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Die Indianernessel ist eine Bereicherung für jeden Garten. Sie ist ausgesprochen vielseitig. Man kann sich an den interessanten Blüten erfreuen, am tollen Duft der Pflanze und man kann aus den Blättern Tee machen. Die Blüten dienen häufig als essbare Dekoration von bunten Sommersalaten. Die robuste Monarda didyma stellt nicht viele Ansprüche an die Pflege, einige Dinge sind aber zu beachten, damit sich die schönen Blüten recht zahlreich entfalten und die Pflanze nicht von Mehltau befallen wird. Welche das sind, lesen Sie bei uns!
Steckbrief
- Stammt aus Nordamerika – hauptsächlich den Prärien
- Name stammt von den nesselartigen, aromatisch duftenden Blättern, aus denen die Indianer einen Erkältungstee herstellten
- Die Staude wächst dort in lichten Wäldern und an Gehölzrändern
- Inzwischen gibt es zwischen 80 und 150 Sorten
- Wegen ihrer Beliebtheit werden immer mehr gezüchtet
- Blüten in Weiß, Rottönen, Violetttönen, Pink
- Blüte von Juni bis September
- Bienenweide und auch beliebt bei anderen Insekten, vor allem Schmetterlingen
- Deshalb wird die Pflanze im Volksmund auch gern Bienenbalsam oder Pferdeminze genannt
- Monarda didyma wird etwa 80 bis 150 cm hoch
- Die Indianernessel wird in Amerika als Heil- und Duftpflanze genutzt
Schöne Sorten
- Monarda didyma ’Squaw’ – scharlachrote, besonders große Blüten von Juni bis August, sehr robust, Blüten eignen sich gut als essbare Dekoration von sommerlichen Salaten
- Monarda didyma ’balance’ – lachsrosa Blüte von Juni bis August, etwa 120 cm hoch
- Monarda didyma ’Cambridge Scarlet’ – scharlachrote Blüten von Juni bis August, sehr anspruchslos und auch für trockene Böden geeignet
- Monarda didyma ’Marshall’s Delight’ – Blüten in kräftigem Rosa, aromatisch, kommt mit Sonne und Schatten klar, mehltautolerant, sehr empfehlenswert
- Monarda fistulosa x tetraploid (Rosen-Monarde) – purpurrosa Blüten, reiner, samtiger Rosenduft, gut geeignet für aromatisierten Tee oder Blütenpotpourris. Man kann auch Sirup aus ihnen herstellen. Pflanze benötigt Winterschutz.
- Monarda Fistulosa-Hybride ’Aquarius’ – Blüten in warmem Violett-Ton von August bis Oktober, wenig mehltaugefährdet, recht gut winterhart
- Monarda Fistulosa-Hybride ’Beauty of Cobham’ – hellrosa Blüten, aber violette Hochblätter, sehr schöner Kontrast, dunkle, violett überhauchte Blätter, sehr gesund und robust, Blüte Juli bis September
- Monarda Fistulosa-Hybride ’Gardenview Red’ – kräftige, leuchtend rote Blütenquirle, Blüte von Juli bis August, gute Standfestigkeit, sehr wüchsig und sehr robust
- Monarda Fistulosa-Hybride ’Gewitterwolke’ – purpurrote Blüten und violette Hochblätter von Juli bis August, wirkt besonders gut vor einem dunklen Hintergrund
- Monarda Fistulosa-Hybride ’Marshall’s Delight’ – leuchtend rosa Blüten von Juli bis September, nahezu immun gegen Mehltau
- Monarda Fistulosa-Hybride ’Schneewolke’ – cremeweiße Blüte von Juli bis August, hellgrüne Blätter als Kontrast, sehr gesunde Sorte
- Monarda x hybrida Bergamo – rosa-violette Blüten (sehr besonders), sehr widerstandsfähig gegen Mehltau, 50 bis 70 cm hoch, Blüte von Juni bis September, einjährig, mehrfach prämiert
Pflege
Die Pflege der Indianernessel ist nicht sonderlich kompliziert. Der Standort muss passen und das Pflanzsubstrat einige Ansprüche erfüllen. Ansonsten sind noch die Wasser- und Düngergaben wichtig und ein wenig Schutz für den Winter. Die Indianernessel hat einen Feind, Schnecken. Diese können im Frühjahr die gesamte Pflanze verspeisen. Das gilt es zu verhindern. Außerdem tritt der Echte Mehltau recht häufig auf. Auch gegen diesen kann man allerhand tun. Wenn also ein paar Dinge beachtet werden, ist die Kultur der Monarda didyma ganz einfach und auch Anfänger kommen mit der Pflanze klar.
