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Krebsschere, Stratiotes aloides – Pflege der Wasseraloe

Krebsschere - Stratiotes aloides

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Die Krebsschere (botanisch: Stratiotes aloides), ist eine Wasserpflanzenart, die der Familie der Froschbissgewächse (botanisch: Hydrocharitaceae) angehört. Sie ist bis zum Kaukasus und Westsibirien verbreitet und in Mitteleuropa eher selten anzutreffen. Als Schwimmpflanze besiedelt sie gern nährstoffreiche, langsam fließende oder stehende Gewässer und kommt nur zur Blütezeit in den Sommermonaten an die Wasseroberfläche.

Im Herbst tauchen die Pflanzen im Wasser ab, nach unten auf den Teichboden und bildet in der Winterzeit an langen Ausläufern Tochterpflanzen aus, die im späten Frühjahr oder frühem Sommer an die Wasseroberfläche aufsteigen.

Aus der Gartenrat Mediathek

Steckbrief Krebsschere

  • Synonyme: Stratiotes aculeatus, Stratiotes aquaticus, Stratiotes generalis
  • ausdauernde, sommergrüne Wasserpflanze
  • lange Wurzeln zur Nährstoffaufnahme im Wasser
  • es gibt männliche und weibliche Pflanzen
  • Wuchshöhe 15 bis 50 cm
  • Blattrosette mit schwertförmigen Blättern, ähnlich einer Aloe Vera
  • gezähnte Ränder an den Blättern
  • 3 bis 4 cm große, reinweiße Blüten
  • Blüten gehen aus einem Stiel hervor
  • Hochblätter am Stiel ähneln einer Krebsschere
  • Blütezeit von Mai bis Juli
  • Blüten werden von Insekten bestäubt
  • eiförmige und etwa 6 cm lange Früchte
  • sinkt im Herbst auf den Gewässergrund
  • im Sommer schwimmend an der Wasseroberfläche

Standort

Krebsschere - Stratiotes aloides Die Krebsschere mag gern stille oder sanft fließende Gewässer, die nicht zu klein sind, damit sie gut gedeihen kann und genügend Platz hat, ihre Wurzeln im Wasser auszubreiten. Sie bevorzugt einen sonnigen Standort. Halbschatten ist gerade noch akzeptabel für sie. Allerdings wächst sie dann etwas langsamer und wird keine großen Bestände bilden. Die Wasseraloe eignet sich gut für die offene Wasserfläche, fühlt sich aber auch in Randbereichen wohl. Dort dringen ihre langen Wurzeln in den Schlamm ein und halten sie somit am Standort fest. In tieferen Bereichen eines Teiches treiben sie im Wasser und zur Blütezeit an die Oberfläche.

Die Wasseraloe mag es nicht gern, wenn der Wasserspiegel im Gartenteich ständig auf und ab geht. Achten Sie daher immer auf einen gleich bleibenden Wasserspiegel und lassen regelmäßig Wasser hineinlaufen.

Wasserbeschaffenheit

Die Stratiotes aloides kommt wild wachsend in nährstoffreichen Gewässern vor, die nicht unter Verschmutzung leiden. Durch erhöhte Sulfatgehalte werden ihre Bestände gefährdet. Demnach benötigt Sie im Gartenteich ebenso nährstoffreiches Wasser und darüber hinaus einen schlammigen Untergrund, zu dem sie im Herbst hinabsinken kann. Wenn das Wasser im Teich zu klar ist, dann wachsen die Pflanzen sehr sperrig und zu sehr in die Breite. Damit behindern sie sich gegenseitig im Wachstum und am Aufsteigen zur Wasseroberfläche. Da die Pflanzen dann nicht nach oben können, blühen sie unter Wasser und bleiben die gesamte Blüh- und Wachstumsperiode dort.

Die verschiedenen einschlägigen Sachbücher geben unterschiedliche Auskunft, was die Qualität des Wassers im Gartenteich betrifft. Einmal gedeihen die Krebsscheren ausschließlich in basischem Milieu, einmal vorwiegend in Saurem. Nährstoffreich sollte das Gewässer aber in jedem Fall sein. Da sind sich die Experten einig. Versuche, die Wasseraloe in saurem und basischem Wasser zu kultivieren, haben ergeben, dass sie saure Gewässer bevorzugt, aber sich auch in basischen Bereichen aufhält, nur dort nicht so große Bestände ausbildet. Ebenso gedeiht sie in naturnahen Gartenteichen sehr gut, denen keine zusätzlichen Nährstoffe zugesetzt werden.

Die Wasseraloe baut Nährstoffe im Wasser ab und reduziert diese auf ein Mindestmaß. Damit trägt sie zur Klärung des Wassers bei und ist sozusagen ein natürlicher Wasserfilter. Das bedeutet, dass Sie mit diesen Pflanzen entscheidend die Wasserqualität Ihres Gartenteiches verbessern.

