Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.
Sie sieht edel aus, betört durch ihre jungfräuliche Schönheit und bildetet mit ihrer ungewöhnlichen Schönheit auf der Fensterbank einen ganz besonderen Hingucker: Die Kranzschlinge, Stephanotis floribunda. Die etwas empfindliche Schönheit mit dem aufregenden Duft kann mit ein wenig Aufmerksamkeit und relativ wenig Pflege lange Zeit für einen immer wieder aufregenden Anblick sorgen.
Es ist gar nicht so schwer, wie es vielleicht scheint, sie auf der Fensterbank zu kultivieren. Damit Sie lange Freude Ihrer Kranzschlinge haben, geben wir Ihnen hier eine ausführliche Anleitung an die Hand.
Steckbrief
- Kranzschlinge, botanisch Stephanotis floribunda aus der Familie der Seidenpflanzengewächse, auch Madagaskarjasmin
- beliebte Zimmerpflanze
- frostempfindlich, stammt aus den Bergregionen Madagaskars
- immergrüner Kletterstrauch, wird in der freien Natur bis 5 Meter hoch
- weiße Blüten in sternförmigen Trugdolden mit intensivem Duft
- Blätter lederartig, bis 9 cm groß, dunkelgrün
- benötigt im Winter Ruhephase bei niedrigen Temperaturen
- Blütezeit von Juni bis September
- reagiert empfindlich auf äußerliche Veränderungen
Standort, Substrat und Boden
Einer der wichtigsten Punkte bei der Kultivierung der Kranzschlinge ist die Wahl des optimalen Standorts. Da die sensible Pflanze sofort auf Veränderungen reagiert, ist es notwendig, von vornherein den richtigen Platz zu finden. Hell, aber nicht zu sonnig soll es sein; warm, aber keine pralle Sonne oder gar mit Hitzestau. Keine Zugluft, und doch luftig. Das sind die grundlegenden Eigenschaften, die ein solcher Ort aufweisen sollte.
Ideal wäre ein Südfenster, das während der Mittagszeit mit einer Jalousie Schatten spendet. Moderne Wohnungen sind oft mit Isolierfenstern ausgestattet, das verhindert die Zugluft. Sobald sich Blüten zeigen, sollte die Pflanze nicht mehr bewegt werden, auch ein Hindrehen zum Licht ist unnötig und sogar unerwünscht, sie kann darauf mit einem Abwerfen der Blüten reagieren.
In der Regel ist handelsübliche Blumenerde für die Kultivierung der Stephanotis ausreichend. Sie enthält alle nötigen Nährstoffe und ist weder zu dicht, noch zu locker in der Konsistenz. Als reine Zimmerpflanze benötigt die Stephanotis in regelmäßigen Abständen neue Erde, die beim Umtopfen und Schneiden auf jeden Fall immer gegeben werden sollte. Dabei sollten Sie bitte beachten:
- hochwertige Erde kaufen, sie neigt weniger zum schnellen Verdichten
- keine reine Gartenerde mit Kompost angereichert benutzen
- frische Erde benutzen
Pflanzen
Die Stephanotis als beliebte Zimmerpflanze wird in unterschiedlichen Größen im Handel angeboten. Beim Kauf ist darauf zu achten, ob es sich um eine stark durchwurzelte Pflanze handelt, die gleich nach Kauf umgetopft werden sollte, oder ob es eine gut gewachsene Pflanze ist, die nach dem Kauf nur etwas Ruhe braucht, um sich an ihrem neuen Standort einzugewöhnen.
Da es sich um eine Kletterpflanze handelt, ist es unbedingt notwendig, die Triebe in die gewünschte Form zu binden. Da es sich meist um runde Rankhilfen handelt, erklärt sich hier aus der Name Kranzschlinge. Wer Ableger selbst zieht, sollte schon früh entsprechende Vorkehrungen treffen. Die Triebe können in günstigen Fällen gleich mehrere Meter lang werden, also sollten Sie bei jedem Umtopfen daran danken, welches Gewicht die Rankhilfe aushalten kann. Bei guter Pflege entwickelt die Stephanotis üppige Triebe und muss regelmäßig in Form gebracht werden.
