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Die echte Katzenminze erscheint zwischen den verschiedenen Beetpartnern eher unsichtbar. Wenn jedoch ihre Blütezeit beginnt, dann betört sie mit duftigen Blütenständen und erstrahlt in den verschiedensten Farbtönen. Besonders geeignet erscheint die Pflanze für einen Kräuter- oder Naturgarten.
Ursprünglich stammt die Minze aus Asien und Afrika, sie ist aber seit Mitte des 18. Jahrhunderts auch in Mitteleuropa verwildert und man findet sie häufig an Wegrändern oder Hecken. Wer sich seine mühsam gepflegten Beete nicht ständig von Katzen verwildern lassen möchte, der sollte der Echten Katzenminze einen geeigneten Standort im heimischen Gartenparadies geben.
Steckbrief
- gehört zur Familie der Lippenblütler
- ausdauernde, krautige Pflanze
- mehrjährig
- beheimatet in Südeuropa, Asien und Afrika
- findet als Beet- und Schnittstaude Verwendung
- Wuchsform: breit halbkugelförmig bis aufrecht buschig
- Wuchshöhe: 40 bis 70 Zentimeter
- enthält ätherische Öle
- besitzt vierkantige, hohle und verzweigte Stängel
- Blätter sind mit Drüsenhaaren besetzt
- eiförmig, lange Blätter
- Blattlänge: drei bis sieben Zentimeter
- Hauptblütezeit: Juli bis September
- Blütenfarbe: weiß bis blassblau, manchmal rötlich
- zitronen- und minzartiger Geruch
- Länge der Blütenstände misst zwischen 5 bis 25 Zentimeter
- die Nepeta cataria bildet Klausenfrüchte mit 4 Samen
- frosthart
Verwendung
Das Wissen um die heilenden Wirkstoffe der Echten Katzenminze geht bis ins 15. Jahrhundert zurück. Damals fanden die Blätter der Pflanze Verwendung in der Küche, explizit als Fleischwürze. Auf Grund ihrer Bekömmlichkeit benutzte man die Blätter auch zur Teezubereitung. So sagt man der Echten Katzenminze eine
- fiebersenkende
- schweißtreibende
- krampflösende
- entgiftende
- harntreibende
- euphorisierende
- verdauungsfördernde
- appetitanregende
- sedierende
Wirkung nach. Auch bei chronischem Husten können ihre bakteriellen Eigenschaften vor einer Infektion schützen. Zur Teeproduktion werden in der Blütezeit die Blätter sowie die Blüten geerntet und dann ganz langsam bei Raumtemperatur getrocknet. Die getrockneten Bestandteile müssen danach luftdicht verschlossen aufbewahrt werden, denn nur so bleiben die wichtigen Inhaltsstoffe erhalten.
Standort- und Bodenansprüche
Die Ansprüche an den Standort lassen sich bei der Echten Katzenminze hervorragend von ihren ursprünglichen Herkunftsländern Asien und Afrika ableiten. Die Pflanze liebt es nämlich sonnig, sie kommt sogar mit einem vollsonnigen Platz sehr gut zurecht. Wer die Echte Katzenminze in einem Kübel hält, der darf diesen niemals in Ecken mit Verschattungsgefahr stellen, da dies dem Gewächs die Vitalität rauben würde. Als Pflanzuntergrund im Freiland eignet sich normaler, aber nährstoffreicher Gartenboden, der
- gut durchlässig
- sandig bis lehmig
- locker
sein sollte und idealerweise einen pH-Wert von 6,4 besitzt. Auch wenn die Nepeta cataria als äußerst robust gilt, mit Staunässe kommt sie absolut nicht zurecht.
Pflanzen
Das Pflanzen der kleinen Stauden gestaltet sich relativ einfach. Es eignen sich dafür Pflanzkübel, Balkonkästen oder das Freiland. Der Wuchs der Echten Katzenminze kann bei guten Standortbedingungen sehr üppig ausfallen, deshalb sollte der Pflanzabstand zwischen den einzelnen Stauden etwa 30 Zentimeter betragen. Bevor der Ballen in die Erde gegraben wird, darf er ein kleines Wasserbad bekommen und sich ausgiebig vollsaugen. Auf diese Weise wird ihm das Anwachsen etwas erleichtert. Pro Quadratmeter können zwischen 3 und 8 Pflanzen ins Erdreich gebracht werden. In Kübeln dürfen Stauden gern auch etwas dichter aneinandergereiht stehen, da sie auf diese Weise wundervolle Arrangements bilden.
