Pflanzenlexikon

Kokardenblumen, Gaillardia – Pflege und Schneiden

Kokardenblume - Gaillardia aristada

Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.

Mit der Kokardenblume, Gaillardia, holen wir uns eine robuste und pflegeleichte Staude in unsere Gärten, die den ganzen Sommer über mit farbenfrohen Blüten Freude schenkt. Die zahlreichen bunten Blumen, die mit ihren kräftigen Farbtönen auffällige Hingucker im Garten sind, lassen sich mit nur wenig Aufwand in jedem Garten ziehen. Als Schnittblume hält sie bis zu 14 Tagen in der Vase. Hier erfahren Sie, wie Sie ohne großen Aufwand lange Freude an den fröhlich-bunten Staudenblumen haben.

Aus der Gartenrat Mediathek

Steckbrief

  • Kokardenblume, Gaillardia grandiflora, aus der Familie der asternartigen Korbblütler
  • wird auch Papageien- oder Malerblume genannt
  • buschige Staude, pflegeleicht
  • einjährige und mehrjährige Arten erhältlich
  • als Schnittblume geeignet
  • Farben hauptsächlich gelb, rot und orange
  • Standort sollte sonnig, warm und windgeschützt sein
  • ist mäßig winterhart, benötigt Schutz durch Abdeckung
  • in unseren Breiten meist Hybriden, kaum anfällig für Krankheiten
  • Vermehrung durch Teilung oder Aussaat
  • Wuchshöhe je nach Sorte 30 bis 80 cm
  • Blütezeit Juni – Oktober

Substrat und Boden

Kokardenblume - Gaillardia aristada Der Boden sollte locker und nährstoffhaltig sein. Schwere, lehmige Böden müssen unbedingt mit Sand aufgelockert werden. Unter Umständen muss eine Drainage gelegt werden. Da die Kokardenblumen feuchte Erde brauchen, aber Staunässe und nasse Füße nicht vertragen, kann es sein, dass bei zu schweren Böden eine Überwinterung misslingt. Für eine reiche Blütenpracht sollte auf die notwendige Bodenstruktur geachtet werden.

  • Pflanzloch etwa 15 cm größer als den Staudenumfang ausheben und die Wurzeln vorsichtig behandeln
  • ab Mai an warmen Tagen im Garten einpflanzen
  • Anzucht aus Samen kann bereits im März unter geschützter Atmosphäre erfolgen
  • Das Beet mit Mulch bestreuen, so ist eine gleichmäßige Feuchtigkeit gegeben

Grundsätzlich kann die Kokardenblume den ganzen Sommer eingesetzt werden. Wer einen Ableger vom Nachbarn bekommt, kann selbst im August oder September die Staude einpflanzen.

Pflanzen Sie mehrere Sorten in verschiedenen Farben und unterschiedlicher Wuchshöhe als komplettes Beet. Der Erfolg ist verblüffend, weil die leuchtend bunten Blumen wie ein Teppich alle Blicke auf sich ziehen.

Standort

Kokardenblume - Gaillardia aristada Für die meisten Sorten wird ein halbschattiger Standort angegeben, doch die Gaillardia zieht für reichhaltiges Blühen volle Sonne vor, so gedeiht sie am besten. Wenn es an Licht mangelt, wird es eindeutig weniger Blüten geben. Unbedingt ist darauf zu achten, dass der Standort windgeschützt ist. Die Stängel könnten bei Wind brechen. Gerade bei den hochwüchsigen Sorten kann eine Stütze sinnvoll sein.

Ideal wächst die Kokardenblume in der Nähe einer Hauswand oder einer Mauer, wo auch der Boden von unten her nicht so stark dem Frost ausgesetzt ist. Das erleichtert auch das Überwintern. An diesen geschützten Standorten ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Kokardenblume auch in nassen, verregneten Sommern reichliche Blüten trägt. Allerdings kann es sein, dass in einem Sommer mit wenig Sonnenschein auch nur wenige Blüten treiben, die Kokardenblume braucht viel Licht, Schatten verträgt sie nicht gut. Kombinieren Sie die Kokardenblume im Beet mit Buntnesseln und Gartennelken, sie ergänzen sich und bieten Abwechslung, ohne sich gegenseitig Nährstoffe wegzunehmen.

Pflanzen

Gepflanzt wird im Mai, wenn kein Frost mehr zu befürchten ist. Bei den hochwüchsigen Sorten kann es notwendig sein, ein stützendes Gerüst aufzustellen. Beim Einpflanzen kräftig angießen, stehendes Wasser aber unbedingt vermeiden, der Boden sollte durchlässig sein. Wer junge Pflanzen aus Samen ziehen will, kann bereits auf der Fensterbank oder im Gewächshaus im März/April mit der Aussaat beginnen.