Düngen

Blüte der KrebsschereViele Hobbygärtner sind sich bei diesem Thema nicht ganz einig. Die einen meinen, Gartenteiche benötigen eine regelmäßige Düngung, die anderen sagen, dass diese unnötig wäre. Experten sehen eine Düngung des Wassers im Gartenteich ebenso als unnötig an. Im Grunde ist eine Düngergabe eher kontraproduktiv und würde nur die Algenbildung erhöhen. Denn diese grüne Masse, die Sie regelmäßig aus dem Teich fischen müssen, bildet sich, wenn der Stickstoffgehalt im Wasser zu hoch ist. Bei einer zusätzlichen Düngung würden nur noch mehr Algen entstehen und die algenfressenden Organismen würden abnehmen. Wenn dann das Gleichgewicht umkippt, bleibt nur noch eine grüne Kloake übrig.

Das Wasser im Gartenteich wird durch abgestorbene Kleinstlebewesen, Pflanzenteile, vom Laub, das hineingeweht wird und vom Kot der Wasserlebewesen wie beispielsweise Molche oder Fische gedüngt. Sozusagen ist dieses natürliche Material mit einem Kompost zu vergleichen und genügt, um die gesamten Wasser- und Sumpfpflanzen in Ihrem Teich versorgen zu können.

Schneiden

Die Krebsschere muss nicht direkt geschnitten werden, aber hin und wieder ist Ausdünnen angesagt. Vor allem sollten Sie die Ausläufer regelmäßig entfernen, wenn keine weitere Ausbreitung der Wasseraloe erwünscht ist. Da sich die Pflanzen sehr stark ausbreiten, wenn sie sich wohlfühlen, ist häufig für andere Wasserpflanzen kein Platz mehr, bis sie zuguterletzt ganz verdrängt werden. Um Abhilfe zu schaffen, nehmen Sie einige Pflanzen aus dem Teich heraus. Sie können die Pflanzen zum Beispiel Ihren Freunden schenken, falls sie über einen Teich im Garten verfügen.

Setzen Sie die Krebsscheren aber niemals in wilde Gewässer aus, auch wenn sie selten in Deutschland geworden sind. Das ökologische Gleichgewicht kann sich dadurch sehr schnell verändern! In der Schweiz zum Beispiel haben Hobbygärtner einige Wasseraloepflanzen ausgesetzt. Diese nehmen nun den anderen heimischen Pflanzen den Lebensraum und haben manche schon sehr weit verdrängt, sodass ihre Bestände nun ebenso bedroht sind.

Überwintern

  • Krebsschere - Stratiotes aloides im Herbst und Winter sinken die Pflanzen auf den Grund
  • dort bilden sie Winterknospen (sogenannte Turionen)
  • die äußeren Blätter sterben ab
  • vertragen Temperaturen bis zu -29 °C
  • Tochterpflanzen entwickeln sich im Frühling aus den Knospen
  • Pflanzen kommen im Frühling und Sommer wieder nach oben

Vermehren

Die Vermehrung der Krebsschere ist durch Tochterpflanzen an den Ausläufern und durch Samen möglich.

Tochterpflanzen
Die Wasseraloe lässt sich sehr gut durch Ausläufer vermehren. Besser gesagt die vermehrt sich von selbst. Sie können aber die Ausläufer abschneiden und die Tochterpflanzen abtrennen. Diese stecken Sie in den Schlamm der Randzone des Teiches und lassen sie so im flachen Wasser bewurzeln. Sobald sie größer geworden sind, graben Sie die Pflanzen aus und setzen sie ins tiefe Wasser, sodass sie schwimmen können. Diese Methode ist ganz hilfreich, wenn Sie mehrere Teiche im Garten haben oder Ihren Nachbarn einige Pflanzen geben möchten.

Sie können die Krebsschere auch vermehren, indem Sie einfach die beim Ausdünnen herausgefischten Pflanzen an andere Stelle im Teich oder in einen weiteren Teich einsetzten.

Samen
Die Vermehrung der Wasseraloe durch Samen ist sehr schwierig. Es wird vermutet, dass entweder nur weibliche oder nur männliche Pflanzen an einem Standort vorkommen. Dann ist es natürlich sehr selten, dass sich Samen ausbilden können. Wenn Sie aber über zwei Gartenteiche verfügen, können Sie männliche und weibliche Pflanzen beherbergen und damit versuchen, die Krebsscheren über Samen zu vermehren.