Standort
Beim Standort der Indianernessel kommt es darauf an, welche Art und Sorte man erworben hat. Einige mögen die Sonne, andere kommen besser mit Halbschatten oder besser lichtem Schatten zurecht. Die Neuzüchtungen (Hybriden) sind schon sehr gut an das Klima und die Bedingungen in Gärten angepasst. Die „Mutterpflanzen“ wachsen in ihrer nordamerikanischen Heimat auf hellen, feuchten Wiesen und an Waldrändern.
- Sonne oder Halbschatten
- Günstig ist oft lichter Schatten.
- In praller Sonne verblühen die Blüten sehr schnell.
- Morgen und Abendsonne ist häufig besser geeignet.
- Die Pflanzen mögen einen leicht feuchten Platz im Garten, also nicht gerade in die trockenste Ecke pflanzen.
Pflanzsubstrat
Nicht alle Arten und Sorten der Indianernesseln lieben den gleichen Boden. Einige bevorzugen sandige, magere Böden, die locker und trocken sein sollten. Die meisten aber wollen es nicht ganz so trocken, bzw. neigen bei diesen Böden im Sommer dazu, schnell Mehltau zu bekommen. Etwas Feuchte im Boden ist besser.
- Durchlässiges, nährstoffreiches, mäßig feuchtes Substrat
- Torfhaltig, damit Feuchtigkeit gespeichert wird
- Wichtig ist eine recht lockere Erde.
- Auch Kompost als Zusatz ist prima geeignet.
- Keine Bodenverdichtung
Pflanzen
Das Pflanzen ist einfach. Gepflanzt wird nach Neukauf oder nach Teilung der Indianernessel. Auch bei zu dichtem Wachstum ist manchmal ein Umpflanzen nötig. Gepflanzt wird am besten im Frühjahr, nach den Eisheiligen. Dann haben die Pflanzen genug Zeit, sich gegen den Winter zu wappnen.
- Indianernesseln breiten sich gern durch Ausläufer aus. Deshalb sollte man bei der Pflanzung gleich auf genügend Pflanzabstand achten.
- Außerdem sollten sie einen ihrer Größe angepassten Standort erhalten, also die 150 cm hohen Exemplare ganz nach hinten, die kleineren weiter vor, also etwa in die Mitte des Beetes.
- Pflanzen am besten im Frühjahr, aber erst nach den Eisheiligen
- Erde gut mit Kompost anreichern
- Nach dem Pflanzen und in den ersten Wochen bis zum Anwachsen reichlich wässern
- Guter Partner von niedrigeren Staudenpflanzen, aber auf die Bewässerungsansprüche der anderen Pflanzen achten. Alle müssen in diesem Punkt zusammenpassen
Gießen und Düngen
Die Indianernessel ist eine Präriepflanze. Sie kommt mit Trockenheit ganz gut klar. Nur bei langanhaltender Hitze und Sonne freut auch sie sich über eine zusätzliche Wassergabe. Wer eine durchgehende Blüte möchte, muss die Erde gleichmäßig feucht halten. Es gibt also einen Unterschied, was die Indianernessel zum Überleben benötigt und was sie für eine tolle Blüte haben muss.
- Bei anhaltender Trockenheit durchdringend gießen.
- Es ist besser einmal durchdringend zu wässern, als drei- oder viermal nur wenig.
- Für eine tolle Blüte regelmäßig gießen, für gleichmäßig feuchtes Substrat sorgen
- Indianernesseln in Pflanzgefäßen benötigen reichlich Wasser
- Am besten mit weichem Wasser (Regenwasser) gießen
- Kompostgabe im Frühjahr
- Alternativ kann auch Volldünger verwendet werden. Wichtig ist, dass die Gabe vor dem Austrieb ausgebracht wird.
- Fachleute empfehlen Kräuterdünger. Der ist nicht so hoch konzentriert.
- Nicht zu viel düngen. Zu viel Stickstoff führt nur dazu, dass die Pflanzen in die Höhe schießen. Es entwickeln sich aber nur wenige Blüten.
Schneiden
Beim Schneiden hat man mit der Indianernessel nicht viel Arbeit. Lediglich verblühtes ist zu entfernen. Man muss die Pflanze weder zur Blütenbildung noch zum Wachstum anregen, aber es hilft trotzdem.
- Verblühtes regelmäßig herausschneiden, so wird die weitere Blütenbildung angeregt
- Nach dem Vergilben die Pflanze im Herbst zurückschneiden.
- Dazu einfach die komplette Pflanze eine Hand über dem Boden abschneiden.
