Es summt und brummt rund um den Blumentopf? Dabei kann es sich nur um Schädlinge handeln. Für eine erfolgreiche Bekämpfung ist aber wichtig, zu wissen um welche Art von Ungeziefer es sich handelt. Kleine Fliegen kommen besonders häufig vor. Wer steckt also hinter den unliebsamen Gästen und wie wird der Züchter sie am schnellsten wieder los? Dieser Ratgeber verrät die 5 effektivsten Hausmittel gegen Fliegen im Blumentopf.
Kleine Fliegen identifizieren
Kreisen kleine Fliegen um den Blumentopf, handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um die Trauermücke (Sciaridae). Optisch ähneln die Schädlinge der Obstfliege. Bei genauem Hinsehen zeigen sich aber einige Unterschiede. Bereits das Verhalten der Tiere dient als Indikator, um welche Art es sich handelt. Während Obstfliegen vermehrt überreife Früchte ansteuern, schwirren Trauermücken um den Blumentopf. Um die Zimmerpflanzen zu schützen, ist es wichtig, die Mücken so schnell wie möglich zu bekämpfen. Haben sich die Weibchen erst einmal auf einer Wirtspflanze niedergelassen, legen sie bis zu 200 Eier in das Substrat. Die Larven schlüpfen nach etwa einer Woche und lassen sich dann nicht mehr so schnell loswerden.
Erkennungsmerkmale
Adulte Tiere
- schwarze, schlanke Körper
- Weibchen besitzen keine Flügel
- Flügel der Männchen sind deutlich geadert, besonders die Mittelader
- 2 bis 5 mm groß
- kleine Antennen am Kopf
- besitzen keinen Stachel
- schwirren um die Pflanze
- taumelnder Flug
Larven
- halten sich in der Blumenerde auf
- weiße, glasige Körper
- schwarze Kopfkapsel
- 5 bis 10 mm Körperlänge
- verpuppen sich nach einiger Zeit
- folglich kleiner und gelb-braun gefärbt
Schadbild
- Kümmerwuchs
- hohl gefressene Stängel
- beschädigte Wurzeln (dienen als Nahrung der Larven)
- vor allem junge Pflanzen betroffen
- Pilze als Folgeerkrankung
5 effektive Hausmittel
Streichhölzer
- Streichhölzer entzünden und kurz brennen lassen
- kopfüber in die Blumenerde stecken, das Feuer somit ersticken
- 3 bis 4 Streichhölzer genügen
- Vorgang ein paar Tage lang wiederholen
Die erloschenen Streichhölzer setzen schwefelhaltige Dämpfe frei. Atmen die Larven diese ein, vergiftet sich der Organismus.
Blumenerde abdecken
Die Weibchen der Trauermücke legen ihre Eier nur in feuchtes Substrat. Eine zwei bis drei Millimeter dicke Schicht aus
- Quarzsand
- Kies
- oder Kalk
macht den Blumentopf als Brutplatz ungeeignet.
Entzug der (Luft-)Feuchtigkeit
Um das Substrat etwas austrocknen zu lassen und zu verhindern, dass die Weibchen einen geeigneten Brutplatz vorfinden, stellt der Halter die Wassergabe für ein paar Tage ein. Zimmerpflanzen kommen in der Regel gut damit zurecht, solange sie nicht der prallen Sonne ausgesetzt sind. Um sicher zu gehen, dass sich keine Larven mehr in der Erde befinden, empfiehlt es sich, anschließend die oberste Schicht des Substrats abzutragen.
Klebefallen
Klebefallen erhält der Gärtner in jedem Fachhandel oder auch preisgünstig über das Internet. Hierbei handelt es sich um gelbe Sticker, die mit einem klebrigen Film überzogen sind. Da kleine Fliegen besonders auf die Farbe Gelb anspringen, fliegen sie die Klebetafeln verstärkt an, bleiben an der Schicht haften und verhungern dort. Am effektivsten ist es, mehrere Gelbtafeln in den Blumentopf zu stecken. Gegen die Larven in der Blumenerde hilft dieses Hausmittel zwar nicht, allerdings verhindert es das lästige Schwirren um die Pflanze. Die Klebetafeln muss der Gärtner je nach Intensität des Befalls alle zwei bis drei Tage austauschen.
Nematoden
Nematoden sind gutartige Parasiten, die der Pflanze nicht schaden. Die winzigen Fadenwürmer haben es eher auf die Larven der Trauermücke abgesehen und fressen diese von innen auf. Der Züchter erhält die Nützlinge im Internet oder im Fachhandel und fügt sie dem Gießwasser bei. Hat sich erst einmal eine Kolonie im Blumentopf gebildet, bleibt diese auch lange bestehen. Somit gewährleistet der Einsatz von Nematoden eine rückstandslose Beseitigung der Schädlinge.
Vorbeugen
Hochwertiges Substrat wählen
Vor allem in billiger Pflanzenerde haben sich beim Kauf oft schon kleine Fliegen in dem Substrat eingenistet. Unbemerkt schleppt der Züchter diese in die Wohnung. Wer bereit ist, etwas mehr Geld in die Anschaffung zu investieren, senkt das Risiko eines Befalls.
Richtiges Gießverhalten
Sind die Schädlinge einmal verschwunden, besteht keine Garantie, dass die Trauermücken nicht wiederkommen. Durch ein angemessenes Gießverhalten kann der Züchter kleine Fliegen dauerhaft loswerden. Das Substrat sollte nur bedingt feucht sein, um den Weibchen keinen Nährboden zur Eiablage zu schaffen. Stehendes Wasser im Untertopf ist dringend zu vermeiden.
Richtige Entsorgung
Au keinen Fall darf der Züchter befallene Pflanzen in offenen Mülltonnen oder auf dem Kompost entsorgen. Von hier aus finden die Trauermücken zurück zu den Wirtspflanzen. Auch die Blumentöpfe sollte der Züchter gründlich reinigen, nachdem eine befallene Pflanze nicht mehr zu retten war. Es besteht die Gefahr, dass sich einige Larven noch immer am Gefäß befinden.