Der Indigostrauch ist ein auffälliges Blühgehölz. Von vielen wird er als Alternative zum starkwüchsigen Blauregen angesehen. Für zahlreiche Gartenbesitzer wird der Strauch wegen seiner langen Blütezeit ausgewählt, diese dauert etwa von Juni bis Oktober. Der Indigostrauch ist eng mit der Färberpflanze (Indigo tinctoria) verwandt, aus deren Blättern früher der blaue Farbstoff gewonnen wurde. Diese verträgt allerdings keinen Frost.
Im Handel wird der Indigostrauch meist als Himalaja-Indigostrauch oder Falscher Indigo angeboten. Das Gehölz zieht Hummeln, Wildbienen und viele andere Insekten an. Da der Indigostrauch auf jede Größe zurechtgeschnitten werden kann, ist für ihn im kleinsten Garten Platz. Man kann ihn aber auch als Hecke pflanzen, die etwa auf 1,5 m gehalten wird. Dieses Gehölz hat viele gute Eigenschaften und ist pflegeleicht. Es sollte viel öfter gepflanzt werden.
Kurzer Steckbrief Indigostrauch
- Schmetterlingsblüher
- Stammt aus dem Himalaja
- Lockerer Strauch
- 150 bis 200 cm hoch
- Auffälliges gefiedertes Laub, wirkt sehr zart
- Lange Blühphase, von Juni bis September/Oktober
- Blüten pink – purpurrosa in aufrechten oder überhängenden Trauben
- Längliche Hülsenfrüchte
- Tiefgehende Wurzel, zäh und wenig verzweigt
- Eher schwachwüchsig
- Gedeiht am besten im Weinbauklima
Pflege
Die Pflege ist eigentlich recht einfach. Wichtig bei der Kübelhaltung ist eben ein entsprechendes Winterquartier. Bei starker Kälte ist auch ein ausgepflanzter Strauch für etwas Schutz dankbar. Die Gehölze sind wärmeliebend und auch hitzetolerant. Sie benötigen einen durchlässigen Boden. Nasse Böden werden nicht vertragen. Gegossen werden sollte regelmäßig, besonders bei Kübelpflanzen. Auch für Nährstoffe ist der Indigostrauch dankbar. Schneiden ist kein Problem, das Gehölz verträgt einen Schnitt ausgesprochen gut. Im Winter sollten die Pflanzen geschützt werden. Sie vermehren sich durch Selbstaussaat, Stecklingsvermehrung ist aber ebenfalls möglich. Krankheiten sind extrem selten und auch Schädlinge befallen die Pflanze nur selten.
Standort
Der Indigostrauch eignet sich für die Auspflanzung nur in milden Lagen. Er ist nur mäßig winterhart, bis maximal -15°C. Außerdem benötigt er einen sonnigen und geschützten Standort. Ideal steht er vor einer warmen Hauswand.
- Sonnig und geschützt
- Vor einer warmen Hauswand
- Nur für milde Lagen geeignet
- In raueren Gegenden ist ein Winterschutz dringend geraten
Pflanzsubstrat
Beim Pflanzsubstrat ist wichtig, dass es sehr durchlässig ist, sowohl im Gefäß, als auch bei ausgepflanzten Exemplaren. Staunässe wird nicht vertragen. Empfehlenswert ist, Sand, Kies, Blähton oder etwas in der Art unterzumischen.
- Durchlässig, mit reichlich Sand oder Kies durchmischt
- Mäßig trocken bis feucht
- Sandig-lehmig
Pflanzen
Als Containerpflanze kann der Indigostrauch ganzjährig, außer bei Frost gepflanzt werden. Die beste Zeit ist aber im Frühjahr. Zum einen hat man dann in dem Jahr noch etwas von den Blüten und zum anderen kann er bis zum Frost gut anwurzeln.
- Doppelt so großes und tiefes Pflanzloch, wie der Ballen groß ist
- Wurzelballen vorsichtig auflockern
- Ordentlich wässern, am besten direkt in Wasser stellen
- Dann ins Pflanzloch stellen und Erde auffüllen
- Erde fest andrücken und dann reichlich wässern
Gießen und Düngen
Beim Gießen ist vor allem bei Kübelpflanzen darauf zu achten, dass die Erde nicht ganz austrocknet. Das vertragen die Pflanzen nicht. Ausgepflanzte Exemplare kommen mit Trockenheit ganz gut klar, freuen sich aber über regelmäßige Wassergaben. Die oberste Erdschicht immer erst abtrocknen lassen, denn zu viel Feuchtigkeit ist auch nicht günstig.
