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Die Farbenvielfalt im eigenen Garten muss nicht zwangsläufig mit dem Sommer enden. So bietet Ihnen die Lampionblume mit ihren Blüten und leuchtend orangefarbenen Früchten auch im Herbst einen farbenfrohen Anblick. Das Nachtschattengewächs ist einfach zu kultivieren und wertet nicht nur triste Mauern und langweilige Gartenzäune auf, sondern kann darüber hinaus auch als dekorative Schnittpflanze verwendet werden.
Die beliebte Zierpflanze aus der Gattung der Blasenkirschen kann auch auf einem größeren Balkon oder der Terrasse als visueller Kontrast in Kübeln gepflanzt werden. Physalis alkekengi ist nicht nur äußerst robust, sondern auch winterhart.
Steckbrief
- Die buschig wachsenden Nachtschattengewächse können eine Wuchshöhe zwischen 40 und 100 Zentimetern erreichen.
- Wird häufig auch als Andenbeere und Judenkirsche bezeichnet.
- Das markante Merkmal dieser Pflanze sind die lampionförmigen, orange- bis rotfarbenen Blüten.
- Häufig werden die Früchte der Lampionblume mit den Beeren der essbaren Physalis peruviana verwechselt.
- Ob die Früchte dieser Physalis-Sorte genießbar sind, ist umstritten.
- Die grünen Beeren nehmen ab September einen leuchtend orangenfarbenen Ton an.
- Kinder und empfindliche Personen können leichte Vergiftungserscheinungen beim Verzehr der Früchte erleiden.
- Die reifen Beeren wurden in der mittelalterlichen Volksheilkunde als Mittel gegen Gicht und Rheuma verwendet.
Standort und Substrat
Die beliebte Zierpflanze mit den auffälligen, lampionartigen Fruchthüllen bevorzugt einen halbschattigen bis vollsonnigen Standort. Optimalerweise sollte der Boden humusreich, kalkhaltig und leicht sandig sein. Schweres Erdreich können Sie mit Sand und feinen Kieselsteinen anreichern und somit ein ideales Nährsubstrat für die Lampionblumen schaffen. Lockern Sie regelmäßig den Boden auf und entfernen Sie störendes Unkraut.
Gießen und Düngen
An vollsonnigen Pflanzorten sollten Sie die Physalis alkekengi öfter mit Wasser versorgen, als an halbschattigen Standorten. Ob Sie dabei auf kalkhaltiges Leitungs- oder aber abgestandenes Regenwasser aus der Tonne zurückgreifen, macht wenig Unterschied. Achten Sie besonders während einer lang anhaltenden Trockenperiode darauf, dass der Wurzelballen der Pflanze mäßig feucht gehalten wird.
Mischen Sie im Frühjahr und Herbst Kompost unter das Erdreich, um den Boden und die Pflanzen mit Nährstoffen zu versorgen. Gewächse im Blumentopf benötigen in der Hauptvegetationszeit 14-tägig eine Versorgung mit Flüssigdünger. Besonders zwischen Juni und Oktober – in der Blütezeit der Pflanze – steigt deren Bedarf an Mineral- und Nährstoffen sprunghaft an. Schießt das Nachtschattengewächs in die Höhe und bildet statt Blüten und Früchte nur eine Unmenge von Blättern aus, sollten Sie das Düngen jedoch einstellen.
Pflanzen
Lampionblumen erhalten Sie in gut sortierten Gartencentern. Wenn Sie die mehrjährige Staude mit den auffälligen Blüten und Früchten ins Freiland umsiedeln möchten, gibt es dabei nur wenig zu beachten. Halten Sie folgende Materialien bereit:
- Spaten
- Gießkanne
- Humus
- Kies, Kalk und Lehm nach Bedarf
- Gießkanne
Besonders gekaufte Pflanzen, welche häufig in Gewächshäusern vorgezogen werden, reagieren anfangs empfindlich auf eine kalte Witterung und direkte Sonneneinstrahlung. Die Pflanzung sollte im April erfolgen, gewöhnen Sie die Physalis alkekengi bereits einige Tage vorher an einen vollsonnigen Standort.
- Das Pflanzloch sollte die doppelte Breite und Tiefe als der Umfang des Wurzelballens betragen.
- Streuen Sie Kompost in das ausgehobene Loch und mischen Sie den Rest dieses Materials unter dem Erdaushub.
- Wirken Sie einer Verdichtung des Erdreichs und Staunässe mit Kieselsteinen entgegen.
- Trockene Böden mit geringen Mengen Lehm und Kalk anreichern.
- Die Staude bis zum Wurzelansatz in das Loch einsetzen und das aufbereitete Substrat zurück ins Erdloch füllen.
