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Die eindrucksvolle Staude mit den langen Blütenständen wird bereits seit Jahrhunderten in heimischen Gärten kultiviert. Dabei besticht die Königskerze nicht nur durch ihre anspruchslose Art und den eindrucksvollen, farbenprächtigen Blüten. Denn die Pflanze gilt als schleimlösend und desinfizierend, wodurch sie auch heutzutage noch häufig in der Volksheilkunde eingesetzt wird. Neben mehrjährigen Arten sind auch zahlreiche einjährige Zuchtformen der Königskerze im Fachhandel erhältlich. Die robusten Stauden sind vielerorts an Straßen- und Wiesenrändern anzutreffen, machen jedoch auch im eigenen Nutz- oder Ziergarten eine gute Figur.
Steckbrief
- Verbascum zählt zur Familie der Braunwurzgewächse.
- Weit über 300 Arten sind weltweit bekannt.
- Die ursprüngliche Heimat der Königskerze liegt in Eurasien.
- Verbascum ist auch unter den Namen Fackelblume, Unholdskerze, Wollkraut, Kunkel, Donnerkerze und Himmelsbrand bekannt.
- Einige Arten wurden jahrhundertelang als Heilkraut gegen Husten, Entzündungen und zur Wundstillung eingesetzt.
- Die Blütezeit ist von Juni bis Ende September.
- Die Arten wachsen als ein- oder mehrjährige ausdauernde krautige Stauden.
- Charakteristisch ist das rispen-, ähren- oder traubenförmige Erscheinungsbild der zwittrigen Blüten.
- Die Stauden stehen in Deutschland unter Naturschutz.
Standort und Boden
Um die Blütenpracht der Staude zu fördern, sollten Sie ihr einen vollsonnigen, warmen Standort gönnen. Die aus Eurasien stammende Königskerze fühlt sich selbst im lichten Halbschatten unwohl, an zu dunklen Gartenplätzen kümmert die Pflanze sogar sichtbar vor sich hin und die Blüte bleibt komplett aus. Die Blütenstände von Verbascum können – je nach Sorte – eine Höhe von bis zu 2 Metern erreichen. Pflanzen Sie diese Gewächse in der Nähe von Hauswänden oder Gartenmauern, um das Brechen der Triebe durch starke Windböen zu vermeiden.
Dem Boden müssen Sie keine besondere Aufmerksamkeit schenken, denn die Gewächse kommen mit einem mageren, kalkhaltigen Substrat ebenso zurecht wie mit einem humusreichen und tiefgründigen Boden. Kleinwüchsige Verbascum Arten können auch im Pflanzgefäß auf der Terrasse kultiviert werden. Dafür sollten Sie auf eine Mischung aus herkömmlicher Blumenerde und Humus zurückgreifen.
Gießen und Düngen
Ob Sie mit kalkhaltigem Leitungswasser gießen oder auf aufgefangenes Regenwasser zur Wässerung des Substrats zurückgreifen, interessiert die Fackelblume wenig. So robust das Gewächs auch vielerorts beschrieben wird, der Wurzelballen der Königskerze sollte niemals vollständig austrocknen. Sonst leidet die Blütenpracht sichtbar darunter.
Überprüfen Sie besonders an heißen Sommertagen den Feuchtigkeitsgehalt des Bodens regelmäßig und gießen Sie bei Bedarf sofort nach. Staunässe sollten Sie dabei vermeiden, denn Königskerzen sind sehr anfällig für Wurzelfäule. Einen schnelleren Durchfluss von Wasser können Sie mithilfe von kleineren Steinen im Boden und durch das Mulchen desselbigen erreichen. Im Kübel hält sich Feuchtigkeit nur in begrenzten Maßen. Fördern Sie das Wachstum und die Widerstandsfähigkeit von Verbascum, indem Sie regelmäßig das Substrat wässern.
Der Boden muss im Frühjahr und Spätsommer ausreichend gemulcht und mit Kompost angereichert werden. Durch diese Maßnahme werden dem Erdreich wichtige Nährstoffe hinzugefügt. Auf einen Langzeitdünger können Sie bei den Königskerzen verzichten. Während der Blütenphase – welche sich zwischen Mai und Oktober erstreckt – können Sie die Pflanze einmal im Monat mit einer geringen Menge Flüssigdünger versorgen. Das Gleiche gilt auch für Kübelpflanzen.
