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Der Kugel-Trompetenbaum ist eine auffällige Erscheinung. Er bildet in jungen Jahren kugelige Kronen, wächst aber im Alter mehr in die Breite als in die Höhe. Die Blätter erinnern an Elefantenohren. Sie bilden ein dichtes Dach, da sie sich dachziegelartig übereinander legen. Im Herbst glänzt der Baum durch seine schöne gelbe Blattfärbung. Kugeltrompetenbäume eignen sich für Toreinfahrten, als Hausbaum oder auch als Vogelschutzgehölz. Die Pflege des Kugel-Trompetenbaumes ist nicht kompliziert, aber es ist einiges zu beachten, damit sich der Baum wohlfühlt. Was das ist und wie man diese schönen Laubbäume pflegt, erfahren Sie im folgenden Text.
Steckbrief
- Ein normaler Trompetenbaum kann 5 bis 15 m hoch und 8 bis 20 m breit werden
- Kugel-Trompetenbäume bleiben dagegen übersichtlich, werden etwa 4 bis 6 m hoch und breit
- Große herzförmige Blätter
- Sie sollen mit ihrem leichten Geruch Mücken abhalten
- Später Austrieb, meist erst im Mai
- Dafür frühe Herbstfärbung (gelb) und zeitiger Laubabfall – nach dem ersten Frost
- Der Kugel-Trompetenbaum wird als Kronenveredlung angeboten
- Stammhöhe bleibt immer gleich, meist 1,50 oder 2 m
- Beim Kauf hat die Krone meist einen Durchmesser von 30 bis 50 cm
- Im Alter von 5 Jahren Krone 50 bis 60 cm
- Im Alter von 10 Jahren Krone Durchmesser von 150 cm, an guten Standorten auch etwas mehr
- Wuchsgeschwindigkeit etwa 20 cm im Jahr
Sorten
- Catalpa bignonioides „Nana“ – häufigste Sorte der Kugel-Trompetenbäume, Wuchshöhe 3,5 bis 5 m, Breite 2 bis 3,5 m, Blüte Juni bis Juli in weiß, aber erst in hohem Alter, bohnenförmige Fruchtkapseln.
- Catalpa bungei – wird meist als Hochstamm angeboten. Dieser Baum wächst sehr langsam und treibt spät aus. Die Blätter sind eher grüngelb und etwas kleiner, als bei der Catalpa bignonioides „Nana“. Stammhöhe von 180 bis 225 cm oder als Halbstamm 120 cm erhältlich. Der Stamm wächst nicht in die Höhe, wird nur dicker.
Die Pflege des Kugel-Trompetenbaumes
Die Pflege des Kugel-Trompetenbaumes ist nicht kompliziert, wenn er den richtigen Standort hat. Solch ein Gehölz muss reichlich mit Wasser versorgt werden und benötigt einen ausgeglichenen Nährstoffhaushalt. Ansonsten ist alles recht einfach. Er kann geschnitten werden, muss es aber nicht. Lediglich leichtes Auslichten ist wirklich empfehlenswert. Junge Bäume sind etwas frostgefährdet. Temperaturen unter minus 10° C können Schäden verursachen. Dagegen helfen Winterschutzmaßnahmen. Schädlinge sind selten. Bei den Krankheiten ist es vor allem die Verticillium-Welke, welche auftreten kann. Dagegen lässt sich aber vorbeugend einiges tun. Ansonsten gibt es nicht viel zu beachten.
Standort
Kugel-Trompetenbäume sind nicht für sehr kalte Lagen geeignet. Sie überstehen die Winter nicht oder weisen größere Schäden auf. Für sehr milde Gebiete sind sie ideal, für all die anderen gilt, es sollte ein geschützter, warmer Standort sein. Jungpflanzen sollten vor Frost geschützt werden. Wer die Krone nicht schneiden möchte, muss damit rechnen, dass sie im Alter recht breit wird. Dieser Platz muss bei der Standortauswahl berücksichtigt werden.
- Volle Sonne bis Halbschatten
- Warm, vor allem in jungen Jahren
- Günstig ist ein geschützter Standort, aber etwas Wind muss sein, damit die Blätter gut abtrocknen können
Pflanzsubstrat
Das Pflanzsubstrat darf nicht zu trocken und nicht zu feucht sein. Ausgeglichene Bodenverhältnisse sind wichtig. Nur wenn Standort und Boden stimmen, hat der Kugel-Trompetenbaum auf Dauer eine Chance.
- Nährstoffreicher, feuchter Boden
- Keine Staunässe
- Kein zu trockenes Substrat
Pflanzen
Der Kugel-Trompetenbaum eignet sich neben der Auspflanzung im Garten auch für die Kübelhaltung, zumindest die ersten Jahre, bis etwa 10 Jahre. Die Schwierigkeit besteht aber in der Überwinterung. Die Kübel frieren zu leicht durch, das überlebt die Wurzel nicht. Die Alternative ist eine frostfreie Überwinterung.