Auspflanzen

  • eigentlich kein direktes Auspflanzen möglich
  • ins Wasser setzen, wo sie freischwimmen können
  • empfohlener Pflanzenabstand ca. 50 bis 60 cm
  • am schönsten in Gruppen von 3 Stück
  • gut für Aquarien mit hartem Wasser geeignet

Gemeinschaft mit anderen Wasserpflanzen

Sofern die Krebsscheren nicht überhandnehmen und immer wieder ausgedünnt werden, vertragen sie sich gut mit anderen Schwimmpflanzen, wie zum Beispiel mit:

  • Froschbiss (Hydrocharis morsus-ranae) – winterhart, bildet auch Turionen aus
  • Muschelblume - WassersalatMuschelblume (Pistia stratiotes) – nicht winterhart, im Aquarium überwintern
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor) – winterhart
  • Schwimmfarn (Salvinia natans) – winterhart
  • Sternlebermoos (Riccia fluitans) – winterhart, sinkt im Winter auch auf den Teichgrund

Krankheiten und Schädlinge
Stratiotes aloides sind sehr gesund und leiden nur sehr selten an Krankheiten. Schädlinge treten noch seltener an ihnen auf. Die Krebsscheren reagieren allerdings manchmal sehr empfindlich auf Antialgenmitteln. Es wird daher jeden Teichbesitzer angeraten, keine solcher Mittel einzusetzen, wenn er einen gesunden Pflanzenbestand wünscht!

Häufig gestellte Fragen

In der Nähe unseres Gartens gibt es einen Naturteich mit Krebsscheren. Kann ich von dort einige Pflanzen in meinen Gartenteich umsiedeln?
Die Krebsschere gilt als besonders geschützte Pflanze. Deshalb darf sie nicht aus Freilandgewässern entnommen und in den eigenen Gartenteich gesetzt werden. Auf heimische Wasserpflanzen spezialisierte Gartenfachbetriebe vertreiben aber diese kostbaren Wasserpflanzen. Beim Heimtransport sollten Sie darauf achten, dass die Krebsscheren in Beuteln mit viel Wasser gepackt werden. Denn die Blätter der Pflanzen vertrocknen an der Luft zu schnell.

Welchen Nutzen kann ich denn aus den Krebsscheren noch ziehen, außer, dass sie meinen Teich klären und einen großen Zierwert haben?
Krebsscheren sind sehr beliebt in naturnahen Gartenteichen, vor allem weil sie vielen Teichbewohnern wie beispielsweise Wasserskorpionen, Insektenlarven, Wasserkäfern, Egeln und kleinen Schnecken Schutz vor ihren Fressfeinden bieten. Ältere Blätter der Stratiotes aloides sind deshalb oft sehr stark von ihnen besiedelt.

Das Besondere an der Krebsschere ist aber, dass eine Großlibellenart, nämlich die Grüne Mosaikjungfer (Aeshna viridis), nur auf ihr ihre Eier ablegt. Das bedeutet, die Libelle ist auf diese Pflanze angewiesen. Demnach sind beide nur zusammen in der freien Natur oder in Gartenteichen zu finden. Die Libellen zwängen sich bis zum Boden der Blattrosetten hinein, um dort ihre Eier ablegen zu können. Dort überwintern sie. Erst im Folgejahr schlüpfen die Larven. Ebenso verhält es sich mit der Keilflecklibelle (Aeshna isoceles), die diese Pflanzen ebenso als Eiablageplatz bevorzugt nutzt.

Sie leisten mit der Pflege eines Krebsscherenbestandes in Ihrem Gartenteich einen aktiven Beitrag zum Schutz seltener Libellenarten, die ohne die Krebsschere aussterben würden!

Ich habe drei kleine Krebsscheren gekauft. Sie schwimmen aber gar nicht an der Wasseroberfläche. Sie tauchen einfach nicht auf. Habe ich etwas falsch gemacht und was kann ich tun?
Die kleinen Krebsscheren benötigen manchmal 2 bis 3 Jahre um sich richtig zu entwickeln und wachsen in dieser Zeit erst einmal unter Wasser, wenn es zu wenige Nährstoffe im Teich gibt. Das kommt häufig bei neu angelegten Gartenteichen vor, in denen sich erst einmal ein Gleichgewicht zwischen den Pflanzen und Tieren einstellen muss. Bleibt das Wasser nährstoffarm, bleibt die Stratiotes aloides teilweise das gesamte Jahr über untergetaucht. Setzen Sie noch ein paar andere Schwimmpflanzen in den Teich, mit denen sich die Krebsscheren gut vertragen und haben noch etwas Geduld. Im nächsten Sommer werden die Krebsscheren bestimmt an die Wasseroberfläche kommen.

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Tipps für Schnellleser

- steht in Deutschland unter Naturschutz
- mag sanft fließendes oder stehendes Gewässer
- liebt nährstoffreiches, nicht verschmutztes Wasser
- Wasser kann sauer oder kalkreich sein
- gedeiht am besten an sonnigen Standorten
- Halbschatten wird gerade noch akzeptiert
- bei zu klarem Wasser wächst sie zu sperrig
- benötigt schlammigen Untergrund im Teich
- baut Nährstoffe im Wasser ab
- reinigt und klärt das Wasser biologisch
- muss nicht gedüngt werden
- reagiert empfindlich auf Antialgenmittel
- darf nicht in der freien Natur ausgesetzt werden
- darf nicht aus der Natur in den Gartenteich geholt werden
- Vermehrung über Ausläufer, an denen sich Tochterpflanzen bilden
- Vermehrung mit Samen sehr selten möglich
- einziger Eiablageplatz für die Grüne Mosaikjungfer