Gießen und Düngen
Mäßig, aber regelmäßig, das ist die Grundlage des richtigen Gießens bei der Kranzschlinge. Nasse Füße mag sie ebenso wenig wie Trockenheit. Ideal ist es, sie alle zwei Tage mit weichem Wasser zu gießen. Dabei ist es von Vorteil kalkarmes Wasser zu benutzen. Regenwasser ist das Optimale, aber auch abgestandenes oder gefiltertes Leitungswasser wird dankbar akzeptiert. Wer keine Regentonne sein Eigen nennt, kann extra für die Stephanotis seine Gießkanne auf den Balkon oder die Terrasse stellen, um Regenwasser aufzufangen. Beachten Sie bitte:
- Gießwasser sollte immer Raumtemperatur haben
- mehrmals in der Woche wenig gießen ist besser als einmal kräftig
- häufiges Absprühen der Blätter sorgt für gutes Wachstum
- während der Blütezeit Gießwassermenge etwas erhöhen
Nährstoffe sind für die Kranzschlinge sehr wichtig. Daher sollte ein sehr guter Langzeitdünger verabreicht werden, alternativ dazu bietet es sich an, alle ein bis zwei Wochen einen Blütendünger ins Gießwasser zu geben. Die ersten Blüten zeigen sich oft schon im März, so dass ab diesem Zeitpunkt die Düngung erfolgen sollte, denn die Pflanze braucht viele Nährstoffe während der Blütezeit.
Hier gilt, ebenso wie beim Gießen, wenig, aber dafür häufiger. Unter sehr günstigen Umständen können sich aus den Blüten Samenkapseln entwickeln, die an kleine Pflaumen erinnern. Im Innern der Fruchtkapsel befinden sich die Samen, die von einer silbern-fedrigen Schicht umgeben sind. Die Samenentwickelung kann allerdings bis zu einem Jahr betragen und gelingt in unseren Breitengraden nicht immer.
Vermehren
Wer die Kranzschlinge vermehren will, braucht viel Geduld. Die übliche und einfachste Methode ist die Vermehrung durch Stecklinge. Wer im Frühjahr die Triebe beschneiden will, kann aus dem dabei anfallenden Verschnitt eine neue Pflanze kultivieren. Dazu wird ein Trieb mit wenigstens einem Blattpaar in feuchtwarme Erde gesteckt. Am besten wird der Steckling unter Folie oder von einem ausreichend großen Glas geschützt, die Temperatur sollte zwischen 22° und 25° betragen. Die Entwicklung der Wurzeln kann jedoch mehrere Wochen dauern, hier ist also Geduld gefragt.
Eine andere Möglichkeit der Vermehrung erfolgt über das Ausbringen von Samen. Wer das Glück hat, dass seine Stephanotis selbst Samen entwickelt, kann diese benutzen. Wer sichergehen will, kann spezielle Anzuchterde benutzen, im Allgemeinen reicht jedoch die handelsübliche Blumenerde. Die Samen werden nur dünn mit Erde bedeckt und müssen gleichmäßig feucht gehalten werden. Es kann sehr lange dauern, bis überhaupt Keine entwickelt werden, und selbst dann ist nicht garantiert, dass die Pflanze groß genug wird, um sich kräftig zu entwickeln. Wer also selbst vermehren will, sollte besser auf die bewährte Art der Stecklinge zurückgreifen.
