Bilder und Filme stellen den Waschbär friedlich und niedlich dar. Zum Ärgernis wird es jedoch, wenn das Tier seinen Kot im eigenen Garten hinterlässt. Aber wie sieht Waschbärkot eigentlich genau aus? Helfen Aussehen und Geruch, die Exkremente zu erkennen und von oft auffindbarem Hunde- oder Katzenkot zu unterscheiden? Und wie sollte der Gärtner die Hinterlassenschaften aus dem Garten entfernen? Alle Antworten auf die wichtigsten Fragen findet er in diesem Ratgeber.
Grundsätzliche Merkmale
Bilder aus Ratgebern sind ein guter Anhaltspunkt, um sich das Aussehen von Waschbärkot vor Augen zu führen. Allerdings können in der Natur natürlich Abweichungen auftreten. Einige Merkmale deuten aber mit hoher Wahrscheinlichkeit darauf hin, dass es sich um die Exkremente eines Waschbären handelt.
- viele Haare enthalten (Waschbären sind sehr reinliche Tiere und säubern ihr Fell durch stetes Ablecken mit der Zunge)
- erkennbare Stücke unverdaubarer Nahrungsbestandteile (zum Beispiel Kirschkerne)
- zum Teil Abfallreste aus dem Hausmüll enthalten
- unangenehm stechender Geruch
- verstreut Pfotenabdrücke im Umkreis des Fundorts
Unterschiede zum Kot anderer Wildtiere
Aufgrund mehr oder weniger ausgeprägter Ähnlichkeit sind Hinterlassenschaften des Waschbären nicht immer eindeutig zu erkennen. Nachts treiben sich viele Wildtiere im Garten oder an Waldrändern herum. Um den Kot einem Tier zuordnen zu können, hilft es, zunächst Bilder zu machen und diese mit Abbildungen aus einem Ratgeber zu vergleichen. Um die Abgrenzung zu erleichtern, findet der Gärtner im Folgenden ein paar Hinweise zu dem unterschiedlichen Aussehen verschiedener Exkremente.
- der Kot von Mäusen, Ratten, Hasen, Igeln und Eichhörnchen ist deutlich kleiner
- Marderkot besitzt einen sehr strengen Geruch
- Katzen koten in weiche Erde und vergraben ihr Geschäft anschließend
- Fuchskot weist eine graue bis schwarze Farbe auf, riecht beißend und läuft am Ende spitz zu
- Dachskot besitzt eine typische Zylinderform sowie eine ungleichmäßige, raue Struktur
Besondere Auffälligkeiten
Biologen bezeichnen die gewählte Toilette eines Waschbären als Latrine. Diese befindet sich vornehmlich auf erhöhten Stellen wie Steinen, Brettern oder Ästen. Die nachtaktiven Tiere kehren immer wieder an den gleichen Ort zurück, sofern sie nicht gestört werden. Zudem nutzen mehrere Tiere den Ort, sodass nicht nur einzelne Würste auffindbar sind. Dieses Verhalten lässt darauf schließen, dass die Gemeinschaftstoilette gleichzeitig als Kommunikationshilfe dient. Anhand der Hinterlassenschaften und dem Duft, den diese erzeugen, erkennen Waschbären, wie viele Artgenossen sich gerade im Umfeld aufhalten. Womöglich gewinnen sie dadurch auch Erkenntnis, ob ein potentieller Partner in der Nähe ist.
Sehr auffällig ist eine rosa Verfärbung im Kot. Diese tritt nur bei Waschbären auf und ist deshalb eines der sichersten Erkennungsmerkmale. Grund dafür sind die Beeren der Eibe. Während die Früchte für andere Tiere giftig sind, scheidet der Waschbär sie unverdaut wieder aus. Als einziges Tier kann er die Eibenfrüchte unbeschadet fressen.
Waschbärkot entfernen
Zum Entfernen des Waschbärkots sollte der Gärtner auf jeden Fall Handschuhe tragen. Ebenfalls empfiehlt sich ein Mundschutz allein aufgrund des beißenden Gestanks.
- Fundort zunächst desinfizieren
- Kot aufnehmen und in eine Plastiktüte geben
- gut verschließen
- Plastiktüte mitsamt der gebrauchten Utensilien im Müll entsorgen
Waschbären aus dem Garten fernhalten
Obwohl es dem Gärtner anhand der obigen Beschreibung nun möglich sein sollte, Waschbärkot zu erkennen, bevorzugt wohl jeder, lediglich Bilder der Hinterlassenschaften zu sehen. Präventiv gelingt es mit folgenden Maßnahmen, Waschbären aus dem Garten fernzuhalten:
- keine faulenden Lebensmittel auf den Kompost werfen
- Katzenfutter nicht frei zugänglich stehen lassen
- Mülltonnen gut verschließen
- Garagen, Kellerfenster und Gartenschuppen geschlossen halten
- Fallobst sofort aufsammeln
- Dachrohre und -rinnen mit Kaninchendraht versehen
Häufig gestellte Fragen
Wie effektiv sind Zäune, um den Waschbär aus dem Garten fern zu halten?
Waschbären sind wahre Kletterkünstler und überwinden selbst große Zäune. Wer sie aus dem Garten fernhalten möchte, sollte lieber die oben genannten Maßnahmen ergreifen.
Wie ist Waschbärkot im Garten zu deuten?
Im Grunde geht von Waschbärkot keine Gefahr aus. Treiben sich nachts aber Waschbären im Garten herum, wird es nicht lange dauern, bis sie eine kleine Lücke finden, ins Haus eindringen und dort massiven Schaden anrichten.