Gießen und Düngen
Die Echte Katzenminze gilt als äußerst trockenheitsverträgliche Staude und kommt eine ganze Weile ohne Bewässerung aus. Halten die Trockenperioden allerdings länger an, dann darf gerne mit etwas Wasser ausgeholfen werden. Mit Hilfe einer Fingerprobe lässt sich relativ einfach der Zustand des Bodens erfassen. Wird nachgegossen, dann unbedingt Staunässe vermeiden, da diese zur Wurzelfäule und damit zum Absterben der Pflanze führen kann. Zusätzliche Düngergaben benötigt die Echte Katzenminze nicht, wer den Boden etwas aufwerten und nährstoffhaltiger gestalten möchte, der kann etwas Kompost einbringen und die Erde etwas auflockern.
Vermehrung
Es gibt mehrere Möglichkeiten der Vermehrung der Echten Katzenminze. Da sie sogenannte Klausenfrüchte trägt, die 4 Samen enthalten, kann es nach der Reifung zur Selbstbesamung kommen. Wer allerdings seine widerstandsfähige Staude gern selbst ziehen möchte, der kann sich ohne großen pflegerischen Aufwand an die Arbeit machen.
Samen
Die Samen können von bereits vorhandenen Pflanzen gewonnen oder im Handel gekauft werden. Für ein rasches Wachstum benötigen die Samen ein Substrat, welches
- eher nährstoffarm ist und
- einen pH-Wert von 7 nicht überschreitet.
Die ideale Keimtemperatur beträgt 20 Grad Celsius und sollte genauso konstant gehalten werden, wie die Feuchtigkeit des Substrates. Da die Nepeta cataria als wärmeliebend gilt, sollte sie unbedingt einen vollsonnigen Platz erhalten und nur sehr leicht mit Erde bedeckt werden. Eine Keimung der Samen erfolgt ca. nach 2 bis 3 Wochen. Die kleinen Keimlinge können dann direkt ins Freiland oder in Blumentöpfe und -kübel gepflanzt werden.
Stecklinge
Die Vermehrung durch Stecklinge ist die gebräuchlichste und vor allem schnellere Methode. Der ideale Zeitpunkt, um die die krautigen Stecklinge zu schneiden, sind die Monate April bis Mai oder dann wieder Anfang Herbst. Damit die Bewurzelung ohne große Probleme gelingt, sollten die Stecklinge eine Größe von 5 bis 7 Zentimetern besitzen. Die unteren Blätter der Pflanzen müssen nach dem Schneiden der Stecklinge entfernt werden. Ein nährstoffarmes Substrat oder auch ein Wasserglas dient als Wachstumsgrundlage. Haben sich erste Wurzeln gebildet, können die Stecklinge in einzelne Töpfe pikiert und bei gutem Gedeihen später ausgepflanzt werden.
Teilung
Die Echte Katzenminze ist eine mehrjährige Pflanze und kann somit über einen längeren Zeitraum hinweg geerntet werden. Nicht nur zur Vermehrung, sondern auch zur besseren Entfaltung ist es notwendig, die Wurzelstöcke so ungefähr alle drei bis vier Jahre zu erneuern. Dafür werden im zeitigen Frühjahr oder auch im Herbst die Wurzelstöcke ganz vorsichtig mit einem Spaten geteilt. Der Wurzelballen wächst gut an, wenn er vor dem Einpflanzen ausreichend gewässert wird. Erst dann bekommt er seinen neuen Standort zugewiesen.
Schnitt
Wer sich gerne etwas länger an der Minze erfreuen möchte, der kann sie im Sommer mit einem Schnitt einkürzen und damit die Blütezeit verlängern. Der Rückschnitt verleiht den Stauden neue Vitalität und ermöglicht eine zweite Blüte, die bis weit in den Herbst hineinreichen kann. Nach der Hauptblütezeit im Juli einfach einen Schnitt durchführen. Ein Rückschnitt der Stängel kann im Spätherbst er folgen. Um ein übermäßiges Ausbreiten der Echten Katzenminze zu unterbinden, darf auch im Frühjahr nochmals ein Schnitt erfolgen.