- Fest angießen, das erleichtert der Lampionblume das Anwachsen am neuen Standort.
Möchten Sie mehrere Andenbeeren nebeneinander pflanzen, sollten Sie auf einen ausreichenden Mindestabstand zwischen den einzelnen Pflanzen achten. Dieser beträgt minimal 40 Zentimeter, damit sich die Stauden nicht gegenseitig im Wuchs behindern. Fühlt sich die Lampionblume am ausgewählten Standort wohl, neigt sie zu einer schnellen Ausbreitung durch unterirdische Rhizome. Legen Sie deswegen bereits vor der Pflanzung im Garten eine “Rhizomsperre” an, um einer ungewollten Verbreitung und Verwilderung der Staude Einhalt zu gebieten.
Kultivierung im Kübel
Die zu der Familie der Nachtschattengewächse gehörenden Pflanzen sind äußerst robust und können problemlos auch in einem Pflanzgefäß auf dem Balkon oder der Terrasse kultiviert werden. Wählen Sie einen stabilen Kübel dafür aus, der einige Zentimeter größer sein muss als der Wurzelballen der Lampionblume.
Ob das Material aus Terrakotta oder Plastik besteht, hängt ganz von ihren persönlichen Vorlieben ab. Der Blumenkübel verbleibt auch während der Wintermonate im Freiland, sodass Sie hier durchaus eine schwere Ausführung wählen können. Im Topf können Sie darüber hinaus dem übermäßigen Vermehrungsdrang der Stauden Einhalt gebieten.
- Der Standort muss auch hier sonnig bis halbschattig sein.
- Wenn Sie Zinkwannen oder Ähnliches als Pflanzgefäß verwenden, Löcher für das abfließende Wasser anbringen.
- Eine Drainageschicht aus Kieselsteinen, Lavasplitt oder Tonscherben am Boden anlegen.
- Herkömmliche Blumen- oder Gartenerde reicht vollkommen aus, sofern diese mit Humus, Sand und Kalk angereichert wird.
- Die Pflanzen nur bis zum oberen Wurzelansatz einsetzen.
- Mit Wasser einschlämmen und in den ersten zwei Monaten nicht düngen.
Umtopfen
Abhängig von der Größe des verwendeten Pflanzgefäßes, müssen die Stauden alle zwei bis drei Jahre umgetopft werden. Ist das nicht möglich, so verjüngen Sie die Physalis alkekengi durch Wurzelteilung und ersetzen Sie etwa 2/3 des Substrats durch frische, humusreiche Erde. Diese Maßnahme sollten Sie im zeitigen Frühjahr vornehmen, bevor die mehrjährigen Pflanzen mit dem Austrieb beginnen.
Vermehren
Über die Vermehrung der Lampionblume im Freiland müssen sich einige Gärtner kaum Gedanken machen. Vielmehr steht bei ihnen die Frage im Raum, wie man dem Vermehrungsdrang der Stauden Einhalt gebieten kann. Denn passen Standort und Bodenbedingungen überein, bildet die Physalis vermehrt Rhizome und breitet sich langsam im ganzen Garten aus. Wenn Sie über eine Wurzelsperre im Zierbeet verfügen oder das Nachtschattengewächs auf dem Balkon kultivieren möchten, so können Sie die Pflanze auf drei verschiedene Arten vermehren:
Samen
Sammeln Sie die roten Früchte der Lampionblume im Spätherbst ein und zerteilen Sie diese behutsam. Die kleinen braunen Samenkörner an einem luftigen und nicht zu feuchten Ort trocknen lassen. Physalis alkekengi sind Kaltkeimer, deswegen müssen die Samen vor der Aussaat für etwa 3 bis 6 Wochen im Kühlschrank eingelagert werden. Ein nährstoffarmes Substrat genügt zur Anzucht, der Standort darf keine lang anhaltende Sonneneinstrahlung aufweisen.
Wählen Sie ein niedriges Pflanzgefäß aus und achten Sie auf einen Mindestabstand von etwa 5 Zentimetern zwischen den einzelnen Samenkörnern. Bedecken Sie die Samen nur leicht mit Erde und halten Sie den Boden mit einem Wasserzerstäuber feucht. Verlieren Sie nicht die Geduld und lassen Sie das Substrat nicht austrocknen. Denn bis sich die ersten Triebspitzen zeigen, können bis zu 25 Tage vergehen. Die Aussaat kann direkt ab Februar auf der Fensterbank vorgenommen werden. Sobald keine Pflanzen eine Größe von etwa 15 Zentimetern erreicht haben, separieren oder direkt ins Freiland umsetzen.