- Nicht austrocknen lassen
- Der Wasserbedarf ist recht hoch, da die Blattmasse groß ist
- Keine Staunässe
- Immer erst gießen, wenn die oberste Erdschicht abgetrocknet ist
- Düngen mit Flüssigdünger für Kübelpflanzen oder Dünger für Blühgehölze, 14 tägig
- Bei ausgepflanzten Indigosträuchern 2 x jährlich Kompost einarbeiten (März und Juni)
- Nach Ende Juli nicht mehr düngen, damit die Triebe ausreifen
Schneiden
Eine gute Eigenschaft des Dauerblühers ist, das er an den Neutrieben blüht. So kann er im Frühjahr, bei Austriebsbeginn, stark zurückgeschnitten werden. Manchmal ist ein Radikalschnitt notwendig beispielsweise, wenn im Winter die meisten Triebe erfroren sind. Wenn man sich einen großen Solitär erziehen möchte, muss man nicht schneiden, dann reicht ein Auslichten.
- Schneiden im Frühjahr, etwa bei Austriebsbeginn
- Auf 1/3 zurückschneiden, etwa 30 bis 50 cm
- Bei Erfrierungen Radikalschnitt möglich
- Bis auf wenige Knospen über den Boden abschneiden
- Bei Spaliererziehung die von den Haupttrieben abgehenden Neutriebe im Frühling auf wenige Knospen zurück
Überwintern
Bei der Überwinterung kommt es darauf an, ob die Indigopflanze im Kübel kultiviert oder ausgepflanzt wurde. Kübelpflanzen werden besser frostfrei überwintert. Ausgepflanzten Exemplaren gibt man Winterschutz. Sie tolerieren Temperaturen bis -15°C, aber nicht für längere Zeit. Selbstgezogene Jungpflanzen ebenfalls frostfrei überwintern, am besten im Kalthaus.
- Kübelpflanzen frostfrei überwintern
- Kühl und hell, es geht aber auch dunkel, da sie ihr Laub abwerfen
- Temperaturen niedrig, aber ohne Frost
- Ausgepflanzte Exemplare im Winter schützen, vor allem den Wurzelstock. Überlebt dieser, treibt die Pflanze auch wieder aus, auch wenn die Triebe zurückgefroren sind.
- Wurzelstock dick abdecken
- Für die Kronen Fichtenreisig nutzen, als Frostschutz und Schattierung
- Selbstgezogene Jungpflanzen frostfrei überwintern
Vermehren
Der Himalaja-Indigostrauch vermehrt sich gern selbst, durch Selbstaussaat. Wer das nicht möchte, muss die Hülsenfrüchte mit den Samen rechtzeitig entfernen, bevor sie sich öffnen und aussäen. Die beste Methode für die Vermehrung ist, Stecklinge zu schneiden.
Stecklinge
- 15 bis 20 cm lange Triebe schneiden, halbverholzt, also nicht mehr ganz grün, aber auch noch nicht vollständig braun
- r muss noch biegsam sein und sollte etwa 3 Augen zeigen
- Blüten entfernen
- Blätter bis auf die obersten ebenfalls entfernen, die Verdunstung muss reduziert werden.
- In durchlässige Erde stecken und leicht feucht halten
- Ein feucht-warmes Milieu fördert die Wurzelbildung, also ruhig eine Tüte über das Pflanzgefäß stülpen. Dann aber regelmäßig lüften.
Krankheiten und Schädlinge
Der Indigostrauch ist anspruchslos und eigentlich immer schädlingsfrei.
Häufig gestellte Fragen
Wann treibt der Indigostrauch aus? Wann weiß man, ob er erfroren ist?
Er gehört eher zu den spät austreibenden Gehölzen. Man muss schon ein bisschen Geduld mitbringen. Zu früh darf man den Strauch nicht aufgeben. Vor Mai passiert in der Regel nichts und je nachdem, wie lang der Winter war, kann es Mitte Mai werden.
Was kann man für den Indigostrauch tun, damit er im Winter nicht erfriert?
Empfehlenswert ist eine Düngung mit Patentkali im August oder September. Die sorgt dafür, dass die Triebe besser ausreifen. Ansonsten hilft nur, die Wurzelfläche gut abzudecken, auch damit die Erde nicht zu nass wird und die Triebe notfalls auch einzupacken.