Pflanzenlexikon

Kletterfeige, Ficus pumila – Pflege-Anleitung

Kletterfeige - Ficus pumila

Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.

Sowohl bei dem Begriff Feige, als auch bei der Bezeichnung Ficus hat man so seine Vorstellung, wie die Pflanzen aussehen. Ficus sind die ehr baumförmigen Arten, die zu den beliebtesten Zimmerpflanzen gehören. Feigen sind eher was für den Wintergarten, mit etwas Glück auch für den Garten. Wie passen Ficus und Feigen nun zusammen? Die Kletterfeige ist eine Kletter- und Rankpflanze, die auch den typischen Milchsaft enthält, der den Ficusgewächsen eigen ist. Die Pflanze gilt deshalb als leicht giftig, sollte nicht in Kontakt mit Kindern und Haustieren kommen. Der Verzehr kann zu Schleimhautreizungen, Erbrechen, Durchfall und im schlimmsten Fall zu Lähmungen oder dem Tod eines Haustieres führen. Verspeisen Kinder die Blätter kann das Übelkeit und Erbrechen auslösen.

Aus der Gartenrat Mediathek

Steckbrief der Kletterfeige

  • Maulbeergewächs
  • Stammt aus den feuchten Tropen Ostasiens
  • Verwandt mit der Birkenfeige und dem Gummibaum
  • Kletternde oder auch herabhängende Pflanze
  • Triebe besitzen Luftwurzeln, mit denen sie sich festhalten und beispielsweise Wände hochklettern können
  • Zarte, eirunde oder herzförmige Blätter
  • Keine Blüten

Pflege

Im Gegensatz zu anderen Ficusarten, ist die Pflege der Kletterfeige sehr einfach. Es ist eine gute Einsteigerpflanze. Bei Ficus pumila Variegata ist darauf zu achten, dass sie mehr Licht benötigt, um ihre schöne Blattzeichnung zu behalten. Ansonsten sollten die Pflanzen hell, aber nicht in der knalligen Mittagssonne stehen. Bei einem Aufenthalt im Freien müssen sie langsam an die Sonne gewöhnt werden. Als Substrat eignet sich Einheitserde. Besser noch ist ein Gemisch aus lockerer Humuserde, gemischt mit etwas Sand und Torf.

KletterfeigeBeim Pflanzen sind eher kleine Gefäße wichtig und gegebenenfalls eine Drainage im Topf. Ballentrockenheit und Dauernässe werden nicht vertragen, besser ist eine leichte Feuchte. Kletterfeigen müssen nicht geschnitten werden, können es aber. Die Überwinterung kann bei Zimmertemperatur und auch deutlich kühler erfolgen. In jedem Fall muss sie frostfrei sein. Die Vermehrung erfolgt durch Stecklinge. Krankheiten und Schädlinge sind häufig auf Pflegefehler zurückzuführen.

Standort

Beim Standort kommt es etwas darauf an, ob es sich um eine dunkelgrünblättrige Sorte handelt oder um eine buntlaubige. Die mit farbigen Blättern benötigen mehr Licht, damit sie ihre interessante Blattzeichnung nicht verlieren. Die Sorten mit normalen grünen Blättern kommen bestens mit Halbschatten zurecht. Besonders gern steht die Kletterfeige auf erhöhten Plätzen, in Richtung Osten oder Westen, möglichst nicht in Nähe einer Heizung.

  • Absonnig bis halbschattig
  • Im Sommer auch gern im Freien
  • Besser nicht der Mittagssonne aussetzen
  • Ideal sind Ost- oder Westseiten
  • Nicht in Heizungsnähe
  • Wenn sonniger Standort, dann immer erst langsam an die Sonne gewöhnen
  • Die Pflanze mag eine hohe Luftfeuchte, steht daher im Bad sehr gut

Pflanzsubstrat

Als Pflanzsubstrat genügt Einheits- oder normale Blumenerde. Wer seinen Gewächsen etwas Gutes tun möchte, wählt lockere Humuserde und mischt etwas Sand und Torf unter.

  • Blumenerde
  • Lockere Humuserde mit Sand- und Torfzusätzen

Pflanzen

Kletterfeige an HauswandBeim Pflanzen ist nicht viel zu beachten. Man sollte vorsichtig mit den Wurzeln umgehen, sie sind recht empfindlich. Umgetopft wird eher selten und wenn, dann im Frühjahr. Ansonsten ist ein eher kleines Gefäß günstig.