Überwintern
Auch wenn die Echte Katzenminze in sehr warmen Gefilden beheimatet ist, so übersteht sie die Frostperioden in unseren Breiten unbeschadet. Sie gilt als äußerst frosthart und unempfindlich rauen Klima gegenüber. Dies gilt allerdings nur für ausgewachsene, fest verwurzelte Pflanzen. Stecklinge dürfen keinen Bodenfrost abbekommen. Wichtig ist, dass die Staude vor dem Wintereinbruch einen Schnitt erhält, im Frühjahr treibt sie dann zuverlässig wieder aus. Kübel- oder Balkonpflanzen sollten bei extremen Minustemperaturen ins Haus geholt werden.
Perfekte Beetpartner
Die Echte Katzenminze wird eher durch ihren Duft als durch ihren Anblick wahrgenommen. Nur in der Blütezeit macht sie sich mit ihrem Äußeren bemerkbar. Ein wunderschönes Gegenspiel bildet die Kombination von Rosen und Minze. Vor allem großlaubige Pflanzen oder Blattschwerter ergeben einen hübschen Kontrast zu der grazilen Schönheit. Da sich die Minze nicht in den Vordergrund drängt, fühlt sie sich in der Mitte von auffallenden Gewächsen wie Lilien äußerst wohl. Diese wiederum partizipieren auch von der Echten Katzenminze, die von Insekten geradezu umschwärmt und stets gern besucht wird.
Krankheiten und Schädlinge
Die Echte Katzenminze gehört zu den wenigen Pflanzen, die sich vor Schädlingen nicht zu fürchten braucht. Ihre Blätter und Pflanzenteile enthalten den Wirkstoff Nepetalacton, der antimikrobielle sowie auch antivirale Eigenschaften aufweist und jegliches Ungeziefer in die Flucht schlägt. Eine Ausnahme gibt es allerdings und das ist die Schnecke. Der gefräßige, schleimige Kriecher lässt sich von den Pheromonen nicht abhalten. Ihr kann man nur mit althergebrachten Methoden wie Schneckenzäunen, Bierfallen oder gar Schneckenkorn den Garaus machen.
Wem diese Art der Schädlingsbekämpfung zu rabiat erscheint, der kann auf eine humane, allerdings sehr langwierige Methode zurückgreifen und die Tiere tagtäglich absammeln oder mit Lockpflanzen an nur einen bestimmten Ort im Garten ansiedeln.
Die Echte Katzenminze hat mit Krankheiten kaum Probleme. Jedoch kann es vorkommen, dass der Echte Mehltau sich an den Blättern niederlässt und Schäden anrichtet. Bei ersten Anzeichen sollte man sofort handeln und den weißen Belag mit einem Spülmittel abwaschen. Meist hilft es aber auch schon, die Pflanzen nach der ersten Blüte zurückzuschneiden und Krankheiten keine Grundlage zu geben. Ihre Resistenz gegen Schädlinge macht die Minze zu einem idealen Beetpartner für weniger robuste Pflanzen wie zum Beispiel Rosen. Wer Echte Katzenminze neben Rosenstöcken pflanzt, der verhindert den Befall durch Blattläuse.
Häufig gestellte Fragen
Wie groß müssen die Keimlinge sein, wenn sie ins Freiland gesetzt werden?
Um widerstandsfähig genug gegenüber Fraßfeinden und extremen Witterungsbedingungen zu sein, sollten die Keimlinge mindestens eine Größe von 5 Zentimetern erreicht haben. Erst dann haben sie genügend Kraft und Vitalität und wachsen gut an.
Stecklinge sollten unter “Gespannter Luft” bewurzelt werden. Was ist darunter zu verstehen?
Die sogenannte “Gespannte Luft” beschleunigt das Wurzelungsverfahren. Sie entsteht, wenn man über die Stecklinge eine Folie auflegt.