Wurzelteilung
Diese Art der Vermehrung wird bei Physalis eher selten vorgenommen. Allerdings können Sie dadurch besonders ältere Pflanzen im Kübel verjüngen. Stauden im Beet heben Sie mit einer Grabgabel heraus. Zerteilen Sie mit einer scharfen Axt oder dem Spaten das Wurzelgeflecht in möglichst gleich große Teile. Die Pflanzenstücke wie gewohnt kultivieren. Auch wenn Lampionblumen als winterhart gelten, sollten Sie diese Arbeit im Frühjahr vornehmen. So können die Gewächse gut festwachsen und Energiereserven für die kalte Jahreszeit sammeln.
Rhizome
Diese unterirdischen Pflanzenausläufer sind winterhart und können nach Belieben mit einer scharfen Schere von der Mutterpflanze abgetrennt werden. Setzen Sie die Rhizome in nährstoffreiches Substrat um, weitere Pflegemaßnahmen, sind nicht notwendig.
Schneiden
Kürzen Sie die Triebe der Andenbeere im Frühjahr bodennah ein, um die Pflanze zu einem buschigen Austrieb anzuregen. Von der Unart, Gewächse bereits im Spätherbst radikal abzuschneiden, wird allerdings abgeraten. Denn durch die Triebe sammelt die Staude Energiereserven für die Wintermonate. Werden die oberirdischen Pflanzenteile zu früh entfernt, kann die Pflanze Schaden erleiden und treibt im Frühjahr nur mäßig aus.
Abgestorbene oder stark wuchernde Triebe können auch in der Hauptvegetationszeit geschnitten werden. Verwenden Sie eine scharfe Gartenschere, um die Verletzungen an der Staude so gering wie möglich zu halten. Ausgefranste Wundränder schwächen die Pflanze nur unnötig.
Überwintern
Das Nachtschattengewächs ist äußerst winterhart und benötigt im Garten keinen besonderen Schutz. Anders sieht es hingegen bei Kübelpflanzen aus: Umwickeln Sie das Gefäß mit Sackleinen oder einem speziellen Vlies, damit die Wurzeln keine Schäden durch Frost erleiden. Die Stauden können im Freien verbleiben, das Umsetzen in einem frostgeschützten Raum verursacht häufig mehr Probleme, als dass es Nutzen mit sich bringt.
Schädlinge und Krankheiten
Außer Blattläusen und Wurzelfäule sind keine weiteren schadhaften Insekten oder Pilzerreger bekannt, welche an der Physalis alkekengi anzutreffen sind. Gegen die gefräßigen Insekten und dem Zersetzen der Wurzeln können Sie mit einfachen Mitteln vorgehen:
- Mit einem Sud aus Brennnesseln oder Ackerschachtelhalmen gießen und sprühen.
- Den Lebensraum natürlicher Fressfeinde fördern.
- Kernseife hat sich ebenfalls gegen Blattläuse bewährt.
- Mindestabstand beim Pflanzen einhalten.
- Regelmäßig in geringen Mengen gießen.
Häufig gestellte Fragen
Sind die Blüten der Lampionblume auch für die Vase geeignet?
Das Nachtschattengewächs macht nicht nur im Garten eine gute Figur: Als lang haltende Schnittpflanze können Sie die Staude im Herbst für zahlreiche Dekorationsvarianten verwenden. Kombinieren Sie beispielsweise die lampionförmigen Blüten mit einer Lichterkette oder setzen Sie die orangefarbenen Früchte an den Zweigen mit Kürbissen gekonnt in Szene. Ihrer Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt und die Physalis alkekengi nimmt durch den Schnitt auch keinen Schaden. Wenn Sie länger Freude an der schönen Pflanze haben möchten, so trocknen Sie die Zweige und verwenden Sie diese einfach als Trockenblumen weiter.
Wo im Garten kommt die Staude besonders gut zur Geltung?
Solange der Standort einige Sonnenstunden täglich aufweist und auch das Substrat die Ansprüche der Lampionblume erfüllt, können Sie die Staude vielseitig kultivieren. Gruppieren Sie mehrere Physalis-Stauden nebeneinander oder lockern Sie mit den Pflanzen einen halbhohen Heckenzaun auf. Doch auch in Verbindung mit anderen Gewächsen, wie beispielsweise mit Chrysanthemen, bringt die Andenbeere Abwechslung in triste Gartenecken. Sofern der Pflanzort nicht zu schattig ist, so sind die Gewächse auch zur Unterpflanzung größerer Bäume geeignet.
Die Pflanze wächst kaum und kümmert seit der Pflanzung sichtbar vor sich hin.
Ein eindeutiger Hinweis darauf, dass entweder der Standort oder das Substrat falsch gewählt worden ist. Setzen Sie die Staude an einen helleren Pflanzort um und achten Sie dabei auch auf das richtige Mischverhältnis der Erde.