Bei gleichmäßiger Temperatur gelingt die Anzucht recht gut. Um die jungen, empfindlichen Wurzeln zu schonen, bietet es sich an, die Jungpflanzen in kompostierbaren Anzuchttöpfen heranzuziehen. Sie können mit in die Erde gesetzt werden, sie bieten zusätzlichen Schutz und dienen als Kompost. Die Kokardenblume lässt sich auch hervorragend als Kübelpflanze nutzen, hier muss allerdings auf gleichmäßige Feuchtigkeit geachtet werden.

  • Kokardenblume - Gaillardia aristada Pflanzabstand mindestens 30 – 40 cm
  • bei schwerem Boden mit etwas Kompost einsetzen
  • bei festem Boden können die Stauden auch auf einen eigenen kleinen Hügel gesetzt werden, so kann das Wasser abfließen

Begrenzen Sie Ihre Terrasse oder Veranda mit einem lebenden Zaun aus bunten Papageienblumen. Die schützende Nähe des Hauses fördert das Wachstum und sorgt für reichliche Blüten.

Gießen und Düngen

Grundsätzlich verträgt die Gaillardia eher etwas Trockenheit als zu viel Nässe, darf aber auch nicht völlig austrocknen. Um eine gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit zu erzeugen, lohnt es sich, den Boden zu mulchen, so trocknet er nicht aus. Auf jeden Fall sollte der Boden gut durchlässig sein, um stehendes Wasser zu vermeiden.

Die blühfreudige Staude benötigt allerdings reichliche Nährstoffzufuhr, so dass ein Langzeitblütendünger angebracht ist. Den Dünger nach Vorschrift im Frühjahr geben, so dass den ganzen Sommer über Nährstoffe vorhanden sind. Alternativ dazu kann auch alle zwei bis drei Wochen mit Flüssigdünger im Gießwasser gedüngt werden. Um die Blütentätigkeit anzuregen, sollten verwelkte Blüten entfernt werden, bevor die Pflanze ihre Kraft einsetzt, um Samen zu erzeugen.

  • Entfernen Sie verwelkte Blüten und trockenes Laub, die Pflanze wird es danken und reichlich neu austreiben
  • Achten Sie darauf, dass Ihre Sonnenblumen nicht zu dicht an der Kokardenblume stehen, sie gelten als zehrend und nehmen die Nährstoffe weg

Vermehren

Kokardenblume - Gaillardia aristada 'sunset mexican'Die Vermehrung der Kokardenblumen erfolgt problemlos durch das Teilen der Staude. Dazu wird im Frühjahr die Pflanze ausgegraben und mit einem Messer oder dem Spaten der Wurzelstock geteilt. Da die Pflanze bei guter Pflege auch gern wuchert und dann weniger Blüten treibt, ist eine regelmäßige Teilung ohnehin wichtig. Nach der Teilung wird sie auf jeden Fall wieder fleißig blühen und kräftig neu austreiben. Eine andere Möglichkeit zur Vermehrung ist die Aussaat der Samen.

Wenn man eine Sorte hat, die einem besonders ans Herz gewachsen ist, lohnt es sich, einige Samen aufzubewahren. Falls die Staude einen besonders strengen Winter nicht übersteht, können durch die Anzucht der Samen die gleichen Pflanzen wieder neu gezogen werden. Das gilt besonders dann, wenn es sich um eine der einjährigen Sorten handelt, die man im nächsten Jahr gern wieder im Garten haben möchte. Hier sollten die Blüten nicht sofort abgeschnitten werden, damit sich ein treibfähiger Samen bilden kann.

  • ab März können die Samen im Haus oder Treibhaus gezogen werden
  • Aussaat ins Freiland erst ab Mai, wenn kein Frost mehr ansteht
  • die Keimdauer beträgt 10 – 14 Tage
  • Anzucht in feuchter, nicht nasser Erde

Überwintern

Die Kokardenblumen sind teilweise winterhart, hier sollte darauf geachtet werden, ob es sich um ein- oder mehrjährige Sorten handelt. Einjährige Sorten sind nicht winterhart und müssen immer wieder neu ausgesät werden. Auf jeden Fall sollten die Stauden abgedeckt werden, dazu bietet sich Mulch, Fichtenreisig oder Gartenvlies an. Laub ist ungeeignet, weil es darunter zu Fäulnis kommen kann, was die Staude schädigt. Um die Pflanze für den Winter vorzubereiten, sollte sie im September kräftig zurückgeschnitten werden. So kann sie noch einmal kräftig Laub treiben und erhält die nötige Kraft, um den Winter zu überstehen. Falls sich noch einmal Blüten bilden, nur die verwelkten Teile abschneiden, bevor die Staude abgedeckt wird.

  • die Abdeckung sollte luftig sein, so dass sich wärmende Luftpolster bilden können

Vergewissern Sie sich beim Abdecken, dass keine Staunässe entsteht. Sie führt zu Frostschäden.

