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Die leuchtenden Farbtupfer in Gärten und auf Rasenflächen sind die Vorboten des Frühlings. Krokusse sind beliebte Frühjahrsblumen und dürfen in keinem Garten fehlen. Gemeinsam mit Schneeglöckchen, Tulpen, Narzissen und Winterlingen sind sie das Versprechen auf warme Temperaturen und Sonnenschein. Als pflegeleichte Zwiebelpflanzen sind sie leicht zu kultivieren, stellen keine hohen Ansprüche und erfreuen uns jedes Jahr aufs Neue. Wir erklären Ihnen, wann und wie Sie Krokusse einfach setzen und pflegen.
Steckbrief
- Krokus, Crocus, Zwiebelpflanze aus der Familie der Schwertlilien
- nicht zu verwechseln mit dem Herbstkrokus, auch Safran-Krokus, Crocus sativus, der im August gesetzt wird
- ebenfalls nicht zu verwechseln mit der Herbstzeitlose, Colchicum autumnale, giftig
- Wuchshöhe 6 – 15 cm, je nach Sorte
- Farben vorwiegend, gelb, violett und weiß, vielfach gestreift oder marmoriert
- Blütezeit Frühling
- Blüten wachsen ohne Stiel direkt aus der Knolle
- wachsen zur Sonne hin, deshalb unbedingt an sonnigen Standort setzen
- können einzeln gesetzt werden, wirken als Gruppe aber sehr reizvoll
- Krokusse können durch Auswildern auf Rasenflächen ganze Farbenteppiche bilden
- können nach der Blüte an Ort und Stelle verbleiben
- benötigen nährstoffreichen, durchlässigen Boden
Substrat und Boden
Krokusse benötigen keinen besonders angereicherten Boden. Sie sind so pflegeleicht, dass sie mit fast allen Bodenverhältnissen zurechtkommen, solange es keine schwere Erde mit Staunässe ist. Dann könnten unter Umständen die Wurzeln und die Knollen selbst faulen. In diesem Fall lohnt es sich, etwas Sand in die Erde zu mischen, so dass der Boden wieder durchlässig ist.
Um den Zwiebeln das Anwachsen direkt nach dem Einsetzen zu erleichtern und sie für die erste Zeit mit Nährstoffen zu versorgen, kann der Aushub mit Kompost angereichert werden. Krokusse, die im Frühjahr blühen, werden im Herbst gesetzt. In der Regel ist der Boden feucht genug, so dass nicht extra gewässert werden muss.
Beim Einsetzen mit etwas Wasser angießen, so dass die Zwiebeln sofort die Feuchtigkeit aufnehmen können. Danach können die Krokusse sich selbst überlassen werden.
Standort
Sonnig und hell, so lässt sich der Anspruch definieren. Als Frühblüher, die beim ersten Sonnenstrahl erwachen und der Sonne zustreben, brauchen Krokusse unbedingt einen sonnigen Platz. Weil ihr Platzbedarf nur gering ist, können sie zur Auflockerung zwischen verschiedenen winterharten Stauden ebenso gesetzt werden wie mitten in den Rasen. Als Beetpflanze kann sie einen ganzen bunten Frühlingsteppich bilden, in Kombination mit anderen Frühlingsblumen wir Tulpen und Narzissen ergibt sich eine fantastische farbenfrohe Gestaltung. Wer mag, kann die gestaffelten Blühzeiten ausnutzen.
Beachten Sie bitte:
- Krokusse können prima im Rasen ausgewildert werden
- nicht gleich nach der Blüte den Rasen mähen, die Blätter müssen sich bereits zurückziehen und trocknen
- zum Auswildern verschiedene Sorten benutzen
- die Zwiebeln müssen nach dem Blühen nicht entfernt werden, vermehren sich am Standort selbstständig
Pflanzen
Die Krokuszwiebeln sind in verschiedenen Größen im Handel erhältlich. Je nach Alter und Sorte können sie ganz nach persönlichem Geschmack gewählt werden. Wo Krokusse zwischen niedrigen Stauden gesetzt werden sollen, empfiehlt es sich, die etwas größeren Sorten zu benutzen, um das Bild aufzulockern. Pflanzabstand sollte etwa eine Knollengröße betragen, so dass sich jungen Zwiebeln nicht gegenseitig Licht und Nährstoffe wegnehmen. Beim Auswildern sorgen die Pflanzen selbst für die nötigen Abstände.