- Pflanzen im zeitigen Frühjahr
- Pflanzloch doppelte Größe des Wurzelballens
- Grund mit Humus, gewaschenem Sand und etwas Lehm anfüllen, das sichert die Nährstoffversorgung und gleichzeitig den Mineralien- und Spurenelement-Haushalt für die ersten Jahre
- 2 Baumpfähle zur Stabilisierung des Baumes mit einsetzen
- Gut Wässern, auch in den nächsten Wochen und Monaten
Gießen und düngen
Was das Gießen und Düngen anbelangt, ist der Kugel- Trompetenbaum anspruchsvoll. Er benötigt reichlich Wasser. Der Boden sollte nie zu trocken sein, aber auch nicht zu nass. Man benötigt etwas Fingerspitzengefühl bei der Gießerei. Nach Möglichkeit wird morgens gewässert, das kann Mehltau verhindern.
- Ausreichend wässern, bei heißem Wetter morgens und abends
- Bei Kübelhaltung ebenso reichlich gießen, aber immer darauf achten, dass kein Wasser im Untersetzer stehen bleibt
- Ausreichend düngen
- Vor allem Topfbäume brauchen Nährstoffe, denn sie können sich nicht selbst aus dem Erdreich versorgen
- Hier reicht normaler Volldünger, der über das Gießwasser zugeführt wird
- Nährstoffmangel zeigt sich an zu hellen Blättern
- Als Dünger reicht auch für ausgepflanzte Exemplare normaler Vollnährstoffdünger
Schneiden
Ein Schnitt wird recht gut vertragen, obwohl es eher unüblich ist, diese Kugelbäume zu schneiden. Meist reicht ein Auslichten. Ein behutsamer regelmäßiger Schnitt hat aber den Vorteil, dass die Krone nicht verkahlt, aber auch nicht zu dicht wächst, was zu Mehltau führen kann.
- Schneiden im Frühjahr, März.
- Die Triebe der Bäume reifen oft nicht aus (vor allem nach einem milden Spätsommer). Wird der Baum im Herbst geschnitten, besteht die Gefahr, dass, sollten noch einmal strenge Fröste auftreten, die Triebe zurückfrieren. Man hat dann keinen Puffer mehr, was man noch wegschneiden kann, ohne die Form zu zerstören. Außerdem kann der Frost unter Umständen bis zur Veredlungsstelle vordringen.
- Eigentlich reicht Auslichten.
- Wer die Krone eindämmen oder rund halten will, kann alle ein bis zwei Jahre einen radikaleren Schnitt ansetzen.
- Durch den Schnitt werden auch die Blätter noch größer.
- Die Bäume können sogar entwipfelt oder gekappt werden.
- Rückschnitt immer kurz (0,5 bis 1 cm) hinter den Knospen.
2. Werden nur einzelne Äste eingekürzt, kann das zu einem besenartigen Austrieb führen. Die Krone verliert ihre runde und gleichmäßige Form. Der ganze Baum gerät aus der Form. Vorbeugend hilft hier ein Schnitt nach der Ableitungsmethode. Dabei werden die äußeren Äste bis auf einen tiefer liegenden, schwächeren Ast gekürzt. Nach Möglichkeit sollte dieser vertikal wachsen, da dann auch die neuen Triebe wieder seitlich austreiben. So bleibt die runde Form erhalten.
Überwintern
Junge Pflanzen sind oft etwas frostempfindlich. Mit zunehmenden Alter verschwindet das aber. So ist es sinnvoll, die Krone und vor allem die Veredlungsstelle in den ersten ein bis zwei Jahren gut zu verpacken. Auch der Wurzelbereich muss abgedeckt und geschützt werden. Wer auf Nummer sicher gehen will, umwickelt auch noch den Stamm mit Jute oder Bast- bzw. Schilfmatten. Lieber zu viel schützen, als zu wenig.
- Immer den Wurzelbereich schützen.
- Schilf- oder Bambusmatten, Reisig und ähnliches schützen den empfindlichen Bereich.
- Bei Topfkultur die Gefäße gut einpacken und auf Styropor oder Holzplatten stellen. Die Erde sollte nicht vollständig durchfrieren.
- Sicherer ist, den Kübel samt Baum frostfrei oder nahezu frostfrei zu überwintern. Da der Baum kein Laub trägt, benötigt er nicht zu viel Licht. Ganz dunkel darf er aber auch nicht stehen.
Vermehren
Normale Trompetenbäume können durch Aussaat im Frühjahr (Warmhaus), Stecklinge im Sommer und Wurzelstecklinge im Winter vermehrt werden. Der Kugel-Trompetenbaum entsteht durch Veredlung. Die Zwergform Catalpa bignonioides ’Nana’ wird auf dem Stamm eines normalen Trompetenbaumes veredelt. So bekommt man so ein Gehölz auch im Handel zu kaufen. Es dauert einige Jahre, bis sich so ein Kronenaufbau stabilisiert hat.