Überwintern
Eigentlich ist die Indianernessel ausreichend winterhart. Lediglich junge Pflanzen sollten in den ersten drei bis vier Wintern mit Reisig abgedeckt werden. So überstehen sie die kalte Jahreszeit besser. In milden Regionen ist dies meist unnötig, aber sicher ist sicher. Bei Kübelpflanzen sieht das anders aus. Gefäße frieren schnell durch, die Wurzeln können dauerhaft Schaden nehmen. Entweder packt man den Kübel sehr dick ein, stellt ihn geschützt auf und hoch, so dass er nicht auf der kalten Erde frieren muss oder man überwintert das Gefäß gleich frostfrei. Licht ist nicht nötig, also ist auch ein Keller geeignet, solange er kühl, aber frostfrei ist.
Neue hochgezüchtete Arten und Sorten sind nicht immer winterhart. Sie müssen sehr geschützt stehen oder man überwintert sie gleich frostfrei
Vermehren
Die Vermehrung der Indianernessel ist leicht. Sortenreine Nachkommen erzielt man durch die Teilung und Stecklingsvermehrung. Bei der Aussaat muss man sich überraschen lassen, was für eine Pflanze herauskommt. Da sind Abweichungen möglich, eigentlich sogar die Regel. Vielleicht kreiert man ja eine ganz neue Sorte? Das ist doch auch mal was.
Teilung
- Im Frühjahr oder im Herbst
- Spätestens nach 5 Jahren
- Schützt gleichzeitig davor, dass sich die Pflanzen unkontrolliert ausbreiten
- Wirkt auch nachlassender Blühfreude entgegen
Stecklingsvermehrung im Sommer
- 10 bis 15 cm lange Triebe schneiden, nicht zu weich, nicht zu hart.
- Nur die obersten Blätter am Trieb belassen, die anderen entfernen.
- Blüten sollten keine an dem Steckling sein und wenn doch, müssen sie entfernt werden.
- Die zurechtgeschnittenen Triebe in Anzuchterde stecken.
- Gleichmäßig feucht, keinesfalls zu nass halten.
Aussaat – hat allerdings meist keine sortenreine Nachkommen
- Ab Mai direkt ins Freiland oder in ein Pflanzgefäß
- Besser ist die Vorkultur ab Februar oder März im Haus
- Aussaaterde verwenden, alternativ Kokossubstrat oder Kräutererde
- Lichtkeimer – Samen nur sehr wenig mit Erde bedecken
- Substrat ständig leicht feucht halten, keinesfalls zu nass
- Gefäß mit Folie oder Glas abdecken
- Warm und hell stellen
- Täglich lüften, damit sich kein Schimmel bilden kann
Krankheiten und Schädlinge
Die Indianernessel ist gesund und robust. Lediglich Echter Mehltau macht ihr häufig zu schaffen. Deshalb ist es wichtig, weitgehend resistente Sorten auszuwählen. Von Schädlingen wird die Pflanze weitestgehend verschont. Dafür sorgt das ätherische Öl in der Pflanze. Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel. In diesem Fall sind es Schnecken.
- Schnecken – lieben die Indianernessel. Sie fressen so eine Staude schon mal über Nacht völlig kahl. Vorbeugen ist hier besser als heilen. Die Pflanzen müssen geschützt werden, bis das erste junge Grün der Pflanze weg ist. Die Schnecken müssen abgesammelt werden. Schneckenkorn, Schneckenzäune, alles was gegen die Plagegeister hilft, kann verwendet werden.
- Echter Mehltau – tritt besonders dann auf, wenn die Pflanzen zu dicht stehen oder der Boden zu trocken ist. Die ausreichende Belüftung ist wichtig, damit die Indianernessel nach Regen gut abtrocknen kann. Es handelt sich um eine Pilzerkrankung, die sich durch einen mehligen, weißen Belag auf den Blättern der Pflanze zeigt. Die Infektion kann die gesamte Pflanze abtöten. Eine Spritzung mit einer Milch-Wasser-Mischung (1:9), ist ein gutes Hausmittel. Alternativ kann natürlich auch ein Fungizid eingesetzt werden, aber ich würde es erst einmal ohne probieren. Bei geringem Befall können auch befallene Teile herausgeschnitten werden.
Häufig gestellte Fragen
Ist die Indianernessel giftig?
Eigentlich ist die Pflanze ungiftig. Sie wird sogar traditionell als Heilpflanze eingesetzt, meist in der Form von Tee. Allerdings kann der Kontakt hautreizend wirken.
Aus Indianernesseln kann man Sirup herstellen. Wie lautet das Rezept?
1 Tasse Goldmelissenblätter
25 g Zitronensäure
1 kg Zucker
Reichlich 1 Liter Wasser zum Kochen bringen. Zucker, Zitronensäure und Blüten in ein Gefäß geben und mit dem heißen Wasser übergießen. Alles 24 Stunden stehen lassen, aber öfters umrühren. Danach die Blüten abseihen und den Sirup in Flaschen abfüllen. Gut verschließen und am besten im Kühlschrank aufbewahren, dann hält er länger.