Aussaat und Pflanzen
Königskerzen gehören zu den kalt keimenden Pflanzenarten. Die Aussaat kann direkt nach der Samenreife im Herbst im Freiland-Beet erfolgen. Etwa ab Ende März zeigen sich die ersten Triebspitzen. Pikieren Sie zu dicht stehende Stauden, der Mindestabstand zwischen den einzelnen Pflanzen sollte dabei mindestens 60 Zentimeter betragen.
Die Anzucht auf der Fensterbank bringt einige Vorteile mit sich. Zwar benötigen Sie ein langes, flaches Gefäß und Platz in einem hellen Raum mit einer Umgebungstemperatur von etwa 18°C. Sie behalten jedoch die Übersicht darüber, was genau aus dem Substrat nach oben keimt und können die empfindlichen Keimlinge zeitgleich vor gefräßigen Schnecken und schnell wucherndem Unkraut schützen.
- Die Aussaat erfolgt am Februar auf dem Fensterbrett.
- Alternativ gut abgedeckte Frühbeete oder ein Gewächshaus verwenden.
- Die Samen nur leicht ins Substrat drücken.
- Meiden Sie direktes Sonnenlicht und aktive Heizquellen.
- Halten Sie das Substrat mit einem Wasserzerstäuber mäßig feucht.
- Eine hohe Luftfeuchtigkeit ist für die Keimung nicht erforderlich.
- Ab Mitte April die Stauden an ihren endgültigen Pflanzort umsiedeln.
- Langsam an direktes Sonnenlicht gewöhnen.
Sobald die jungen Gewächse ab April mindestens vier Blattpaare ausgebildet haben, können sie an ihren endgültigen Standort im Garten umgesetzt werden. Achten Sie auf den Mindestabstand zwischen den einzelnen Verbascum, sodass die Pflanzen sich ideal entwickeln können. Vor der Pflanzung der jungen Keimlinge sollten Sie das Erdreich mit Humus anreichern.
Königskerzen bevorzugen einen warmen Standort, das Substrat muss Feuchtigkeit nur minimal speichern können. Wenn bereits in den Vorjahren zuvor kultivierte Fackelblumen ein schwaches und unzureichendes Wachstum gezeigt haben, sollten Sie dem Boden geringe Mengen Kalk beimischen.
Vermehren
Unter idealen Bedingungen säen sich viele Arten von Verbascum gerne selbst aus. Neben der Vermehrung durch Samen können Sie die Pflanzen jedoch auch über Wurzelschnittlinge vermehren. Die Aussaat kann im Frühjahr oder auch im Herbst direkt im Freiland erfolgen. Mulchen Sie dafür das Beet und streuen Sie die dunkelbraunen Samen vereinzelt in die Furchen. Königskerzen gehören zu den lichtkeimenden Pflanzen, sodass die Samenkörner nicht mit Erde bedeckt werden dürfen. Auf der Fensterbank können die Stauden bereits ab Ende Februar vorgezogen werden.
Wurzelschnittlinge sind kleine Wurzelstücke, welche kräftigen und gesunden Pflanzen im Herbst entnommen werden. Legen Sie dafür den Wurzelstock der ausgewählten Königskerze frei. – Legen Sie den Wurzelstock frei. Das untere Ende des etwa 10 Zentimeter langen Schnittlings muss schräg angeschnitten werden, das obere Stück wird mit einem scharfen Messer begradigt.
Während die Mutterpflanze sofort wieder eingegraben wird, überwintert der abgetrennte Wurzelschnittling an einem frostsicheren Platz. Das kann beispielsweise das Gewächshaus oder aber ein heller Raum sein. Stecken Sie den Schnittling so in humusreiches Substrat ein, dass das obere Ende bündig mit der oberen Bodenschicht abschließt. Geben Sie lockere Erde darüber und halten Sie den Boden gleichmäßig feucht. Sobald im Folgejahr kein Spätfrost mehr droht, können Sie die gut entwickelten Stauden ins Freiland auspflanzen.
Schneiden und Überwintern
Direkt nach der Blütezeit können Sie die Pflanze radikal bis auf den Rosettenkranz am Boden zurückschneiden. Das Leben einjähriger Stauden lässt sich somit noch ein wenig verlängern und auch mehrjährige Verbascum bilden häufig durch diese Maßnahme einen zweiten Blütenflor im selben Jahr aus.
- Kranke und welke Triebe sofort entfernen.
- Um Selbstaussaat zu vermeiden, welke Blütenstände sofort wegschneiden.
- Von Schädlingen befallene Pflanzenteile entsorgen.