Krankheiten und Schädlinge
Schädlinge sind am Kugel-Trompetenbaum recht selten, aber Krankheiten treten doch häufiger auf. Hervorzuheben wären Mehltau und die Verticillium-Welke. Letztere zählt zu den am schwierigsten zu behandelnden Baumkrankheiten. Der Pilz ist nur schwer oder meist gar nicht zu besiegen. Er tritt häufig nach einer Stresssituation auf, z.B. nach Trockenheit, bei schlechtem Boden, bei schlechter Nährstoffversorgung oder bei zu feuchtem Standort.
Verticillium-Welke
Meist an gelb werdenden oder sich kräuselnden Blättern zu erkennen. Die Leistungsbahnen des Baumes verstopfen, der Wassertransport und die Nährstoffzufuhr funktionieren nicht mehr. Die Blätter vergilben, wo der Transport unterbrochen ist. Die anderen bleiben grün. Das Ende ist, das der gesamte Baum abstirbt. Es gibt noch keine wirksamen Bekämpfungsmittel. Allerdings kann man vorbeugen.
- Unbedingt nährstoffreicher Boden
- Alle 3 bis 4 Jahre eine Wurzelbelüftung
- Regelmäßig Düngen
- Kräftiger Rückschnitt bis ins gesunde Holz
- Nur mit sauberen und desinfizierten Geräten arbeiten (Schneidwerkzeuge)
- Entfernte Baumteile nicht auf dem Kompost entsorgen
- Pflanzenstärkungsmittel einsetzen
Mehltau
Breitet sich aus, wenn die äußeren Bedingungen stimmen, beispielsweise nach einem feuchten Frühjahr und einem darauf folgenden heißen Sommer.
- Nur morgens gießen, damit die nächtliche Verdunstungsfeuchte nicht schaden kann und für das Wachstum genutzt wird.
- Ausbreitung mit Fungizid eindämmen.
- Es gibt auch gängige Hausmittel, beispielsweise die Milch- oder Molke-Wassermischung zum Spritzen.
- Wichtig ist, dass alles Laub zusammengesammelt und entsorgt wird (nicht auf den Kompost), denn die Sporen sitzen darauf und überleben auch den Winter. Nur so wird eine Neuinfektion im kommenden Frühjahr vermieden.
- Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann präventiv ein kupferhaltiges Fungizid gleich bei Laubaustrieb spritzen. Diese Mittel helfen vorbeugend besser als nach dem Ausbruch.
- Organisch mineralischer Volldünger zwischen April und Ende Juli hilft dem Baum, sich gegen Krankheiten zu wehren.
Brandkrustenpilz
Im Frühjahr an den hellen Fruchtkörpern zu erkennen, die eine Weißfäule oder Moderfäule hervorrufen. Der Pilz befällt schon frühzeitig die Wurzeln, wobei die Standfestigkeit oft nicht mehr gegeben ist. Wirksame Gegenmaßnahmen sind unbekannt. Der Baum stirbt ab. Vorbeugen kann man durch eine gleichmäßige Wasser- und gute Nährstoffversorgung und die Vermeidung von Verletzungen.
Häufige Fragen
Wie weit ist der Pflanzabstand zu Terrassen oder Häusern, der eingehalten werden sollte, damit die Wurzeln keinen Schaden anrichten können?
2 Meter Abstand sollten gelassen werden. Die Wurzel hat in etwa die Größe der Baumkrone, kann aber nicht so einfach geschnitten werden. Der Radius der Krone sollte also grob dem Abstand zu einer Wand oder Terrasse entsprechen.
Kann man einen Kugel- Trompetenbaum umpflanzen?
Nach einer Standzeit von zwei bis drei Jahren ist dies problemlos möglich. Umgepflanzt wird in der Vegetationsruhe, immer im laublosen Zustand. Ideal ist die Zeit kurz nach dem Laubwurf, denn da ist der Boden noch offen und der Baum kann auf dem sommerwarmen Boden gut Wurzeln bilden und einwurzeln. Wichtig ist, dass der Baum möglichst wenig Wurzelmasse verliert. Der groß gemessene Erdballen sollte mit einem Jutetuch umwickelt werden, damit er nicht auseinanderbrechen kann. Der Baum darf im neuen Pflanzloch nicht zu tief stehen, denn das kann zum Absterben führen. Wichtig ist, nach dem Pflanzen die Kronentriebe um ca. ein Drittel bzw. die Hälfte einzukürzen. Das gleicht den Verlust der Wurzelmasse aus. Ich würde aber empfehlen, den Schnitt erst im März vorzunehmen, damit evtl. auftretende Frostschäden ausgeglichen werden können. Wichtig sind die Wassergaben in den nächsten Wochen, bis zum Frühjahr und auch im Folgesommer. Ältere Kugel-Trompetenbäume lassen sich nicht mehr so unkompliziert umsetzen.