  • Umtopfen nur alle zwei bis drei Jahre notwendig, dann in ein etwas größeres Gefäß
  • Beste Zeit dafür ist das Frühjahr
  • Drainage im Topfboden sichert, das überschüssiges Wasser gut ablaufen kann
  • Gefäß nicht zu groß wählen

Tipp: Günstig ist, wenn das Gefäß eng ist. So werden die Wurzeln etwas eingeschränkt und die Pflanzen entwickeln sich buschiger.

Gießen und Düngen

Kletterfeigen mögen weder Trockenheit noch Nässe und haben einen eher mäßigen Nährstoffbedarf. Vor dem Gießen sollte immer die Fingerprobe gemacht werden. Die Erde sollte oberflächlich gut abgetrocknet sein. Austrocknen darf sie nicht, dann droht schnell Blattfall. Auch Nässe ist ganz ungünstig, dies führt zu Fäulnis. Als Dünger eignen sich Grünpflanzendünger in flüssiger Form oder Düngestäbchen.

  • Zwischen den Wassergaben an-, aber nicht austrocknen lassen
  • Ballentrockenheit ist schädlich
  • Keine Dauernässe
  • Weiches, zimmerwarmes Wasser verwenden
  • Flüssigdünger für Grünpflanzen
  • Stäbchen alle 4 bis 8 Wochen – ganzjährig, bei warmer Überwinterung

Tipp: Kletterfeigen mögen eine hohe Luftfeuchtigkeit und sollten deshalb regelmäßig besprüht werden. Nur weiches, warmes Wasser verwenden!

Schneiden

Ficus pumilaKletterfeigen müssen nicht geschnitten werden, können es aber bei Bedarf. Ist die Pflanze zu groß geworden oder sind die Triebe zu lang, kann man sie jederzeit einkürzen. Außerdem fördert das Abschneiden der Triebspitzen die Verzweigung. Das ist besonders bei jungen Pflanzen empfehlenswert.

  • Muss nicht geschnitten werden, kann aber
  • Zu lang oder groß gewordene Teile abschneiden
  • Entspitzen fördert Verzweigung
  • Beste Zeit – zwischen Frühjahr und Sommer

Überwintern

Kletterfeigen können bei Zimmertemperatur oder aber auch kühl überwintert werden. Je kühler die Überwinterung erfolgt, umso weniger Wasser wird verbraucht. Bei warmer Überwinterung wird der Düngerhythmus beibehalten.

Entweder bei Zimmertemperatur

  • Weiter gießen wie gehabt
  • Alle 4 bis 8 Wochen düngen

Alternativ bei 5 bis 10°C

  • Deutlich weniger gießen
  • Nicht düngen

Vermehren

Ficus pumilaKletterfeigen werden am leichtesten durch Stecklinge vermehrt. Am besten bewurzeln Stecklinge, die schon Luftwurzeln gebildet haben. Man pflanzt immer mehrere Stecklinge zusammen in einen Topf, damit der Ficus dann schön buschig wächst und sich nach allen Seiten entwickelt. Die Triebe bilden schnell Wurzeln.

  • Stecklinge – Triebstecklinge
  • 5 cm lange Stecklinge, sofort nach dem Schnitt in Erde setzen
  • Hell stellen, aber ohne direkte Sonne
  • Temperaturen über 18°C
  • Gefäß evtl. mit durchsichtiger Tüte überstülpen
  • Regelmäßig lüften
  • Alternativ die Stecklinge im Wasserglas bewurzeln lassen und dann einpflanzen, sobald sich ausreichend Wurzeln gebildet haben.

Krankheiten und Schädlinge

Kletterfeigen sind nicht so empfindlich, wie andere Ficusarten, aber auch sie mögen einige Dinge nicht. Dazu gehören schnelle Temperaturwechsel, Zugluft, Standortwechsel, Lichtmangel oder zu niedrige Luftfeuchtigkeit. Schnell reagieren die Pflanzen mit Blattabfall. Bei ungünstigen Bedingungen treten auch Schädlinge auf, allen voran Spinnmilben und Schildläuse.