Während einige mehrjährige Verbascum Arten selbst zweistelligen Minustemperaturen trotzen, sterben einjährige Sorten direkt nach der Blüte im Oktober ab und benötigen somit keinen speziellen Frostschutz. Entweder Sie überlassen die robusteren Arten komplett sich selbst im Winter oder aber Sie decken den Boden mit einer dickeren Schicht aus Reisig, Laub, Rindenmulch oder Kompost ab.
Dieses Material wärmt nicht nur die Nutz- und Zierpflanzen im Beet, sondern versorgt durch den langsamen Verrottungsprozess das Erdreich mit wichtigen Mineral- und Nährstoffen. Bei Königskerzen im Pflanzgefäß gilt: Stellen Sie die Staude in direkter Nähe zum Haus auf und umwickeln Sie den Kübel mit einem Vlies. Dieses erhalten Sie in gut sortierten Gartencentern und Baumärkten.
Schädlinge und Krankheiten
Königskerzen sind überaus widerstandsfähig gegen eine Vielzahl von schadhaften Insekten und Pilzerregern. Ein stark verdichteter Boden und schwer abfließende Wassermassen können allerdings Wurzelfäule fördern. Kümmert die Pflanze sichtbar vor sich hin und dringt ein faulender Geruch aus dem Substrat, ist dies ein Hinweis auf einen Befall. Wurzelfäule selbst ist leider nicht durch ein Fungizid oder mithilfe von Hausmitteln heilbar. Pflanzen Sie die Staude umgehend in einen trockenen Boden um. Sofern die durch Pilzerreger verursachte Krankheit nicht zu weit fortgeschritten ist, regenerieren sich viele Pflanzen wieder.
Eine klebrige Oberfläche auf den Gewächsen sowie eingerollte und welke Blätter deuten häufig auf Blattläuse hin. Gießen Sie die Stauden regelmäßig mit einem verdünnten Sud aus Brennnesseln, um die Königskerzen zu stärken. Sind die gefräßigen Insekten bereits vorhanden, können Sie auf eine Kombination aus Seifenlauge und natürlichen Fressfeinden zurückgreifen. Mit der Seifelauge die Pflanzen großzügig abduschen, Marienkäfer und andere Raubinsekten können in direkter Nähe zu den befallenen Gewächsen ausgesetzt werden.
Häufig gestellte Fragen
Warum blüht meine im Frühjahr ausgesäte Königskerze nicht?
Bei mehrjährigen Königskerzen Sorten ist es nicht ungewöhnlich, dass sich im ersten Jahr nur die Blattrosetten zeigen. Erst im zweiten Jahr bildet Verbascum die teilweise über 2 Meter hohen Blütenstängel aus. Kürzen Sie diese umgehend nach dem Verwelken ein, um die Stauden zu einer zweiten Blütezeit anzuregen. Wenn Sie keine unkontrollierte Selbstaussaat der Königskerzen möchten, so sollten Sie die welken Blüten noch vor Ausbildung der Samen entfernen.
Eignen sich Königskerzen als Schnittblume?
Die oberen Blütenstände können als Vasenschmuck verwendet werden. Schneiden Sie die Blütentriebe ab, sobald sich mindestens 2/3 der Blüten geöffnet haben. Um die Farbenpracht möglichst lange zu erhalten, sollte der Schnitt in den frühen Morgenstunden erfolgen. Denn dann ist die Pflanze noch nicht von der Mittagshitze geschwächt und steht im vollen Saft. Verwenden Sie eine gut gereinigte Vase und kürzen Sie das untere Ende des Triebs alle zwei Tage um einige Zentimeter ein.
Mit welchen Pflanzen lassen sich Königskerzen im Beet zusammen kultivieren?
Nicht nur in Gruppen gepflanzt kommen Wollblumen eindrucksvoll zur Geltung. Mit anderen Sommerblühern zusammengesetzt – wie beispielsweise Bartfaden, Rittersporn und Bartnelken – verwandeln die Stauden Ihren Garten in ein farbenprächtiges Blütenmeer. Bei der Wahl der Nachbargewächse haben Sie relativ freie Auswahl. Achten Sie nur darauf, dass diese Pflanzen den gleichen oder zumindest ähnlichen Anspruch an Pflege, Substrat und Standort stellen. Neben der Bepflanzung von Rabatten und Hügelbeeten eignen sich Königskerzen übrigens auch gut zur dekorativen und optischen Auffrischung von tristen Steingärten.