstrauches soweit wie möglich entgegenkommen. Diese Lagen sind ideal:
- Sonniger, warmer Platz
- Geschützt vor heftigem Wind und prasselndem Regen
- Idealerweise vor der Südwand des Hauses
Selbst große sommerliche Hitze bereitet Lavendel keine Probleme, solange es sich nicht um feucht-warme Schwüle handelt. Als Standort hinter Glas kommt höchstens der Wintergarten in Betracht. Auf der Fensterbank des Wohnzimmers werden Sie nicht lange Freude an der Pflanze haben.
Gießen
Ein ausgewogener Wasserhaushalt wirkt sich auf die Vitalität und Blühfreudigkeit von Lavendel im Topf positiv aus. Vermeiden Sie extreme Ausschläge in die eine oder andere Richtung, gedeiht der Blütenstrauch prächtig. So machen Sie es richtig:
- Lavendel im Kübel regelmäßig gießen, wenn das Substrat angetrocknet ist
- Nur so viel wässern, dass keine Staunässe entstehen kann
- Den Wurzelballen auf keinen Fall vollständig austrocknen lassen
Ein Untersetzer wird spätestens nach 10 Minuten entleert, damit das darin angesammelte Wasser aufgrund der Kapillarwirkung wieder aufsteigt.
Düngen
Der Nährstoffbedarf von Lavendel bewegt sich auf niedrigem Niveau. Um eine schädliche Überdosierung zu vermeiden, bietet sich die regelmäßige Verabreichung organischen Düngers in flüssiger Form an. Pflanzenjauchen, flüssiger Kompost oder Wurmtee enthalten eine ausreichende Menge an Nährstoffen. Zudem bietet der Fachhandel geeignete organische Flüssigdünger oder Düngestäbchen an, die im Pflanzgefäß bequem zu verabreichen sind.
- Von April bis August alle 4-6 Wochen düngen
- Ab Mitte August keinen Dünger mehr verabreichen zur Vorbereitung auf den Winter
- Mindestens 1 Mal pro Saison eine Dosis Magnesiumkalk applizieren
Vermeiden Sie die Gabe von Stickstoff-betontem Dünger, da dieser an mehrjährigem Lavendel die Frosthärte reduziert. Ein Kalium-haltiges Präparat kommt den Anforderungen sehr viel besser entgegen, wie Beinwell-Jauche.
Schneiden
Erhält Lavendel mindestens einen Form- und Erhaltungsschnitt pro Jahr, halten Sie den Grad der Verholzung bestens unter Kontrolle. Einem kompakten Wachstum zuträglicher ist gleichwohl ein zweimaliger Rückschnitt nach folgendem Rhythmus:
- Nach der Blüte Ende Juli/Anfang August alle Triebe maximal um ein Drittel abschneiden
- Ab Mitte August keinen Schnitt mehr vornehmen, damit Lavendel ausreifen kann vor dem Winter
- Den Hauptschnitt im zeitigen Frühjahr durchführen, vor dem ersten Austrieb
- Gleichmäßig alle Zweige um die Hälfte bis zwei Drittel einkürzen
Die wichtigste Regel für einen fachgerechten Schnitt besagt, dass Lavendel niemals bis ins alte Holz zu schneiden ist. Solange mindestens ein Blattpaar am Trieb verbleibt, treibt die Pflanze daraus freudig wieder aus.
Überwintern
Dieser Aspekt der Pflege ist von zwei Seiten zu betrachten. Kultivieren Sie eine nicht frostfeste Lavendelsorte im Pflanzgefäß, bedarf diese eines frostfreien Winterquartiers. Hier sollte es hell und kühl sein mit Temperaturen bis maximal 10 Grad Celsius. Gießen Sie die Pflanze während dieser Zeit nur so viel, dass sie nicht austrocknet und verabreichen Sie keinen Dünger.
Winterharter Echter Lavendel kommt im Beet zwar unbeschadet durch die kalte Jahreszeit; im Topf sind indes folgende Vorkehrungen zu treffen:
- Pflanzgefäße auf eine isolierende Unterlage stellen, wie Holz oder Styropor
- Den Kübel umwickeln mit Luftpolsterfolie oder Jute
- Vor eine schützende Hauswand platzieren, geschützt vor Wind und Nässe
- An forstfreien Tagen ein wenig gießen, sofern es nicht schneit oder regnet
Umtopfen
Hat Lavendel einen Kübel vollständig durchwurzelt, wird er im Frühjahr umgetopft. Idealerweise verbinden Sie diese Pflegemaßnahme mit dem Rückschnitt. Wählen Sie ein gut durchlässiges, mageres Substrat, wie Kräuter- oder Pikiererde. Zur Vorbeugung gegen schädliche Staunässe dient eine Drainage über dem Wasserablauf im Topf-Boden aus kleinen Kieselsteinen oder Splitt. Ein darüber ausgebreitetes Vlies verhindert, dass Substratkrümel die Drainage verstopfen. Nachdem der Lavendel ausgetopft wurde, schütteln Sie die alte Erde ab und schneiden faulige Wurzeln aus dem Ballen heraus. Erst dann setzen Sie die Pflanze ein ins frische Substrat und gießen großzügig bemessen an.