  • Zu trockene Luft – Blätter verbräunen und vertrocknen
  • Zu starke Sonneneinstrahlung – Blätter verbräunen und vertrocknen
  • Zu große Nässe – helle, durchscheinende Flecken auf den Blättern – entstehen auch bei zu kühlen Temperaturen
  • Trockenheit – wirft Blätter ab
  • Schmierläuse (Schildläuse) – meist bei warmer Überwinterung, zu geringe Luftfeuchtigkeit, wichtig regelmäßige Kontrolle und schnelles Einschreiten. Luftfeuchte durch tägliches Besprühen erhöhen, Insektizide helfen meist besser als biologische Mittel. Zu erkennen sind die Schädlinge am besten am klebrigen Honigtau, den die Läuse absondern und darauf haftenden dunklen Rußtaupilzen (Flecken).
  • Spinnmilben – treten auch häufig bei der Überwinterung und bei zu geringer Luftfeuchte auf. Sie sind schwer zu bekämpfen. Auch hier helfen meist nur Insektizide.

Häufig gestellte Fragen

Woran liegt es, dass die Blattränder gelb werden bzw. gelbe Flecken aufweisen?
In der Regel liegt das an zu nassem Substrat oder einem zu kalten Standort. Hier hilft umtopfen und trockener halten, allerdings nur, wenn die Wurzeln noch nicht faulen. Den zu kühlen Standort kann man leichter verändern. Man stellt die Pflanze einfach wärmer.

Eignet sich die Kletterfeige für Hydrokultur?
Ja, aber nur, wenn die Stecklinge gleich in Hydro gesetzt werden. Ältere Pflanzen an Hydro zu gewöhnen ist zu aufwändig und geht oft schief. Jungpflanzen, die nie in Erde standen, kommen damit prima zurecht. Gleich mehrere Stecklinge zusammen verwenden, damit die Pflanze dicht wird. Alternativ sind auch Gefäße mit Bewässerungssystem geeignet. Hier können sich die Pflanzen immer so viel Wasser nehmen, wie sie benötigen.

Das könnte Sie auch interessieren
Pflanzenlexikon

Königsbegonie, Schiefblatt, Begonia rex: Pflege

Begonien glänzen häufig mit ihren Blüten, die Königsbegonie hat hingegen attraktive Blätter zu…
Weiterlesen
Pflanzenlexikon

Zuckerhutfichte: Pflege und Pflanzen der Zwergform

Die Zuckerhutfichte (Picea glauca ‘conica’) ist ihrer geringen Wuchshöhe der Zwerg…
Weiterlesen
Pflanzenlexikon

Ufopflanze pflegen: Alles zu Pilea peperomioides

Die Ufopflanze (Pilea peperomioides) ist eine Zimmerpflanze, deren größter Schmuck die Blätter…
Weiterlesen
Pflanzenlexikon

Japanischer Staudenknöterich, Fallopia japonica - Pflege-Anleitung

Wer sich den Japanischen Staudenknöterich in den Garten holt, muss wissen, dass sich dieser schnell…
Weiterlesen
Pflanzenlexikon

Die schönsten Aloe Vera Arten und Unterarten

Während die Echte Aloe (Aloe vera) nicht nur Hobbygärtnern ein Begriff ist, sind ihre Schwestern…
Weiterlesen

Tipps für Schnellleser

- Kletterfeige – Kletter- und Rankpflanze
- Enthält den für Ficus typischen Milchsaft
- Rankt mit Luftwurzeln
- Pflegeleicht – gute Anfängerpflanze
- Standort – Grüne Sorten benötigen nicht viel Licht, buntlaubige mehr
- Keine Mittagssonne
- Ost- oder Westfenster
- Erde – Blumenerde auf Humusbasis
- Alle drei Jahre umtopfen (Frühjahr)
- Drainage im Topfboden
- Nicht zu große Gefäße
- Weder zu nass, noch zu trocken halten
- Keine Ballentrockenheit – schädlich
- Weiches Wasser nutzen
- Flüssigdünger für Grünpflanzen
- Hohe Luftfeuchte – regelmäßig besprühen
- Müssen nicht geschnitten werden, können aber
- Zwischen Frühjahr und Sommer schneiden
- Überwintern bei Zimmertemperatur – normal gießen, alle 4 bis 8 Wochen düngen
- Alternativ bei 5 bis 10°C – weniger gießen, nicht düngen
- Vermehren durch Stecklinge
- Krankheiten – eher unempfindlich
- Schädlinge – Schmierläuse, Spinnmilben