Wann laichen Karpfen? Diese Antwort auf diese Frage sollten Teichbesitzer kennen, wenn sie die großen Fische selbst halten oder über eine Anschaffung nachdenken. Die Laichzeit bezeichnet den Zeitraum, in dem die Balz, die Befruchtung der Eier und das Schlüpfen der Jungfische stattfindet.
Wann das Laichen beginnt, hängt hauptsächlich von den äußeren Einflüssen ab, während die Fortpflanzung vom Menschen beeinflusst werden kann. Dabei spielt es keine Rolle, um welche Zuchtform des Karpfens es sich handelt. Da es die gleiche Art ist, können Sie Schuppenkarpfen oder Koi auf dieselbe Weise vermehren.
Laichzeit: Ablauf
Wann ist der Zeitpunkt für die Fortpflanzung von Cyprinus carpio? Diese Frage stellen sich viele Teichbesitzer, die entweder eine mögliche Zucht anstreben oder kleine Karpfenjungfische willkommen heißen wollen. Der Ablauf der Laichzeit der Karpfenfische läuft nach einem festen System ab, das Sie sogar mitverfolgen können.
Zu Beginn ist natürlich der Zeitpunkt entscheidend. Wann die Fische laichen, hängt stark von der Wassertemperatur ab, die um die 20°C betragen sollte. Wenn keine Teichheizung verwendet wird, werden diese Temperaturen in Mitteleuropa meist von Mai bis Ende Juli erreicht. Sind ausreichende Stellen im Teich vorhanden, beginnt die Balz ab dem Zeitpunkt der Laichbildung im Körper der Milchner (Weibchen).
Zu erkennen ist das für Sie am sogenannten Laichausschlag, der sich folgendermaßen zeigt:
- weißer Belag wird gebildet
- Größe entspricht Grießkörnern (1 bis 2 mm)
- Körperstellen: Kopf, Brustflossen
Die Rogner (Männchen) beginnen nun, die Milchner anhaltend zu umkreisen und mit der Nase deren Laib zu berühren. Das geht solange, bis die Milchner zusammen mit den Rognern an die Wasseroberfläche in Flachwasserzonen kommen und der Laich abgelegt wird. Das geschieht in mehreren Stößen. Danach wird er sofort befruchtet.
Insgesamt kann ein Weibchen je nach Alter und Größe bis zu einer Millionen Eier ablegen, von denen aber nicht alle befruchtet werden. Danach wird der Laich nicht mehr beachtet. Je nach Intensität des Laichens können die Milchner sterben, wenn eine Infektion der Wunde erfolgt. Das lässt sich nicht verhindern. Weiter geht es mit den Jungfischen:
- Brutdauer: 3 bis 8 Tage
- werden mit Dottersack geboren
- sinken sofort zu Boden
In den ersten Wochen ernähren sich die Jungfische ausschließlich vom Dottersack. In diesem Zeitraum entwickeln sich zudem die Gase in der Schwimmblase, die den Fischen das Schwimmen erleichtern. Schon nach wenigen Wochen werden Sie quirlige Karpfen in Miniaturausgabe im Teich erkennen.
Karpfen: Vermehrung
Wenn Karpfen laichen, besteht die hohe Chance auf eine große Zahl von Jungfischen, die für die Zucht geeignet sind. Um die Vermehrung während der Laichzeit zu unterstützen, können Sie den Fischen ein wenig unter die “Flossen” greifen. Neben passenden Ablaichmöglichkeiten müssen Sie vor allem für eine gute Wasserqualität sorgen.
Diese wird durch die folgenden Punkte erreicht:
- Wassertemperatur: 18°C bis 20°C
- Flachwasserzonen (20 Zentimeter)
- ideale Bepflanzung
- viel Sauerstoff
- geringe Wasserbewegung
Neben diesen Punkten ist natürlich ein passendes Nahrungsangebot wichtig. Wenn Sie keine ideale Temperatur von Natur aus erwarten können, setzen Sie auf eine Heizung. Ein Teichbelüfter ist ebenfalls empfehlenswert, da die Fische auf ihrer Größe schnell an Sauerstoffmangel leiden. Vor allem über die Laichzeit im Sommer ist das ein typisches Problem, da die Temperaturen stark ansteigen können und die Sauerstoffmenge reduzieren.
Wenn Sie bisher noch keine Flachwasserzonen mit etwa 20 Zentimeter Tiefe zur Verfügung haben, müssen Sie diese vor dem Laichen anlegen, da sich die Fische sonst nicht paaren. Diese müssen mit ausreichend Pflanzen ausgestattet werden, darunter:
- Seerosen (Nymphaea)
- Teich-Binse (Scirpus lacustris)
- Schilf (Phragmites australis)
Da Karpfen viel Platz benötigen, können Sie problemlos größere Arten wählen. Beim Schilf niemals den Gitterkorb vergessen, sonst wuchert das beliebte Grün intensiv.