Besonders beliebte Sorten:
- Crocus chrysanthus, Gelb, manchmal mit violetten Schatten
- Ard Schenk, Höhe 8 cm, mehrere schneeweiße Blüten mit gelbem Herzen aus einer Zwiebel
- Blue Pearl, Höhe ca. 6 cm, lavendelfarbig, zur Knolle hin bronzefarben
- Eye Catcher, Höhe 7 cm, viele kleine weiße Blüten, außen tiefblau
- Gipsy Girl, ca. 10 cm, goldgelbe Blüten
- Hubert Edelsten, Höhe ca. 8 cm, violett marmoriert
- Pickwick, ca. 8 – 10 cm, besonders großblütig, lila gestreift
Gießen und Düngen
Der gut durchlässige Boden sollte den kleinen Frühblühern ausreichend Nährstoffe zur Verfügung stellen. Wo Krokusse gesetzt wurden, sollte zum Austrieb, also schon zeitig im Jahr, mit flüssigem Volldünger für ausgiebiges Wachstum gesorgt werden. Düngen im Herbst ist nicht unbedingt nötig, die Knollen gehen in die Ruhephase und benötigen über den Winter kaum etwas. Sobald jedoch die ersten Blätter und Blüten aus dem Boden schießen, werden reichliche Nährstoffe benötigt. Das regelmäßige Düngen sorgt auch dafür, dass sich die Knollen gut vermehren und in jedem kräftig neu blühen.
Gießen ist kaum nötig, auch nicht in langen trockenen Sommern. Da Krokusse an manchen Stellen im Garten nach der Blüte entfernt werden, lagern sie den Sommer über ohnehin an einem dunklen, trockenen Platz. Beim erneuten Einsetzen sollte allerdings mit Kompost und einem ordentlichen Wasserguss die Grundlage für den neuen Austrieb gelegt werden.
Vermehren
Das Vermehren übernehmen die Pflanzen häufig selbst. Die Zwiebeln bilden im Boden neue Knollen und breiten sich im Laufe mehrerer Jahre großflächig aus. Deshalb eignen sie sich gut zum Auswildern. In diesem Fall muss der Gartenbesitzer gar nichts unternehmen, die Natur regelt das von allein. Wer die Zwiebeln selbst gezielt vermehren will, nimmt sie erst aus dem Boden, wenn die Blätter sind in die Pflanze zurückziehen, dann hat sie genügend Kraft gesammelt und geht in die Ruhephase. Jetzt können die Knollen problemlos getrennt werden.
Eine andere Art der Vermehrung erfolgt über den Samen. Hier ist es wichtig, dass die Krokusse nicht auf dem Rasen stehen und womöglich gemäht werden. Durch die geschlechtliche Vermehrung, die über Bestäubung erfolgt, wachsen im Sommer hartschalige Samenkapseln heran. Diese werden teilweise von Vögeln gefressen und so weitergetragen. Der Gartenbesitzer kann sie jedoch auch selbst sammeln, die Keimung erfolgt allerdings erst nach dem Winter.
Hier gilt zu beachten:
- Krokusse sind Frostkeimer, benötigen also den Winter, um zu treiben
- es dauert bis zu 7 Jahre, bis aus dem Samen ein ansehnlicher Krokus wird
- Vermehrung über Tochterknollen einfach und nicht aufwendig
Über den Sommer bringen
Wer die Zwiebeln nach der Blüte aus dem Boden nimmt, um sie im Herbst wieder neu einzusetzen, sollte unbedingt darauf achten, anhaftende Erdreste zu entfernen. Die Zwiebeln können getrennt werden, verfaulte und trockene Pflanzen- und Knollenreste müssen ebenfalls entfernt werden. Dunkel und trocken übersommern, am besten in Zeitungspapier einwickeln und in Keller oder Garage aufbewahren. Krokusse sind sonnenhungrig, sie könnten verfrüht austreiben, falls sich noch Erdreste daran befinden, die als Nährstofflieferant dienen können. Da Krokusse unbedingt über den Winter in der Erde bleiben müssen, um im Frühjahr zu blühen, sollten sie im September eingesetzt werden.
