Koikarpfen gehören zu den beeindruckendsten Fischen im Gartenteich. Mit ihren leuchtenden Farben, ihrer eleganten Bewegungen und ihrer imposanten Form werden sie als “Könige des Gartenteiches” bezeichnet. Damit die Fische lange gesund bleiben und ein hohes Alter erreichen, muss neben einer ausgewogenen Ernährung auch die Qualität des Wassers beachtet werden. Das Aufsalzen des Gartenteiches gilt unter Koihaltern als Geheimtipp zur Gesunderhaltung der Tiere und zur Reduzierung von Algen. Ist eine zusätzliche Salzzufuhr im Koiteich wirklich sinnvoll?
Salzbad
Züchter der aus Japan stammenden Edelfische empfehlen Salzbäder. Vor allem geschwächte, junge Kois profitieren nach einer langen Reise vom Züchter bis zum Käufer von einem Salzbad. Es trägt zum Abschleimen und Freispülen der Kiemen bei und hilft, Stress zu reduzieren. Auch Verkaufsbecken werden aufgesalzen, um die Tiere zu kräftigen.
Durch die Erhöhung des Salzgehaltes im Wasser entsteht ein osmotischer Druckunterschied. Wenn der Gehalt im Wasser höher ist als im Fischkörper, wird diesem durch den osmotischen Ausgleich Wasser entzogen. Dieser Effekt wirkt positiv auf den Energieverbrauch der Fische. Sie kommen nach längeren Transporten oder nach Erkrankungen durch die Salzbehandlung schneller zu Kräften.
Parasitenbefall
Widersprüchliche Auffassungen gibt es bei Koihaltern zu der Frage, ob ein hoher Salzgehalt des Wassers gegen Parasiten, Pilze und Vergiftungen hilft. Empfohlen wird, erkrankte Tiere einer gründlichen medizinischen Behandlung zu unterziehen und so schnell wie möglich einen Abstrich zu veranlassen. Experimente sind an dieser Stelle nicht empfehlenswert. Das Salzbad kann die Fische kräftigen, gegen den Parasitenbefall hilft es nicht.
Bauchwassersucht
Eine positive Wirkung kann durch den gezielten Salzeinsatz erreicht werden, wenn Fische erste Anzeichen der Bauchwassersucht zeigen. In diesem Fall stellt die Salzbehandlung in Kombination mit Wärme die erfolgversprechendste und oft auch einzige Therapie dar.
Anleitung zur Behandlung
- Fische mit Anzeichen der Bauchwassersucht in Quarantänebecken verlegen
- Temperatur täglich um 1 bis 2 Grad Celsius erhöhen
- Bad mit Salzkonzentration von 0,5 bis 0,6 Prozent
Das richtige Salz
Wer seinen Koikarpfen ein Salzbad bereiten möchte, sollte unbedingt jodfreies Salz verwenden. Jod kann zu einer Schädigung der Kiemen führen. Geeignet sind:
- Meersalz
- jodfreies Speisesalz
- Viehsalz
- Teichsalz
Die optimale Menge
Immer wieder ist in Internetforen die Empfehlung zu lesen, dass möglichst eine große Salzmenge in den Karpfenteich gegeben werden muss. Das ist falsch und schädigt die Fische auf Dauer. Wir raten zu folgender Dosierung des Salzes:
- bepflanzte Gartenteiche: höchstens 1,5 Kilogramm pro 1000 Liter Wasser
- unbepflanzte Gartenteiche: bis zu 3 Kilogramm pro 1000 Liter Wasser
- während einer medikamentösen Behandlung: weniger als 2 Kilogramm pro 1000 Liter Wasser
Im Falle einer medikamentösen Behandlung sollten Sie unbedingt darauf achten, dass verschiedene Medikamente in Verbindung mit Salz zu unerwünschten Wechselwirkungen führen können. Auf keinen Fall sollten Sie den Gartenteich während einer Behandlung mit Kaliumpermanganat gegen Pilzbefall aufsalzen.
Salzgehalt messen
Bevor Sie dem Koiteich Salz zuführen, messen Sie den vorhandenen Gehalt. Das ist wichtig, denn zu große Mengen können die Koikarpfen schädigen. Im Fachhandel sind Testgeräte erhältlich. Bei Regenwetter erfolgt eine Reduzierung des Salzgehaltes, bei anhaltendem trocknem Wetter erhöht er sich.
Verwenden Sie das Salzmessgerät auch für die Behandlung im Quarantänebecken.
Häufig gestellte Fragen
Kann der ganze Koiteich aufgesalzen werden?
Bei der Behandlung erkrankter Fische wird empfohlen, das Salzbad in einem Quarantänebecken durchzuführen. Nur, wenn der gesamte Bestand von Vergiftungen betroffen ist, kann der Teich aufgesalzen werden. Dabei ist auf die Ansprüche der Teichpflanzen zu achten, diese reagieren oft empfindlich auf einen hohen Salzgehalt.
Teichsalze helfen, das Wachstum von Algen zu reduzieren. Beachten Sie die auf der Verpackung angegebene Dosierung. Meist werden zur Algenbekämpfung höchstens drei Kilogramm Teichsalz auf 1000 Liter Wasser empfohlen.
Muss das Teichsalz vor der Anwendung aufgelöst werden?
Nein, das ist nicht notwendig. Geben Sie es im trockenen Zustand in das Becken oder in den Teich.
Welche Vorteile hat Spezialsalz für Koiteiche?
Spezialsalz hat keine nennenswerten Vorteile. Es ist allerdings in größeren Verpackungseinheiten erhältlich. Wenn Sie ein Salzbad im Quarantänebecken zubereiten, verwenden Sie ganz einfach handelsübliches jodfreies Speisesalz.
Ein therapeutisches Salzbad sollte drei bis fünf Tage nicht überschreiten. Der Koi ist kein Salzwasserfisch. Auch, wenn ein Salzbad zu Therapiezwecken eingesetzt werden kann, benötigt der zauberhafte Fisch zum Leben Süßwasser.