Ablaichmöglichkeiten
Ein wichtiger Punkt bei der Zucht von Cyprinus carpio sind die Ablaichmöglichkeiten. Da der Fischlaich nicht im Wasser ohne Unterstützung verbleiben kann, müssen Sie hier etwas nachhelfen. Zugleich sorgen die natürlichen Ablaichmöglichkeiten für eine pflanzliche Varietät im Gartenteich, die den Fischen gefallen wird.
Am besten zum Ablaichen geeignet ist die Pflanzengattung Potamogeton, die unter der deutschen Bezeichnung Laichkraut bekannt ist. Zu diesen gehören zum Beispiel das Spitzblättrige Laichkraut (Potamogeton acutifolius) und das Krause Laichkraut (Potamogeton crispus), die aufgrund der folgenden Eigenschaften ideal zum Ablaichen geeignet sind:
- verhindert Laichverhärtung
- Wasser reinigend
- Schutz vor Fressfeinden
Vor allem der Schutz vor der Laichverhärtung ist wichtig, da Karpfen eine besonders hohe Anfälligkeit auf diese haben. Natürlich bieten sich andere Pflanzen dafür ebenfalls an. Hierfür können Sie die bereits genannten Sauerstoffpflanzen verwenden oder diese zusammen mit den Laichkräutern kombinieren.
Neben Pflanzen werden vor allem in der Koizucht sogenannte Laichbürsten verwendet. Bei diesen handelt es sich um Polypropylen-Bürsten, die an Metalldrähten befestigt sind und in den Teich gehängt werden. An diesen wird der Laich abgelegt und dort verbleibt er, bis die Jungfische schlüpfen. Sie erleichtern sogar die Entnahme des Laichs nach dem Ablaichen. Erhältlich sind sie in verschiedenen Größen für einen Preis von fünf bis zehn Euro pro Stück. Das ist empfehlenswert, wenn Ihre Karpfenfische die Wasserpflanzen auffressen, was nicht selten passiert.
Laich: Schutzmaßnahmen
Nach dem Laichen ist es wichtig, den Laich vor den Eltern zu schützen. Brutpflege ist nicht typisch für Karpfenfische und aus diesem Grund werden die Eier als Nahrungsquelle genutzt, was zu einem großen Verlust an möglichem Nachwuchs sorgt. Wenn Sie eine Zucht anstreben, sollten Sie daher entweder den ganzen Laich oder einen Teil retten. Der richtige Zeitpunkt ist direkt nach der Befruchtung der Eier.
Bei der Entnahme gehen Sie wie folgt vor:
- Aquarium für Karpfen vorbereiten
- Ablaichkasten oder Laichbecken hineinsetzen
- Laich entnehmen
- ganze Pflanzkörbe entnehmen
- Laichbürsten entnehmen
- in Aquarium transportieren
Nach dem Transport ins Aquarium müssen die Jungfische nach dem Schlüpfen richtig versorgt werden. Dabei sollten Sie auf eine geeignete Temperatur, Wasserqualität und Fütterung achten. Gefressen wird vor allem Plankton, allen voran Rädertierchen. Wenn sie älter werden, können Sie noch Folgendes verabreichen:
- Mückenlarven
- Wasserflöhe
- Hüpferlinge
Durchschnittlich reicht ein Jahr aus, bis die Tiere eine ausreichende Größe erreicht haben und zurück in den Teich gesetzt werden können. Falls Sie die Zucht langsam angehen wollen, lassen Sie ruhig einen Teil des Laichs im Teichwasser, um die Anzahl der Jungfische zu reduzieren.
Häufig gestellte Fragen
Können die Fische zum Verzehr gezüchtet werden?
Ja, bis auf Koi (die wirklich niemand schlachten möchte) lassen sich verschiedene Zuchtformen von Cyprinus carpio.
hervorragend als Selbstversorger nutzen, da sie recht ertragreich sind. Sobald Sie diese ausschließlich für den privaten Verzehr nutzen und nicht verkaufen wollen, müssen Sie Ihre Zucht zudem nicht als Gewerbe anmelden.
Welche Karpfen sind am besten für eine eigene Zucht geeignet?
Zu diesen gehören Schuppenkarpfen, Spiegelkarpfen, F1-Zuchtformen und Zeilkarpfen, die aufgrund ihres unterschiedlichen Geschmacks auf dem Teller begeistern können. Neben Cyprinus carpio sind noch weitere Arten wie der Graskarpfen (Ctenopharyngodon idella), Silberkarpfen (Hypophthalmichthys molitrix) oder Schwarze Amur (Mylopharyngodon piceus) sehr bekömmlich.