Krankheiten und Schädlinge

MarienkäferDie Papageienblume ist robust und größtenteils resistent gegenüber Schädlingen. Das liegt zum großen Teil daran, dass hier bei uns hauptsächlich Hybriden erhältlich sind. Selbst die Wühlmäuse und Schnecken vergreifen sich nicht daran. Gelegentlich kann Befall durch Blattläuse auftreten. Dann sollte die Pflanze kräftig abgeduscht werden, das reicht in den meisten Fällen schon aus. Der Einsatz von Chemie ist meist nicht notwendig. Nützlinge wie zum Beispiel Marienkäfer oder auch Spinnen sind ebenfalls sehr hilfreich.

Im Winter kann es häufig zu Verlusten durch Pilzsporen kommen, was dazu führt, dass die Pflanze im Frühjahr gar nicht mehr austreibt. Daher sollte die Pflanze von Zeit zu Zeit beobachtet werden, ob sich der Befall durch Sporen zeigt, hier sind besonders die Unterseiten der Blätter betroffen, auf denen sich Pilzbefall sichtbar macht. Echter und falscher Mehltau können allerdings häufiger vorkommen, und auch Rostpilze sind zeitweise unerwünschte Gäste. Hier sollte sofort eingeschritten werden. Befallene Pflanzenteile sofort abschneiden und wegwerfen. Im Handel sind Fungizide erhältlich, manchmal genügt allerdings auch die natürliche Bekämpfung, zum Beispiel durch Mittel mit Kieselsäure.

  • bei Pilzbefall auf keinen Fall die abgeschnittenen Pflanzenteile auf den Kompost geben, der Pilz kann sich von da weiter ausbreiten

Herkunft und Sorten

Ursprünglich stammt die Kokardenblume aus Amerika, so dass sie mit den klimatischen Verhältnissen in Europa gut zurechtkommt. Aus den rund 25 Arten wurden kräftige, ausdauernde Hybriden gezüchtet, die in jedem Garten eine besondere Augenweide sind. Die kräftigen leuchten Farben lassen sich auch gut untereinander kombinieren. Besonders beliebt ist als Sorte sicherlich der Kobold. Diese Art besitzt knallrote Blüten mit einem leuchtend gelben Kranz. Fancy Wheeler lockt mit einem tiefroten Herzen, einem leuchtend roten Kranz und einem goldgelben Rand. Eine selbst unter Kokardenblumen auffällige Sorte ist die Fanfare, die mit bizarren trichterartigen Blütenblättern erfreut.

Der Begriff Kokardenblume wurde abgeleitet vom ursprünglich kreisrunden Abzeichen, der Kokarde, als Hinweis auf eine militärische oder patriotische Vereinigung. Aufgrund der kräftigen leuchtenden Farben, die an Malerfarben oder die deutliche Färbung bei Papageienarten erinnern, erfolgte auch die alternative Namensgebung als Papageien- oder Malerblumen.

Da die Kokardenblume eine hervorragende, langlebige Schnittblume ist, bietet es sich an, aus unterschiedlichen Sorten einen leuchtend bunten Strauß für die Vase zu gestalten, der sich gut 14 Tage hält.

Häufige Fragen und Antworten

Ist die Kokardenblume giftig?
Wie alle Zierpflanzen sollte auch die Papageienblume nicht verzehrt werden. Sie enthält Gaillardin, das bei besonders empfindlichen Personen eine Kontaktallergie auslösen kann. Dabei handelt es sich jedoch um eine nur selten auftretende Reaktion.

Warum blüht meine Staude nicht?
Sie sollten zunächst scher sein, dass es sich nicht um eine der einjährigen Sorten handelt. Falls es sich um eine mehrjährige Staude handelt, die nicht wieder austreibt, können mehrere Ursachen zugrunde liegen:

  • Pilzsporen haben die Staude zerstört
  • die Pflanze war im Winter nicht ausreichend abgedeckt und ist abgestorben

Manchmal gibt es allerdings keinen besonderen Grund, aus dem die Pflanze nicht wieder austreibt. Das kann durchaus daran liegen, dass der Standort nicht passend war. Für solche Fälle empfiehlt es sich, einige der Samen von den Lieblingssorten aufzubewahren und neu auszusäen.

Warum treibt mein Samen nicht aus?
Es könnte sein, dass aus den Blüten kein keimfähiger Samen entstanden ist, weil die Blüten zu früh entfernt wurden.

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Tipps für Schnellleser

- Kokardenblume, Gaillardia, asternartige Korbblüher
- pflegeleichte, robuste Hybriden für Garten und Blumenkübel
- kräftig gefärbte Blüten, in der Regel von der Mitte ausgehend dunkel zu hell
- überwiegend in rot, gelb und orange gezeichnet
- ein- und mehrjährige Staudenpflanzen
- teilweise winterhart, sollte im Winter abgedeckt werden
- gute Schnittblume
- leichte Vermehrung durch Teilung oder Anzucht von Samen
- unempfindlich gegen Schädlinge, kann jedoch von Pilzen befallen werden
- benötigt nährstoffreichen, durchlässigen Boden ohne Staunässe
- braucht einen sonnigen, warmen, windgeschützten Standort
- blüht von Juni bis spät in den Herbst hinein