Beachten Sie bitte:
- Herbstkrokusse werden im August gesetzt, sie blühen im September und Oktober und verbleiben ebenfalls an Ort und Stelle
Krankheiten und Schädlinge
Es gibt nur wenige Krankheiten, von denen unsere Krokusse befallen werden. In seltenen Ausnahmefällen kann es zur Bakteriose oder Zwiebelfäule kommen. In diesen Fällen ist es sinnvoll, die befallenen Knollen sofort zu entfernen und nicht wieder einzusetzen. Auch sollte an diesen Stellen für wenigstens drei Jahre keine neue Zwiebelkultur angelegt werden. Zwiebelfäule kann auch Tulpen, Narzissen, Hyazinthen oder Schalotten und Knoblauch befallen. Allerdings ist das Auftreten wirklich nur selten, Pflanzenschutzmittel sind nicht bekannt. Hier hilft nur rigoroses Vorgehen und Entfernen. Einmal befallene Zwiebeln müssen vernichtet werden, sie dürfen auch nicht kompostiert werden, um ein Ausbreiten der Krankheit zu vermeiden.
Wühlmäuse hingegen sind ein ewiges Thema bei Knollengewächsen, denn die kleinen Plagegeister wissen, wie wohlschmeckend Krokus und Co. sind. Um einen Befall mit Wühlmäusen zu verhindern, kann es sinnvoll sein, mehrere Krokuszwiebeln in einen Pflanzkorb zu setzen, der zuverlässig Schutz bietet. Bei einzeln gesetzten Knollen ist das kaum möglich und viel zu aufwendig. Wer nicht zur chemischen Keule oder der Begasung greifen will, kann Mausefallen einsetzen. Oft ist auch eine Katze hilfreich, die als natürlicher Feind auf der Jagd viele der Schädlinge erlegt. Giftköder sollten nur in Ausnahmefällen eingesetzt werden, sie können unter Umständen auch für Haustiere und Kinder schädlich sein.
Wissenswertes
Der Krokus stammt aus dem Orient, Nordafrika und Europa. Neben der Blühfreudigkeit im Frühjahr ist der Herbstkrokus als Lieferant für Safran wohl am bekanntesten. Safran dient noch heute als Gewürz, wurde aber über lange Zeit auch als Färbemittel eingesetzt. Die Staubgefäße aller Krokusarten färben auch Hände beim Kontakt. Die Farbe kann mehrere Tage anhaften. Wer die Pflanzen anfassen will, sollte Handschuhe tragen. Um ein Kilo des begehrten Gewürzes zu erhalten, müssen annähernd 150 000 Pflanzen abgesucht werden, reine Handarbeit. In Deutschland ist der Herbstkrokus nicht so weit verbreitet, wir lieben den Frühblüher, der uns die ersten bunten Farben nach dem Winter bringt.
Häufige gestellte Fragen
Wie unterscheide ich Herbstkrokus und die giftige Herbstzeitlose?
Die Herbstzeitlose besitzt 6 Staubgefäße, der Herbstkrokus nur drei. Allerdings sollte in Gärten, in denen Kinder und Haustiere leben, keine Herbstzeitlosen gesetzt werden. Ihr Gift kann schon in geringen Mengen starke Krankheiten auslösen.
Kann auch vom Frühlingskrokus Safran gewonnen werden?
Nein. Alle Krokusarten besitzen stark färbende Staubgefäße, doch als Gewürz und Färbemittel dienen nur die Erzeugnisse des Herbstkrokus.
Warum blühen meine Krokusse nicht oder nur spärlich?
Dafür kann es mehrere Gründe geben. Entweder haben Wühlmäuse einen Leckerbissen gefunden, oder der Standort ist nicht angemessen. Krokusse brauchen volles Sonnenlicht. Es ist auch möglich, dass sich im Boden Staunässe gebildet hat, so dass die Wurzeln faulen und Blüten nicht treiben können. Überprüfen Sie bitte auch, ob nahe Pflanzen wie Stauden oder andere Zwiebelgewächse zu eng wachsen und so den Platz beschränken.