Überwintern
Die Kranzschlinge braucht eine Ruhepause in den kühlen Monaten. Dann sollte die Temperatur auf 12° bis 15° abgesenkt werden, außerdem kann die Wassermenge beim Gießen reduziert werden. Wer seine Pflanze im Winter an einen anderen Platz stellen will, sollte das im Oktober tun. Im Winter zieht die Pflanze Kraft, um im Frühjahr neu auszutreiben, ein falsch gewählter Standort führt dazu, dass die Pflanze kümmert. Wichtig ist auch im Winter:
- feuchte, kalte Zugluft muss vermieden werden
- es muss hell sein, Nordfenster im Schlafzimmer ist nicht geeignet
- wo vorhanden, Pflanze im Wintergarten platzieren
Krankheiten und Schädlinge
Als bekannte Schädlinge bei der Stephanotis sind Woll- und Schildläuse häufige Plagegeister. Weil die Pflanze sensibel ist, lassen sich die Schädlinge nicht ganz einfach bekämpfen. Am wirkungsvollsten ohne chemische Keule haben sich Hausmittel erwiesen. Eine Lösung aus Schmierseife und Wasser wird angerührt, damit können die Blätter abgewischt werden, so dass eine dünne Schicht haften bleibt. Nach etwa einer halben Stunde kann die Pflanze dann mit klarem, zimmerwarmem Wasser gereinigt werden. Wenn sich noch immer Schädlinge an den Unterseiten der Blätter befinden, sollten diese mit einem Messerrücken oder eine Plastikkarte vorsichtig abgekratzt werden.
Krankheiten können dann schnell auftreten, wenn die Pflanze falsch platziert ist, die Pflege nicht stimmt oder die Lichtverhältnisse sich ändern. Wenn sich bereits Blüten entwickelt haben, darf der Topf nicht mehr gedreht werden, die Kranzschlinge wird dann ihre Blüten abwerfen. Auch eine Änderung der Lichtverhältnisse durch zu viel oder zu wenig Licht von außen kann dazu führen, dass sich die Blätter verfärben oder abgeworfen werden.
Ein falscher Standort im Winter kann dazu führen, dass die Pflanze nur noch kümmerliche Triebe entwickelt, Blüten werden dann gar nicht mehr getrieben. Schlimmer noch ist Staunässe. Wie auch bei anderen Pflanzen kann Wurzelfäule einsetzen, die ganze Kranzschlinge wird die Blätter hängenlassen oder abwerfen und schließlich eingehen.
Wissenswertes
Die Kranzschlinge besitzt einen intensiven, sehr angenehmen Duft. Der kann unter Umständen in kleinen Räumen jedoch so stark werden, dass Kopfschmerzen auftreten. Das sollte bei der Standortwahl bereits bedacht werden. Ein Schlafzimmer ist keinesfalls der richtige Ort, weil sich der Duft in der Nacht anreichern kann, so dass Sie morgens bereits mit Kopfschmerzen erwachen. Da die Pflanze in allen Teilen giftig ist, hat sie auch in einem Kinderzimmer nichts zu suchen. Wer die Pflanze jedoch im Wohnzimmer oder im Wintergarten stehen hat, wird sich lange über den Duft in der Wohnung freuen.
Häufig gestellte Fragen
Ist die Stephanotis giftig?
Ja, sehr sogar. Beim Hantieren sollte also unbedingt darauf geachtet werden, dass Handschuhe an den Händen sind. Hier haben sich Einmalhandschuhe als gute Möglichkeit gezeigt, so bleibt das Gefühl in den Händen erhalten.
Was muss ich beim Umtopfen beachten?
Falls die Erde schon stark durchwurzelt ist, sollte der Topf vorsichtig aufgeschnitten werden. Auf gar keinen Fall darf die Wurzel verletzt werden, die Pflanze kann daran sehr schnell eingehen. Wurzeln müssen nicht beschnitten werden, deshalb ist das Umtopfen nur wichtig, wenn die Pflanze stark gewachsen ist. Grundsätzlich ist darauf zu achten, dass die Standfestigkeit gesichert ist. Die langen Triebe werden an der Rankhilfe befestigt, aber die Pflanze kann schwer werden, deshalb muss auch das Gestell stabil sein.
Warum blüht meine Stephanotis nicht, obwohl sie im hellen Licht steht?
Es ist möglich, dass sie von einer Stelle Zugluft erhält, zum Beispiel in der Nähe einer Tür, darauf reagiert sie bereits sensibel. Eventuell hilft eine Umstellung.